Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Plotfolie Antriebslöcher "einstanzen"


von Thorsten W. (Firma: TWcom Dienstleistungen) (hologram73)


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Hallo,
ich habe bei Ebay günstig einen Schneideplotter geschossen.
Das ist ein MAX CM-200. Der Nachteil bei dem Gerät ist aber, dass die 
Plotfolie rechts und links für einen Traktorantrieb Transportlöcher hat 
(wie beim Endlospapier).
Diese Rollen kosten bei 23cm breite und 10m Länge min. 50€ und da kam 
mir eine Idee:

Ich nehme frei verkäufliche Folie für Schneideplotter 5m = 5€, bringe 
die Rolle auf die erforderliche Breite und baue eine "Maschine", die mir 
die Rolle durchzieht und rechts und links die Löcher stanzt o.ä.

Ansatz wäre: per Arduino einen Schrittmotor steuern, der mir das 
Rohmaterial definiert transportiert und bei Position x werden dann wie 
auch immer die Löcher erstellt.
Habe noch Rollen von einem schmäleren (CPM100) liegen und da kann ich 
das genaue Maß (Lochdurchmesser und Lochabstand) abnehmen. Habe den 
200er aber noch nicht und kann deshalb noch nicht sagen ob die Löcher 
identisch sind.

Hat da jemand einen eventuell besseren Ansatz oder Idee für mich?

Vielen Dank
und viele Grüße
Thorsten

von Stephan (Gast)


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Da würde ich mir mal Gedanken zu dem richtigen Werkzeug zum Stanzen 
machen. Ein Bürolocher wird nicht reichen. Ein Locheisen mit guter 
"Reichweite" braucht man da schon. Dann brauchst Du eine halbwegs exakte 
Papierführung. Wie zB. aus einem alten Nadeldrucker. Mit Walze/n. 
Vielleicht wäre es einfacher den jetzigen Transport mechanisch 
umzubauen. Nadeldrucker hatten ja auch den Kettentransport und eine 
Walze umschaltbar.

von Thorsten W. (Firma: TWcom Dienstleistungen) (hologram73)


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... mit dem Bürolocher ist mir klar.
Die zu fertigenden Löcher sind so aus dem Bauch raus so 2-3mm in ca. 
10mm Abstand.
Hier hatte ich überlegt mit Papierbohrern oder mit einer präzisen 
Bodenplatte und Stanzbolzen zu arbeiten.
Dieses Stanzgedöns nebst gebohrter Platte und Hebelmechanismen kann ich 
im Werkzeugbau unserer Firma entsprechend anfertigen lassen.
Habe da auch schon einen Konstrikteur drauf angesetzt in einer freien 
Minute mal sein Hirn anzustrengen.

VG

von Stephan (Gast)


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Dann bist Du ja bereits auf dem Weg. Mir würde da sowas wie ein 
Hubmagnet in den Kopf kommen. Einer rechts einer links, Papier auf die 
Bahn und los geht es. Hinten zB. eine alte Fixierung die das Papier 
transportiert, oder 2 Druckerwalzen, davor rechts und links die beiden 
Hubmagneten. Ist nur das Problem die Folie gerade zu führen, so das die 
Lochungen nicht seitlich wandern können.

von georg (Gast)


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Thorsten W. schrieb:
> Hat da jemand einen eventuell besseren Ansatz oder Idee für mich?

Das ist doch recht aufwendig - ich würde mir nur 2 solche Streifen 
anfertigen und die zum Plotten mit Tesafilm seitwärts an die Folie 
kleben.

Georg

von Dirk L. (garagenwirt)


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Hallo,
ich habe selbst einen Plotter hier stehen.
Hätte mir auch fast einen "günstigen Aristo-Plotter" gekauft, die haben 
auch Traktor Einzug. Das habe ich nachdem ich mich mit dem Problem der 
Löcher beschäftigt habe ganz schnell verworfen. Man bekommt die 
Plottfolie bei einigen Folienhändler gegen einen Aufpreis von 8,-- Euro 
fertig gelocht.
Wenn man dann bedenkt wieviele verschiedene Farben man braucht... Das 
wird teuer. Selbst lochen ist Murks.
Deswegen ist mein Plotter ein ganz einfacher mit Klemmrollen-Transport.
Die gibt es je nach Wunsch auch super günstig. Die Qualität ist mehr als 
ausreichend.

Außerdem sind die Traktor-Plotter in der Regel mit Tangentialmesser 
ausgestattet. Super Technik zum Superpreis... Da kostet das Messer dann 
keine 1,95 sondern eher im Bereich von ~75,-- Euro

von georg (Gast)


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Dirk L. schrieb:
> Deswegen ist mein Plotter ein ganz einfacher mit Klemmrollen-Transport

Laut Hewlett Packard arbeitet der sehr genau, weil die Rollen mit 
Quarzsand beschichtet sind und sich beim Hin- und Herbewegen das Papier 
von selbst an den beim erstenmal erzeugten Eindrücken ausrichtet, es 
gibt also keinen kumulativen Versatz. Ich hatte lange Zeit so einen 
Plotter (7475) ohne Probleme im Einsatz.

Alternativ kann man natürlich auch einen Flachbett-Plotter nehmen, der 
kennt solche Probleme garnicht.

Georg

von Hp M. (nachtmix)


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georg schrieb:
> Laut Hewlett Packard arbeitet der sehr genau, weil die Rollen mit
> Quarzsand beschichtet sind und sich beim Hin- und Herbewegen das Papier
> von selbst an den beim erstenmal erzeugten Eindrücken ausrichtet, es
> gibt also keinen kumulativen Versatz.

Scharfkantigen(!) Sand in den Gummirollen hat HP auch schon bei den 
alten Deskjets verwendet, und die Wiederholgenauigkeit bei der 
Positionierung ist ausgezeichnet. Vermutlich war das aber kein weicher 
Quarzsand, sondern Korund o.ä., der sich weniger abnutzt.

von Wahlschweizer (Gast)


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Thorsten W. schrieb:
> Die zu fertigenden Löcher sind so aus dem Bauch raus so 2-3mm in ca.
> 10mm Abstand

Nennt sich Remaliner: Lochdurchmesser 4mm, Abstand / Teilung  1/2 Zoll.
Andere Dimensionen sind mir in den letzten 20 Jahre (in der Graphischen 
Industrie tätig) nicht begegnet.

von Thorsten W. (Firma: TWcom Dienstleistungen) (hologram73)


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Wahlschweizer schrieb:
> Thorsten W. schrieb:
>> Die zu fertigenden Löcher sind so aus dem Bauch raus so 2-3mm in ca.
>> 10mm Abstand
>
> Nennt sich Remaliner: Lochdurchmesser 4mm, Abstand / Teilung  1/2 Zoll.
> Andere Dimensionen sind mir in den letzten 20 Jahre (in der Graphischen
> Industrie tätig) nicht begegnet.

Hi,
sollte das Teil Mitte nächster Woch bekommen. Wie es aussieht, hat der 
Verkäufer auch noch einiges an Rollenmaterial dazugepackt. Er hatte 
nämlich eine zweite Auktion mit um die 10 Rollen teilweise neu. Diese 
Auktion ist nicht mehr online und meine Lieferung besteht aus 2 Paketen.
Da lässt sich hoffen, dass er mir sein Material für Lau dazugegeben hat.
Wenn das so wäre, dann hat sich bei meinem Plotumfang das Problem 
wahrscheinlich von alleine gelöst.
lässt sich nur hoffen, dass das auch so ist.
Ich werde die Löcher definitiv mal ausmessen und berichten.

Einstweilen vielen Dank.
VG
Thorsten

von Thorsten W. (Firma: TWcom Dienstleistungen) (hologram73)


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Hi,
habe m,al an den Druckmedien nachgemessen. Der Lochabstand ist 8mm 
Lochdurchmesser ist 2mm.
Habe da bei uns im Werkzeugbau ein Projekt raus gemacht. Da freuen sich 
jetzt die Azubis.
Sobald ich was greifbares habe, gibt es auch Bilder.

Bis denne.

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