Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kleinst möglicher Trafo für 12V-motor


von Werner H. (wernerli)


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Hallo zusammen,
ich bau mir zurzeit mehrere elektrische Absaugschieber für meine 
Holzbearbeitungsmaschinen. Dazu verwende ich diese billigen 12V 
Zentralverriegelungs-Motore mit Schubstange. Technisch ist das alles 
soweit gemacht, nur fehlt mir noch eine passende Trafo-Lösung.
Jeder Schieber bekommt eine Netz betriebene Steuerung, die ihn mit den 
12V versorgen soll, wenn die betreffende Maschine eingeschaltet wird.
Zunächst hatte ich es mit LED-Trafos versucht, aber heute verstehe ich, 
warum das nicht klappen kann...
Wisst Ihr, ob es kleine Trafo-Lösungen gibt, mit ca. 15 bis 20 Watt 
Leistung?

Danke schon mal, Grüßle, Werner

von oszi40 (Gast)


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Erst mal Strom messen. Der Einschaltstrom könnte größer sein.
Bei Staub wären geschlossene Steckernetzteile eine Suche Wert. Auge zu 
Pollin.de od. Reichelt?

von oszi40 (Gast)


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Werner H. schrieb:
> Zentralverriegelungs-Motore mit Schubstange

WENN ich das etwas genauer lese, wird wohl doch viel Strom gebraucht.
Auge zu Meanwell.

von Werner H. (wernerli)


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Ok, danke!
Wie ist das eigentlich mit den Trafos, die mit Primärspannung 2x115V 
angeboten werden?
Lässt sich so einer in Reihe geschaltet also mit 230V betreiben?

von georg (Gast)


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Werner H. schrieb:
> Lässt sich so einer in Reihe geschaltet also mit 230V betreiben?

Das ist der Sinn der Sache, so kannst du mit deiner Werkstatt auch in 
die USA auswandern. Naja, im Moment eher nicht.

Georg

von Harald (Gast)


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https://www.reichelt.de/ac-dc-wandler-85-240-v-ac-12-v-dc-modul-irm-20-12-p157863.html
Da brauchst Du allerdings eine Platine, dafür sehr kompakt.

von MaWin (Gast)


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Werner H. schrieb:
> Zunächst hatte ich es mit LED-Trafos versucht, aber heute verstehe ich,
> warum das nicht klappen kann...

Immerhin. Warum ?

Motoren habe eine Nennleistungsaufnahme, das ist aber nur der Strom der 
bei maximaler dauerhafter Belastung ohne Überhitznug des Motors fliesst
Ob wirklich so viel fliesst, hängt von der Last ab, und bei Überlast 
flesst mehr.
Besonders viel fliesst beim Blockierung und dummerweise ist das derselbe 
Strom wie beim Anlaufen. Anlaufen soll dein Motor schon können, nehme 
ich an, also müsste man ein Netzteil benutzen, daß zumindest diesen 
Anlaufstrom zumindest kurzzeitig liefern kann.

Angenommen dein Motor hat 12V und einen Nennstrom von 1A, einen 
Blockierstrom von 10A und eine tatsächliche Belastung die zu 0.5A führt.

Bei Schaltnetzteilen die bei Überlast abschalten ist damit der Strom den 
das Netzteil bringen muss der Anlaufstrom, 10A.
Bei konventionellen 50Hz Trafonetzteilen kommt es aber auf den realen 
Dauerlaststrom 0.5A an, denn die sind kurzzeitig ebenso überlastar wie 
der Motor. Und bei deinem Schieber ist die Betätigungszeit wohl sehr 
kurz, es reicht also Kurzzeitbetrieb. Nehmen wir an, der Motor läuft nur 
5 Sekunden, und höchstens alle 10 Minuten, dann reicht ein Trafo der 1/8 
Stroms als Dauerstrom bringt, also 63mA nominell, allerdings mit dickem 
Draht, also speziell als Trafo für Kurzzeitbelastung gewickelt. Weli mna 
die nicht bekomt, nimmt man einen Trafo von der Stange der nicht so 
gnadenlos kleiner dimensioniert ist, sondern sagen wir auf 1/4 der 
Leistung (12V*0.5A, davon 1/4 also 125mA, mit höherer Spannung z.B. 18V, 
somit 18V*0.125A=2,25VA, damit beim Normalstrom des Motor die Normale 
Spannung für den Motor rauskommt. Da der Motor nur 5sec alle 10min 
läuft, reicht da übrigens auch ein kleinerer.
Mittendrin liegen strombegrenzende Schaltnetzteile wie für LED Lampen 
oder Ladegeräte. Wenn die nur mehr als den Nennstrom berigen, aber nicht 
den Anlaufstrom, dann läuft der Motor eben langsamer (sanfter) an. 
Insofern sind LED Netzteile nicht komplett unsinnig als Motorversorgung, 
besser als hicup Netzteile.

von Harald W. (wilhelms)


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Werner H. schrieb:

> Ok, danke!
> Wie ist das eigentlich mit den Trafos, die mit Primärspannung 2x115V
> angeboten werden?
> Lässt sich so einer in Reihe geschaltet also mit 230V betreiben?

Genau, und parallel geschaltet mit 115V. D.h. man kann solche Trafos
sowohl in Europa als auch in Amerika benutzen.

von Harald (Gast)


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MaWin schrieb:
> Mittendrin liegen strombegrenzende Schaltnetzteile wie für LED Lampen
> oder Ladegeräte. Wenn die nur mehr als den Nennstrom berigen, aber nicht
> den Anlaufstrom, dann läuft der Motor eben langsamer (sanfter) an.
> Insofern sind LED Netzteile nicht komplett unsinnig als Motorversorgung,
> besser als hicup Netzteile.

Stimmt, das erste von mir verlinkte Netzteil ist ein Hicup.

Das nächste (nicht ganz so) kompakte Netzteil mit Strombegrenzung, das 
mir einfällt, ist das Meanwell HLG40H-12A (einstellbar 7..12V, 3.3A max) 
oder das HLG40H-15A (einstellbar 9..15V, 2.7A max).

Strom- und Spannung ist bei der A-Version jeweils per Poti einstellbar.

von Udo S. (urschmitt)


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MaWin schrieb:
> besser als hicup Netzteile

Heisst das nicht hiccup?

Da ich vermute dass der TO (und auch der eine oder andere auch) nicht 
weiss was das heisst, hier mal ein Link auf einen Artikel zu 
unterschiedlichem Überlastverhalten von Netzteilen:
https://www.elektroniknet.de/design-elektronik/power/ueberlastverhalten-von-netzteilen-97508.html

: Bearbeitet durch User
von Dieter (Gast)


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Kleine Printtrafos gibt es bis 10..15VA (rechne mal mit 80% als Watt).

Ich würde Dir aber zum Sicherheitstrafo raten:
https://www.reichelt.de/sicherheitstransformator-sim-100-va-2x12v-sim-100-p100657.html?&trstct=pol_2&nbc=1
Artikel-Nr.: SIM 100
Sicherheitstransformator SIM 100 VA, 2x12V
Ausführung: gekapselt und vergossen

(Für Deine Anforderungen denke ich besser geeignet als: 
https://www.reichelt.de/netztrafo-offene-bauform-100va-2x12v-nt-108va-2x12-p24661.html?&trstct=pol_3&nbc=1
https://www.reichelt.de/ringkerntrafo-print-25-va-2x-12-v-1041-ma-rkpt-25212-p27108.html?&trstct=pol_2&nbc=1)

von Harald W. (wilhelms)


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Dieter schrieb:

> Kleine Printtrafos gibt es bis 10..15VA (rechne mal mit 80% als Watt).

Braucht man Gleichstrom, so kann ein 50Hz-Trafo aber nur 50...60%
des AC-Nennstroms der Sek.-Wicklung als Gleichstrom liefern.

von MaWin (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Braucht man Gleichstrom, so kann ein 50Hz-Trafo aber nur 50...60%
> des AC-Nennstroms der Sek.-Wicklung als Gleichstrom liefern.

Nur wenn man durch einen Elko eine Spitzenwertgleichrichtung vornimmt.

Ist man mit dem pulsierenden Gleichstrom nach einen Brückengleichrichter 
zufrieden, und ein Motor ist damit zufrieden, reicht der Nennstrom, man 
bekommt ja auch die effektive Spannung und nicht die Spitzenspannung.

von Werner H. (wernerli)


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Ok,
danke für die vielen Infos!
Als ich den LED-Treiiber verwendet hatte, kam es immer wieder zu 
Aussetzern, d.h. der Motor ruckelte nur und entwickelte nicht das nötige 
Drehmoment.
Das führte ich auf die hochfrequente Stromversorgung zurück...
Habe jedenfalls noch keine andere Fehlerquelle(Wackelkontakt ect.) 
finden können.
Am Montag kommen die anderen Trafos, dann werde ich ja sehen!

von Harald W. (wilhelms)


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Werner H. schrieb:

> Als ich den LED-Treiiber verwendet hatte, kam es immer wieder zu
> Aussetzern, d.h. der Motor ruckelte nur und entwickelte nicht das nötige
> Drehmoment.
> Das führte ich auf die hochfrequente Stromversorgung zurück...

Ich vermute, es liegt eher daran, das Deine Treiber zu schwach sind.
Motore benötigen beim Start das 6...10 fache des Nennstroms. Trafo-
netzteile können solche Ströme problemlos liefern, Schaltnetzteile
dagegen nicht.

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