Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Akkuschutz für PR4401 oder anderes IC


von Lampenbauer (Gast)


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Einen guten Tag an die Forengemeinde

Ich bitte euch um ein paar Tipps und hilfen die richtige Lösung zu 
finden.

Mein Bauprojekt sollen kleine Lampen als Markierungslichter werden die 
wasserdicht versiegelt werden können.

Als Versuch habe ich mit einem PR4401 und 100uH prinzipiell gute 
Erfahrungen gemacht, die LED leuchtet damit lange Zeit gut hell mit 
geschätzt 3mA.

Mein Problem ist daß diese Schaltung keinen Tiefentladeschutz hat und 
den Akku nach ein paar Wochen auf 0,5V runterzieht, da weiß ich von 
anderen Lampen daß das die Zellen nach einer Saison schon wesentlich 
beschädigt.

Was ich suche ist entweder ein IC das einen Tiefentladeschutz eingebaut 
hat so daß es unter etwa 1,1V abschaltet, oder eine Idee so etwas zum 
PR4401 nachzurüsten.

von batman (Gast)


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Lampenbauer schrieb:
> den Akku nach ein paar Wochen auf 0,5V runterzieht

Wie wird der denn geladen?

von MaWin (Gast)


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NiCd Akkus werden durch Entladung auf 0.5V nicht beschädigt, weil es 
eine Einzelzelle ist und keine Reihenschaltung mit Umpolgefahr.

Bei NiMH Akkus gilt im Prinzip dasselbe.
Die Kapazität vom Hersteller wird zwar nur bis zu einer Entladung auf 
0.9V angegeben, es gibt aber keine chemischen Prozess wie bei LiIon, der 
eine untere Entladegrenze festlegt, oberhalb der Umpolung, also 0V. 
Daher auch Entladeschlussspannung bei Reihenschaltung von Akkuzellen, 
zur Verhinderung einer Umpolung.

von Dieter (Gast)


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In der Regel sind die Solarlampen meistens aus dem Grund defekt über den 
Winter, dem hier abgeholfen wird:
https://www.elektronik-labor.de/Labortagebuch/Tagebuch0214.html#solar

Die Fläche der Solarzelle beträg 3,3 x 3,3 cm. D.h. rechnerisch 10,89 
cm², also rund 1x10⁻³ m².
Eine Solarzelle mit dieser Fläche würde bei einem Wirkungsgrad von 10% 
senkrecht zur Sonnenstrahlung eine elektrische Leistung von 100mW 
abgeben. Bei 2V entspräche das einer Stromabgabe von maximal 50mA.
Bei direkter Sonneneinstrahlung und senkrechter Ausrichtung zur Sonne an 
einem Wintertag wurde wurde eine Leerlaufspannung zwischen 2,3 bis 2,7V 
und ein Kurzschlußstrom von bis zu 20mA gemessen.
Unter einem südlichen Dachflächenfenster mit heller Bewölkung wurden 
0,5mA Kurzschlußstrom gemessen. Die Bestrahlung mit diffusen Licht ergab 
0,1 bis 0,2mA.
Fazit: Mit dieser Auslegung wird die Solarlampe nur bei einer 
Aufstellung mit Schräglage zur Sonne ausgerichtet, so dass mindestens 
die Solarzelle einen halben Tag von der Sonne bestrahlt wird, ein Nutzer 
zufriedenstellende Leuchtdauern erreichen.
Gehäuse mit einer schrägen Oberseite bringen bessere Leistungen, wenn 
die Schräge entsprechend in Richtung der meisten Lichteinstrahlung der 
ausgerichtet wird. Die Solarzelle sollte mindestens eine Größe von 4x4cm 
aufweisen (16cm²) in unseren Breitengraden.

Je nach Ferne zu solchen günstigen Bedingungen, müssen die Solarzellen 
üppiger ausgelegt werden oder der Strom durch die LED unter 
5mA-Stromaufnahme aus dem Akku reduziert werden.

von Icke ®. (49636b65)


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MaWin schrieb:
> NiCd Akkus werden durch Entladung auf 0.5V nicht beschädigt, weil es
> eine Einzelzelle ist und keine Reihenschaltung mit Umpolgefahr.
>
> Bei NiMH Akkus gilt im Prinzip dasselbe.

Bezüglich NiCd stimme ich zu, die SOLLTEN sogar vor Lagerung auf Null 
Volt entladen werden. Aus leidvoller Erfahrung im RC-Modellbau kann ich 
jedoch sagen, daß NiMH sehr wohl Schaden nehmen, wenn sie zu niedrig 
(<0,8V) entladen werden. Besonders, wenn sie in diesem Zustand längere 
Zeit verweilen.
Ich würde für diese Anwendung entweder NiCd (allerdings schwer 
erhältlich) oder gar keine Akkus nehmen.

von Dieter (Gast)


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Du kannst einen Ultra Low Power Comparator mit rail to rail output davor 
schalten.
Zwei Beispiele von solchen Chips habe ich hier angehängt:
https://www.st.com/en/amplifiers-and-comparators/ts881.html
https://www.ti.com/product/TLV3691

Und hier noch eine Schaltung, die für den Winterbetrieb verbessert 
wurde, die sich gegebenfals zum Abkupfern eignet:
https://www.elektronik-labor.de/Lernpakete/Osterei3.html#winter

Es geht aber auch mit dieser Schaltung diskret viel einfacher:
https://www.eleccircuit.com/step-up-dc-converter-1-2v-to-5v-5v-for-micro-computer/
Wenn hier bei T2 in den Emitter oder Kollektorpfad eine Diode gehängt 
wird, erhöht das die Spannung bei der die Schaltung die Arbeit einstellt 
und der Stromverbrauch deutlich sinkt. Du mußt experimentieren mit eine 
1N4148, BAT Schottky oder AA Germanium Deine Wunschspannung am ehesten 
erreicht wird.

Bei mir waren:
R4: 47k
R3: 4.7k
C2: 1nF
R2: 470
R1: entfiel
R5: 100k...1M (je nach hfe der Transistoren)
L1: 0.047...0.1mH
Ich hatte experimentiert mit R5 in Reihe mit ein bis zwei Dioden 1N4148. 
Das ist aber schon zu lange her, was dabei herauskam. Im Winter mit der 
Kälte steigt aber die Ansprechstelle je Halbleiter um ca. 2mV/K. Bei -20 
Grad gegenüber 10 Grad waren das bei zwei Diodenstrecken (Diode und 
BE-Strecke) schon ein Unterschied von 0.12V.

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