Hallo, ich möchte einen Laserstromtreiber modifizieren. Da ein Erhöhen der Modulationssensivität [mA/V] und/oder wenn die Spannung am Laser steigt der benötigte Ausgangsstrom der Operationsverstärker bei und überstiegen werden kann, benötigen wir an dieser Stelle eine Änderung. Meine Frage: wie kann ich 50 mA treiben, wenn very low Noise wichtig ist? Dachte an eine Bufferstufe mit NPN + PNP + Widerstand. Vielleicht gibt's da aber auch ein IC. Currentlimiting wird hier nicht benötig. Danke
MAS schrieb: > ich möchte einen Laserstromtreiber modifizieren. Geht es um eine Laserdiode (LD)? Gut, daß du nicht zu konkret wirst, ist hier der Normalfall. Ich nehme mal LD an. > Da ein Erhöhen der > Modulationssensivität [mA/V] und/oder wenn die Spannung am Laser steigt > der benötigte Ausgangsstrom der Operationsverstärker bei und überstiegen > werden kann, benötigen wir an dieser Stelle eine Änderung. Geht das auch im Klartext? > Meine Frage: wie kann ich 50 mA treiben, wenn very low Noise wichtig > ist? Man kann einen rauscharmen OPV mit nachgeschaltetem Transistor nehmen. Aber: Das Rauschen ist nicht das einzige Problem. Die Schaltung muss auch ohne Überschwingen dynamisch stabil sein, sonst stirbt die LD in ns. Und die Schaltung muss auch die dynamischen Forderungen (Anstiegs- /Fallzeit, Bandbreite) erfüllen. Natürlich sagst du dazu nichts. > Dachte an eine Bufferstufe mit NPN + PNP + Widerstand. Was willst du bei einer LD mit einer Gegentakt-Schaltung, die positiven und negativen Strom liefert? Die LD verträgt nur Strom einer Richtung.
ArnoR schrieb: > Laserdiode Ja richtig ArnoR schrieb: > Die LD verträgt nur Strom einer Richtung. Ist ein Laserstromtreiber, bei welchem die Polarität des Stroms über Jumper geändert werden kann ArnoR schrieb: > die dynamischen Forderungen (Anstiegs- /Fallzeit, Bandbreite) Die Grenzfrequenz der Modulation geht in dieser Schaltung über die der OPVs hinaus, da das Modulationssignal über die Widerstände R75, R77 und R79 direkt Einfluß auf den Strom der Laserdiode nimmt. ArnoR schrieb: > Die Schaltung muss auch ohne Überschwingen dynamisch stabil sein LTspice hab ich schon verwendet und das Spicemodell für den OPV gibts vom Hersteller. Aber wie testet man auf Stabilität? Möglicherweise: leicht anstupsen und beobachten ob es sich aufschwingt Würden sich die BC850/BC860 gut eignen oder gibts bessere Transistoren?
MAS schrieb: >... wenn very low Noise wichtig ist? Wie ArnoR schon sagte, ein paar Infos mehr wären hilfreich. Der AD8671/AD8672 ist mit 2.8 nV/√Hz schon ziemlich rauscharm, aber der LT1115 aus selbigem Hause ist noch etwas besser.
1 | Voltage Noise: |
2 | 1.2nV/√Hz Max at 1kHz |
3 | 0.9nV/√Hz Typ at 1kHz |
4 | Voltage and Current Noise 100% Tested |
5 | Gain-Bandwidth Product: 40MHz Min |
6 | Slew Rate: 10V/µs Min |
7 | Voltage Gain: 2 Million Min |
8 | Low THD at 10kHz, AV = –10, RL = 600Ω: 0.002%, VO = 7VRMS |
9 | Low IMD, CCIF Method, AV = +10: 0.002%, RL = 600Ω, VO = 7VRMS |
Die Bandbreite ist 4x besser und die Slew Rate ist 2,5 fach steiler. https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/lt1115fa.pdf Dann nehmen wir doch als "Nachbrenner" den LT1010. So hätten wir das Pärchen auf Seite 1 des LT1115 Datenblattes. [c] 20MHz Bandwidth 75V/μs Slew Rate Drives ±10V Into 75Ω 5mA Quiescent Current Drives Capacitive Loads > 1μF Current and Thermal Limit Very Low Distortion Operation Continuous Output Current ±150mA [/c} Der Fet nach dem LT1115 ist vermutlich bei Dir nicht erforderlich. Es geht hier darum das der Ruhestrom um 2 mA einseitig belastet wird um den Klirrfaktor noch etwas zu verbessern. In der Simulation konnte dies aber nicht nachgewiesen werden. Ist vermutlich eher theoretisch zu sehen, Diskussionsstoff für "Goldohren". Die 100 Ohm am Input des LT1010 würde ich so belassen. R(boost) an Pin 2 mit 49,9 Ohm, bzw. 50 Ohm, natürlich auch. Über R(boost) wird der Bias des LT1010 erhöht. Er kann bei Bedarf bis auf 20 Ohm vermindert werden und verbessert insbesondere den Phasengang (Diagramm: Phase Lag). Weil ja alles so Geheim ist solltest Du weiteres mit LTspice selber simulieren. Da LT von Analog übernommen wurde stehen unter LTspice gute Simulationsmodelle zur Verfügung. https://www.analog.com/en/design-center/design-tools-and-calculators/ltspice-simulator.html Der RIAA Phonograph Preamplifier auf Seite 1 des LT1115 Datenblattes ist nur zur Inspiration gedacht. Die RIAA Gegenkopplung wird bei Dir natürlich entfallen und durch einen Widerstand ersetzt, bestenfalls um ein RC Glied zur Begrenzung der Bandbreite. Es müssen auch nicht zwei OPs des Typs AD8671 eigesetzt werden. Der LT1115 schafft das auch sehr gut allein. Der LT1010 ist eben dabei die Boost-Stufe und mit 75V/μs Slew Rate bei hoher Leistung wirklich schnell. mfg klaus
MAS schrieb: > Aber wie testet man auf Stabilität? Möglicherweise: > leicht anstupsen und beobachten ob es sich aufschwingt Das nennt man Sprungantwort. In der Transint-Analyse wählt man für die Spannungsquelle PULSE. Auch die AC Analysis bietet mit dem Bode-Diagramm gute Möglichkeiten. mfg klaus
Beim Testen in der Modulation sollte man auch ein paar parasitäre Effekte mit Aufnehmen: etwa Kapazität am Ausgang. Einige der OP Modelle ignorieren wohl den open loop Ausgangswiderstand. Den kann man ggf noch hinzufügen. Gerade mit schnellen OPs kommt es ggf. auch auf parasitäre Effekte an. D.h. ein Test mit der weitgehend echter HW (ggf. LED statt Laser) wäre auch gut.
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