Hallo Forum, ich habe mal eine Frage zur Orientierung von Bauteilen bzw. den Rotationsangaben in den Bestückungsdateien. Bisher habe ich in meinen Libraries meine Bauteile immer nur "einfach so" erstellt, als hätte ich ein einzelnes Bauteil auf dem Tisch liegen. Also nie darauf geachtet, wierum die Bauteile evtl. im Gurt liegen. Bei der Handbestückung sehe ich die Ausrichtung einer Diode oder eines Mosfets ja dann sowieso. Aber wie läuft das bei der automatischen Bestückung? Bei manchen Bauteilen gibt es ja sogar unterschiedliche Bestellnummern für Gurte, in denen die Bauteile links-herum liegen oder alternativ auch rechts herum. Wenn ich Kleinserien mal beim Bestücker fertigen lassen habe, musste dieser also stets prüfen, ob die Rotation, die in den Placer-Daten angegeben ist, auch wirklich zu der Ausrichtung der Bauteile in den Rollen passt, die im Feeder sitzen und dann ggf. entsprechende Änderungen vornehmen... anhand des Bestückungsplans. Aufgefallen ist mir das eigentlich erst, als ich kürzlich bei JLCPCB mal einen Bestückungsauftrag abgegeben habe und alle DPAK Mosfets um 90° verdreht in der Vorschau waren. Wenn ich das nun vermeiden will und ein Bestücker ohne solche Nacharbeit zu Werke gehen soll, müssen die Packages also schon in meiner Bibliothek richtig liegen. Aber woher weiß ich, wie das Bauteil ohne Drehung liegt? Ist das nicht auch abhängig vom Bestückungsautomaten? Oder ist das ohnehin Aufgabe des Bestückers? Mein Ziel ist es, Bauteile und CAD Daten an den Bestücker zu geben, ohne dass dieser nacharbeiten muss. Würde mich über einen Tip sehr freuen. Danke, Michi
Hallo Michi Es gibt den “Level A” zero component orientation und seit 2009 den Level B Zero Component Orientation. siehe link: https://www.innofour.com/8448/news/literature/pcb-design-perfection-starts-in-the-cad-library/pcb-design-perfection-starts-in-the-cad-library-part-14 Das ist auch der Grund warum ich bei Eurocircuits die ICs um 90 Grad drehen muss damit sie richtig orientiert sind. In den Bauteilbibliotheken sind die Bauteile m.M. nach mit der Orientierung nach A-Level und andere nach B-Level. mfg Mike
Man muss sich aber nicht daran halten. Du machst dem Bestücker etwas mehrarbeit, weil die dann deine Pick und Place Datei erst auf ihr System teachen müssen, das ist aber meiner Erfahrung nach kein Problem und ein normaler Vorgang. Ganz problematisch ist es, wenn man fast alles nach einer Norm orientiert hat und ein Bauteil nicht. Da ist die Gefahr dann groß, dass das falsch ist.
Der Aufnahmewinkel ist wurscht, die Bestückdaten sind absolute Winkel. Dumm nur das jedes Layoutprogramm und jeder Maschinenhersteller was anderes als Nord und Ost annimmt. Will sagen: der Bestücker/Maschinenführer muss eh jedesmal nach Plan nachsehen ob die gepolten Teile richtig sind. Im Falle von JLC bist das du.
Hallo Wir erstellen (ich bin selbst damit beschäftigt) unsere eigenen Bestückpläne für die Fertigung. D.h. wir laden die Kunden CAD-Daten (Altium, Protel etc.) in unser System und erstellen daraus zunächst die Maschinenprogramme für die SMD-Bestückung. Im Anschluss erzeugen wir eine Dokumentation für die SMD und THT-BeEstückung. Diese wird in der SMD benutzt um die bestückten Bauteile auf korrekte Richtung und richtiges Bauteil (Typ, Wert, Marking) zu prüfen. Die Bauteile werden in der THT von Hand bestück, ebenfalls nach diesen Plänen. Die Qualitätskontrolle benutzt diese ebenfalls. Auch wir kämpfen täglich mit der Bauteilausrichtung. Viele Bauteile gehen zum ext. Gurten, d.h. auch dort müssne wir immer wieder prüfen ob die dne Gurt wie letztesmal ausgerichtet haben. Bauteile in Trays die von der Distribution kommen sind nohh schlimmer. Auch können z.B. SOT-23 Bauteile verschiedener Hersteller - aber gleichhen Typs - unterschiedlich im Gurt liegen. Das bedeutet für die Maschinenbediener der SMD das Sie immer: 1. Nach der ersten bestückten PCB prüfen ob alle spasst (Richtung, Typ etc.) 2. Nach jeden Gurt, Stangen oder Traywechsel eine Polaritätsprüfung machen müssen. Wichtig ist für mich das ich eine ordentliche Referenz vom Kunden habe. D.h. ich verlasse mich nicht nur auf die importieren Daten des CAD. Sondern vergleiche mit den pdf oder Gerber (Bestückdruck) Daten ob alles i.O ist. Erst dann setze ich den sog. Theta (das ist bei uns Pin 1 immer links oder unten, bei Dioden C links) und gebe die Maschinenprogramme aus. Gruß Roland
Jens M. schrieb: > der Bestücker/Maschinenführer muss eh jedesmal nach Plan > nachsehen ob die gepolten Teile richtig sind. Im Falle von JLC bist das > du. Jo, ganz automatisch läuft das quasi nie. Man könnte natürlich das genaue Format mit dem jeweiligen Bestücker ausmachen. Aber selbst dann wird der Bestücker nochmal kontrollieren, ob alles passt. Und darauf wie die Bauteile im Band liegen, hat man selber eh nur begrenzt Einfluss. Bis jetzt habe ich auf die Frage in welchem Format er die XY-Daten haben will von jedem Bestücker die Antwort bekommen: "Egal, wir kommen mit allem zurecht". Was natürlich daran liegen dürfte, dass immer manuelle Arbeit/Kontrolle nötig ist. Es gibt da einfach keine einheitliche Konvention. Alleine für die 0°-Position von Pin 1 gibt es mindestens fünf mehr oder weniger geläufige Konventionen (IPC Level A, IPC Level B, IEC, EIA, Valor). Dafür wie Bauteile auf der Unterseite orientiert sind, gibt es imho gar keine Konvention (es gibt das was die verschiedenen CAD-Packages machen). Um zu verhindern, dass einem der arme Teufel, der die Maschine einrichten muss, auf die Platine spuckt, sollte man seine Library wenigstens einheitlich aufbauen und sonnenklare Bestückungsansichten mitliefern.
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