Forum: PC Hard- und Software Zombi-Netzteil


von Gerald B. (gerald_b)


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Hallo,

heute Nachmittag fiel völlig überraschend von jetzt auf gleich das 
Netzwerk aus. Als auch im LAN nichts erreichbar war und das Neubooten 
des PCs nichts brachte, fiel mein Blick unter den Arbeitstisch auf den 
Hub.
Das komplette "Mäusekino" war dunkel.
Nanu, da war doch was... ach richtig, dessen Wandwarze hatte ich doch 
schon mal vor ca. 7-10 Jahren reanimiert. Also fix den Kabelbinder 
aufgeschnitten und reingeguckt. Der Ausgangselko 1000µ/16V für die 5V 
Ausgangsspannung hatte dicke Backen gemacht. Also den fix gewechselt - 
siehe da, es geht wieder und wird auch nicht mehr warm. Beim Ausstecken, 
war es spuckheiß.
Die nächsten 7 Jahre sollte ich jetzt wieder Ruhe haben :-)))

von Jürgen von der Müllkippe (Gast)


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Das ist aber mal eine schöne Geschichte.

von Sven (Gast)


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Ich hatte auch so ein tolles Netzteil Drei mal habe ich die Elkos 
getauscht und danach lief es wieder Jahre. Irgendwann wollte ich nur mal 
den Mehrfachstecker wechseln und beim wieder einstecken gab es einen 
Knall Eingangsseitig hat es einige Bauteile verfärbt und zerbröselt. 
Zeit für ein neues...

von Mike J. (linuxmint_user)


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Gerald B. schrieb:
> Der Ausgangselko 1000µ/16V für die 5V
> Ausgangsspannung hatte dicke Backen gemacht. Also den fix gewechselt -
> siehe da, es geht wieder

So ähnlich war das bei meiner Gefrierwürfel-Steuerung die bei meinen 
Eltern steht. Das Netzteil hatte einfach keine ordentliche Spannung mehr 
geliefert.
Der Elko war aber einfach nur trocken, er war nicht aufgebläht, sah 
alles noch okay aus ... Kapazität hatte er aber nicht mehr.

Ich habe den Ausgangselko (220µF) aber gegen zwei 100µF Kerko getauscht, 
damit ich damit keine Probleme mehr bekomme. Solch ein guter Kerko 
kostet viel weniger als es mir kostet dort anzufahren und Zeit zu 
verbrauchen um das Ding wieder zum laufen zu bringen.

Es ist eh besser parallel zu jedem Elko auch noch einen Kerko zu setzen, 
damit er nicht so belastet wird.

: Bearbeitet durch User
von Doofe Christa (Gast)


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Ich habe auch schon einmal ein Brötchen mit Leberkäse gegessen.

von Michael K. (tschoeatsch)


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Mit Senf?

von Harald (Gast)


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„Witzig“ sind solche langsam sterbenden Zombi-Netzteile z.B. an einem 
Netzwerk-Switch im Haus. Man wundert sich über Jahre(!), warum 
Datenraten so massiv schwanken und zum Finale hin die Probleme immer 
undurchsichtiger werden. Irgendwann sieht man dann die LEDs am Switch 
nur noch aufblitzen und dann wird einem das Problem klar. Genau so ist 
es mir ergangen.

von Fritz Fischer (Gast)


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Darum gehört auch in jede Stromversorgung eine LED, damit man das 
flackern sieht.

von Harald (Gast)


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Fritz Fischer schrieb:
> Darum gehört auch in jede Stromversorgung eine LED, damit man das
> flackern sieht.

Eine LED hatte der Switch, hilft aber nicht bei größer werdenden Ripple, 
der die LED Zwar noch wunderbar leuchten lässt, die Elektronik aber zu 
erratischen Verhalten verleitet.
Wenn es dann ganz tot ist, hilft die LED.

von Hennes (Gast)


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Hallo

"einfach" die Elkos an geeigneter Stelle plazieren, gute Qualität (z.B. 
Temperaturfestigkeit höher als sie eigentlich sein muss, und das ganze 
(die Kapazität) noch  aufgeteilt auf mehrere Kondensatoren.)
Kostet halt etwas mehr und benötigt mehr Platz, aber das wollen (?) ja 
die Hersteller nicht.

Keramikkondensatoren sind halt bei diesen großen Kapazitäten recht 
speziell und haben auf den ersten Blick (für den Einsteiger oder 
jemanden der Kondensatoren nur unter "einfachen" Umständen  nach 
Datenblattempfehlungen wählt) komische Eigenschaften wie 
Kapazitätsverlust abhängig von der anliegenden Spannung - leider!

Wenn man sieht für Ärger man immer wieder wegen ein paar Elkos hat, wäre 
eine großzügige Auslegung und eine sinnvolle Platzierung eine einfache 
Lösung.

Wobei der Ärger oft nicht mal vorrangig der Neukauf (die Euros) ist 
sondern die "netten" Probleme die insbesondere im Bereich der EDV 
auftreten. da die Elkos sich ja selten "digital" verhalten sondern immer 
zickiger werden und die jeweilige Schaltung (Netzteil) entsprechend 
seltsam reagiert.

Hennes

von Harald (Gast)


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Ich habe vor Jahren mal günstige und teure Switches verglichen. Bei 
einem unmanaged Switch kann man sagen, dass sich der Digitalteil kaum 
unterscheidet. Es ist vielmehr die mechanische Qualität und das 
Netzteil. Im hochwertigen Gerät steckt auch ein hochwertiges Netzteil, 
im günstigen Gerät halt ein Schrottnetzteil auf Hartpapier-Platine und 
mit wurstigen Elkos. Gott sei Dank ist das Netzteil eigentlich immer 
abgesetzt, so dass man dieses ohne Probleme tauschen kann.

Hennes schrieb:
> Kostet halt etwas mehr und benötigt mehr Platz, aber das wollen (?) ja
> die Hersteller nicht.

Was heißt „wollen“, wenn ein Hersteller aufgrund des Zielpreises halt 
sparen muss dann tut er das. Jeder Cent oben drauf kommt dann halt aus 
der eigenen Tasche.

von Niemand (Gast)


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Harald schrieb:
> Was heißt „wollen“, wenn ein Hersteller aufgrund des Zielpreises halt
> sparen muss dann tut er das. Jeder Cent oben drauf kommt dann halt aus
> der eigenen Tasche.

Ja ja die armen Hersteller, oder eher das Dumm-Vieh welches nach der 
Geiz-ist-Geil-Methode den Einkauf lenkt!
Ergo die Marketing Strategen, und länger als die gesetzl. Gewährleistung 
muß ja ein Gerät auch nicht mehr halten. Was ewig hält bringt ja kein 
Geld.

Aber wie ein Ausgangselko (zu da ganz oben) so aufblähen kann? Da ist 
doch davor schon wieder Einiges im Argen?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Nö, diese Elkos sterben gerne mal. Vor allem wenn bei 5V 6,3V-Typen 
verwendet werden, die dazu noch den recht starken Stromripple eines 
Sperrwandlers nicht besonders mögen.

Übrigens ist das bei externen Netzteilen auch bei hochwertigen Geräten 
immer so eine Falle. Das Netzteil wird üblicherweise zugekauft und der 
Hersteller von dem Ding kann da alles reinschmeißen, davon hat der 
Hersteller des eigentlichen Geräts meistens keine Ahnung.

von (prx) A. K. (prx)


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Harald schrieb:
> Im hochwertigen Gerät steckt auch ein hochwertiges Netzteil,
> im günstigen Gerät halt ein Schrottnetzteil auf Hartpapier-Platine und
> mit wurstigen Elkos. Gott sei Dank ist das Netzteil eigentlich immer
> abgesetzt, so dass man dieses ohne Probleme tauschen kann.

Enterasys, eher Enterprise-Anbieter als Billigheimer, hatte vor etlichen 
Jahren das zweifelhafte Vergnügen reihum ausfallender Switches in 
Unterverteilern, nach etwa einem Jahr. Elkos natürlich. Nach dem dritten 
innerhalb weniger Wochen durften Händler und Hersteller in einer 
Wochenendaktion in sämtlichen Switches die Netzteile tauschen. War etwas 
Arbeit.

Bei einer anderen Baureihe war in den 48ern das zentrale IC so saublöd 
platziert, dass es nicht ausreichend gekühlt werden konnte. Bei den 
24ern war Platz für einen Kühlkörper, bei den 48ern nicht. Führte zu 
Serienausfall, aber erst nach ein paar Jahren und nicht so pünktlich.

> Was heißt „wollen“, wenn ein Hersteller aufgrund des Zielpreises halt
> sparen muss dann tut er das. Jeder Cent oben drauf kommt dann halt aus
> der eigenen Tasche.

Mal Pech, mal Dummheit, mal Geiz.

: Bearbeitet durch User
von A. S. (Gast)


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Harald schrieb:
> Eine LED hatte der Switch, hilft aber nicht bei größer werdenden Ripple,
> der die LED Zwar noch wunderbar leuchten lässt, die Elektronik aber zu
> erratischen Verhalten verleitet.

Darum hab ich bei uns die LED mit einem sot23 Reset-Baustein + 
Kondensator gekoppelt.

Bei 10V leuchtet sie durchgängig, bei kurzen Spannungseinbrüchen ist sie 
eine viertel Sekunde aus, und bei zu geringer Spannung (ab etwa 3V) 
blitzt sie immer wieder auf.

Das ganze mit weißer LED verbraucht so etwa 200uA.

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