Forum: HF, Funk und Felder Windows Programm für Spektrum-Analyzer HP859x


von Kein FA (Gast)


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Hier ein Screenshot meines "Corona-Programmes" und eine erste
Version zum Herunterladen.

Sehr erstaunlich finde ich es dass man mit diesen aus heutiger
Sicht lahmen Geräten (deren Design immerhin so gut 30 Jahre alt
ist) sogar recht lebendige Echtzeit-Wiedergabe auf den
Bildschirm zaubern kann, und das über die altehrwürdige GPIB-
Schnittstelle deren Daten auf USB umgesetzt werden. HP hat
damals hervorragende Arbeit geleistet.

Ich habe das Programm mal HP859x genannt da ich aus Mangel an
einer Vielzahl von Geräten nicht weiss wie vielseitig und
homogen die GPIB-Kommandos in den verschiedenen Spektrum-
Analyzern implementiert sind. Für HP8594E, HP8595E, HP8596E
wird es auf jeden Fall funktionieren. Bleibt zu hoffen dass
noch ein paar HP Spektrum-Analysatoren mehr damit bespielt
werden können.

Wer es sinnvoll benutzen will braucht ein GPIB-USB Interface
von National Instruments. Eventuell tut es auch eine GPIB-
Einsteckkarte dieses Herstellers (kann ich nicht überprüfen) da
NI sich mit den Interfaces nicht leicht gemacht hat alles
kompatibel zu halten.

Was man dafür nicht braucht ist diese Gigabyte-Sammlung an
VISA-Software. Das nackte GPIB-USB Interface und der Treiber
dazu genügen.

Zum Installieren einfach das Archiv entpacken und die
Installations-Exe starten. Es handelt sich um eine 32 Bit
Applikation mit Labwindows CVI Runtime Environment. Ob das
unter Win10 auch funktioniert überlasse ich euerer
Experimentierfreudigkeit. Spezielle Anforderungen braucht es
jedenfalls nicht.

Programm folgt im nächsten Beitrag.

von Kein FA (Gast)


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Hier nun das Installationsprogramm im Zip-Archiv.

Bedienungsanleitung gibt es keine, ihr müsst selbst zurechtkommen ;-)

von Ralph B. (rberres)


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Kein FA schrieb:
> Ich habe das Programm mal HP859x genannt da ich aus Mangel an
> einer Vielzahl von Geräten nicht weiss wie vielseitig und
> homogen die GPIB-Kommandos in den verschiedenen Spektrum-
> Analyzern implementiert sind. Für HP8594E, HP8595E, HP8596E
> wird es auf jeden Fall funktionieren. Bleibt zu hoffen dass
> noch ein paar HP Spektrum-Analysatoren mehr damit bespielt
> werden können.

welche IEEE488 Befehle hast du zur Steuerung des Spektrumanalyzers 
benutzt?

Wie hast du die IEEE488 Schnittstelle eingebunden?

Hintergrund ist, ich habe verschiedene Geräte von HP
( HP3562 und HP8752 )

IECbus karte ist bei mir HP82341C, welches in Verbindung mit der Connekt 
suite von HP die Schnittstellen Visa und SICL zur Verfügung stellt.

Ralph Berres

von Glotzer (Gast)


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Ralph B. schrieb:
> Kein FA schrieb:
> Ich habe das Programm mal HP859x genannt da ich aus Mangel an
> einer Vielzahl von Geräten nicht weiss wie vielseitig und
> homogen die GPIB-Kommandos in den verschiedenen Spektrum-
> Analyzern implementiert sind. Für HP8594E, HP8595E, HP8596E
> wird es auf jeden Fall funktionieren. Bleibt zu hoffen dass
> noch ein paar HP Spektrum-Analysatoren mehr damit bespielt
> werden können.
>
> welche IEEE488 Befehle hast du zur Steuerung des Spektrumanalyzers
> benutzt?
>
> Wie hast du die IEEE488 Schnittstelle eingebunden?
>
> Hintergrund ist, ich habe verschiedene Geräte von HP
> ( HP3562 und HP8752 )
> IECbus karte ist bei mir HP82341C, welches in Verbindung mit der Connekt
> suite von HP die Schnittstellen Visa und SICL zur Verfügung stellt.
>
> Ralph Berres

Wenn er den "Corona"-Source gepostet hätte, müsstest du nicht fragen, 
sondern könntest rein schauen.

Frag ihn doch mal ganz lieb ob er den sourcecode rausrückt...

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Hier gibt es ein ähnliches Projekt aus Österreich

https://www.oevsv.at/export/oevsv/technik-folder/oe5_vm/bin/HPIB_GPIB_IEEE488_Schnittstelle_V02.pdf.

"Das 3. Projekt:
Übertragen der Messungen des Spectrumanalysators HP-8559A
bzw. HP-8569A an den PC"

von Glotzer (Gast)


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Hinweis:

Die Leiste oben, zappelt beim Schreiben auf dem Smartphone immer wieder 
in das Bild.

Kann mich erinnern dass andere Nutzer es auch schon bemängelt haben. 
Interessiert anscheinend den Administrator (Inhaber) offenbar einen 
Shissdreck...

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Diese Leiste stört auch bei Conrad, wenn man einen Screenshot mit dem 
Firefox-Plugin "Fireshot" macht. Ständig ist die irgendwo quer über das 
Bild eingeblendet.

Der  HP-8559A/8569A ist allerdings noch älter, etwa 1982 und der 
eigentliche Spek aus Mitte der 70er. Das konnte über HPIB immerhin zwei 
Textzeilen auf dem Schirm eintragen und natürlich die beiden Traces als 
Pixel auslesen.

: Bearbeitet durch User
von Kein FA (Gast)


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Ralph B. schrieb:
> welche IEEE488 Befehle hast du zur Steuerung des Spektrumanalyzers
> benutzt?

Ganz normale wie sie in jedem Programmierhandbuch zu GPIB
nachzulesen sind.

Ralph B. schrieb:
> Wie hast du die IEEE488 Schnittstelle eingebunden?

Das Labwindows CVI Runtime Environment bietet eine gpib.lib
welche sich eine oder mehrere GPIB Schnittstellen (wenn
vorhanden) sucht.

von Oszi50 (Gast)


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Kein FA schrieb:
> Ralph B. schrieb:
>> welche IEEE488 Befehle hast du zur Steuerung des Spektrumanalyzers
>> benutzt?
>
> Ganz normale wie sie in jedem Programmierhandbuch zu GPIB
> nachzulesen sind.
>
> Ralph B. schrieb:
>> Wie hast du die IEEE488 Schnittstelle eingebunden?
>
> Das Labwindows CVI Runtime Environment bietet eine gpib.lib
> welche sich eine oder mehrere GPIB Schnittstellen (wenn
> vorhanden) sucht.

Sag doch einfach dass du deinen Code nicht teilen willst! Das spart dir 
unnötige Zeichen auf der Tastatur einzutippen...

von Ralph B. (rberres)


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Kein FA schrieb:
> Ganz normale wie sie in jedem Programmierhandbuch zu GPIB
> nachzulesen sind.

das heist ich kann in deinen Programm die IECbusbefehle, welche mein 
Gerät versteht einbinden?

Ansonsten beantwortet das nicht meine Frage.

woher weis ich ob die von dir benutzen IECbus Befehle von meinen Geräten 
auch verstanden werden?
Es sind sich ja nicht mal der HP8752 und der HP3562 einig, was die 
Plotbefehle zum Ausdrucken des Bildschirminhaltes betrifft.

Kein FA schrieb:
> Das Labwindows CVI Runtime Environment bietet eine gpib.lib
> welche sich eine oder mehrere GPIB Schnittstellen (wenn
> vorhanden) sucht.

Aha du verwendest also eine Labwindows Entwicklungsumgebung , mit der du 
ein Runtimeprogramm erzeugt hast.
Diese setzt vermutlich eine National Instrumentskarte voraus, um dein 
Programm verwenden zu können?

Verstehe mich bitte nicht falsch. Aber ehe ich dein Programm runterlade 
und auf meinen Messgeräterechner ( win2000 ) installiere, möchte ich 
doch wenigstens vorher abschätzen können, ob es erfolgsversprechend ist.

Nicht erfolgversprechend ist es schon, wenn sich deine benutzten IEC-Bus 
Befehle  von meinen erforderlichen unterscheiden, da man diese 
vermutlich nicht in der Runtimeversion ändern kann.


Oszi50 schrieb:
> Sag doch einfach dass du deinen Code nicht teilen willst! Das spart dir
> unnötige Zeichen auf der Tastatur einzutippen...

Er kann es nicht so einfach teilen, weil dafür die Entwicklungsumgebung 
des Labwindows von National Instruments benötigt wird. Diese kostet 
immerhin 1500 € plus Märchensteuer.

Ralph Berres

: Bearbeitet durch User
von Tobias P. (hubertus)


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Das würde mich auch interessieren, welche Befehle da verwendet wurden.
Ich wollte dasselbe (eine Art Echtzeitanzeige) als Qt-Programm für 
Windows und Linux schon mal machen für die Prologix-Adapter.

Mich hat aber immer genervt, dass beim HP 8568B und 8566A beim Ausleswn 
der Trace immer ein kleiner Delay bestand, und das Programm so sehr 
langsam reagierte.

von Kein FA (Gast)


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Ralph B. schrieb:
> Ansonsten beantwortet das nicht meine Frage.

Ich habe deine Frage beantwortet. Ich werde allerdings nicht
mein Programm durchforsten nach einer Liste von GPIB Kommandos
die ich verwende.

Ralph B. schrieb:
> Verstehe mich bitte nicht falsch.

Verstehe mich bitte nicht falsch. Aber du kannst mit dem Programm
machen was du willst. Ich bin hier nicht in einer Bringschuld,
obwohl das hier von so manchem Leser so gesehen wird. Erfreue
dich an dieser kleinen Gabe oder mach irgendetwas anderes was
nicht mit diesem Thread zu tun hat.

Ralph B. schrieb:
> Aber ehe ich dein Programm runterlade
> und auf meinen Messgeräterechner ( win2000 ) installiere

Das klingt nach einer Monster-Aufgabe die du zu bewältigen hast.
Dann lass es lieber sein.

von Ralph B. (rberres)


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Kein FA schrieb:
> Erfreue
> dich an dieser kleinen Gabe oder mach irgendetwas anderes was
> nicht mit diesem Thread zu tun hat.

Kein FA schrieb:
> Das klingt nach einer Monster-Aufgabe die du zu bewältigen hast.
> Dann lass es lieber sein.

Ziemlich arrogant deine Antwort.

Ralph Berres

von Tobias P. (hubertus)


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Ralph B. schrieb:
> Ziemlich arrogant deine Antwort.
>
> Ralph Berres

da stimm ich dir zu Ralph :-)

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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/FA != FA (Ergänzungsmenge), egal.

Der 8568/66 ist auch schon älter, 1978/1980
http://hpmemoryproject.org/technics/bench/8568/bench_8568_home.htm
und für längere Benutzung, z.B. um Harmonische abzulesen, brauchte man 
eine Schutzbrille, der Lüfter bläst durch die Tastatur genau in die 
Augen.

von Tobias P. (hubertus)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> /FA != FA (Ergänzungsmenge), egal.

was heisst das?

Christoph db1uq K. schrieb:
> Der 8568/66 ist auch schon älter, 1978/1980
> http://hpmemoryproject.org/technics/bench/8568/bench_8568_home.htm


ich glaube den 8566 gab es noch ziemlich lange, denn der wurde sogar 
noch unter Agilent verkauft. Habe mal einen Werbeprospekt von Agilent 
für den 8566 gesehen. Jahrzahl wüsste ich aber nicht.


> und für längere Benutzung, z.B. um Harmonische abzulesen, brauchte man
> eine Schutzbrille, der Lüfter bläst durch die Tastatur genau in die
> Augen.

jup, grade jetzt im Frühling optimal für Allergiker - die sonst schon 
tränenden Augen werden bis zur Bindehautentzündung gereizt xD

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ralph ist auch Funkamateur und damit definitionsgemäß kein 
Nicht-Funkamateur. Die Schnittmenge ist daher leer.

Laut der Seite wurde 1985 ein Update auf die B-Version gemacht.
Nachdem die Kollegen damals sich beklagt hatten habe ich eine 
Plexiglasscheibe vor die Tasten gehängt, war aber etwas umständlich.

: Bearbeitet durch User
von Tobias P. (hubertus)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Laut der Seite wurde 1985 ein Update auf die B-Version gemacht. Nachdem
> die Kollegen damals sich beklagt hatten habe ich eine Plexiglasscheibe
> vor die Tasten gehängt, war aber etwas umständlich.

das kann ich mir vorstellen. Die Lüfter der alten HP Geräte sind 
allgemein ein Problem. Mein 8341A Sweeper hat einen ca. 20cm Lüfter. 
Ohne Witz, das klingt wie ein Düsentriebwerk und man hört richtig die 
Luft durch rauschen. Ziemlich üble Sache :-) aber das war jetzt ein 
bisschen OT. Asche über mein Haupt!

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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In einem Awacs-Flugzeug ist der Lärm vermutlich egal, aber im Labor 
stört das sehr.

Für meinen HP8558 will ich auch mal was schreiben, einen Raspi als 
GPIB-Controller mit Python sollte ich noch hinbekommen. Die möglichen 
Befehle sind ziemlich übersichtlich. Die Plot-Taste würde ich nicht 
auswerten. Man bekommt nacheinander 481 Y-Werte der Kurve und nochmal 
soviele für die zweite. Die könnte man sogar in HPGL oder SVG als 
Vektorgrafik ausgeben, dann sieht der Ausdruck vielleicht eleganter aus.

: Bearbeitet durch User
von Tobias P. (hubertus)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Die Plot-Taste würde ich nicht
> auswerten. Man bekommt nacheinander 481 Y-Werte der Kurve und nochmal
> soviele für die zweite. Die könnte man sogar in HPGL oder SVG als
> Vektorgrafik ausgeben, dann sieht der Ausdruck vielleicht eleganter aus.

Das Problem mit der Plot-Taste oder Ausgabe als HPGL ist halt, dass man 
nur die Graphik hat, und nicht die Rohdaten. Die möchte man aber unter 
Umständen haben, damit man
a) selber einen hübscheren Plot machen kann (z.B. mit anderen Daten noch 
im selben Diagramm oder ähnliches)
b) irgend eine Auswertungsroutine noch laufen lassen möchte (z.B. irgend 
einen Fit oder dergleichen).

Es gibt von John Miles KE5FX das GPIB Toolkit, womit man diese Typen von 
Spekis auswerten kann. Unter anderem ist auch eine Wasserfalldarstellung 
inbegriffen. Was mich daran interessiert: das funktioniert mit meinem 
8566B rasend schnell, die Plots werden wirklich hübsch schnell 
dargestellt, obwohl da ziemlich viele Datenpunkte übertragen werden. Ich 
habe bis heute nicht begriffen, wie genau er es macht, dass das so gut 
funktioniert. Ich habe es nie hin gekriegt, dass die GPIB-Schnittstelle 
mit meinem eigenen Code so gute Performance hat. Und dabei nutzt John ja 
auch die Prologix-Dinger. (Sonst hätte ich das bei mir gar nicht laufen 
lassen können, da Agilent- und NI-Adapter im Preis-/Leistungsverhältnis 
ausserhalb meines Budgets liegen). Weisst du Christoph vielleicht, obs 
irgend einen speziellen Mode gibt, wo man die Daten schnell übertragen 
kann?


Tobias

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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http://www.ke5fx.com/gpib/readme.htm
Da war einer sehr fleißig.

Mein alter Spek liefert praktisch nur die Kurve. Wenn ich eine genauere 
Frequenz wissen möchte, muss ich einen Frequenzzähler am herausgeführten 
YIG-Ausgang anschließen. Der ist einfach freischwingend, die angezeigte 
Frequenz ist nur ein Digitalvoltmeter der YIG-Spannung, die man selbst 
an einem kleinen Trimmer auf der Frontplatte auf Null drehen muss.

von Ralph B. (rberres)


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Tobias P. schrieb:
> Es gibt von John Miles KE5FX das GPIB Toolkit, womit man diese Typen von
> Spekis auswerten kann. Unter anderem ist auch eine Wasserfalldarstellung
> inbegriffen. Was mich daran interessiert: das funktioniert mit meinem
> 8566B rasend schnell, die Plots werden wirklich hübsch schnell
> dargestellt, obwohl da ziemlich viele Datenpunkte übertragen werden. Ich
> habe bis heute nicht begriffen, wie genau er es macht, dass das so gut
> funktioniert.

Bei dem John Miles sein Programmpaket, wird die Prologix Schnittstelle 
als Listner/ Talker und der Spektrumanalyzer als Controller eingestellt.

Ausgelöst wird das Plotten dann durch Betätigung der Plottaste am 
Spektrumanalyzer. Vorher muss aber das Plotprogramm 7475 Empfangsbereit 
geschaltet werden.

Das ist hinderlich, wenn man viele Geräte am IECbus hat.
Man muss dann jedesmal die IECbusschnittstelle abwechselnd als Listner/ 
Talker oder als Controller konfigurieren, je nach dem was man auf dem 
IECbus machen will.

Das ganze nur vom Rechner aus zu steuern war nicht vorgesehen.

Ralph Berres

: Bearbeitet durch User
von Tobias P. (hubertus)


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Ralph B. schrieb:
> Bei dem John Miles sein Programmpaket, wird die Prologix Schnittestelle
> als Listner/ Talker und den Spektrumanalyzer als Controller eingestellt.

das ist nicht ganz korrekt. Zwar kann man mit 7470.exe das machen, was 
du beschreibst, aber dann gibt es noch das "Spectrum Surveillance" tool, 
welches die Rohdaten vom Spekki runterlädt und wo man keine Plottasten 
betätigen muss. Das spricht den Analyzer normal über dessen GPIB-Adresse 
als Device an.

von Ralph B. (rberres)


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Tobias P. schrieb:
> Ralph B. schrieb:
>> Bei dem John Miles sein Programmpaket, wird die Prologix Schnittestelle
>> als Listner/ Talker und den Spektrumanalyzer als Controller eingestellt.
>
> das ist nicht ganz korrekt. Zwar kann man mit 7470.exe das machen, was
> du beschreibst, aber dann gibt es noch das "Spectrum Surveillance" tool,
> welches die Rohdaten vom Spekki runterlädt und wo man keine Plottasten
> betätigen muss. Das spricht den Analyzer normal über dessen GPIB-Adresse
> als Device an.

das habe ich nicht gewust.

Ich kann es aber auch nicht mehr ausprobieren, da ich den geliehenen 
Prologix Schnittstelle wieder zurück gegeben habe.

Auser dem Plotprogramm 7475 verwende ich nichts mehr von dem John Miles.

Ralph Berres

von Tobias P. (hubertus)


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Ralph B. schrieb:
> Ich kann es aber auch nicht mehr ausprobieren, da ich den geliehenen
> Prologix Schnittstelle wieder zurück gegeben habe.

die sind ja neu nicht teuer. Ich glaube, die Prologix Dinger sind die 
einzigen bezahlbaren GPIB Adapter. Alles andere ist masslos überteuert.
Ich habe mir mal überlegt, selber einen solchen Adapter zu bauen, 
schwierig wäre es nicht, aber macht wenig Spass und die fertigen Dinger 
sind einfach zu gut. Spass vs. Kosten haben mich dann vom Selbstbau 
nicht überzeugt :-)

von Ralph B. (rberres)


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Tobias P. schrieb:
> Ich habe mir mal überlegt, selber einen solchen Adapter zu bauen,
> schwierig wäre es nicht,

Unterschätze sowas nicht.

ein OM aus unseren OV hatte es versucht. Hardwaremäßig war das kein 
Problem.

Aber nach fast einen Jahr frustrierter Programmiererei hatte er es 
aufgegeben und sich den HP82357B gekauft.

Und er kann programmieren.

Ralph Berres

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Den Schnittstelle gibts für USB und Ethernet
http://prologix.biz/gpib-usb-controller.html
USB 149 Dollar, der andere um 200 Dollar. Kompatible aus China 
anscheinend schon um $25.
Die Hardware von GPIB ist wirklich simpel, 8Bit Datenbus und nochmal 8 
Handshake-Leitungen, alles mit open-collector Logik. Was kann das 
Prologic-Teil außerdem, um den Programmieraufwand zu vereinfachen?

: Bearbeitet durch User
von Tobias P. (hubertus)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Was kann das
> Prologic-Teil außerdem, um den Programmieraufwand zu vereinfachen?

naja der kann nicht wirklich viel, am PC schaut es aus wie eine RS-232, 
wo man Text rausgeben kann oder rein bekommt.
Der handelt nur hardwaremässig das GPIB-Protokoll ab und gibt die 
Rohdaten am PC aus bzw. schickt Rohdaten vom PC auf den GPIB.

Ich habe mit Python und mit C++ schon Applikationen geschrieben, die 
damit arbeiten, aber das war alles immer ein bisschen ein Gebastel. Das 
Problem ist, dass man oftmals beim Antworttelegramm, dass der Analyzer 
zurückschickt (und dass die gewünschten Rohdaten enthält, 
beispielsweise) nicht im Voraus weiss, wie lang es ist. Und da ich mit 
Threads und dem ganzen Geraffel auf der PC-Seite nicht so fit bin, war 
mir nie ganz klar, wie man jetzt auf das Ende der Daten warten soll.
Eine weitere Komplikation kommt dazu, weil einige Analyzer die rohdaten 
auf einer einzigen Zeile als kommagetrennte Werte senden (z.B. HP8568, 
8566), während andere Analyzer die Daten Zeilenweise verschicken (z.B. 
HP8753 sendet eine Tabelle mit Real und Imag, die Zeilen der Tabelle 
sind mit CR/LF getrennt). Dann gibt es noch das EOI-Signal, wenn ich 
mich recht erinnere. Einige Analyzer verwenden dies, um dem 
GPIB-Controller zu signalisieren, dass der Transfer beendet ist (z.B. 
HP4195), während andere Analyzer das EOI-Signal nie verwenden und 
stattdessen mit irgend einem Sonderzeichen das Ende der Telegramme 
markieren (z.B. HP436).
Es ist also eigentlich gar nicht möglich, eine universelle Bibliothek zu 
bauen, welche GPIB ansich einfach abhandelt, daher ist mir das auch 
immer ein bisschen ein Rätsel, warum das bei NI funktioniert. Eben die 
erste Schwierigkeit kommt beim Erkennen vom Ende der Daten, die zweite 
Schwierigkeit kommt dann noch weil die Analyzer unterschiedlich lange 
brauchen, bis sie nach einer Anfrage Daten zurückschicken - daher kann 
man auch Timeouts nicht so einfach festlegen.
Das alles macht die GPIB-Schnittstelle einfach ein bisschen 
unkomfortabel und bastelig und ich habe noch keine brauchbare Lösung 
gefunden (ausser die von John, und die läuft nur auf Windows, ist also 
auch nicht das Gelbe vom Ei). Wenn da aber jemand eine tolle Idee 
liefern könnte, wie man es "richtig" macht, dann würde mich das schon 
sehr interessieren. Technisch möglich ist es ja, ganz offensichtlich.

Wie oben erwähnt, hatte ich ja auch mal ein Programm gebaut, ähnlich wie 
das was der TO hier veröffentlicht hat. Es konnte den 8568, 8566 und 
8563 ansteuern und Rohdaten ausgeben sowie anzeigen. Ich wollte auch 
eine Art "Echtzeitdisplay" auf dem PC-Bildschirm haben, aber das hat nie 
brauchbar funktioniert, weil z.B. der 8563 immer 801 Datenpunkte sendet, 
und die Übertragung so vieler Daten als Klartext so lange gedauert hat, 
dass es nie flüssig lief. Das liegt aber mit Sicherheit auch an meiner 
Implementierung, denn John kann mit seinem "Spectrum Surveillance Tool" 
auch quasi Echtzeit wiedergeben,  nur verstehe ich nicht ganz, wie es 
funktioniert. Jedenfalls scheint es irgend eine spezielle Betriebsart 
oder etwas in der Art zu sein, wo der Analyzer die Daten schneller 
sendet (binär?) oder er hat einfach die Schnittstelle effizienter 
programmiert.

von Ralph B. (rberres)


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Tobias P. schrieb:
> Dann gibt es noch das EOI-Signal, wenn ich
> mich recht erinnere. Einige Analyzer verwenden dies, um dem
> GPIB-Controller zu signalisieren, dass der Transfer beendet ist (z.B.
> HP4195), während andere Analyzer das EOI-Signal nie verwenden und
> stattdessen mit irgend einem Sonderzeichen das Ende der Telegramme
> markieren (z.B. HP436).

das ist in der Regel das CR/LF Zeichen

Tobias P. schrieb:
> die zweite
> Schwierigkeit kommt dann noch weil die Analyzer unterschiedlich lange
> brauchen, bis sie nach einer Anfrage Daten zurückschicken - daher kann
> man auch Timeouts nicht so einfach festlegen.

dieses Dreidrahthandshake ermöglicht, das der langsamste momentan 
adressierte Teilnehmer die Geschwindigkeit auf dem Bus bestimmt.

Der IECbuskontroller hat auf der PC Seite dann zwei 
Zweidrahthandshakeleitungen einer für Senden und einer für Empfangen.

Timeout-Routinen sollten wirklich nur zum abfangen von Fehlern auf dem 
IECbus dienen, und sich im Sekundenbereich bewegen.

Ansonsten steuert man das PCseitige Handshake mit Hilfe von Interupts.

Im Grunde genommen finde ich die IECbusschnittstelle für 
Messgerätesteuerung immer noch ziemlich genial, auch wenn sie schon über 
40 Jahre alt ist.

Ralph Berres

von Horst S. (petawatt)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Den Schnittstelle gibts für USB und Ethernet
> http://prologix.biz/gpib-usb-controller.html
> USB 149 Dollar, der andere um 200 Dollar. Kompatible aus China
> anscheinend schon um $25.

Wo für $25?
Kenne nur die Keysight 82357B Plagiate für ca. 80€. War mir nur für eine 
Bildschirmhardcopy noch zu teuer.
Grüße von petawatt

von Ralph B. (rberres)


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Horst S. schrieb:
> Wo für $25?
> Kenne nur die Keysight 82357B Plagiate für ca. 80€. War mir nur für eine
> Bildschirmhardcopy noch zu teuer.

Die preisgünstigste Möglichkeit eine Hardcopy des Bildschirmes zu 
erhalten, ist das abfotographieren mit dem Smartphon. Das hat ja heute ( 
fast ) jeder.

Ralph Berres

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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https://de.aliexpress.com/i/4000034884174.html
die vierzig Räuber haben solche Preise
"GPIB drehen USB, GPIB-USBCDC Kompatibilität, Prologix IEEE-488 
Instrument Control Interface" US $18.33

von Horst S. (petawatt)


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Ralph B. schrieb:
> Die preisgünstigste Möglichkeit eine Hardcopy des Bildschirmes zu
> erhalten, ist das abfotographieren mit dem Smartphon. Das hat ja heute (
> fast ) jeder.

Mein Leihgerät HP8590L hatte wenigstens noch eine Parallelschnittstelle 
für meinen alten Deskjet. Momentan bleibt mir auch nur das Foto. Fühle 
mich an die alten Zeiten im Hochspannungsinstitut und im 
Kurzschluss-Labor der KEMA erinnert. Es wurden massenweise Polaroidfilme 
verbraucht und mit Lineal und Skalpell ausgewertet.
Bau mir gerade eine Fremdlichtabschirmung da die Bildschirmoberfläche 
vom HP8591E übel spiegelt.

Der GPIB-USB-Wandler für 18,33 von AliExpress ist nicht mehr lieferbar. 
Kostet jetzt 25,22€ 
https://de.aliexpress.com/item/4000306576135.html?spm=a2g0o.detail.1000013.5.8d4f436cLKfoOj&gps-id=pcDetailBottomMoreThisSeller&scm=1007.14977.165002.0&scm_id=1007.14977.165002.0&scm-url=1007.14977.165002.0&pvid=ea13a434-c5ca-43cb-91c2-f8e31074b063&_t=gps-id:pcDetailBottomMoreThisSeller,scm-url:1007.14977.165002.0,pvid:ea13a434-c5ca-43cb-91c2-f8e31074b063,tpp_buckets:668%230%23131923%238_668%23808%236395%23435_668%23888%233325%232_668%232846%238112%23528_668%232717%237563%23518
Ist ein Prologix-Clon: https://github.com/fenrir-naru/gpib-usbcdc

Grüße von petawatt

: Bearbeitet durch User
von Soul E. (Gast)


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Horst S. schrieb:

> Wo für $25?
> Kenne nur die Keysight 82357B Plagiate für ca. 80€. War mir nur für eine
> Bildschirmhardcopy noch zu teuer.

Am billigsten ist ein Prologix-Plagiat oder eine der unzähligen 
Prologix-kompatiblen Bastellösungen. Gibt es sogar auf Arduino-Basis, 
z.B. https://github.com/Twilight-Logic/AR488

Du öffnest ein Terminalfenster und tippst "PLOT 0,0,55000,37500;" ein. 
Das was Dir dann entgegenkommt speicherst Du in einer Datei mit der 
Endung *.plt ab. Dieses Format nennt sich "HPGL" und kann von vielen 
Graphikprogrammen eingelesen werden.

von Ralph B. (rberres)


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übrigens bei dem HP8752 und HP8753 braucht man im Grunde genommen nur 
einen einzigen Befehl um an die Plotdaten zu kommen.

Siehe mein Basic Programm

1 LOAD BIN "BPLUS"
2 OPTION BASE 1
3     DIM Daten$[20000]
4     DIM Daten1$[200]
5     DIM Daten2$[200]
6     DIM Daten3$[200]
7     DIM Daten4$[200]
8     DIM Daten5$[20000]
9     REAL Daten
10     ASSIGN @HP8752 TO 726
11     OUTPUT @HP8752;"outpplot "
12     ENTER @HP8752;Daten1$
14     PRINT Daten1$
15        ENTER @HP8752;Daten2$
17     PRINT Daten2$
18        ENTER @HP8752;Daten3$
20     PRINT Daten3$
21        ENTER @HP8752;Daten4$
23     PRINT Daten4$
25            ENTER @HP8752;Daten5$
27     PRINT Daten5$
28   !  GOTO L330
29  Daten$=Daten1$&Daten2$&Daten3$&Daten4$&Daten5$
30  PURGE "C:\Ibasic\HP8752\Projekte\Grafik.plt"
31  !
33  CREATE "C:\Ibasic\HP8752\Projekte\Grafik.plt",0
34  !
36  PRINTER IS "C:\Ibasic\HP8752\Projekte\Grafik.plt" ! Der Printbefehl 
wird auf Laufwerk C umgeleitet.END
37   PRINT Daten$
38  QUIT ALL
39  L330: END

von Horst S. (petawatt)


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Horst S. schrieb:
> Der GPIB-USB-Wandler für 18,33 von AliExpress ist nicht mehr lieferbar.
> Kostet jetzt 25,22€

Hab das Teil mal bestellt. Im ersten Versuch wird der Bestellvorgang 
ganz am Ende mit dem Hinweis "nicht lieferbar" abgebrochen. Nach 
Änderung des Versandlands von Germany auf Austria auf der Startseite von 
Ali wird die Bestellung an die nicht geänderte Adresse bestätigt. 
Geo-Blocking?

Hat jemand Erfahrung mit dem Interface? Wie installieren für 
Bildschirmhardcopy von HP8591E auf WIN10 mit Tools von John Miles?

Grüße von petawatt

: Bearbeitet durch User
von Bert 0. (maschinist)


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Hallo,

ich habe vor einiger Zeit diesen hier erworben:

http://www.galvant.ca/#!/store

Das ist mehr oder weniger ein Clone des Prologix, schön dabei ist, dass 
sowohl die Firmware des Adapters wie auch eine nette Python Lib vom 
Stephen in Github verfügbar sind:

https://github.com/galvant

Das InstrumentKit ist wirklich handlich und läßt sich anhand der 
Beispiele leicht für eigene GPIB Geräte erweitern.

Gruß... Bert

: Bearbeitet durch User
von Thomas K. (rlyeh_drifter) Benutzerseite


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Hallo,

falls ein RaspberryPi zur Hand ist, könnte man auch mein GPIB-Shield 
verwenden (http://elektronomikon.org)

Mit der python-lib von linux-gpib bin ich auch sehr zufrieden.

lG,
Thomas

von Horst S. (petawatt)


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Bert 0. schrieb:
> ich habe vor einiger Zeit diesen hier erworben:

Kostet aber auch $75 plus sicherlich Steuer und Versand. Dafür gibt es 
alternativ schon das Agilent-82357B-Plagiat. Wird bei eBay nie als 
gebraucht angeboten. Muss wohl einigermaßen funktionieren.
Grüße von petawatt

von Ralph B. (rberres)


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Horst S. schrieb:
> Dafür gibt es
> alternativ schon das Agilent-82357B-Plagiat.

man muss aber aufpassen, das dieses Plagiat ein CE Zeichen hat, sonst 
wird es bei der Einfuhr vom Zoll abgewiesen. ( Selber schon erlebt ). 
Dann ist dein Geld weg.

Seitdem kaufe ich solche Produkte nicht mehr beim Chinesen.

Ralph Berres

von Horst S. (petawatt)


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Ralph B. schrieb:
> man muss aber aufpassen, das dieses Plagiat ein CE Zeichen hat

Da haben die Chinesen dazugelernt. Es wird alles inclusive CE-Zeichen 
kopiert. Nun ist das CE-Zeichen ja kein Prüfnachweis. Es wird nur vom 
Hersteller versichert, dass alle relevanten Vorschriften eingehalten 
werden. Ein Prüfnachweis in Form von Testzertifikaten wird erst mal 
nicht mitgeliefert. Wird der Zoll wohl auch kaum bei Agilent anfordern 
können. CE-Aufkleber gibt es günstig bei AMAZON und werden gedankenlos 
auf alle Produkte geklebt.
Nach einer heftigen Diskussion zwischen CENELEC und IEC wurde damals in 
meiner IEC-Arbeitsgruppe die Kennzeichnungspflicht von z.B. 
Hochspannungsschaltgeräten mit einem CE-Zeichen erfolgreich verhindert. 
Sicherlich eine juristische Grauzone. Ein GPIB-USB-Adapter ist auch kein 
Produkt für den privaten "Endverbraucher".
Grüße von petawatt

von Thorsten .. (tms320)


Angehängte Dateien:

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Wo kriegt man die DLL her bzw. was fehlt da noch?

Gruß

Thorsten

von Kein FA (Gast)


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Thorsten .. schrieb:
> Wo kriegt man die DLL her bzw. was fehlt da noch?

Mein System Win7/32 hat diese DLL nicht und braucht sie auch
nicht.

Habe es gerade auf einem Windows 10 Rechner ausprobiert und
bekomme dieselbe Fehlermeldung. Scheint eine notwendige
Erweiterung zu sein.

Aber es scheint Suchmöglichkeiten zu geben.

"ext-ms-win-gdi-desktop-l1-1-0.dll fehlt"

von Gerhard H. (ghf)


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Horst S. schrieb:

> Nach einer heftigen Diskussion zwischen CENELEC und IEC wurde damals in
> meiner IEC-Arbeitsgruppe die Kennzeichnungspflicht von z.B.
> Hochspannungsschaltgeräten mit einem CE-Zeichen erfolgreich verhindert.
> Sicherlich eine juristische Grauzone. Ein GPIB-USB-Adapter ist auch kein
> Produkt für den privaten "Endverbraucher".

Ursprünglich war das CE-Zeichen zur Erleichterung des Imports gedacht, 
damit man sich nicht mit den Eigenheiten aller beteiligten EU-Länder 
auseinandersetzen muss. Es gibt durchaus Produkte, bei denen das 
Anbringen eines CE-Zeichens strikt verboten ist. Tragende Bauteile von 
Aufzügen z.B.

----

Ich habe übrigens ein Programm zum Fernsteuern eines Agilent 89441A 
vector signal / FFT analyzers geschrieben. Der kann zwar schöne FFTs 
machen, aber eben nicht mit logarithmischer Frequenzskala von 1 Hz bis 1 
MHZ.

Das Programm macht dann eine FFT für jede Dekade, saugt die Daten ab, 
sortiert & kombiniert sie und macht dann mit gnuplot einen log-Plot über 
alles. QT-Terminal, .eps und .png.

Der 89441A hat GPIB und LAN über 10 MBit/s BNC-Ethernet. Mit einer 
Interface-Schachtel von Amazon sieht man ihn dann ganz normal im 
GBit-LAN. Man macht einfach Port 500x von 192.168.178.38 auf und kann 
dann GPIB-Strings reinkippen oder abholen. Das hat jahrein/jahraus ganz 
gut funktioniert, wurde aber im letzten Jahr zunehmend hakeliger.

Ich habe dann die Option -488 eingeführt und die GPIB-Kommandos über 
einen dieser gelben USB/GPIB-Dongles von Prologix geleitet. Ich bin aber 
nicht abschließend mit dem Prologix klargekommen. Es war nie klar, wann 
ein CR, CRLF oder sonst was gebraucht wird, oder ob gerade die USB oder 
die GPIB-Seite hakelt. Die Doku zum Prologix ist so ausführlich wie ein 
Kochbuch aus der Sahelzone, und das meiste brauchbare ist von dritter 
Seite.
Grundsätzlich reden konnte ich aber mit dem 89441A.

Ich habe dann rausgefunden, was an der LAN-Lösung nicht funktioniert 
hat. Wenn man die Datenrichtung ändert, muss man einmal (leer) seeken, 
auch wenn man das eigentlich garnicht will. Das war wohl früher 
optional, wird aber mittlerweile vom Linux-Kernel durchgesetzt. Nachdem 
das nun wieder funktioniert hat, war echt kein Antrieb mehr da, mich 
weiter mit dem Prologix zu beschäftigen. Immerhin war nicht der Analyzer 
am Sterben.

Die Quellen sind im Prinzip zu haben, ich will sie aber in dem 
95%-fertigen Zustand noch nicht im Netz rumfloaten sehen. Keine Ahnung, 
ob man das ohne Aufwand nach Windows übersetzen kann.

Gruß, Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Tobias P. (hubertus)


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Gerhard H. schrieb:
> Ich bin aber nicht abschließend mit dem Prologix klargekommen. Es war
> nie klar, wann ein CR, CRLF oder sonst was gebraucht wird, oder ob
> gerade die USB oder die GPIB-Seite hakelt.

Genau das ist auch mein Problem!
ich bin zugegebenermassen nicht der geborene PC-Programmierer.
Ich hatte das (unrealistische?) Ziel, in einer beliebigen Sprache (C, 
C++, Python, wasauchimmer) zwei generische Funktionen zu bauen:

gpib_write setzt einen einfachen Befehl ab (zB. "RESET" oder "SPAN 
100MHz") und gpib_query fragt etwas ab (zB "SPAN?" oder "MEAS:VOLT?") 
und liefert als String das Resultat zurück.
Prinzipiell hat es funktioniert, aber eben nicht ganz, weil man beim 
Empfang auf der PC-Seite nie sicher ist, wann der Empfangsstring zuende 
ist. Die empfangenen Bytes trudeln nacheinander ein, einige Geräte 
liefern die Daten mit abschliessendem CRLF, andere nicht. Einige 
Network/Spektrumanalyzer senden die Daten als Kommagetrennte Liste, 
andere trennen die einzelnen Messpunkte mit Zeilenumbrüchen. Ist es so 
überhaupt möglich, eine generische brauchbare Lesefunktion zu bauen? Wie 
kann ich erfragen, ob das Stringende erreicht ist?

von Ralph B. (rberres)


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Tobias P. schrieb:
> Wie
> kann ich erfragen, ob das Stringende erreicht ist?

Das Stringende wird bei den meisten Geräten mit einen CR/LF 
abgeschlossen.

Die meisten Dienstprogramme wollen das genau sehen.

Das CR/LF Zeichen must du übrigens nicht in deinem Programm 
reinschreiben, das sendet der IECbus Treiber automatisch.

Es ist mir bisher noch kein Gerät über den Weg gelaufen, welcher 
ausschließlich die EOI Leitung gesetzt hat.

Bei vielen Geräten kann man im Konfigurationsmenue auswählen ob EOI , CR 
, LF als Stringabschluss genommen wird. Oft auch eine Kombination von 
mehreren.

Bei manchen sehr alten Geräten konnte man das mit Dipschaltern vorgeben.


Tobias P. schrieb:
> gpib_write setzt einen einfachen Befehl ab (zB. "RESET" oder "SPAN
> 100MHz") und gpib_query fragt etwas ab (zB "SPAN?" oder "MEAS:VOLT?")
> und liefert als String das Resultat zurück.

Genauso funktioniert das in dem HP-Basic bzw HT Basic auch. Um den 
Stringabschluss brauchst du dich nicht zu kümmern.

Ralph Berres

: Bearbeitet durch User
von Tobias P. (hubertus)


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Ralph B. schrieb:
> Um den Stringabschluss brauchst du dich nicht zu kümmern.

ja eben doch oder? 2 Beispiele.

Gut:
HP 8566B antwortet auf "TA" ("Transfer Trace A data") wie folgt

-100,-99,-101,....,-20<CR><LF>

und sendet eine kommagetrennte Liste von Datenpunkten. Soweit gut, der 
PC, der diesen String von der RS-232 empfängt, wartet einfach auf das 
CRLF und fertig.

Schlecht:
HP 8753C antwortet auf "OUTPFORM" ("output formatted data") wie folgt

0.01 0.02<CR><LF>
0.03 0.04<CR><LF>
...

da kommen die Real- und Imaginärteile in 2 Spalten, für jede Frequenz 
eine Zeile. Wie kann der Empfänger hier das Stringende finden? auf CRLF 
warten geht nicht, weil die in den Daten selbst schon vorhanden sind?

Das Problem ist halt, dass man dem GPIB Adapter sagen muss: lies mal 
alles bis zum EOI. Das funktioniert, aber der Adapter sendet dann einen 
String über die RS-232, und die API für die serielle Schnittstelle am PC 
ist ja eh schon verkrüppelt - wie soll man da noch sicher einen 
kompletten String empfangen und sicher dessen Ende finden! :-(

von Gerhard H. (ghf)


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Spätestens wenn du /dev/tty_USB00 in den raw mode versetzt damit die
Flusskontrolle mit ctl-s/ctl-q ausgeschaltet ist und damit backspace
keinen Input mehr löscht, dann musst du dich um alles selbst kümmern.
Und nein, der Analyzer kann seine Strings mit so ziemlich allem
abschließen, inclusive garnix und Ziehen der EOI-Leitung beim letzten
Byte.

Und das gleiche gilt für den Dongle. Und bei dem kannst du eigentlich
auch nicht sicher sein ob du gerade an der USB-Seite oder der GPIB-Seite
programmierst. Immerhin müssen Dongle-Kommandos lower case sein.
Verstöße resultieren aber keinesfalls unbedingt in einer Fehlermeldung.

Und den timeout kann man zwar einschalten, das bedeutet aber nicht,
dass es irgendwann weitergeht, womöglich sogar mit einem definierten
Verhalten.

von Ralph B. (rberres)


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Tobias P. schrieb:
> Schlecht:
> HP 8753C antwortet auf "OUTPFORM" ("output formatted data") wie folgt
>
> 0.01 0.02<CR><LF>
> 0.03 0.04<CR><LF>
> ...

macht er das wirklich bei jeder der bis zu 16000 gesendete Frequenzn so?

Ich hatte bei meinen HP8752 ein ähnliches Problem.

Ich musste den Header 4 mal aufrufen, bis er komplett war, aber die 
eigentlichen Plotdaten kamen in einen Rutsch, Befehl war bei mir 
Outpplot
   ASSIGN @HP8752 TO 726
11     OUTPUT @HP8752;"outpplot "
12     ENTER @HP8752;Daten1$
14     PRINT Daten1$
15        ENTER @HP8752;Daten2$
17     PRINT Daten2$
18        ENTER @HP8752;Daten3$
20     PRINT Daten3$
21        ENTER @HP8752;Daten4$
23     PRINT Daten4$
25            ENTER @HP8752;Daten5$

Ralph Berres

von Ralph B. (rberres)


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Gerhard H. schrieb:
> Und nein, der Analyzer kann seine Strings mit so ziemlich allem
> abschließen, inclusive garnix und Ziehen der EOI-Leitung beim letzten
> Byte.

zumindest die HP 875X Serie macht das aber nicht. Sie haben als 
Schlusszeichen das CR/LF

Das Problem beim Tobias ist das es offensichtlich nach jeder Zeile 
kommt.

Zumindest scheint das bei dem Befehl Outpform zu sein ( was ich noch nie 
genutzt habe, weil ich halt einen Screenshot haben wollte ).

Ralph Berres

von Tobias P. (hubertus)


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Ralph B. schrieb:
> Zumindest scheint das bei dem Befehl Outpform zu sein ( was ich noch nie
> genutzt habe, weil ich halt einen Screenshot haben wollte ).

ganz genau. Ich will meistens keinen Screenshot, sondern die Rohdaten, 
und plotte die dann selbst, damit alles einheitlich ist. Finde ich 
persönlich immer etwas unschön, wenn jedes Diagramm ein anderes Format 
hat :-/

Gerhard H. schrieb:
> Und nein, der Analyzer kann seine Strings mit so ziemlich allem
> abschließen, inclusive garnix und Ziehen der EOI-Leitung beim letzten
> Byte.

ganz genau. Funktioniert das mit dem Agilent Dingens besser? oder wie 
erkennt man zuverlässig das Stringende? jedesmal auf den Timeout warten 
kann ja auch keine Lösung sein.

von Ralph B. (rberres)


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Tobias P. schrieb:
> oder wie
> erkennt man zuverlässig das Stringende? jedesmal auf den Timeout warten
> kann ja auch keine Lösung sein.

einfach nur Enter solange senden bis nichts mehr kommt. Natürlich 
jedesmal in eine andere Datei schreiben und alle Dateien 
aneinanderhängen.

Ist zwar eine unschöne Art, müsste aber funktionieren.

Der Timeout ist ausschlieslich dazu das um das aufhängen des IEEE488 
Busses zu vermeiden.

Ralph Berres

von Soul E. (Gast)


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Tobias P. schrieb:

> ganz genau. Funktioniert das mit dem Agilent Dingens besser? oder wie
> erkennt man zuverlässig das Stringende? jedesmal auf den Timeout warten
> kann ja auch keine Lösung sein.

Prologix und NI/Agilent haben ganz unterschiedliche Arbeitsweisen. Der 
Prologix und seine Ableger meldet sich als serielles Gerät an. Egal ob 
über COM-Port, USB oder Ethernet. Also kann er genau das senden und 
empfangen was ein COM-Port auch kann, nämlich 8 bit ASCII. Darin muss 
man Nutzdaten, Steuerkommandos für den Adapter und Handshake irgendwie 
unterbringen. Zum Bedienen reicht aber notfalls ein Terminalprogramm.

NI/Agilent bringen einen VISA-Treiber mit. Das ist eine eigene 
Geräteklasse, wo man Gerätesteuerung und Nutzdaten getrennt rangieren 
kann. Dafür muss die SW auf spezielle DLLs zugreifen und die 
Treibersoftware ist sehr raumgreifend.

von Soul E. (Gast)


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Ralph B. schrieb:
> Tobias P. schrieb:
>> oder wie
>> erkennt man zuverlässig das Stringende? jedesmal auf den Timeout warten
>> kann ja auch keine Lösung sein.
>
> einfach nur Enter solange senden bis nichts mehr kommt. Natürlich
> jedesmal in eine andere Datei schreiben und alle Dateien
> aneinanderhängen.
>
> Ist zwar eine unschöne Art, müsste aber funktionieren.

Bei Prologix und Konsorten kannst Du Dir EOI auf ein beliebiges 
ASCII-Zeichen mappen lassen. Dann sendet der Adapter z.B. ctrl-Z wenn 
das Gerät fertig ist. Deine Software muss dann halt alles aufsammeln bis 
dieses Zeichen kommt.

Verloren hast Du nur bei Binärdaten, denn da können alle 256 ASCII-Werte 
vorkommen.

von Gerhard H. (ghf)


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Tobias P. schrieb:
>> Und nein, der Analyzer kann seine Strings mit so ziemlich allem
>> abschließen, inclusive garnix und Ziehen der EOI-Leitung beim letzten
>> Byte.
>
> ganz genau. Funktioniert das mit dem Agilent Dingens besser? oder wie
> erkennt man zuverlässig das Stringende? jedesmal auf den Timeout warten
> kann ja auch keine Lösung sein.

Ich habe das nicht wirklich zuverlässig hinbekommen. Und das, obwohl
die Kommunikation mit dem Analyzer selbst ja schon mit dem LAN-Interface
ausgetestet war.

Das Timeout hilft auch nicht weiter. Man kann es setzen, aber was im
Falle eines Timeouts passiert, ist nirgendwo erwähnt. Was soll es auch
schon groß tun? Wenn ich auf einen String vom Analyzer warte, dann ist
das USB-Device blockiert. Ich kann getstring() nicht mal eben auf Eis
legen, in den Prologic-Registern rumpoken und dann weitermachen.
Ich hab's versucht, aber da war nix zu sehen. Wenn ich das LAN-Interface
nicht doch noch zum Spielen bebracht hätte, wäre ich wohl auf Linuxgpib
und meine PCI-Larte ausgewichen, wenn auch ungern.

Immerhin hat der Agilent ein Kommando mit dem man die reinkommenden
Befehle in der linken oberen Screenecke angezeigt bekommt, mit Pfeifen
wenn was nicht stimmen kann. Ohne Bremse geht das aber schneller als man
hinsehen kann.

von Kein FA (Gast)



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Eine Anwendung meines Spektrum-Analyzer-Programmes. Endlich mal
eine glasklare Darstellung von Signalen, keine verschwommenen
Fotos vom Analyzer-Bildschirm.

Anbei mal eine Demo des AF4351 Synthesizers.

Die erste Darstellung ist ein synthetisiertes Signal in Ganzzahl-
Teilung. Frequenz des Phasendetektors 1.25 MHz, Teilerfaktor des
Hauptteilers dann also 3200 (4GHz / 1.25 MHz).

Die zweite und dritte Darstellung zeigt das gleiche Sigal nur um
100 KHz versetzt. Damit ist natürlich dann keine Ganzzahl-Teilung
möglich und es entstehen Nebenlinien durch Fraktional-Teilung.
Diese Nebenlinien kann man ein wenig unterdrücken indem der
Synthesizer die Modulation der Fraktionalteilung verschwimmen
lassen kann und damit die Nebenlinien zum (verbreiteten) Rauschen
degenerieren. Zum Modifizieren dieser Eigenschaft hat der ADF4351
ein Steuerbit Low Noise/Low Spurs.

Bleibt zu bemerken dass durch die Fraktionalteilung das Rauschen
in der Umgebung um den Täger in dieser Darstellung sich um etwa
20 dB (Fraktional vs. Integer) unterscheidet.

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