Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Ist mein Raspberry Pi Netzteil sicher?


von Max M. (max_mmax_m)


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Hallo zusammen,

ich habe vor ein paar Jahren ein Netzteil für meinen Raspberry Pi bei
Amazon gekauft.

Ich habe den Pi länger nicht benutzt und würde ihn jetzt gerne 24/7
laufen lassen. Leider habe ich immer etwas Angst, dass da irgendwas
anfängt zu brennen wenn man nicht zu Hause ist.

Leider gibt es die Firma/Importeur nicht mehr.
Kann man an dem Label irgendwas erkennen, dass eine Einschätzung
ermöglicht?

Vielen Dank!

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Schutzklasse 2 ist zumindest schon mal nicht auf dem Gerät angeben - das 
wären zwei Quadrate ineinander.

Und ich habe gehört, das der RPi 5,2V benötigt, um zuverlässig zu 
laufen.

von Max M. (max_mmax_m)


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Danke für deine Antwort. Laufen tut er ohne Probleme. Könnte denn zu 
wenig Spannung zu einem Sicherheitsrisiko werden?

Oder anders gefragt: Welches Netzteil würdest du als "Fachmann"(?) 
empfehlen, wenn du sicher sein willst, dass nichts passiert?

Habe dieses hier entdeckt: https://www.amazon.de/dp/B01566WOAG
Das hat anscheinend die Schutzklasse 2.

Beitrag #6238472 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Oliver S. (oliverso)


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Man kann einem Netzteil nicht ansehen kann, ob es irgendwann mal in 
Flammen aufgeht. Wen du da paranoide Angst hat, kannst du kein 
Elektrogerät unbeaufsichtigt am Strom lassen.

Die „Original“-Netzteile sollten aber ausreichen. Was spricht für dich 
dagegen?

Oliver

von Gerald K. (geku)


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Ich würde ein Netzteil mit Prüfzeichen z.B. VdE verwende. CE reicht 
nicht. Bei Prüfung durch Prüfstelle wird neben der Entflammbarkeit auch 
das Verhalten bei Kurzschluß überprüft.

Man auch einen passiven Zwischenstecker mit Sicherung vorschalten und 
möglichst klein absichern.

Ein 100% Sicherheit gibt es in der Technik nicht.

von Dieter (Gast)


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Wenn Du das so machen willst, dann mußt Du den Raspi mit einem 
Hutschienengehäuse in einen kleinen Schaltschrank einbauen. Für die 
Hutschienen gibt es auch Netzteile mit VDE-Prüfzeichen.

von (prx) A. K. (prx)


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Völlig unabhängig von der Qualität des Netzteils sollte diese Angst 
verschwinden, wenn du darauf achtest, dass ein brennendes Netzteil nicht 
zu einem Wohnungsbrand führen kann. Wenn sich also nichts Brennbares in 
der Nähe befindet.

von Gerald K. (geku)


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A. K. schrieb:
> Wenn sich also nichts Brennbares in der Nähe befindet.

Daher keine Steckdosen hinter einem Vorhang oder in Möbel verwenden.

Es wäre auch ein Netzgerät mit thermisch gesichertem Transformator 
überlegenswert. Also kein Schaltnetzteil.

von MaWin (Gast)


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A. K. schrieb:
> Völlig unabhängig von der Qualität des Netzteils sollte diese
> Angst
> verschwinden, wenn du darauf achtest, dass ein brennendes Netzteil nicht
> zu einem Wohnungsbrand führen kann. Wenn sich also nichts Brennbares in
> der Nähe befindet.

Sehr realitätsnah. Also an Drähten freischwebend im Zimmer aufgehängt, 
darunter eine Betonwanne mit 10cm Sandfüllung und 50cm Wasser. 
Mindestens 5m Abstand zur Decke (außer diese besteht aus schierem Beton 
ohne Farbe oder Tapete). Und die Konstruktion aus Rpi, Netzteil und 
Wanne muss von einem feinstmaschigen Metallgitter umgeben sein, das 
verhindert, dass glühende Partikel an anderswo gelagerte brennbare 
Materialien gelangen können.

von Oliver S. (oliverso)


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Dazu noch eine Absaugung für den Rauch.

Oliver

von Paul (Gast)


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Kann immer mal passieren, dass so ein Netzteil abbrennt. Das betrifft 
die teuren Markenprodukte genauso wie billige Chinaimporte. Da hilft 
auch kein VDE oder TÜV Stempel. Diese Prüfanstalten schauen auch nur auf 
offensichtliche Mängel.
https://www.youtube.com/watch?v=nqeP6vei10o
https://www.youtube.com/watch?v=hUuL8mISdBk

von Gerald K. (geku)


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Paul schrieb:
> Da hilft auch kein VDE oder TÜV Stempel

Die Frage ist, ob schwer entflammbares Material im heiklem Bereich 
verwendet wurden und wie hoch die maximale Energie im Fehlerfall werden 
kann. Stichwort : Primärsicherung.

von Md M. (Firma: Potilatormanufaktur) (mdma)


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Ich würde einfach jemanden bezahlen, der kommt und aufpasst. Einen 
Netzteilsitter.

von Mike J. (linuxmint_user)


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MaWin schrieb:
> Sehr realitätsnah. Also an Drähten freischwebend im Zimmer aufgehängt,
> darunter eine Betonwanne mit 10cm Sandfüllung und 50cm Wasser.

Naja, deine Methode ist immer noch zu unsicher. :-D

Jedes mal wenn ich ein Kabel verlege schmeiße ich auch den Betonmischer 
an und baue einen kleinen Swimmingpool unter dem Kabel. Meine gesamte 
Elektronik liegt auch zusätzlich im Wasser und das Netzteil wird mit 
Mineralöl gekühlt. Jetzt kann nichts mehr passieren.

Ich kann mir nicht vorstellen dass andere Leute das irgend wie anders 
machen. Es sei denn sie wollen sich nicht vor alle Eventualitäten 
absichern und ein Leben in ständiger Angst führen. Aber wer will das 
schon?


Wer vertraut schon auf nicht brennbare Platinen, Sicherungen oder auf 
eine ausreichende Isolierung der Kabel oder die Wahrscheinlichkeit eines 
solchen Vorfalles.

Max M. schrieb:
> Ich habe den Pi länger nicht benutzt und würde ihn jetzt gerne 24/7
> laufen lassen.

Schau einfach mal wie warm es wird.
Ich schaue zusätzlich gerne mal rein wenn es wichtig ist, einfach um den 
Aufbau zu sehen und mein persönliches Okay zu geben. Man will ja doch 
wissen was man da verbaut hat.
Wenn das Ding zu leicht für ein 2,5A Netzteil ist, dann sollte man 
allein zus Sicherheit mal reinschauen. Es bekommt aber auch nicht jeder 
solch ein Netzteil unbeschädigt auf und wieder zu.

Manchmal gibt es auch nur Klebekanten, dann ist vorsichtiges aufhämmern 
entlang der Kanten eine weit aus bessere Lösung als es mit einem Messer 
oder einen Schraubenzieher aufzubrechen oder zu versuchen es 
aufzudrehmeln/sägen.

von Codo (Gast)


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Mike J. schrieb:
> im Wasser und das Netzteil wird mit Mineralöl gekühlt

Mineralöl im Wasser? Du bist ja noch schlimmer als MaWin :-)

von S. R. (svenska)


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MaWin schrieb:
> Also an Drähten freischwebend im Zimmer aufgehängt, [...]

Ich hoffe ja inständig, dass du schonmal was von Verlängerungskabeln 
gehört hast.

von Günter R. (galileo14)


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In der Urlaubszeit schalte ich eine Webcam ein zur Wohnungsüberwachung. 
Das Steckernetzteil dazu habe ich auf eine Tischsteckdose gesteckt, und 
das Ganze ruht in einem großen alten Kochtopf mit Deckel drauf. Wenn da 
drin etwas abraucht, kommt ein wenig Qualm raus, aber das war es dann 
wohl. Habe die gleichen Überlegungen wie der TO angestellt.

von Mike J. (linuxmint_user)


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Günter R. schrieb:
> Das Steckernetzteil dazu habe ich auf eine Tischsteckdose gesteckt, und
> das Ganze ruht in einem großen alten Kochtopf mit Deckel drauf. Wenn da
> drin etwas abraucht, kommt ein wenig Qualm raus,

Das hier ist eigentlich nur Spaß was MaWin hier gepostet hat, aber wenn 
ich zum Beispiel einen alten LiIon-Akku auflade, dann mache ich das auch 
nicht in der Wohnung, sondern in einem kleinen Raum auf dem Hof und dort 
liegt das dann noch mal in einem kleinen Steintrog.

Bis jetzt habe ich aber wirklich so ziemlich jedes Netzteil geöffnet 
(bzw. Netzteiltyp, also dann von der Sorte die anderen Netzteile nicht 
mehr wenn ich wusste wie sie aufgebaut sind).

Man merkt dann dass die Chinesen ordentliches Zeug herstellen können, 
aber auch dass viel gefährlicher Müll im Umlauf ist ... einfach weil es 
niemand getestet hat.

So eine generelle Qualitätskontrolle wäre sinnvoll, damit auch nur die 
Produkte verkauft werden können die mal ein passender Ingenieur 
auseinander genommen und getestet hat.

von Olaf (Gast)


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> So eine generelle Qualitätskontrolle wäre sinnvoll, damit auch nur die
> Produkte verkauft werden können die mal ein passender Ingenieur
> auseinander genommen und getestet hat.

In anderen Bereichen gibt es das. Zum Beispiel bei Atex. Da gibt es 
Pruefstellen die deine Schaltung begutachten, es werden aufwendige Tests 
durchgefuehrt. Die Produktion wird zertifiziert und wenn du auch nur 
einen widerstand in der Schaltung veraenderst machst du das erneut.

Wuerde man das fuer dein Netzeil machen dann kostet das vermutlich keine 
20Euro mehr sondern 200Euro und dann jammert ihr auch wieder. :-)

Olaf

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