Forum: PC Hard- und Software Windows Linux Dualboot


von Robert (Gast)


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Hi

Ich möchte bei meinem Notebook eine Neuinstallation von Windows10 und 
Debian machen, im Dualboot

Gibt es eine vernünftige Anleitung wie man am besten installieren soll?

von bingo (Gast)


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Wichtig: Zuerst Windows, dann Linux.

Umgekehrt ist es wesentlich schwieriger, wieder nach Linux zu kommen.

von devzero (Gast)


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Am einfachsten erst Windows, dann Linux. Grundsaetzlich gehts auch 
andersrum, aber so gehst du zu 99% Problemen mit dem Bootloader aus dem 
Weg.

von bingo (Gast)


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von Mike (Gast)


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Je eine Partition für Windows und für Linux anlegen, (plus die 
UEFI-Bootpartition)

Windows auf die Windows Partition installieren
Debian auf die Linux installieren
Im Windows Bootmanager das Debian beifügen (falls nicht autoomatisch 
passiert)

von bingo (Gast)


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bingo schrieb:
> Umgekehrt ist es wesentlich schwieriger, wieder nach Linux zu kommen.

So es denn trotzdem passiert ist, kann dann die 'Super Grub Disk' helfen 
https://www.supergrubdisk.org/super-grub2-disk/

von bingo (Gast)


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Mike schrieb:
> Je eine Partition für Windows und für Linux anlegen

Für Linux besser 2 Partitionen: eine für / und eine für /home

von voltwide (Gast)


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jawollja!

von 50c (Gast)


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bingo schrieb:
> Für Linux besser 2 Partitionen: eine für / und eine für /home

...;-) --> 3 Partitionen, die 3. als Swap...

von bingo (Gast)


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50c schrieb:
> die 3. als Swap..

Es gibt seit einiger zeit auch bei Linux ein swapfile

von c-hater (Gast)


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bingo schrieb:

> Es gibt seit einiger zeit auch bei Linux ein swapfile

Naja, das ist eine recht eigenwillige Interpretation von "einige Zeit". 
Es gibt diese Möglichkeit tatsächlich seit einer gefühlten Ewigkeit.

Aber, und das ist der eigentliche Punkt: wenn der Swap wirklich benutzt 
werden muss, dann stimmt i.d.R. was mit dem System nicht. Es ist dann 
entweder schlicht nicht potent genug für die Nutzung oder irgendeine 
Software hat ein Speicherleck. Und im zweiten Fall hilft ein Swap auch 
nicht wirklich, der verzögert dann nur den endgültigen Crash.

Swap braucht man heute eigentlich nur noch, wenn man den 
Hybernate/Thaw-Mechanismus benutzen will. Das kann gelegentlich 
sinnvoll/nützlich sein, aber auch das dürfte eher eine Ausnahme 
darstellen.

Zusammenfassend: (Fast) kein Schwein braucht heute noch Swap. Egal ob 
als File oder Partition.

von ecmspy (Gast)


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Würde ich nie machen. Besser Windows als Gast auf einem Linux host. 
Diese Neubooterei geht einem in kürzester Zeit auf die Nerven.

von Christopher C. (trihexagon)


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Eine gute Sache hat die Einführung von UEFI zumindest, nämlich dass 
durch die extra EFI Partition mehrere Bootloader installiert sein 
können, denn es gibt keinen Master Boot Record mehr, den der eine 
Bootloader dem anderen wegschnappen könnte. Sollte nach der Installation 
von Linux oder Windows der falsche Bootloader starten, kann man den 
richtigen einfach im UEFI Menü auswählen und die Priotität setzen. Ein 
Installieren von Windows nach Linux ist damit kein Problem mehr.

von PC Neuling (Gast)


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swap

Was schwappt da eigentlich hin und her? Wozu braucht man das?

von Nano (Gast)


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Robert schrieb:
> Hi
>
> Ich möchte bei meinem Notebook eine Neuinstallation von Windows10 und
> Debian machen, im Dualboot
>
> Gibt es eine vernünftige Anleitung wie man am besten installieren soll?

Ja. Nimm zuerst eine Linux USB Live Stick auf dem gparted drauf ist.
Die Knoppix Distribution dürfte gparted vorinstalliert haben.

Mit gparted partitionierst du als erstes deine Festplatte und teilst sie 
auf, so wie du sie brauchst.
Ein Teil für Windows, ein Teil für Linux. Nimm für Windows Paratitionen 
NTFS als Dateisystem und für Linux z.B. ext4.

Diesen Schritt muss man nicht zwingend machen, aber er ist weitaus 
bequemer.

Für Linux empfiehlt es sich mindestens vier Partitionen zu machen.
Eine für dein Homeverzeichnis, also für den Einhängepunkt "/home", eine 
weitere für SWAP, die sollte so groß sein wie dein RAM. Die Dritte dann 
für den Einhängepunkt "/boot", in die kommt der Linux Kernel. Mach diese 
am besten 1 GB groß und formatiere sie mit ext2.
Dem Rest gibst du der Systempartition, also Einhängepunkt "/".
Natürlich könnte man letztere auch noch weiter aufteilen, aber ich weiß 
ja nicht wie gut deine Linux Kenntnisse sind, deswegen würde ich es 
einfach halten.
Für die Linux Systempartition reichen im Prinzip 30 GB. In der Regel 
braucht man deutlich weniger als das, aber das kommt auch darauf an, was 
und wie viel man installiert.

Auch empfehlenswert ist es für Linux einfach den Logical Volume Manager 
(LVM) zu verwenden und dann die Volumens später aufzuteilen, wie man das 
braucht. Aber da solltest du dich erst einmal einlesen (Der Artikel ist 
zwar für Ubuntu geschrieben, lässt sich aber gut auf jede Distribution 
adaptieren):
https://wiki.ubuntuusers.de/Logical_Volume_Manager/

Falls du das getan hast, bootest du das System neu und installierst 
darauf
Windows 10.
Bei der Installation musst du nun aufpassen, dass du Windows die Windows 
Partitionen zuweist, die du vorher für Windows mit gparted eingerichtet 
hast.
Du kannst diese Partitionen gerne neu formatiere, das macht nichts, du 
solltest lediglich keine neue Partitionierung erstellen, weil das macht 
die Arbeit mit gparted wieder zunichte. Und achte darauf, dass du NTFS 
als Dateisystem verwendest.
Auf diese Partitionen installierst du dann Windows 10.

Wenn da getan ist, bootest du neu und bootest eine Linux Distribution 
deiner Wahl mit einem USB Stick. Meine Empfehlung wäre Debian.
Während der Installation deiner Linux Distribution musst du nun wieder 
deinem Linux die Partitionen zuweisen, bzw. die Einhängepunkte vergeben.

Bei 4 Partitionen hättest du also:
/home für dein Homverzeichnis und Dateisystem ext4
/boot für den Linux Kernel und Dateisystem ext2
swap  für die Swappartition, die hat keinen spezifischen Einhängepunkt, 
auch wenn es sicher einen Deviceeintrag in /dev geben dürfte.
/     das ist die root Partition, die verwendest du für den Rest.


Wichtig ist auf jeden Fall immer Windows vor Linux zu installieren.
Denn mit der Linux Installation wird dir der grub Bootmanager 
eingerichtet, der nach dem Booten dann immer als erstes gestartet wird.
Installierst du Linux zuerst und dann Windows, dann richtet Windows 
seinen eigenen Bootmanager ein und der kennt Linux nicht, versperrt dir 
also den Zugang dazu.
Man kann zwar grub dann immer noch nachinstallieren, aber dieser Schritt 
benötigt ein Linux System, von dem man booten kann und dann muss man 
durch ein paar Kommandozeilenbefehle grub in den Bootsektor 
installieren. Für Anfänger ist das nicht trivial.

Deswegen zuerst Windows installieren, dann Linux. Nicht anders herum.

von Nano (Gast)


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PC Neuling schrieb:
> swap
>
> Was schwappt da eigentlich hin und her? Wozu braucht man das?

Heutzutage braucht man das in erster Linie nur noch für Suspend to Disk.
Also wenn man den Rechner schlafen legen und den Inhalt des RAM auf 
einen Datenträger retten will, der bei Stromausfall seine Daten nicht 
verliert.

Die Zeiten, in der RAM auf die SWAP ausgelagert werden musste, ist bei 
heutigen RAM Größen selten geworden.

von Nano (Gast)


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Noch etwas.
Natürlich ist es auch möglich Suspend to Disk ohne SWAP zu nutzen, aber 
die meisten Distris sind darauf nicht eingerichtet. Da muss man dann 
also selber Hand anlegen.

Wer es einfach haben will, der legt eine SWAP Partition an.

von Christopher C. (trihexagon)


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Christopher C. schrieb:
> Ein Installieren von Windows nach Linux ist damit kein Problem mehr.

Da fällt mir gerade noch ein, dass der GRUB Bootloader natürlich das 
Windows auf der Platte noch nicht kennt. D.h. man müsste GRUB danach 
nochmal konfigurieren lassen. Aber zumindest ist das nicht so schlimm.

von Nano (Gast)


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ecmspy schrieb:
> Würde ich nie machen. Besser Windows als Gast auf einem Linux host.
> Diese Neubooterei geht einem in kürzester Zeit auf die Nerven.

Finde ich nicht.
Außerdem dauert der Bootprozess es über die Windows als Gast, Linux als 
Host Lösung noch länger, da man ja erst einmal Linux booten muss, sich 
dann einloggen muss, um die VM zu starten und dann erst Windows booten 
kann.
Dualbooten geht schenller.


Außerdem ist Dualbooten unkomplizierter, da jedes OS die eigene 
Kontrolle über die Hardware hat.
Das muss bei einer Lösung in einer VM nicht der Fall sein.
Hier ist sogar Aufwand nötig, wenn man die HW explizit dem GastOS 
überlassen möchte. Letzteres ist für Spiele unter Windows eigentlich 
zwingend und dafür braucht man dann eine zweite GPU die man dann allein 
dem Gastsystem zuweisen kann und dann noch einen Monitorumschalter usw..

Sicherheitstechnisch ist das natürlich die bessere Lösung, aber 
Dualbooten ist einfacher.

von Nano (Gast)


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> Für die Linux Systempartition reichen im Prinzip 30 GB. In der Regel
> braucht man deutlich weniger als das, aber das kommt auch darauf an, was
> und wie viel man installiert.

Ergänzung. Falls du unter Linux auch kommerzielle Spiele installieren 
willst , werden dir die 30 GB natürlich recht schnell ausgehen.
Dann brauchst du deutlich mehr Platz.

von devzero (Gast)


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Nano schrieb:
> Die Zeiten, in der RAM auf die SWAP ausgelagert werden musste, ist bei
> heutigen RAM Größen selten geworden.

Hast Du richtig erkannt - also wenn man das vor hat, die Swap etwas 
groesser als den RAM machen - sonst ist schade, bei Swapusage und dann 
Suspend to disk.

Nutzt man kein Suspend to disk, reicht auch 512 MB so als Hausnummer.

von cppbert (Gast)


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Warum nicht das Windows-Subsystem?: 
https://docs.microsoft.com/de-de/windows/wsl/install-win10

Linux unter Windows laufen lassen

von DPA (Gast)


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cppbert schrieb:
> Warum nicht das Windows-Subsystem?:
> https://docs.microsoft.com/de-de/windows/wsl/install-win10
>
> Linux unter Windows laufen lassen

Warum nicht Wine?:
https://www.winehq.org/

Windows unter Linux laufen lassen

von Reinhard R. (reirawb)


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Hallo,

Also ich habe das folgendermaßen bei mir eingerichtet:
Für Windows und Linux jeweils eine eigene Platte (SSD) und
beide Systeme für sich installiert, kein Bootmanager.
Im Bios die Windows-Platte als Standard-Bootplatte eingetragen,
ohne Eingriff startet Windows. Wenn ich Linux booten möchte,
drücke ich beim Systemstart F8 und wähle die Linux-Platte aus,
bei mir steht die ganz oben, sodaß ich nur noch Enter drücken muss.

Reinhard

von Reinhard S. (rezz)


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Nano schrieb:
> Für Linux empfiehlt es sich mindestens vier Partitionen zu machen.
> Eine für dein Homeverzeichnis, also für den Einhängepunkt "/home", eine
> weitere für SWAP, die sollte so groß sein wie dein RAM. Die Dritte dann
> für den Einhängepunkt "/boot", in die kommt der Linux Kernel. Mach diese
> am besten 1 GB groß und formatiere sie mit ext2.

Bist du da nicht etwas in der Zeit stehengeblieben? Das kann man so 
machen, ich mag darin aber keine Vorteile zu erkennen.

Bei mir läuft Win7 mit seinen 2 Partitionen (Boot + Rest) und Linux auf 
einer einzigen, ohne Swap.

Dualboot mit Grub funktioniert, das gleiche Win7 hab ich aber auch unter 
dem Linux als VM laufen. Ich hab lustigerweise das Gefühl, das Win7 in 
der VM schneller bootet als real, aber bei längerer Nutzung der VM dreht 
der Lüfter schon heftig auf. Das ich manche USB-HW bisher nicht in der 
VM unterbekommen habe kommt dazu. Auch wenn das Ziel ist, die 
Win7-Sachen mal offline zu bekommen.

von Nano (Gast)


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Reinhard S. schrieb:
> Nano schrieb:
>> Für Linux empfiehlt es sich mindestens vier Partitionen zu machen.
>> Eine für dein Homeverzeichnis, also für den Einhängepunkt "/home", eine
>> weitere für SWAP, die sollte so groß sein wie dein RAM. Die Dritte dann
>> für den Einhängepunkt "/boot", in die kommt der Linux Kernel. Mach diese
>> am besten 1 GB groß und formatiere sie mit ext2.
>
> Bist du da nicht etwas in der Zeit stehengeblieben? Das kann man so
> machen, ich mag darin aber keine Vorteile zu erkennen.
>
> Bei mir läuft Win7 mit seinen 2 Partitionen (Boot + Rest) und Linux auf
> einer einzigen, ohne Swap.

Nun, der Threadstarter hat ja nicht gesagt für welchen Rechner er einen 
Dualboot Modus einrichten möchte.
Wenn es ein alter Rechner ohne UEFI und GPT ist, macht es so schon Sinn 
und mit einem neuen schadet es nicht.

Zu Swap habe ich oben schon etwas gesagt. Für suspend to disk ist es 
immer noch sinnvoll.

Und die extra Home Partition macht auch Sinn, wenn man mal seine System 
Partition platt machen und z.b. die Distribution wechseln will.
Wenn / und /home getrennt ist, kann man das machen, du könntest das mit 
deiner nur einen / Partition für alles nicht.

Ich selbst trenne übrigens noch / und /var und habe dafür somit noch 
eigene Partition, aber das ist dann schon eher für Fortgeschrittene 
Nutzer.
Das ganze dann noch kombiniert mit LVM und LUKS.

Früher habe ich auch / von /usr getrennt und /opt nach /usr umgebogen, 
aber diese Trennung wurde leider auch im FHS Standard nach und nach 
aufgegeben.


> Dualboot mit Grub funktioniert, das gleiche Win7 hab ich aber auch unter
> dem Linux als VM laufen.

Wie kommt Windows damit klar, wenn sich die Hardware ständig ändert?
Ich gehe mal davon aus, dass du ausgiebig von I/O Virtualisierung 
Gebrauch machst und somit die Partition und GPU durchreichst, somit 
bleiben die immerhin gleich, aber was ist mit den ganzen anderen 
Geräten, die in der VM virtualisiert sind und sich als etwas anderes 
ausgeben?
Man denke da z.b. an die virtualisierte Netzwerkkarte?
Da wirst du ja wohl kaum die echte Hardware durchreichen oder etwa doch?
Und wenn ja, welche Netzwerkkarte nimmst du dann für dein Linux System?


> Das ich manche USB-HW bisher nicht in der
> VM unterbekommen habe kommt dazu.

Mit qemu und dem virtualmanager kann man die USB Geräte an das 
Gastsystem komplett durchreichen.
Virtualbnox kann das noch nicht.

Was verwendest du als VM Software?

von bingo (Gast)


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Nano schrieb:
> Mit qemu und dem virtualmanager kann man die USB Geräte an das
> Gastsystem komplett durchreichen.
> Virtualbnox kann das noch nicht.

Natürlich geht das acuh mit Virtualbox (wenn das Extension Pack 
installiert ist)

von Nano (Gast)


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bingo schrieb:
> Nano schrieb:
>> Mit qemu und dem virtualmanager kann man die USB Geräte an das
>> Gastsystem komplett durchreichen.
>> Virtualbnox kann das noch nicht.
>
> Natürlich geht das acuh mit Virtualbox (wenn das Extension Pack
> installiert ist)

Welches Extension Pack meinst du?
Meinst du jetzt das für das Gastsystem? Falls ja, dann nein, das wäre 
kein natives durchreichen.

von bingo (Gast)


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Nano schrieb:
> Welches Extension Pack meinst du?
> Meinst du jetzt das für das Gastsystem?

So wie ich sagte: ich meine das 'Extension Pack', da ist die 
USB-Unterstützung drin, das was Du meinst sind die 'VBoxGuestAdditions'

von Nano (Gast)


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bingo schrieb:
> Nano schrieb:
>> Welches Extension Pack meinst du?
>> Meinst du jetzt das für das Gastsystem?
>
> So wie ich sagte: ich meine das 'Extension Pack', da ist die
> USB-Unterstützung drin, das was Du meinst sind die 'VBoxGuestAdditions'

Hm, okay.

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