Hallo, ich habe auf einem GPIO Störungen, so dass dieser gelegentlich Signale am Eingang ohne Schalterbetätigung sieht. Wenn ich nun einen 100nF kerko gegen Masse schalte, müsste dieser ja bei offenem schalter einen Tiefpass bilden. Ist meine Annahme richtig, dass der gestrichelte Widerstand für den Tiefpass nicht gebraucht wird?
Dafür muss der Taster jetzt jedesmal den Kondensator kurzschliessen und diesen Strom vertragen. Besser ist ein echter RC Tiefpass, also Widerstand in Serie und dann einen vernünftig kleinen C am GPIO gegen Masse.
Du meinst mit echtem Tiefpass, den gestrichelten Widerstand hinzuzunehmen?
Setz den Pullup doch direkt an den uC Pin, nicht ans andere Ende der Leitung. Dann fängst du dir unterwegs auch nicht so viele Störungen ein.
Fragender schrieb: > Ist meine Annahme richtig, dass der gestrichelte Widerstand für den > Tiefpass nicht gebraucht wird? Ja, das ist richtig, Ohne ihn hast du eben 10K/100n, mit sind es 11k/100n. Er hat einen geringen Einfluss. Das selbe Ergebnis erreicht man auch durch Vergrößern des 10k auf 11k. Der gestrichelte R ist zum Schutz des Tasters sinnvoll. Aber da tun es auch 100R oder gar keiner, wenn der Taster robust ist. Fragender schrieb: > ich habe auf einem GPIO Störungen, so dass dieser gelegentlich Signale > am Eingang ohne Schalterbetätigung sieht. Der Kondensator hilft dabei, auch eine Reduzierung der 10k auf z.B 1k wird zusätzlich helfen - zusammen mit dem C. Du solltes auch danach suchen woher die Störungen kommen. Lange Leitung und/oder schlechte Leitungsführung zum Taster, verseuchte Umgebung, Schaltnetzteile ...
Mechanische Kontakte liest man grundsätzlich über eine (ordentliche) Entprell-Lib ein. Diese filtert kurze Störungen heraus. Kondensatoren nehmen nur Anfänger.
Fragender schrieb: > Ist meine Annahme richtig, dass der gestrichelte Widerstand für den > Tiefpass nicht gebraucht wird? Ohne den Widerstand entstehen am GND-Anschluß des Kondensators negative Pulse beim Drücken. Je nachdem, was da noch in der Nähe angeschlossen ist, kann das die lustigsten Fehlfunktionen bewirken, bis hin zum Latchup des MCs.
Danke für eure Hilfe! Ich habe noch ein paar Rückfragen: @Peter D. Das mit den negativen Pulsen verstehe ich nicht ganz. Man könnte argumentieren, dass der Kondensator und die Leitung einen Schwingkreis bilden. Dieser wird durch den Serienwiderstand dann bedämpft. Geht deine Überlegung in diese Richtung? @was: Wenn ich dich richtig verstehe, würdest du den Serienwiderstand und den Kondensator weglassen. Stattdessen würdest du den Pull up so nah wie möglich an den GPIO Pin bringen. Habe ich das richtig verstanden? @HildeK: Vielen Dank für deine Antwort. Ich schätze deine Antworten hier im Forum sehr. Die Antwort habe ich verstanden, keine Rückfragen. :)
Peter D. schrieb: > Mechanische Kontakte liest man grundsätzlich über eine (ordentliche) > Entprell-Lib ein. Diese filtert kurze Störungen heraus. > Kondensatoren nehmen nur Anfänger. Achso damit dann bei permanenten Störungen nur alle 250ms statt alle 10µs falsch getriggert wird? (Bevor sich jemand beschwert, alle Zeitangaben sind vollständig aus der Luft gegriffen.)
Fragender schrieb: > Das mit den negativen Pulsen verstehe ich nicht ganz. Jede Leitung hat einen Widerstand und der geladene 100nF bildet eine Spannungsquelle. Beim Kurzschluß durch die Taste teilt sich die Spannung an den einzelnen Leiterstücken auf. Man kann das simulieren, indem man in jeden Leiterzug einen Widerstand setzt.
Guest schrieb: > Achso damit dann bei permanenten Störungen nur alle 250ms statt alle > 10µs falsch getriggert wird? Nö, das passiert nicht. Der SW-Tiefpaß läßt nur längeres konstantes Low oder High durch. Die "permanenten Störungen" müßten schon exakt synchron zum Abtastinterval liegen, um durch Aliasing das Filter zu stören. Wer aber besonders ängstlich ist, kann das Abtastinterval mit Pseudozufall etwas jittern lassen.
Da merkt man, wenn jemand Produkte mit großen auflagen entwickelt :D Alles in Software und nur keinen Kondensator für 0,1 Cent mehr mit aufs PCB. Lasst ihr auch die Pull-Downs am Gate weg? Ich mein macht ja die Software zumindest sobald sie gestartet ist. Was beim Programmieren oder während des Bootens passiert ist ja egal, da kann es auch mal flackern und unvorhergesehen zugehen. ;)
Guest schrieb: >> Kondensatoren nehmen nur Anfänger. Dann schreib das doch mal in den Artikel über Entprellen rein (https://www.mikrocontroller.net/articles/Entprellung). Der scheint da ja komplett falsch zu sein.
asdf schrieb: > Guest schrieb: >>> Kondensatoren nehmen nur Anfänger. Hey bitte richtig zitieren sonst sieht es ja so aus als ob ich den Mist geschrieben hab und nicht der gute Peter D. :D
Nochmal Danke für alle Antworten. Zwei Fragen sind mir noch gekommen: 1. Wenn man keine genaueren Informationen über die Störung hat, welche Grenzfrequenz legt man dann am besten fest um damit C zu dimensionieren? 2. Ich habe in einem Buch gelesen, dass man hinter das RC Glied einen Schmitt-Trigger schalten MUSS. Ist das notwendig?
Fragender schrieb: > 1. Wenn man keine genaueren Informationen über die Störung hat, welche > Grenzfrequenz legt man dann am besten fest Gute Erfahrungen habe ich mit einem Timerinterrupt von 10ms und Zählen bis 4 gemacht. Das ergibt dann einen Tiefpaß von 12,5Hz. Der genaue Wert ist unkritsch, 2..50ms Interrupt bzw. Zählen bis 8 zeigen keinen merkbaren Unterschied.
Fragender schrieb: > 2. Ich habe in einem Buch gelesen, dass man hinter das RC Glied einen > Schmitt-Trigger schalten MUSS. Ist das notwendig? Muss nicht, das hängt von mehreren Dingen ab. - Was ist die übrig bleibende Anstiegszeit nach dem RC-Glied? - Was hat der Eingang für eine Spezifikation bez. max. Anstiegszeit? - hat der Eingang nicht evtl. sowieso einen Schmitt-Trigger-Eingang? In dem Fall erübrigt sich das
Peter D. schrieb: > Der genaue Wert ist unkritsch, 2..50ms Interrupt bzw. Zählen bis 8 > zeigen keinen merkbaren Unterschied. Als Erklärung für den TO - man hat halt zwei Grenzbedingungen: - zu kurz, dann werden die Prellungen/Störungen trotzdem erfasst und nicht unterdrückt - zu lang, dann reagiert die Taste nicht mehr auf einen kurzen Tastendruck durch den Menschen, verhindert aber noch besser Störungen. Wenn man keinen Taster hat, sondern nur einen (seltener) bedienten Schalter, dann ist 'zu lang' eher kein Problem. 50ms und Zählen bis 8 erscheint mir zumindest für einen Taster zu lange. Die 400ms Entprellzeit beginnen ja erst vollständig abzulaufen, wenn die Prellung selber vorbei ist. Beim Rufen eines Aufzugs passiert mir es immer wieder, dass ich zu kurz drücke ... Ich würde so schätzen, dass man in <50ms, besser <30ms den Tastendruck als solchen erkannt haben sollte - schon um mich nicht am Aufzug zu ärgern :-). Wie ich oben schon bemerkte: solche Störungen sollten eigentlich extrem selten auftreten, und wenn, ist es ratsam den Grund dafür zu ermitteln und das zu bewerten. Wenn das mal bei einem nahen Gewitter passiert, dann braucht man keine Zusatzmaßnahmen; wenn es regelmäßig passiert (Kühlschrank schaltet, Licht wird geschaltet usw.), dann ist was anderes faul.
HildeK schrieb: > Beim Rufen eines Aufzugs passiert mir es immer wieder, dass ich zu kurz > drücke ... Bei vielen "professionellen" Steuerungen wird leider kein Filter benutzt, sondern nur ein langes Delay. Besonders an Fußgängerampeln ist das nervig. Ein typischer Erwachsener drückt ~300ms, ein Delay von 500ms sorgt daher unweigerlich für Ärger. Ich hab auch schon eingetretene Taster gesehen.
Peter D. schrieb: > Gute Erfahrungen habe ich mit einem Timerinterrupt von 10ms und Zählen > bis 4 gemacht. Das ergibt dann einen Tiefpaß von 12,5Hz. > Der genaue Wert ist unkritsch, 2..50ms Interrupt bzw. Zählen bis 8 > zeigen keinen merkbaren Unterschied. Du meinst du dein Timer kommt alle 10ms und du lässt ihn 4 mal kommen? Das ergibt aber 25 Hz oder? :) HildeK schrieb: > Muss nicht, das hängt von mehreren Dingen ab. > - Was ist die übrig bleibende Anstiegszeit nach dem RC-Glied? > - Was hat der Eingang für eine Spezifikation bez. max. Anstiegszeit? > - hat der Eingang nicht evtl. sowieso einen Schmitt-Trigger-Eingang? In > dem Fall erübrigt sich das Kannst du mir den Zusammenhang zwischen der Anstiegszeit des Signals nach dem RC-Filter und dem Eingang eklären (2. Stichpunkt von dir)? Der Rest ist klar. Nochmal @Peter: Mir erschließt sich nicht ganz der Unterschied zwischen einem Delay und einem Filter. Letztendlich schlägst du doch ein Delay vor? Deine Software blockiert zwar nicht, durch die Interrupts (also kein busy waiting), aber dennoch hast du ja ein Delay. Für die Person die im Fahrstuhl den Schalter drückt, macht das ja keinen Unterschied?
Fragender schrieb: > Mir erschließt sich nicht ganz der Unterschied zwischen einem Delay und > einem Filter. Typische Delay-Lösungen nehmen das Delay nur, um solange weitere Interrupts zu blockieren. Sie sind damit einem Filter bezüglich Störfestigkeit weit unterlegen. Ein Filter arbeitet dagegen wie ein echter Tiefpaß. Es prüft, ob für die geforderte Anzahl aufeinanderfolgende 0-en oder 1-en anliegen und schaltet erst dann um.
Fragender schrieb: > Für die Person die im > Fahrstuhl den Schalter drückt, macht das ja keinen Unterschied? Ist man elektrostatisch aufgeladen, kann es passieren, daß alle Tasten aufleuchten (hab ich schon gesehen). Dann hält man erstmal an allen Zwischenetagen, statt sofort zum Ziel zu fahren. Ein Filter ist also auch beim Fahrstuhl sinnvoll.
Fragender schrieb: > Das ergibt aber 25 Hz oder? :) Das ist nur eine Halbwelle, Du mußt ja auch wieder loslassen.
Peter D. schrieb: > Mechanische Kontakte liest man grundsätzlich über eine (ordentliche) > Entprell-Lib ein. Diese filtert kurze Störungen heraus... ..und machen die ganze Sache lahm. Das sind lediglich deine persönlichen Ansichten, die vom Rest der Welt nicht uneingeschränkt geteilt werden. > Kondensatoren nehmen nur Anfänger... ..oder Leute, die wissen, was sie tun und die auch wissen, wie man mit den heutzutage üblichen HF-Störungen durch Schaltnetzteile etc. umgehen muß. Nochwas wirklich Ernstes und Allgemeines: Wenn man Eingänge mit Hysterese haben kann (Schmitt-Trigger-Verhalten), dann ist der besagte Kondensator das mit weitem Abstand beste Mittel, um mechanische Kontakte zu entprellen. Und selbst ohne Hysterese funktioniert das weitaus besser, als alle superausgeklügelten Softwarevarianten, die im Grunde lediglich eine Mehrfachabtastung machen, ohne dabei das Abtasttheorem zu beachten. Wer eigentlich wissen sollte - es aber mit Fleiß ignoriert, daß man beim Abtasten der realen analogen Welt die Signalbandbreite auf der analogen Seite auf < FSample/2 zu begrenzen hat, um verläßliche Ergebnisse zu erzielen, der ist einfach nur blöd. Und wer das nicht beachtet, weil er es halt nicht weiß, der benötigt mehr fachliche Bildung. W.S.
HildeK schrieb: > Als Erklärung für den TO - man hat halt zwei Grenzbedingungen: > - zu kurz, dann werden die Prellungen/Störungen trotzdem erfasst und > nicht unterdrückt > - zu lang, dann reagiert die Taste nicht mehr auf einen kurzen > Tastendruck durch den Menschen, verhindert aber noch besser Störungen. > Wenn man keinen Taster hat, sondern nur einen (seltener) bedienten > Schalter, dann ist 'zu lang' eher kein Problem. > > 50ms und Zählen bis 8 erscheint mir zumindest für einen Taster zu lange. Der Peter liegt eben immer wieder mal falsch. Er glaubt eben fest daran, daß man alles per Software lösen kann. Die Sache geht andes herum: 1. auf der analogen Seite muß man etwas gegen analoge Störungen tun. Das kann man auf der digitalen Seite NICHT MEHR, weil es dort bereits "gesamplet" ist und man deswegen nicht mehr zwischen Störung und Betätigung unterscheiden kann. 2. Das "Gedrücktwerden" der Taste soll man überhaupt nicht verzögern, sondern den allerersten Kontakt als Tastenereignis behandeln. 3. Das "Ist-Wieder-Losgelassen" der Taste ist es, wo man die softwareseitige Entprellung tun muß. Also für eine gewisse Zeit nachschauen, ob die Taste am Stück losgelassen ist. Da reichen normalerweise 50..80 ms völlig aus, denn kein realer Taster hat mechanische Eigenschwingungen im Bereich unter 20 Hz, weswegen die üblichen Prellereien "Pausen"-Zeiten im 0.5 bis 5 ms Bereich aufweisen. Und zur Benutzungsweise: Ich habe schon viele Kunden gehabt, die auf die Tasten wie auf's Klavier geklopft haben. Die Gedrückt-Zeit ist bei sowas um die 15 ms - und die Leute erwarten, daß die Kiste darauf korrekt reagiert. Mit Peters Software-Zeugs würden die mir das Gerät um die Ohren hauen, wegen Unbedienbarkeit. Nochwas zu bedenken: Schau mal, was du für eine Repetierrate bei der Tastatur deines PC einstellen kannst: das geht zumeist deutlich über 10 Zeichen/Sekunde, wenn man's schnell haben will. Das macht ne virtuelle Tastenzeit von weniger als 100 ms beim Repetieren aus - und sowas sind PC-Benutzer durchaus gewöhnt. W.S.
W.S. schrieb: > Peter D. schrieb: >> Mechanische Kontakte liest man grundsätzlich über eine (ordentliche) >> Entprell-Lib ein. Diese filtert kurze Störungen heraus... > ..und machen die ganze Sache lahm. Mechanische Taster sind lahm. Wir reden da von Entprellzeiten im Bereich um und knapp unter 100ms. Und das reicht für normale Taster und die dadurch bedienten Anwendungen locker. Wenn einer im Halbsekundenbereich entprellt, dann hat er den Sinn der Sache nicht kapiert. > ..und machen die ganze Sache lahm. Ein Kondensator macht die Sache auch "lahm". Er muss sie nämlich genau so "lahm" machen, dass die Störungen herausgefiltert werden. > Wer eigentlich wissen sollte - es aber mit Fleiß ignoriert, daß man > beim Abtasten der realen analogen Welt die Signalbandbreite auf der > analogen Seite auf < FSample/2 zu begrenzen hat, um verläßliche > Ergebnisse zu erzielen, der ist einfach nur blöd. Da vergleichst du aber ganz arg Kraut mit Rüben. Denn hier geht es nicht um ein Abtasten eines Signals mit dem Ziel, ein digitales Abbild zu erzeugen, sondern es geht nur darum, keine Funktionen durch Störimpulse auszulösen. Mal angenommen, ich will nur gültige Tastendrücke mit mindestens 15ms erkennen. Dann muss ich eben den Pin nicht mit 1MHz abtasten, auch wenn da Störimpulse mit 1µs ankämen. Denn ich will ja diese Störimpulse gar nicht erfassen. > dann ist der besagte Kondensator das mit weitem Abstand beste Mittel, um > mechanische Kontakte zu entprellen Der Kondesnator entprellt nicht. Er filtert nur. Den Unterchied muss man kennen. Mein Ansatz wäre hier jetzt übrigens, den 10k Pullup einfach wesentlich niederohmiger zu machen. Denn alles über 1k ist laut meinem EMV-Spezi aus EMV-Sicht "eigentlich nicht vorhanden". Der Pullup ist hinsichtlich EMV-Störungen also völlig wirkungslos. Seine Impedanz ist zu hoch. Denn auch ein Kondensator vom Pin nach GND oder Vcc verringert im Grunde lediglich diese Impedanz für die hochfrequenten Störimpulse. BTW: W.S. schrieb: > Und zur Benutzungsweise: Ich habe schon viele Kunden gehabt, die auf die > Tasten wie auf's Klavier geklopft haben. Wenn ich mich über schlechte Software ohne brauchbaren Autorepeat aufrege, mache ich das manchmal auch...
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W.S. schrieb: > Peter D. schrieb: >> Mechanische Kontakte liest man grundsätzlich über eine (ordentliche) >> Entprell-Lib ein. Diese filtert kurze Störungen heraus... > > ..und machen die ganze Sache lahm. Quatsch, auch nicht mehr als ein Anloger-Filter, nur mit der Option schon mal was vorbereiten zu können, auch wenn man es dann doch verwirft! W.S. schrieb: > ..oder Leute, die wissen, was sie tun und die auch wissen, wie man mit > den heutzutage üblichen HF-Störungen durch Schaltnetzteile etc. umgehen > muß. Völlig andere Baustelle! W.S. schrieb: > 1. auf der analogen Seite muß man etwas gegen analoge Störungen tun. Das > kann man auf der digitalen Seite NICHT MEHR, weil es dort bereits > "gesamplet" ist und man deswegen nicht mehr zwischen Störung und > Betätigung unterscheiden kann. Quatsch³ Prinzipiell gibts da keinen Unterschied. Nur bei dauerhafter/ständigen Störungen, macht das rein in SW, keinen Sinn mehr. ("heutzutage üblichen HF-Störungen ") W.S. schrieb: > Und zur Benutzungsweise: Ich habe schon viele Kunden gehabt, die auf die > Tasten wie auf's Klavier geklopft haben. Die Gedrückt-Zeit ist bei sowas > um die 15 ms - und die Leute erwarten, daß die Kiste darauf korrekt > reagiert. Mit Peters Software-Zeugs würden die mir das Gerät um die > Ohren hauen, wegen Unbedienbarkeit. Dafür ist es ja nicht gedacht! Das lässt sich aber ziemlich simpel in SW umsetzen. Mit den selben Vor- u. Nachteilen wie in HW. Lothar M. schrieb: >> ..und machen die ganze Sache lahm. > Mechanische Taster sind lahm. > Wir reden da von Entprellzeiten im Bereich unter 100ms. Und das reicht > für normale Taster und die dadurch bedienten Anwendungen locker. Wenn > einer im Halbsekundenbereich entprellt, dann hat er den Sinn der Sache > nicht kapiert. Wer sagt das man einen Tastendruck nicht als solchen erkennen/reagieren kann, auch wenn er immer noch prellt! Hauptsache es bleibt EIN Tastendruck.
Peter D. schrieb: > Fragender schrieb: >> 1. Wenn man keine genaueren Informationen über die Störung hat, welche >> Grenzfrequenz legt man dann am besten fest > > Gute Erfahrungen habe ich mit einem Timerinterrupt von 10ms und Zählen > bis 4 gemacht. Das ergibt dann einen Tiefpaß von 12,5Hz. > Der genaue Wert ist unkritsch, 2..50ms Interrupt bzw. Zählen bis 8 > zeigen keinen merkbaren Unterschied. so konnte ich dank PeDas Tastenentprellung auch Störimpulse aus einer Lasertriggerung filtern, einfach die Entprellung ins Raster 1ms und den Input für während der Dauer wo keine Triggerimpulse einlaufen dürfen sperren. Das klappte da die Störimpulse ja auch unregelmäßig auftraten. Die ungestörten Zeiten gaben ja den Startpunkt von 10 Hz. Danach konnte jeder Impuls dazwischen nur Störung sein.
W.S. schrieb: > Der Peter liegt eben immer wieder mal falsch. Er glaubt eben fest daran, > daß man alles per Software lösen kann. Kann man auch. Wenn Dir die Zeiten nicht passen, dann ändere sie doch einfach. Das ist in SW ja kein Problem. Du must dazu nichts umlöten, sondern nur andere Zahlen in den Quelltext eintragen. Das geht viel schneller, als sich hier unnötig darüber aufzuregen.
Fragender schrieb: > Kannst du mir den Zusammenhang zwischen der Anstiegszeit des Signals > nach dem RC-Filter und dem Eingang eklären In den Spezifikationen von ICs steht meistens (sollte stehen), wie 'langsam' die Flanke an einem Eingang höchstens ansteigen darf, um keine Fehlinterpretation zu erzeugen. Langsam steigende Eingangssignale führen auch zu einem erhöhten Stromverbrauch, solange sich der Pegel im mittleren Bereich befindet. Kein Problem ist dies bei Eingängen, die als Schmitt-Trigger ausgeführt sind - auch das sollte im Datenblatt stehen. Ein RC-Glied, also ein Tiefpass, das mit einer (steilen) Flanke beaufschlagt wird, verschleift diese. Je tiefer die TP-Grenzfrequenz liegt, desto langsamer steigt dann das Ausgangsignal am TP. Die Zeit, bis das Signal auf ca. 63% gekommen ist, berechnet sich zu tau = R*C. Und nach dem RC-Glied hast dann ggf. ein zu langsam ansteigende Flanke für den Eingang des betreffenden ICs. Deshalb prüft man, ob R*C kleiner ist als der in der Spezifikation angegebene Wert. Besser noch, ob 3*R*C die Anforderung erfüllt, denn dann ist das Ausgangssignal des TP auf 95% angewachsen und im sicheren Bereich. Dass die endliche Anstiegszeit des Eingangssignals auch noch eingeht, leuchtet sicher ein, das kann man jedoch meist vernachlässigen - beim Taster sowieso.
W.S. schrieb: > 2. Das "Gedrücktwerden" der Taste soll man überhaupt nicht verzögern, > sondern den allerersten Kontakt als Tastenereignis behandeln. Idealerweise ja. > Und zur Benutzungsweise: Ich habe schon viele Kunden gehabt, die auf die > Tasten wie auf's Klavier geklopft haben. Die Gedrückt-Zeit ist bei sowas > um die 15 ms - und die Leute erwarten, daß die Kiste darauf korrekt > reagiert. Mit Peters Software-Zeugs würden die mir das Gerät um die > Ohren hauen, wegen Unbedienbarkeit. 15ms würde ich für mich nicht fordern, aber 25-30ms schon. Klavierspieler könnten schneller sein :-). Lothar M. schrieb: > Mein Ansatz wäre hier jetzt übrigens, den 10k Pullup einfach wesentlich > niederohmiger zu machen. Denn alles über 1k ist laut meinem EMV-Spezi > aus EMV-Sicht "eigentlich nicht vorhanden". Mit der Aussage laufe ich auch immer gegen die Wand! Recht hat er! Die Reduzierung 1k hatte ich weit oben schon vorgeschlagen und wenn man viel 'Dreck' hat, kann man auch noch weiter verringern. Der Tastendruck ist meist nur kurz und selten. HW-Entprellung und Filterung sind ja nicht das selbe. Es bewirkt quasi das selbe, hat aber verschiedene Ursachen. - Ein Filter soll Einstreuungen verhindern. Einstreuungen sind aber häufig ein Zeichen schlechten Designs, schlechten Aufbaus, schlechter Leitungsführung. Vergleich: selbst wenn man in Audiosignalen Störungen hört, dann sind diese Störpegel (bei PA, meist übers Mikro eingefangen) immer noch um Zehnerpotenzen kleiner als das, was einen Digitaleingang triggern würde. Es geht also. - eine Entprellung soll die Unzulänglichkeit des Tasters/Schalters eliminieren. Eine HW-Entprellung, die nicht verzögert (Wunsch von W.S.) kann man mit einem Umschalttaster und einem RS-FF (z.B. zwei NAND) wunderbar erreichen. Einstreuungen verhindert es aber nicht ganz, man kann sie nur durch einen niederohmigen PU reduzieren. Wobei der geschlossene Ruhekontakt und der richtige Abgriff am RS-Ausgang auch Reaktionen auf Einstreuungen während der Ruhephase des Tasters verhindert. Der Nachteil ist: man braucht einen Umschaltkontakt im Taster und hat zusätzlichen Aufwand.
>> Mein Ansatz wäre hier jetzt übrigens, den 10k Pullup einfach wesentlich >> niederohmiger zu machen. Denn alles über 1k ist laut meinem EMV-Spezi >> aus EMV-Sicht "eigentlich nicht vorhanden". > Mit der Aussage laufe ich auch immer gegen die Wand! Recht hat er! > Die Reduzierung 1k hatte ich weit oben schon vorgeschlagen und wenn man > viel 'Dreck' hat, kann man auch noch weiter verringern. Der Tastendruck > ist meist nur kurz und selten. Es geht mir darum, so viel wie möglich zu lernen, um dann eine Entscheidung zu treffen. Ich habe mich noch für keine Variante entschieden. :) Mir ging es nicht darum einen Fisch zu bekommen, ich wollte Angeln lernen... Es geht übrigens um einen RPi 1 (BCM2835). Leider gibt es dort so gut wie keinen brauchbaren Informationen. Siehe auch hier: http://www.mosaic-industries.com/embedded-systems/microcontroller-projects/raspberry-pi/gpio-pin-electrical-specifications#input-and-output-pin-electrical-specifications
Den RC-Tiefpass wird man z.B. einfach probieren müssen. Weil sich die Anstiegszeiten für den Sch. Trig. nicht wirklich finden lassen.
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