Forum: HF, Funk und Felder Einflüsse metallummantelter Kabel


von Swag L. (scrapemaster)


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Hi, ich hoffe Ihr könnt mir etwas erklären: Nach einiger Hilfe aus dem 
Forum betreibe ich einen LVDT-Sensor mit 20kHz Rechteckspannung (DC 
offset, nur positiv im Bereich 0-3v). Ausgelesen wird das dann mit AD- 
Wandler nach ca. 1m metallummantelten Kabel. Ist alles 
Batteriebetrieben, also vom Netz getrennt. Nun weichen die Messwerte um 
einiges ab, wenn ich mit der Hand auch nur in die Nähe vom Kabel komme 
(natürlich unter 1 mV, aber dennoch). Woran liegt das? (metallmantel ist 
mit 50k Widerstand auf Batterie Minus gelegt).

von Hp M. (nachtmix)


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Swag L. schrieb:
> Ausgelesen wird das dann mit AD-
> Wandler nach ca. 1m metallummantelten Kabel.

Bleikabel für die Verlegung in der Erde, oder was soll das sein?

von Swag L. (scrapemaster)


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Nein, in dem Fall ein zweckentfremdetes USB-Kabel. Ich dachte die 
Ummantelung schützt (in gewissem Maße) vor elektromagnetischen Feldern. 
Daher kann ich nicht wirklich verstehen was für einen Einfluss meine 
Hand (über 50mm entfernt vom Kabel) hat. Ist natürlich für Messungen 
nicht besonders hilfreich.

von Henrik V. (henrik_v)


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Du meinst also geschirmtes Kabel. Wobei USB Strippen sehr gemischte 
Qualitäten haben.
LVDT Messung ist ja eine Brücken-Messung. Änderungen in den Impedanzen 
führen da eben zu Änderungen an der Brückenspannung. Je nachdem wie da 
wann dann gemessen wird, macht es sich halt bemerkbar.
Schaltplan wäre praktisch...

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Ich vermute mal, dass nicht der Sensor gestört wird, sondern die 
Anbindung an den AD-Wandler grottenschlecht ist. Aber natürlich gibt es 
hier in allerfeinster Salamitaktik keine weiteren Informationen.

Und wenn die Abschirmung der Zuleitung so hochohmig angebunden ist, wird 
sie auch eher als Antenne statt als Abschirmung funktionieren. Über die 
in der Nähe befindliche Hand wird dann das komplette Spektrum vom 
Netzbrumm (16,7 Hz, 50 Hz, usw.) über Schaltznetzteile (~10-10 MHz) bis 
Radio/Fernsehen sowie Störabstrahlungen anderer Geräte eingekoppelt. Das 
ganze ist vermutlich also eher ein Versuchsaufbau, um die 
Analogbandbreite der Sample&Hold-Stufe am AD-Wandler-Eingang zu testen.

von Swag L. (scrapemaster)


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Salamitaktik, klingt interessant. Ich wollte die Leute nur nicht mit zu 
vielen Informationen zutexten. Ist ja auch ziemlich wurscht wie der 
Schaltplan aussieht. Ist ja soweit klar, dass das Kabel, über das das 
Signal läuft das Problem ist. Was wären denn geeignete Mittel, um diese 
Störeinflüsse loszuwerden ? Welche Art geschirmtes Kabel? direkt auf 
Batterie Minus oder auf sogar auf PE-Leiter?Spannung ist ja schwebend 
(es sei denn Laptopnetzeil ist eingestöpselt) Ungeschirmtes Kabel habe 
ich schon probiert, ist nicht viel besser. Spannung ist ja schwebend (es 
sei denn Laptopnetzeil ist eingestöpselt)

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Swag L. schrieb:
> Ist ja soweit klar, dass das Kabel, über das das
> Signal läuft das Problem ist.

Nein, nicht zwingend.

von Hp M. (nachtmix)


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Swag L. schrieb:
> Ist ja auch ziemlich wurscht wie der
> Schaltplan aussieht. Ist ja soweit klar, dass das Kabel, über das das
> Signal läuft das Problem ist.

Ja dann.....
Brauchen wir uns ja nicht mehr damit zu beschäftigen.

Vermutlich hast du die Adern des Kabels nicht in der richtigen Weise 
angeschlossen. Die sind nämlich paarig angeordnet.
Aber das weisst du ja sicher längst und hast es richtig gemacht.
Dann fällt mir auch nichts mehr ein.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Hp M. schrieb:
> Aber das weisst du ja sicher längst und hast es richtig gemacht.
> Dann fällt mir auch nichts mehr ein.

Genau. Das böse, böse Kabel ist schuld und niemals der TE selbst.

von Swag L. (scrapemaster)


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Also gut statt hier auf so etwas rumzureiten könnte man natürlich auch 
konstuktiv was schreiben. Um das nochmal klar zu machen: Das geschirmte 
USB- Kabel wird nicht zur Datenübertragung sondern zur Übertragung der 
Rechtecksspannung genutz, danach wird per Peak-Detektor ausgelesen. Wenn 
ich nichts ändere als meinen Finger in die Nähe des Kabels zu halten, 
woran sollte es denn sonst liegen?
"Genau. Das böse, böse Kabel ist schuld und niemals der TE selbst."
Ja klar bin ich schuld, offenbar habe ich den Schirm nicht richtig 
angebunden (zu hochohmig, danke für den Tipp). In wie weit sich die 
Impedanz ändert wenn da meine Hand in der Nähe schwebt ist mir nicht 
ganz einleuchtend.

Beitrag #6247620 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Andre (Gast)


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Swag L. schrieb:
> Das geschirmte USB- Kabel wird nicht zur Datenübertragung sondern zur
> Übertragung der Rechtecksspannung genutz

Dann verstehe ich jetzt schon nicht wieso du ein USB Kabel verwendest, 
für die Spannung reichen 2 Adern.
Also ohne Schaltplan verstehe ich das Problem nicht.

von Swag L. (scrapemaster)


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Hi,
"Dann verstehe ich jetzt schon nicht wieso du ein USB Kabel verwendest".
Ja, hätte ich besser ausführen sollen. Ich brauche drei Adern, zwei für 
die Speisung eine zwischen den zwei Spulen an der die Spannung abfällt. 
USB-Kabel nur deshalb weil rumliegt und Schirm hat.

Habe gerade das Kabel getauscht (anderes USBkabel), Schirm direkt mit 
Masse verbunden hatte ich gestern schon gemacht mit teilweisem Erfolg. 
Jetzt funktioniert es. Danke an Henrik und Andreas für die Tipps.
Schaltplan kann ich natürlich noch Hochladen um meine BRINGSCHULD 
einzulösen....

von Swag L. (scrapemaster)


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Künstlerisch wertvoll...

von Hp M. (nachtmix)


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Noch Fragen, Hauser?

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Swag L. schrieb:
> danach wird per Peak-Detektor ausgelesen.

Aha, vorhin war es noch ein direkt mit dem Kabel verbundener 
A/D-Wandler, jetzt ist es ein wie auch immer gearteter Peak-Detektor. 
Also Salamitaktik.

von Hp M. (nachtmix)


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Andreas S. schrieb:
> Ich vermute mal, dass nicht der Sensor gestört wird, sondern die
> Anbindung an den AD-Wandler grottenschlecht ist.

Du hattest da schon den richtigen Riecher.
Alles falsch gemacht, was man falsch machen kann.

von Swag L. (scrapemaster)


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"> Ich vermute mal, dass nicht der Sensor gestört wird, sondern die
> Anbindung an den AD-Wandler grottenschlecht ist."
War das nicht auch die Prämisse meiner Fragestellung, dass mein 
geschirmtes Kabel nicht so schirmt wie es schirmen sollte--> klar durch 
User-Error verursacht. Wenn ich Ahnung von dem Thema hätte, würde ich 
nicht im Forum nachfragen müssen. Verstehe auch nicht welchen 
Unterschied in der Situation der Peakdetektor macht. Ich kann dir auch 
die Batteriespannung sagen oder die Querschnitte der verwendeten Kabel 
oder das verwendete Lötzinn. Ich lasse hier nichts absichtlich weg. Mag 
natürlich sein, dass Dinge einen Einfluss haben, von denen ich das 
einfach nicht erwartete. Aber der richtige Tipp wurde unter dem Genörgle 
ja gegeben, also Danke. Over and out

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