Hallo Mir schweben einige Gedanken und Fragen herum, ich wollte die mal kurz hier aufschreiben um einen kleinen Austausch und Feedback dazu zu bekommen. Und zwar geht es um Koax Kabeln, deren Wellenwiderstand und Terminierung. 1) Ich habe ein korrekt terminiertes System mit Quellwiderstand = Abschlusswiderstand = Wellenwiderstand. Der Wellenwiderstand setzt sich ja zusammen aus ganz viele L und C Gliedern. Sieht meine Quelle das Koax Kabel dann als reine 50 Ohm Impedanz (da die Terminierung das "aufhebt") ODER ist immer noch eine Kapazitive und Induktive Last (wegen dem Kabel) vorhanden, die mein System belasten ? 2) Ich habe kein terminiertes bzw. sehr schlecht terminiertes System. Sieht meine Quelle dann das Koax Kabel als eine Kapazität und Induktivität, welche das System belasten? Würde mich über einen kleinen Austausch freuen Vielen Dank mFG
von Bernd schrieb: >Sieht meine Quelle das Koax >Kabel dann als reine 50 Ohm Impedanz (da die Terminierung das "aufhebt") >ODER ist immer noch eine Kapazitive und Induktive Last (wegen dem Kabel) >vorhanden, die mein System belasten ? Kapazitive und Induktive Last gleichzeitig geht nicht, bei Fehlanpassung gibt es eine Kapazitive oder Induktive Last. Siehe zum Beispiel Schwingkreis in Resonanz, Kapazität und Induktivität heben sich auf. Die Quelle sieht dann eine rein Ohmsche Last. Bei Anpassung sieht die Quelle eine rein Ohmsche Last. >2) Ich habe kein terminiertes bzw. sehr schlecht terminiertes System. >Sieht meine Quelle dann das Koax Kabel als eine Kapazität und >Induktivität, welche das System belasten? Die Quelle sieht dann eine Kapazität oder Induktivität abhängig von der Länge des Kabels oder fast einen Kurzschluß oder Leerlauf.
Günter Lenz schrieb: > Die Quelle sieht dann > eine rein Ohmsche Last. Bei Anpassung sieht die Quelle > eine rein Ohmsche Last. Das bedeutet, dass die Länge des Kabels, außer von der Dämpfung gesehen, keine große Rolle spielt, da keine Kapazitive Last betrieben werden muss ?! Nehmen wir ein kurzes theoretisches Beispiel: 10 m Koax Kabel, terminiert, gegen ein normales Kabel. Da hat doch das terminierte Koax System doch nur Vorteile, da die Quelle keine Kapazitive Last tragen muss. Beim normalen Kabel müsste die Quelle eine riesen große Kapazitive Last betreiben, was nicht immer einfach ist. Sehe ich das richtig? (Abgesehen davon dass im Terminierten System nur die Hälfte der Spannung vorhanden ist) >>2) Ich habe kein terminiertes bzw. sehr schlecht terminiertes System. >>Sieht meine Quelle dann das Koax Kabel als eine Kapazität und >>Induktivität, welche das System belasten? > > Die Quelle sieht dann eine Kapazität oder Induktivität > abhängig von der Länge des Kabels oder fast einen > Kurzschluß oder Leerlauf. Wie kommt das zustande, ob Kapazitiv oder Induktiv dominiert? Das hängt doch eher von der Frequenz ab, wie groß die Blindwiderstände werden?! Vielen Dank für die Antwort!
Bernd schrieb: > Nehmen wir ein kurzes theoretisches Beispiel: 10 m Koax Kabel, > terminiert, gegen ein normales Kabel. Da hat doch das terminierte Koax > System doch nur Vorteile, da die Quelle keine Kapazitive Last tragen > muss. Beim normalen Kabel müsste die Quelle eine riesen große Kapazitive > Last betreiben, was nicht immer einfach ist. Sehe ich das richtig? Nicht ganz. Auch ein 'normales' Kabel hat einen Wellenwiderstand. Und auch da kannst du anpassen oder eben nicht. Nur ist es meist so, dass das eine spezifizierte Eigenschaft beim Koaxkabel ist, weil der Aufbau klar definiert und recht konstant ist. Bei anderen Kabeln weiß man meist nicht viel darüber und es ist stark abhängig von der Art der Verlegung, letztlich von der Geometrie zwischen Hin- und Rückleiter und dem Isolationsmedium. Deshalb kann er auch deutlich schwanken im Verlauf der Leitung. Und eine 'riesige' Kapazität gibt es da sowieso nicht, denn auch die normale Leitung hat beides, Kapazität zum Rückleiter und Induktivität entlang der Leitung. Das Ergebnis kann also neben kapazitiv auch induktiv oder im Idealfall rein ohmisch sein. Sonst wäre ja meine obige Aussage falsch :-).
Sobald du aber nicht einen reinen Sinus überträgst, sondern ein gemischtes oder gar rechteckiges Signal, sieht der Sender alles andere als eine rein ohmsche Last. Dann wird es wieder viel komplexer.
HildeK schrieb: > Bei anderen Kabeln weiß man meist nicht viel darüber und es ist stark > abhängig von der Art der Verlegung, letztlich von der Geometrie zwischen > Hin- und Rückleiter und dem Isolationsmedium. Nicht nur die Geometrie zwischen den Leitern, sondern auch der Durchmesser der beiden Einzelleiter geht in die Impedanz ein. https://de.wikipedia.org/wiki/Flachbandleitung#Parameter
Wolfgang schrieb: > Nicht nur die Geometrie zwischen den Leitern, sondern auch der > Durchmesser der beiden Einzelleiter geht in die Impedanz ein. Gut, ich hätte schreiben sollen "die Geometrie der Anordnung". Schließlich gehört der Leiterdurchmesser auch zur Geometrie :-).
HildeK schrieb: > Nicht ganz. > Auch ein 'normales' Kabel hat einen Wellenwiderstand. Und auch da kannst > du anpassen oder eben nicht. Ok, dann besser gesagt: Der vergleich zwischen einem gut Terminierten System und einem nicht terminierten System, sofern Reflexionen "noch" keine Rolle spielen. Da wäre das terminierte System doch immer im Vorteil ? HildeK schrieb: > Und eine 'riesige' Kapazität gibt es da sowieso nicht, denn auch die > normale Leitung hat beides, Kapazität zum Rückleiter und Induktivität > entlang der Leitung. Aber es wird doch immer "gesagt" bzw in Ersatzschaltbilern gezeigt, dass die Quelle dann eine große Kapazitive Last betreiben muss bei langen Kabeln ? Stefan ⛄ F. schrieb: > Sobald du aber nicht einen reinen Sinus überträgst, sondern ein > gemischtes oder gar rechteckiges Signal, sieht der Sender alles andere > als eine rein ohmsche Last. Dann wird es wieder viel komplexer. Kannst du etwas mehr dazu sagen bitte? Sieht die Quelle bei einem Rechtecksignal nicht mehr die rein 50 Ohm Last, bei einem terminierten System ?
Bernd schrieb: > Kannst du etwas mehr dazu sagen bitte? > Sieht die Quelle bei einem Rechtecksignal nicht mehr die rein 50 Ohm > Last, bei einem terminierten System ? Sicher kannst du dir vorstellen, dass jedes kabel bei 0 Hz (also Gleichstrom) einen unendlich hohen Widerstand zwischen den beiden Leitern hat. Da sieht der Sender also nur den Abschlusswiderstand. Bei unendlich hoher Frequenz überwiegt aber der kapazitive Anteil. Je höher die Frequenz ist, umso mehr belastet das Kabel den Sender. Bei idealen Rechteck-Signalen hast du unendlich viele hohe Frequenzen. Je höher die Frequenz, umso höher die Belastung des Senders. Zusammen mit dem Ausgangswiderstand des Senders werden daher die Flanken der Rechtecke schon Senderseitig abgeflacht. Das kannst du dir ja mal auf einem Oszilloskop anschauen.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Sobald du aber nicht einen reinen Sinus überträgst, sondern ein > gemischtes oder gar rechteckiges Signal, sieht der Sender alles andere > als eine rein ohmsche Last. Dann wird es wieder viel komplexer. Das ist voll der Käse. Allein die Unterscheidung "gemischtes oder gar rechteckiges Signal" deuted darauf hin dass du hier mal wieder überhaupt keine Ahnung hast. Bernd, höre nicht auf den Käse von Stefan.
Mitlesa schrieb: > Bernd, höre nicht auf den Käse von Stefan. Unter einem rechteckigen Signal verstehe ich die extremste denkbare Form von gemischtem Signal. Ich nenne es extra separat, weil das vielen User hier nicht bewusst ist. Viele Leute gehen davon aus, dass ein 50 Hz Rechtecksignal nur 50 Hz enthalten würde und wundern sich dann, dass "nur" 30cm Kabel für ein LC-Display zu viel sein können. Ich hatte eine Ausbildung zum Kommunikationselektroniker, da lernt man so etwas. Abgesehen davon würde ich dich bitten, meinen "Käse" durch korrekte fachliche Informationen zu ergänzen, falls du mehr als nur heiße Luft zu bieten hast.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Unter einem rechteckigen Signal verstehe ich die extremste denkbare Form > von gemischtem Signal. Was du darunter verstehst und was "man" darunter versteht ist ein grosser Unterschied. Und du beginnst dich jetzt wieder mit viele Worten herauszureden. Bernd, höre nicht auf den Käse von Stefan.
Mitlesa schrieb: > Und du beginnst dich jetzt wieder mit viele Worten herauszureden. > Bernd, höre nicht auf den Käse von Stefan. Wo sind dein deine fachlich hilfreichen Informationen? Ich sehe hier nur einen persönlichen Angriff von Dir ohne Futter dahinter. Das habe ich nicht nötig, du aber anscheinen schon. Wer nichts zu bieten hat, muss andere unter sein eigenes Niveau bringen, um sich gut zu fühlen. Das kannst du gerne tun, aber nicht mit mir und nicht hier. RTL steht auf solche Leute, die geben Dir eine Plattform im Vormittagsprogramm. Ganz feige finde ich auch dieses Verstecken hinter anonymen Accounts. Wer bist du wirklich? Sage es, wenn du zu dem stehst, was du von Dir gibst! Dann können wir diese Sache privat klären.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Bei unendlich hoher Frequenz überwiegt aber der kapazitive Anteil. Unendlich hoher Frequenz sind mir jetzt noch nicht begegnet, aber bei einem Koax-Kabel ist die Impedanz in dem Bereich, wo es was taucht, also dielektrische Verluste und dgl. mal außer Acht gelassen, konstant und real, z.B. 50Ω. Du solltest dir mal vergegenwärtigen, dass das Ersatzschaltbild eines Kabels aus Kapazitäten und Induktivitäten besteht und dir überlegen, was wie wohl der Einfluss des induktiven Anteils bei zunehmender Frequenz ist. Guck dir einfach mal ein Smith-Chart von einem idealen Kabel an.
Warum erklärt denn keiner, wie die Frequenzabhängigkeit sich genau auswirkt, warum nur Vorwürfe? Weiß es keiner? Also: Ein offenes Kabel wirkt bei niedrigen Frequenzen kapazitiv. Bei der halben Wellenlänge wirkt es wie ein Kurzschluss, danach induktiv bis zur ganzen Wellenlänge, wo es "gar nicht wirkt" (Impedanz theoretisch unendlich). Dann wird es wieder kapazitiv, Kurzschluss, induktiv... Ein kurzgeschlossenes Kabel wirkt bei niedrigen Frequenzen induktiv. Bei der halben Wellenlänge ist die Impedanz sehr hoch, danach bis zur ganzen Wellenlänge, kapazitiv. Dann wird es wieder induktiv, hochimpedant, kapazitiv, Kurzschluss, induktiv... Es gibt also mit steigender (oder fallender) Frequenz abwechselnd Parallel- und Serienresonanzstellen. Am Ende offene oder kurzgeschlossene Kabel werden auch als Ersatz für Resonanzkreise in Filtern verwendet.
>Bei unendlich hoher Frequenz überwiegt aber der kapazitive Anteil. Je höher die Frequenz ist, umso mehr belastet das Kabel den Sender. >Bei idealen Rechteck-Signalen hast du unendlich viele hohe Frequenzen. Je höher die Frequenz, umso höher die Belastung des Senders. Zusammen mit dem Ausgangswiderstand des Senders werden daher die Flanken der Rechtecke schon Senderseitig abgeflacht. Das kannst du dir ja mal auf einem Oszilloskop anschauen. maximaler Muell, in die tonne. ................................ Der einfache Fall : Ein terminiertes Kabel hat am Eingang die Abschlussimpedanz. Von DC bis zur spezifizierten Grenzfrequenz. Die komplizierteren Faelle. Ein offenes Kabel. ist bei tiefen Frequenzen kapazitv. Bei DC hat ein Koax 100pF/m. Bei zunehmender Frequenz wird die Kapazitaet kleiner, und hat bei einer Laenge von Wellenlaenge viertel einen Kurzschluss. Bei weiter zunehmender Frequenz wird die Leitung nun induktiv. und bei Wellenleange Halbe ist sie dann wieder offen, periodisch.
Günter Lenz schrieb: > Die Quelle sieht dann eine Kapazität oder Induktivität > abhängig von der Länge des Kabels oder fast einen > Kurzschluß oder Leerlauf. In Abhängigkeit von der Frequenz.
Ein Koaxkabel welches beidseitig mit seinen Wellenwiderstand terminiert ist, hat keinen Frequenzgang, wenn man von den dielektrischen Verlusten mal absieht. Das heist ein Rechtecksignal am Anfang des Kabels kommt exakt als Rechteck wieder an, nur um die Signallaufzeit bedinngt durch das Kabel verzögert. Es sieht erst anders aus, wenn das Kabel nicht terminiert ist. Ralph Berres
Stefan ⛄ F. schrieb: > Bei unendlich hoher Frequenz überwiegt aber der kapazitive Anteil. Je > höher die Frequenz ist, umso mehr belastet das Kabel den Sender. Und was ist mit Indukrivität der Leitung? Ist nicht der Wellenwiderstand einer langen Leitung unabhängig von der Frequenz?
Gerald K. schrieb: > Ist nicht der Wellenwiderstand einer langen Leitung unabhängig von der > Frequenz? Natürlich ist das so, aber du wirst Stefan nicht "bekehren" können. Der glaubt fest an seine alternativen Fakten. Vielleicht hat er ja auch schon Desinfektionsmittel geschluckt. Das ist die Tragik diese Forums, dass hier immer wieder mit Überzeugung physikalisch völlig absurde Behauptungen vorgetragen werden, Anfänger können daher mit den Pseudo-Informationen hier überhaupt nichts anfangen. Georg
Mal einwerfen schrieb: > Die komplizierteren Faelle. > Ein offenes Kabel. ist bei tiefen Frequenzen kapazitv. Bei DC hat ein > Koax 100pF/m. Bei zunehmender Frequenz wird die Kapazitaet kleiner, und > hat bei einer Laenge von Wellenlaenge viertel einen Kurzschluss. Bei > weiter zunehmender Frequenz wird die Leitung nun induktiv. und bei > Wellenleange Halbe ist sie dann wieder offen, periodisch. So ist das Verhalten gut beschrieben. Warum wird die Kapazität kleiner? Wird diese nicht von der Induktivität kompensiert? Bei einer bestimmten Entfernung und Frequenz heben sich Kapazität und Induktivität auf und bilden abwechselnd Serien und Parallelresonanz, je nach Phasenlage (0 bzw. 180°)
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georg schrieb: > Natürlich ist das so, aber du wirst Stefan nicht "bekehren" können Vielleicht sollte er einen Blick auf diese Seite werfen: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Wellenwiderstand Bekehren hilft nur bei Glaubensinhalte aber nicht bei Physik. Bei Physik hilft nur das Verstehen . Daher sollte der oben angeführte Inhalt des Links verstanden werden.
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georg schrieb: > Natürlich ist das so, aber du wirst Stefan nicht "bekehren" können. Doch durchaus. Menschen irren sich, ich bin mir außerdem bewusst, dass in meinem Alter das Gedächtnis unbemerkt nachlässt, auf das man sich früher hundert prozentig verlassen konnte. Ich habe Mitlesa nicht umsonst zweimal gebeten, seine Hinweise bezüglich "Käse" mit fachlichem Futter zu hinterlegen. Ich wollte korrigiert werden. Das habt ihr nun an seiner Stelle getan, ich bedanke mich dafür.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Sicher kannst du dir vorstellen, dass jedes kabel bei 0 Hz (also > Gleichstrom) einen unendlich hohen Widerstand zwischen den beiden > Leitern hat. Da sieht der Sender also nur den Abschlusswiderstand.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Menschen irren sich, ich bin mir außerdem bewusst, dass in meinem Alter > das Gedächtnis unbemerkt nachlässt, auf das man sich früher hundert > prozentig verlassen konnte. Irren ist menschlich, kann jedem passieren. Darum ist es gut Quellenangaben zu machen. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Wellenwiderstand
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Der Zahn der Zeit schrieb: >Also: Ein offenes Kabel wirkt bei niedrigen Frequenzen kapazitiv. Ja >Bei der halben Wellenlänge wirkt es wie ein Kurzschluss, Nein, bei 1/4 Wellenlänge wirkt es wie ein Kurzschluss, danach wird es induktiv, bei 1/2 Wellenlänge ist es hochohmig, danach wieder kapazitiv, bis bei 3/4 Wellenlänge wieder ein Kurzschluss ist. Bei einem richtig abgeschlossenen Kabel sieht der Sender immer eine Ohmsche Last, egal ob nun Rechteck oder Sinus. Bei einem sehr sehr langen 50 Ohm Kabel, bei dem die Dämpfung fast alles auffrißt sieht der Sender immer einen ohmschen Widerstand von 50 Ohm egal ob am Ende ein Kurzschluß oder offen ist.
Günter Lenz schrieb: > Bei einem sehr sehr langen 50 Ohm Kabel, > bei dem die Dämpfung fast alles auffrißt sieht der Sender > immer einen ohmschen Widerstand von 50 Ohm egal ob am Ende > ein Kurzschluß oder offen ist. Was ist mit dem Gleichstromwiderstand der mit der Länge des Kabels zuminnt? Der wird vermutlich nicht unsichtbar.
Zuerst Vielen Dank für die guten Beiträge. Der Zahn der Zeit schrieb: > Also: Ein offenes Kabel wirkt bei niedrigen Frequenzen kapazitiv. Bei > der halben Wellenlänge wirkt es wie ein Kurzschluss, danach induktiv bis > zur ganzen Wellenlänge, wo es "gar nicht wirkt" (Impedanz theoretisch > unendlich). Dann wird es wieder kapazitiv, Kurzschluss, induktiv... 1) Ich habe mir das skizzenhaft einfach mal als mehrere Glieder L und C aufgezeichnet. Bei niedriger Frequenz ist XL sehr klein, XC sehr groß. Daher das Kapazitive Verhalten bei OFFENER Leitung? > Ein kurzgeschlossenes Kabel wirkt bei niedrigen Frequenzen induktiv. Bei > der halben Wellenlänge ist die Impedanz sehr hoch, danach bis zur ganzen > Wellenlänge, kapazitiv. Dann wird es wieder induktiv, hochimpedant, > kapazitiv, Kurzschluss, induktiv... 2) Bei kurzgeschlossener Leitung und niedriger Frequenz ist L durch den niedrigen Blindwiderstand fast nicht vorhanden, XC wird kuurzgeschlossen und als letztes Glied bleibt L übrig. Richtig? ABER: 3) Ich sehe (theoretisch gesehen) gerade NUR Vorteile, ein System bestehend aus Koax Kabel mit korrekt abgeschlossenem Widerstand zu verwenden. Selbst bei niedrigen Frequenzen, damit die Kapazität oder Induktivität mich(=Quelle) bei langen Leiter nicht belasten. Sehe ich das richtig? Somit sieht die Quelle nur resistive 50 Ohm und es gibt keine Probleme wegen Kapazitiven/Induktiven Verhalten ?! (Außer die Hälfte der Amplitude wegen 50 -50 Spannungsteiler) Und bei hohen Frequenzen ist der einzige Nachteil die Dämpfung die wegen dem Skin Effekt größer wird?
Bernd schrieb: > Ich sehe (theoretisch gesehen) gerade NUR Vorteile Dann stelle dir mal einen alten Drucker mit parallel-Port vor. Der hat 13 Leitungen, falls ich mich korrekt erinnere. 13 mal 5 Volt / 50 Ohm ergibt 1,3 Ampere oder 6,5 Watt nur für dieses eine Kabel!
Gerald K. schrieb: > Z=LC−−√ > Z = \sqrt{\frac{L}{C}} das ist nur die halbe Formel Vollständig ist Z = SQR ( R+ Jwl) / ( G+JwC ) Stefan ⛄ F. schrieb: > Was ist mit dem Gleichstromwiderstand der mit der Länge des Kabels > zuminnt? Der wird vermutlich nicht unsichtbar. Der steckt in dem Realanteil Ralph
Bernd schrieb: > Ich sehe gerade NUR Vorteile Der Trend geht ganz klar dahin, Leitungen so zu nutzen. Nur überträgt man Daten dann eher seriell als parallel. Siehe DSL, USB, Ethernet, CAN, RS-485. Lediglich der Druck (von wo eigentlich?) zu immer höheren Bitraten treibt die Hersteller dazu, doch wieder mehrere solcher Leitungen parallel zu nutzen. Spätestens wenn die Kabel mehr als 8 Adern haben werden muss man sich aber schon fragen, ob und wo der Aufwand noch sinnvoll ist.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Lediglich der Druck (von wo eigentlich?) zu immer höheren Bitraten > treibt die Hersteller dazu, doch wieder mehrere solcher Leitungen > parallel zu nutzen. Spätestens wenn die Kabel mehr als 8 Adern haben > werden muss man sich aber schon fragen, ob und wo der Aufwand noch > sinnvoll ist. oder gleich eine Glasfaser.
Ralph B. schrieb: > das ist nur die halbe Formel Das ist schon richtig, ich wollte eigentlich die Frequenzunabhängigkeit des Wellenwiderstandes aufzeigen, obwohl Kapazitäten und Induktivitäten im Spiel sind. Bei Vernachlässung der Verluste auf ein Leitung gilt:
kürzt sich heraus und damit bleibt ein Ausdruck ohne Frequenz übrig:
Bei
lässt sich die Frequenz nicht herauskürzen. Wenn
gilt die Frequenzunabhängigkeit nicht mehr!
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Gerald K. schrieb: > lässt sich die Frequenz nicht herauskürzen. Ja, aber: in der Praxis, d.h. ein wohldefiniertes Koaxkabel, ist R (der Längswiderstand) sehr klein und G ebenfalls unbedeutend, daher ist die Gleichung mit L/C eine Näherung, aber eine sehr gute. Daher ist ein solches Kabel mit passendem Abschluss auch am besten geeignet zur Übertragung von Frequenzgemischen wie Rechtecksignalen, im Gegensatz zu einigen weiter oben aufgestellten unsinnigen Behauptungen ist das die beste Möglichkeit, Rechtecksignale formgetreu zu übertragen. Nur bei Fehlanpassung werden die Flanken verschliffen oder bilden Überschwinger. In der Messtechnik ist das täglich Brot, Generatoren liefern Signale mit 50 Ohm Innenwiderstand, und nach Übertragung mit einem 50-Ohm Koaxkabel kommt an einem Oszi-Eingang mit 50 Ohm auch genau die gleiche Signalform an. Anscheinend sind die Ingenieure bei Textronix, HP usw. und ihre Anwender doch nicht ganz so blöd wie manche hier vermuten, die es angeblich besser wissen. Georg
georg schrieb: > Ja, aber: in der Praxis, d.h. ein wohldefiniertes Koaxkabel, ist R (der > Längswiderstand) sehr klein und G ebenfalls unbedeutend, daher ist die > Gleichung mit L/C eine Näherung, aber eine sehr gute. Das ist auch gut so, sonst wäre die Reichweite der Signalübertragung bzw. Energieweiterleitung sehr kurz.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Lediglich der Druck (von wo eigentlich?) zu immer höheren Bitraten > treibt die Hersteller dazu, doch wieder mehrere solcher Leitungen > parallel zu nutzen. Spätestens wenn die Kabel mehr als 8 Adern haben > werden muss man sich aber schon fragen, ob und wo der Aufwand noch > sinnvoll ist. Das Problem mit unterschiedlicher Signallaufzeit darf nicht aus Acht gelassen werden. Bei Nutzung einer Leitung gibt es das Problem nicht. Daher werden schnelle Datenübertragungen auch bei kurzer Leitung mit einer Ader durchgeführt. Z.B, SATA, I2C
Gerald K. schrieb: > Daher werden schnelle Datenübertragungen auch bei kurzer Leitung mit > einer Ader durchgeführt. Z.B, SATA, I2C I2C gehört nicht in diese Aufzählung! PCIe-Lanes schon eher. Oder die MGTs bei Xilinx-FPGAs. Das Problem mit den unterschiedlichen Signallaufzeiten ist dann praktisch keines, wenn man die Leitungslängen gleich macht. Da kommt m.E. vorher die Dämpfung der Leitung sowie der Frequenzgang auf Grund nichtidealer Gegebenheiten zur Bedeutung.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Ich hatte eine Ausbildung zum Kommunikationselektroniker, da lernt man > so etwas. Kommunikationselektroniker ist eine Berufsbezeichnung, welche offiziell vom 1. August 1987 bis zum 1. August 2003 ausgebildet wurde. Damit wurde 1987 die Ausbildung zum Funkelektroniker sowie dem Fernmeldehandwerker und auch Informationselektroniker abgelöst. Stefan ⛄ F. schrieb: > Doch durchaus. Menschen irren sich, ich bin mir außerdem bewusst, dass > in meinem Alter das Gedächtnis unbemerkt nachlässt, auf das man sich > früher hundert prozentig verlassen konnte. du müsstest aber jünger sein als ich oder hast du so spät gelernt?
Joachim B. schrieb: > du müsstest aber jünger sein als ich oder hast du so spät gelernt? Kommt drauf an wie alt du bist. Ich bin auf jeden Fall deutlich über 40 und habe zwei Teenager, die mich schneller altern lassen. Verglichen mit kinderlosen bin ich quasi 60. Rente bekomme ich aber erst mit 100 :-)
Stefan ⛄ F. schrieb: > Ich bin auf jeden Fall deutlich über 40 > und habe zwei Teenager, die mich schneller altern lassen. das habe ich schon hinter mir und jedesmal bin ich zu den Teenagern gekommen als sie mitten drin waren, das ist viel härter als sich langsam daran zu gewöhnen! Trotzdem wundert es mich ein wenig das du schon wieder soviel verlernt hat obwohl du scheinbar ab deiner Ausbildung mindestens 10-15 Jahre jünger scheinst. Vielleicht hast du nicht tief genug gelernt? Egal auch ich vergesse vieles, aber Impedanz, Dämpfung Abschluß und Leitungsanpassung NIE! ;)
Joachim B. schrieb: > Vielleicht hast du nicht tief genug gelernt? Mir fehlt die Praxis. Die frisch umbenannte Telekom (früher Post) hatte damals von 400 Düsseldorfer Azubis nur 5 übernommen und in den Osten versetzt. Die restlichen 395 mussten sich einen anderen Job suchen. Vielleicht war das am Ende sogar besser, mit Softwareentwicklung verdient man mehr und bequemer.
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