http://stefanfrings.de/mikrofon_vorverstaerker/ Frage: Welche Funktion hat R5? Nach meinem Verständnis sollte am Emitter von Q2 ein verstärktes aber um 180° gedrehtes Signal anliegen. Das Diagramm (Link auf der Seite weiter unten) zeigt ein fast vollständig geglättetes Signal V(tp3) mit einem Gleichspannungspegel von ~0,7V. (ist das Ube(Q2)? ) Diese V(tp3) wird wie gesagt 180° gedreht über R5 stark abgeschwächt auf die Basis von Q1 zurückgekoppelt, welchen Zweck hat dies? Das Diagramm zeigt für Vin kaum eine Amplitude, dagegen hat Vtp3 eine deutliche stärkere, entgegengerichtete Amplitude. M.E. ergibt sich da doch fast eine marginal zeitversetzte Auslöschung des Vin-Signals.
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Mike B. schrieb: > Welche Funktion hat R5? Arbeitspunktstabilisierung. Du willst ja eine bestimmte (mittlere) Spannung an den Trasistoren (Emitter und Basis) unabhängig von deren Stromverstrkung, damit du einen guten Aussteuerbereich hast.
MaWin schrieb: > Mike B. schrieb: >> Welche Funktion hat R5? > > Arbeitspunktstabilisierung. > > Du willst ja eine bestimmte (mittlere) Spannung an den Trasistoren > (Emitter und Basis) unabhängig von deren Stromverstrkung, damit du einen > guten Aussteuerbereich hast. Also nur um der Basis von Q1 eine stabile 0,7V vorzugeben?
>> Frage: Welche Funktion hat R5? (Hier nur) DC-Gegenkopplung, wg. C4: Arbeitspunktstabilisierung >> Nach meinem Verständnis sollte am Emitter von Q2 ein verstärktes aber um 180° gedrehtes Signal anliegen. Mikrofoneingang (Basis Q1) -> Kollektor Q1: 180° = Emitterschaltung! Q2 Basis -> Q2 Emitter: 0° = Kollektorschaltung Basis Q1 -> Emitter Q2: 180° >> ...auf die Basis von Q1 zurückgekoppelt, welchen Zweck hat dies? Gegenkopplung (s.o.): Arbeitspunktstabilisierung & (AC:)Verringerung der Verzerrungen / Stabilisierung der Verstärkung
Hallo, über R5 erfolgt eine Gegenkopplung sowohl für DC als auch für AC. Oberhalb der durch C1 und R6 vorgegebenen Grenzfrequenz ist die AC-Gegenkopplung deutlich geringer als die DC-Gegenkopplung. An der Basis von Q1 wird auf jeden Fall mehr als 0,7V anliegen wegen dem Strom durch R4. MfG
Ein wenig merkwürdig finde ich C4 mit 22nF. So etwas sieht man selten.
Ich habe zwei Messwiderstände vor die Basis von Q1 gesetzt und lasse I(R5) und die Amplitude des Eingangssignals, also I(R9), darstellen. Beide sind von der Amplitude her fast gleich, nur gedreht. Ergo ergibt sich als Eingangssignal für Q1, = Ib(Q1), ein Signal mit einer kaum vorhandenen Amplitude. Welchen Sinn macht es, mal von der Arbeitspunkteinstellung abgesehen, das Eingangssignal durch die Rückkopplung so stärk zu dämpfen?
Alexxx schrieb: >>> Nach meinem Verständnis sollte am Emitter von Q2 ein verstärktes aber um >>> 180° gedrehtes Signal anliegen. > Mikrofoneingang (Basis Q1) -> Kollektor Q1: 180° = Emitterschaltung! > Q2 Basis -> Q2 Emitter: 0° = Kollektorschaltung > Basis Q1 -> Emitter Q2: 180° ja, richtig, so komme ich auf die 180° >>> ...auf die Basis von Q1 zurückgekoppelt, welchen Zweck hat dies? > (AC:)Verringerung der > Verzerrungen / Stabilisierung der Verstärkung Welche Verzerrungen sind hier gemeint, wieso muss ich die Verstärkung stabilisieren?
Sprudelstrudel schrieb: > Ein wenig merkwürdig finde ich C4 mit 22nF. > So etwas sieht man selten. einfacher Tiefpass 1.Ordnung um hohe Frequenzen aus dem Eingangssignal auszufiltern für Sprachanwendungen sicher nicht verkehrt
Hi, für mich fehlt da ein Widerstand. Im Bild R4. Mike B. schrieb: > Sprudelstrudel schrieb: >> Ein wenig merkwürdig finde ich C4 mit 22nF. >> So etwas sieht man selten. 22nF ist wohl etwas groß gewählt. Also, ganz ohne hörte ich einen Mittelwellensender (als die noch sendeten) durchstrahlen. ciao gustav
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Christian S. schrieb: > An der Basis von Q1 wird auf jeden Fall mehr als 0,7V anliegen wegen dem > Strom durch R4. die Simulation ergibt als Spannung an der basis gegen GND ~0,674V Wechselspannung mit einer Amplitude von 3mV
Mike B. schrieb: > Beide sind von der Amplitude her fast gleich, nur gedreht. > Ergo ergibt sich als Eingangssignal für Q1, = Ib(Q1), ein Signal mit > einer kaum vorhandenen Amplitude. das ist nicht korrekt ausgedrückt Mike B. schrieb: > die Simulation ergibt als Spannung an der basis gegen GND ~0,674V > Wechselspannung mit einer Amplitude von 3mV dies ist die Amplitude Strom- und Spannungsverlauf an Basis (Q1) siehe screenshot oben Danke für alle Antworten! p.s. über die größe von R5 kann man gut die Ausgangsspannung, line-out Pegel, des Mikrofonvorverstärkers einstellen
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> ein wenig merkwürdig finde ich C4 mit 22nF. > So etwas sieht man selten. Der Kondensator blockiert HF Einstreuungen und begrenzt den Frequenzbereich nach oben hin auf etwa 20 kHz. > Welchen Sinn macht es, mal von der Arbeitspunkteinstellung abgesehen, > das Eingangssignal durch die Rückkopplung so stärk zu dämpfen? Es wird nicht so stark gedämpft, wie du vermutlich glaubst. Bedenke, dass das Mikrofon einen Ausgangswiderstand von ca. 2 kΩ hat, während der Gegenkoppelungs-Widerstand 100 kΩ hat. > Welche Verzerrungen sind hier gemeint, wieso muss ich > die Verstärkung stabilisieren? Verstärker neigen dazu, zu übertreiben. Das Ausgangssignal wird bei steigenden Flanken höher, als es sein sollte und bei fallen Flanken fällt es weiter ab, als es sollte. Dies führt zu Verzerrungen des Nutzsignals. Die Gegenkoppelung reduziert den Effekt.
Wie heißt das Simulationsproggy, was Mike da verwendet? mfg
Stefan ⛄ F. schrieb: > Verstärker neigen dazu, zu übertreiben. Das Ausgangssignal wird bei > steigenden Flanken höher, als es sein sollte und bei fallen Flanken > fällt es weiter ab, als es sollte. Dies führt zu Verzerrungen des > Nutzsignals. Die Gegenkoppelung reduziert den Effekt. Danke!
Danke, @Stefan! Weißt Du zufällig auch ob es ne Röhrelibrary hat, Triode, Pentode, Stabi? mfg
Stefan ⛄ F. schrieb: > Lolita schrieb: >> Wie heißt das Simulationsproggy, was Mike da verwendet? > > LtSpice richtig, LtSpice Version IV p.s. es gibt deutlich jüngere Versionen ;)
Lolita schrieb: > Weißt Du zufällig auch ob es ne Röhrelibrary hat, > Triode, Pentode, Stabi? Nein, das Programm ist nur dazu gedacht, Produkte von LT zu simulieren. Aber man kann auf zahlreichen Webseiten zusätzliche Bauteil-Bibliotheken herunterladen.
Lolita schrieb: > Weißt Du zufällig auch ob es ne Röhrelibrary hat, > Triode, Pentode, Stabi? es gibt Unmengen an libaries, auch von privat-Personen eine Triac+Thyristor-lybary ist standardmäßig enthalten findet man aber auch hier z.B. https://www.littelfuse.de/technical-resources/technical-centers/semiconductors-technical-center/spice-models.aspx auch für Röhren gibts was http://www.duncanamps.com/technical/ltspice.html
Stefan meinte:
> Nein, das Programm ist nur dazu gedacht, Produkte von LT zu simulieren.
Schade.
Wie funktioniert sowas?
Wenn ich da jetzt etwa nen RC-Generator entwickle,
würde das Proggy dann die erzeugte Frequenz anzeigen?
mfg
Lolita schrieb: > Fragen über Fragen am Thema des Threads vorbei Mach doch bitte dafür einen eigenen Thread auf.
Mike B. schrieb: > Also nur um der Basis von Q1 eine stabile 0,7V vorzugeben? Wie kommst du ausgerechnet auf 0,7V und gegen welchen Bezugspunkt? Für den Arbeitspunkt muss der CE-Strom stabilisiert sein.
my2ct schrieb: > Mike B. schrieb: >> Also nur um der Basis von Q1 eine stabile 0,7V vorzugeben? > > Wie kommst du ausgerechnet auf 0,7V und gegen welchen Bezugspunkt? > Für den Arbeitspunkt muss der CE-Strom stabilisiert sein. im allerersten post dem link folgen, auf der Seite ist weiter unten ein Link zu "Diagramme", dort die Spannung des Messpunktes TP3 also V(tp3)
Die Schaltung hat im Prinzip zwei Gegenkopplungen. R4 und R3 bestimmen die Verstärkung. R5 stabilisiert den DC-Arbeitspunkt und durch die niedrigere Spannung am Emitter muss der Widerstand nicht so hochohmig ausfallen. Das wäre ungünstig im Hinblick auf das Widerstandsrauschen. Mit zusätzlichen Bauteilen könnte noch etwas gewonnen werden. Es gibt dazu eine Variante, da entfällt R1 und R5 besteht statt dessen aus zwei Widerständen mit einem Elko nach Masse in der Mitte. Zwischen Emitter und Basis ist noch eine RC-Kombinations als Bootstrapping zur Erhöhung des Eingangswiderstandes ergänzt. Bezogen habe ich mich dabei auf die Schaltung von Karl.
Karl B. schrieb: > 22nF ist wohl etwas groß gewählt. Die Grenzfrequenz an 100kOhm wäre damit rund 70 Hz und an 1kOhm wäre diese 7kHz. Vermute daher, dass dieser vergessen wurde zu ändern, als die Schaltung von einem sehr einfachen RIAA-Kennlinienentzerrer für MM und MC übernommen wurde. Der C von 22nF aar aber unter Umständen aber doch wieder sinnvoll, wenn die Mikrophonsignale mit 14.x kHz digital gesampelt wurden. Wobei aber die Tiefpassfunktion sonst bevorzugt über die Rückkopplung realisiert wurde, weil das besser im Hinblick auf das Rauschen ist.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Verstärker neigen dazu, zu übertreiben. Das Ausgangssignal wird bei > steigenden Flanken höher, als es sein sollte und bei fallen Flanken > fällt es weiter ab, als es sollte. Dies führt zu Verzerrungen des > Nutzsignals. Die Gegenkoppelung reduziert den Effekt. Autoren neigen dazu, zu übertreiben. Das Ausgangssignal wird bei steigenden Flanken höher, als es sein sollte und bei fallen Flanken fällt es weiter ab, als es sollte. Dies führt zu Verzerrungen des Nutzsignals. Die Gegenkopplung verstärkt den Effekt.
Die Gegenkoppelung reduziert:verstärkt den Effekt. Haltet bitte auseinander, dass sprachlich anstelle Rückkopplung auch Gegenkopplung gesagt wird. Die Rückkopplung kann gleich- oder gegenphasig erfolgen. Man sagt hierzu auch Mit- oder Gegenkopplung.
Dieter schrieb: > Die Gegenkoppelung reduziert:verstärkt den Effekt. K.A. was du damit sagen willst. Dieter schrieb: > Haltet bitte auseinander, dass sprachlich anstelle Rückkopplung auch > Gegenkopplung gesagt wird. Rückkopplung ist der Oberbegriff. Der zerfällt in die 2 Möglichkeiten Mittkopplung (gleichphasig) und Gegenkopplung (gegenphasig). Hier war nur von Gegenkopplung die Rede.
Nebenbei sei angemerkt, dass die verstärkungsvermindernde Rückkopplung gegenüber der Leerlaufverstärkung den Klirrfaktor in der Regel überproportional reduziert. Das wollte Stefan eigentlich zum Ausdruck bringen.
Dieter schrieb: > Die Grenzfrequenz an 100kOhm wäre damit rund 70 Hz und an 1kOhm wäre > diese 7kHz. Vermute daher, dass dieser vergessen wurde zu ändern Ich habe den Wert mit der Simulation und danach im konkreten Aufbau verifiziert. Das ist für Sprache so optimal. Bei 1000 Hz liefert die Simulation 700 mVss. Bei 10000 Hz liefert die Simulation 600 mVss. Bei 20000 Hz liefert die Simulation 350 mVss. Für Musik würde mal 10nF versuchen.
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