Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Ein-Sekunden-Spannungsverlust vermeiden


von Lars W. (soberz)


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Mahlzeit allerseits.
Obwohl es jeder sagt, möchte ich dies gerne auch nochmal vorweg nehmen, 
die Lösung meines Problems scheint in keinem Forenbeitrag genannt zu 
sein (und ich bin viele durchgegangen...)

Mein Problem ist folgendes: In meinem Auto versorge ich derzeit nur 
einen Bluetooth-Transciever über einen USB-Adapter mit Strom, in Kürze 
werden im Auto aber auch noch drei oder vier Mikrokontroller (ESP8266) 
hängen. Mein Problem: Beim Start des Autos ist für einen ganz kurzen 
Moment der Strom weg. Lang genug, sodass sich der Transciever vom 
Bluetooth entkoppelt. Kurz genug, sodass diverse Powerbanks diesen 
kurzzeitigen Spannungsverlust nicht überbrücken können.
Kann mir jemand helfen, wie ich es mit einfachen Mitteln schaffe, diese 
Stromversorgung unterbrechungsfrei herzustellen? Wie gesagt, 
verschiedene Powerbanks habe ich schon ausprobiert. Ein Problem an den 
Powerbanks ist ebenso, dass nach Abstellen des Autos diese die per USB 
angeschlossenen Geräte weiter mit Strom versorgen, was mir nicht 
gefällt. Ich denke eher an eine Lösung mit einem Kondensator oder so. 
Kann ich einfach zwischen Plus und Minus einen Kondensator hängen? Wie 
groß müsste dieser sein?

Danke im Voraus!!

von Mani W. (e-doc)


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Lars W. schrieb:
> Ich denke eher an eine Lösung mit einem Kondensator oder so.

Diode und Kondensator (Elko) sind Deine Freunde...

von Haeh (Gast)


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Was soll Diode und Kondensator (Super-Cap) schaffen, was eine
Powerbank nicht überbrücken kann?
Ist ja trollig...

von Mani W. (e-doc)


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Haeh schrieb:
> Was soll Diode und Kondensator (Super-Cap) schaffen, was eine
> Powerbank nicht überbrücken kann?
> Ist ja trollig...

Denken ist wohl nicht Deine Stärke?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Die meisten Autos schalten die Versorgung von ACC im Moment des Startens 
ab. Man kann aber evtl. so eingreifen, das der eine oder andere Kreis, 
der normalerweise an ACC hängt, auf Zündungsplus umgeklemmt wird.
Habe ich bei meiner Kiste auch schon überlegt, aber so wichtig ist mir 
es nicht, das das Radio während des Startens weiter läuft.

von Horst S. (petawatt)


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Lars W. schrieb:
> Kann ich einfach zwischen Plus und Minus einen Kondensator hängen? Wie
> groß müsste dieser sein?
Kenne weder deine genaue Anwendung noch die Stromaufnahme der 
angeschlossenen Geräte (Unerwünschte Rückspeisung anderer Geräte durch 
Kondensator über Diode verhindern). Deshalb hier nur Anleitung für 
überschlägige Berechnung der Kondensatorkapazität über Formel zum 
Energieinhalt eines Kondensators:
E [Ws] =1/2 * C [As/V] * U [V] * U [V]
Beispiel 5V, 1 Farad: 0,5*1*5*5= 12,5Ws
Bei Entladung auf 4,75V (5V - 5%) entsprechend Formel: 11,28Ws . 
Differenz 1,22Ws .
Bei Entladung von 5V auf 4,75V mit konstant 1,22W (0,26A bei 4,75V) ist 
eine Überbrückungszeit von 1 Sekunde möglich.
Grüße von petawatt

von Stefan F. (Gast)


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Vier ESP8266 nehmen bis zu 2 Ampere (!) auf. Das ist kein Job für 
Kondensatoren, da nimmt man traditionell Akkus. -> Stichwort: USV

von Oliver S. (oliverso)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Vier ESP8266 nehmen bis zu 2 Ampere (!) auf. Das ist kein Job für
> Kondensatoren, da nimmt man traditionell Akkus. -> Stichwort: USV

Dabei gibt es in der Auto-"Hifi"-Ecke doch so schön große...

Oliver

von Stefan F. (Gast)


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Oliver S. schrieb:
> Dabei gibt es in der Auto-"Hifi"-Ecke doch so schön große...

Ja Ok. Wenn man auf den Show-Effekt steht, kann man die nehmen.

von Harald W. (wilhelms)


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Stefan ⛄ F. schrieb:

> Oliver S. schrieb:
>> Dabei gibt es in der Auto-"Hifi"-Ecke doch so schön große...
>
> Ja Ok. Wenn man auf den Show-Effekt steht, kann man die nehmen.

Andere nehmen die deutlich kleineren Doppelschichtkondensatoren.

von MaWin 2 (Gast)


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Man setzt natürlich einen 12V DC-DC-Wandler ein, der einfach nur die 
Eingangsspannung von 12 Volt auf eine Ausgangsspannung von 12 Volt 
wandelt, meistens mit galvanischer Trennung. Die galvanische Trennung 
ist aber hier nicht erforderlich und kann deshalb gebrückt werden (GND1 
mit GND2).
Der positive Nebeneffekt ist aber, dass die Eingangsspannung von etwa 6 
Volt bis 18 Volt schwanken darf und es kommen dabei trotzdem immer 
konstante 12 Volt raus.
Denn wenn der Anlasser betätigt wird, kann die Bordspannung schon mal 
auf 7 Volt zusammenbrechen.

von Guest (Gast)


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MaWin 2 schrieb:
> Man setzt natürlich einen 12V DC-DC-Wandler ein, der einfach nur die
> Eingangsspannung von 12 Volt auf eine Ausgangsspannung von 12 Volt
> wandelt

Wenn ich das richtig verstehe werden die Geräte über die 12V Steckdose 
versorgt und diese wird während des Anlassens abgeschaltet?

Wie genau soll da ein DCDC helfen...
Wenn die Spannung weg ist, ist sie weg, da macht der auch nix dran.

Es ist natürlich wichtig zu wissen wieviel Energie deine Geräte während 
dieser Zeit aufnehmen, um sagen zu können ob es mit einem Kondensator 
überbrückt werden kann. Horst hat das je schonmal ganz anschaulich 
vorgerechnet. Allerdings werden die recht schnell sehr groß.

von Arno (Gast)


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Guest schrieb:
> MaWin 2 schrieb:
>> Man setzt natürlich einen 12V DC-DC-Wandler ein, der einfach nur die
>> Eingangsspannung von 12 Volt auf eine Ausgangsspannung von 12 Volt
>> wandelt
>
> Wenn ich das richtig verstehe werden die Geräte über die 12V Steckdose
> versorgt und diese wird während des Anlassens abgeschaltet?

Es wäre gut zu wissen, welches der beiden Probleme eigentlich gelöst 
werden soll, ich kann das nicht erkennen...

1) Ja, bei vielen Autos werden 12V-Steckdose  Zigarettenanzünder  
"Zündungsplus" im Radioschacht beim Anlassen abgeschaltet
2) Ja, beim Anlassen kann die Bordspannung tief fallen - nach Norm für 
10s auf 6,5V, in der Realität meistens weniger kritisch, aber manchmal 
(halbtote Batterie, niedrige Temperatur) auch kritischer.

MfG, Arno

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