Grüßt euch, ich habe kürzlich eine Endstufe ausgegraben, die ich als funktionstüchtig bei Kleinanzeigen gekauft habe. Es stellte sich heraus, dass sie defekt war, also habe ich sie frustriert in die Ecke geschmissen, bis ich sie gestern wieder ausgegraben habe. Es handelt sich um eine Ground Zero GZHA2350x. Das ist eine analoge 2Kanal-Stufe, die gebrückt an 2Ohm über ein 1kW liefert. Wir müssen hier nicht diskutieren, warum man so viel Leistung braucht und warum man sich nichts neues kauft. Ich möchte sie reparieren und erfreue mich gerne an einem ordentlichen analogen Antrieb für die Lautsprecher. Ich habe keine Bilder gemacht, aber hier im Link sieht man schon grob, um was es geht. https://www.amp-performance.de/243-Ground-Zero-GZHA-2350X.html Jetzt zum Problem: Es waren 2 Mosfets des Netzteiles weggebrannt. Es handelt sich um IRFZ48V, die ich aus Ermangelung durch IRFZ48VPBF aus der Apotheke mit dem großen C ersetzt habe. Ich habe alle 8 Mosfets des Netzteiles getauscht. Leider möchte die Endstufe dennoch nicht. Wenn ich Masse, Versorgungsspannung und 12V an Remote anlege, fließen ~500mA in die Stufe, aber weder die Status-LED schaltet auf grün, noch kommt ein Signal aus der Endstufe. Ich habe also etwas durch die Gegend gemessen und gesucht und habe herausgefunden, dass die Netzteil-Mosfets über einen S494p angesteuert werden. Hier wird mein Latein etwas dünn und ich möchte euch um Hilfe fragen. Der S494p ist ein PWM-Controller. An dessen Vcc liegen die 12V vom Remote-Anschluss an, aber ich weiß nicht recht, wie es nach dem Controller weiter geht. Wozu werden die Mosfets mit einem PWM signal angesteuert? wenn an Vcc des Controllers 12V anliegen, müsste es doch gleich losgehen oder? Schwierig ist eine Fehlersuche, weil es keine Schaltpläne für so etwas gibt, aber ich denke, mit eurer Hilfe bekomme ich das in den Griff.
Tobias M. schrieb: > Wenn ich Masse, > Versorgungsspannung und 12V an Remote anlege, fließen ~500mA in die > Stufe, und die geschätzt 20 bis 50V nach dem DCDC liegen an?
ACDC schrieb: > und die geschätzt 20 bis 50V nach dem DCDC liegen an? Wo soll die Spannung genau anliegen?
Tobias M. schrieb: > Schwierig ist eine Fehlersuche, weil es keine Schaltpläne für so etwas > gibt, Ist das ,das Richtige? siehe Anhang - es waren 3 gezippte pdf-Dateien im grossen World Wide Web- hab sie zusammengenudelt.... Habe nicht auf Vollstaendigkeit gecheckt.
Tobias M. schrieb: >> geschätzt 20 bis 50V nach dem DCDC liegen an? > > Wo soll die Spannung genau anliegen An den Transistoren der Audio Ausgänge
Tobias M. schrieb: > aber ich denke, mit eurer Hilfe bekomme ich das in den Griff. Eher nicht. Es sei denn du findest jemand Hilfsbereiten hier mit den dazu nötigen Fähigkeiten dazu, an denen es dir - in aller Ehrlichkeit gesagt - mangelt.
Tobias M. schrieb: > Wo soll die Spannung genau anliegen? an den 6x fetten goldgelben Elkos der Endstufe ?
Die IRFZ48 sind die Endstufe für den Spannungswandler, der vom 494 gesteuert wird. Dieser Wandler erzeugt mit Hilfe des dicken Ringkerntrafos die zum Betrieb der Audio-Endstufe nötigen hohen Spannungen (die o. a. +/- 40-50V). Am Ausgang des Trafos kommen ersmal Gleichrichterdioden, die die dicken Elkos aufladen. Wenn der Spannungswandler nicht läuft, funktioniert logischerweise die ganze Endstufe nicht. Mit so einer Endstufe ist allerdings nicht zu spassen. Wenn du gar keine Erfahrung mit Elektronik hast, ist die Reparatur ein Spiessrutenlauf, da der kleinste Fehler meist den Verlust teurer Bauteile bedeutet.
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Ganz so schlimm ist es nicht, ich repariere solchen Kram regelmäßig. Aber ohne Oszilloskop ist eine Reparatur so gut wie unmöglich, man muß sich auf jeden Fall die Flanken des Schaltsignals anschauen damit man weiß, ob die Treiberstufen intakt geblieben sind oder nicht und in der eigentlichen Endstufe können ebenfalls Fehler sein. Die Endstufe stirbt nämlich meistens zuerst, aufgrund von Kurzschlüssen beim Zerbraten der Pappen oder durch Überhitzung wenn die Endstufe in der prallen Sonne oder unter einem vollgekramten Kofferraum begraben betrieben wird. Das Netzteil stirbt meistens als Opfer weil die Stromversorgung von den ganzen Nichtsahnenden so schwach ausgelegt wird, daß die FETs es nicht schaffen, die Sicherung zu töten bis ihnen selbst zu warm ums Herz wird.
Tobias M. schrieb: > über ein 1kW liefert. > Wir müssen hier nicht diskutieren,...und warum man sich nichts neues kauft. Diskussionslos richtig, so was kauft sich nicht mehr neu zu kaufen. > warum man so viel Leistung braucht Hmm, soll wohl ein Fahrzeug mit Schallantrieb werden. Hardy F. schrieb: > Tobias M. schrieb: >> aber ich denke, mit eurer Hilfe bekomme ich das in den Griff. > Eher nicht. Da fehlt sicherlich schon mehr an dem Gerät. Rechne mal ohne Schaltplan mit mindestens den vierfachen Zeitansatz. Ohne den Schaltplan müßtest Du bearbeitbare Fotos von den Platinen machen. Auf diesen müssen Deine Messungen (nach den Anleitungen im Forum) sauber eingetragen werden. Ein paar Stellen auf der Platine wirst Du trotzdem mittels reverse engineering Teilschaltpläne erstellen müssen. Und wenn Du ungeduldig wirst, wird ein von uns ferngesteuerter Roboter (Androide) benötigt, der Dir rechtzeitig eine reinsemmelt, dass Du nasetriefend an der Wand klebst. Und wenn Du wissen willst warum, weil es hier schon vereinzelte Beispiele gibt, wo die TO von zermürbter Geduld einfach was tauschten und dann einschalteten mit mindestens gleich viel Schaden am Gerät, nach vielen hunderten von Beiträgen.
Tobias M. schrieb: > Es waren 2 Mosfets des Netzteiles weggebrannt. Falls Du die Endstufe zu Hause nutzen willst, solltest Du das 12V-Netzteil vergessen und die Endstufe direkt mit ca. 50V versorgen.
Blödsinn. Für den Kram brauche ich keinen Schaltplan. Diese Class-A/B-Patente sind alle ziemlich gleich aufgebaut. Kennt man eine, kennt mal alle. Wirkliche Unterschiede gibts nur bei den Class-D-Endstufen, da haben viele Hersteller wirklich viele verschiedene Aufbauten fabriziert.
Tobias M. schrieb: > Wo soll die Spannung genau anliegen? Guckst du Schaltplan Seite 2, am einfachsten zu finden sind zwei dicke 3300µF 50V Elkos. Wenn da nicht ca. 30-40V anliegen (jeweils), dann brauchst du mindestens ein Oszi was die 70kHz vom 494 gut darstellen kann (also prizipiell fast jedes Oszi dieser Welt), mit dem Multimeter kommst du da nicht weit. Ohne Mutlimeter kannste einpacken. Tobias M. schrieb: > Es waren 2 Mosfets des Netzteiles weggebrannt. Welche zwei und wieviele sind da parallel. Wenn dann wird wohl eine komplette Halbbrücke das zeitliche gesegnet haben. Tobias M. schrieb: > Schwierig ist eine Fehlersuche, weil es keine Schaltpläne für so etwas > gibt, aber ich denke, mit eurer Hilfe bekomme ich das in den Griff. Naja, wenn du nicht auf die Idee kommst Versorgungsspannungen zu messen, VORHER die restlichen Mosfets, Gatetreiber, Gatewiderstände, Sekundärdioden usw. durchzumessen wird das wohl kaum was. Wenn auch der Gatetreiber hin ist, hats mit Pech auch den 494 zerlegt. Toxic schrieb: > Ist das ,das Richtige? > siehe Anhang - es waren 3 gezippte pdf-Dateien im grossen World Wide > Web- hab sie zusammengenudelt.... Im Schaltplan ist die Mittenanzapfung von T2 fragwürdig angeschlossen, glaube kaum das dass so stimmt. Die Kollektoren der Ausgangstransistoren hängen ausschließlich an +Rail, so kann das Ding nie Anlaufen. Außerdem sind die als Emitterfolger beschaltet (Vcc ist 12V von der Batterie), also verheizen die immer die Differenz (out1/2 können nie über 12V-2.5V steigen, also ca. 9.5V). Feedback vom -Rail geht über 47k /2k4 Teiler nach Gnd, ist immer negativ. Feedback vom +Rail geht über 47k /2k7 Teiler nach 5V, ist immer größer als 5V. Die Beiden gehen auf einen Opamp, logischerweise sind die auch vertauscht. (Die zwei Gnds sind nur über 2k2|100n verbunden, da darf aber auch kaum Strom fließen) Der Schaltplan hilft also nur bedingt, wenn man genauer hinsieht gibts bestimmt mehr Fehler.
Was schreibst Du denn da für einen Blödsinn zusammen?! Das Netzteil ist ein ungeregelter mittelpunktgespeister Gegentaktwandler und die Ausgangstransistoren der Endstufe haben mit der Batteriespannung überhaupt nichts zu tun. Es hängt kein Transistor an +12V, nicht mal im Netzteil. Ey nee, mal wieder nur Experten unterwegs hier heute. Muß wohl Freitag sein.
Ben B. schrieb: > Muß wohl Freitag sein. Schnell mal in den Kalender geschaut: Es IST Freitag! The_yrr ist wohl bettreif.
Sven S. schrieb: > Der Schaltplan enthält aber wirklich einiges an Fehlern. Ich habe ihn nicht gezeichnet und ihn auch nicht studiert.Desweiteren hat sich der TO noch nicht dazu geaeussert ob das Diagramm auch tatsaechlich das passende fuer sein PowerMonster(?) ist. Da du aber schon saemtliche Fehler einkreisen konntest,haettest du sie ja auch gleich im Detail erwaehnen koennen. TOs wird meist immer "Salami"-Taktik vorgeworfen wenn sie unvollstaendige Angaben machen.Die Profis sind hier auch nicht soviel besser.
> Der Schaltplan enthält aber wirklich einiges an Fehlern.
Dann ist der nicht brauchbar.
Wie gesagt, das ist eine KFZ-Endstufe und kein Atomreaktor, dafür
braucht man wirklich keinen Schaltplan wenn man weiß was man tut. Und
wenn man nicht weiß was man tut, ist ein fehlerhafter Schaltplan
schlimmer als gar keiner.
Also so schwierig ist die Reparatur eines KFZ Verstärkers auch wieder nicht, habe mindestens 10 Stk. wieder zum Laufen gebracht. Habe noch keinen mit defekten TL 494 oder ähnliche Treiber IC´s am Tisch gehabt. Aber ohne Oszi ist Reparatur eine Glücksache. Bei den von mir reparierten Geräten waren immer die Endstufen Transistoren oder Endstufen Fets durchgebrannt, öfter auch die Spannungserzeugung mit entsprechender Gleichrichtung für die Endstufe, wiederum FET´s mit der 12 V Versorgung, aber die Endstufen waren immer defekt. Wenn man die Endstufen mit einem Doppelnetzteil versorgen kann, sieht man ob die Endstufe defekt ist, oder die Erzeugung der +- Versorgung für die Endstufe. Systematisch lt. oben prinzipiell angeführten Schaltplan vorgehen, alle Geräte sind ähnlich.
> Habe noch keinen mit defekten TL 494 oder ähnliche > Treiber IC´s am Tisch gehabt. Dann hast Du noch keine 10 Stück repariert. Der TL494 stirbt in der Tat selten, aber so ein UC3825/SG3525A-Derivat reißt öfter mal den Arsch hoch wenn die FETs abbrennen. Wie ich schon schrieb, die Netzteile sterben meistens als Opfer weil sie als Strombegrenzung nur die Schmelzsicherung haben wenn sie durch defekte Endstufentransistoren überlastet bzw. kurzgeschlossen werden. Allerdings brauchen die FETs dafür weiterhin etwa 10V Gate-Spannung um voll zu öffnen. Wenn die 12V-Versorgungsspannung durch die hohe Überlastung einbricht, öffnen die FETs nicht mehr richtig und brennen durch bevor sie die Sicherung "schaffen". Oft ist bei defekten Endstufen die Sicherung sogar noch heil, dafür alle FETs demaßen zerstört, daß da kein Strom mehr durch will. Symmetrische Versorgung der Endstufe usw. ist alles übertrieben. Die Dinger lassen sich prima strombegrenzt am Labornetzteil betreiben und so die Fehler suchen. Erst alle FETs aus dem Netzteil raus, durchlegierte Endtransistoren sind auch nicht schwer zu finden - raus damit, dann prüfen ob die Treiber der Netzteil-FETs noch heil sind, wenn ja Netzteil neu bestücken und schon kann man damit prima auf Fehlersuche in der Endstufe gehen. Man braucht noch nicht mal einen Signalgenerator, ein altes Handy mit Dauer-MP3 reicht locker wenn man ein Oszi hat.
Toxic schrieb: > Da du aber schon saemtliche Fehler einkreisen konntest,haettest du sie > ja auch gleich im Detail erwaehnen koennen. So, ein Anfang ist gemacht. Fragezeichen: Diese Verbindung kann nicht stimmen. Die eingekreisten Dioden gehören da nicht hin. Sind die wirklich auf der Platine? Wer noch was findet, kann sich ja beteiligen.
Ben B. schrieb: > Ganz so schlimm ist es nicht, ich repariere solchen Kram regelmäßig. Das tue ich auch, aber ich schrieb ja: Matthias S. schrieb: > Wenn du gar keine Erfahrung mit Elektronik hast und die Erfahrung hast du, aber evtl. nicht der TE. Der Aufbau der Endstufe ist recht sauber und man kann die einzelnen Stufen gut erkennen. Von der Anschlussseite kommt zuerst der Wandler mit 4 IRFZ oben und 4 IRFZ unten. Dann die beiden Trafos und dann die Gleichrichter mit 2 Doppeldioden oben und 2 Doppeldioden unten. Darauf die Siebung und Speicherung mit den goldenen Elkos. Zuletzt sind auf der Hauptplatine dann die beiden Audio-Endstufen oben und unten. Der gesamte Vorverstärker ist auf dem Extraboard. Sieht mir übrigens keineswegs nach Schrott aus, sondern im Gegenteil recht sauber gebaut. Die Werte bei Amp-Performance zeigen das auch, die Endstufe liefert sogar etwas über 1kW - im Gegensatz zu vielen anderen, die die aufgedruckte Leistung nicht mal ansatzweise erreichen. Hätte ich damals für meine Bassanlage gut gebrauchen können. Ich würde mich jetzt auch nicht auf Fehler im Schaltplan festbeissen, denn das Prinzip zählt und der TE muss jetzt sowieso erstmal ein wenig messen.
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Vielen Dank erstmal für den hilfreichen Input. An das Grundrauschen hier habe ich mich gewöhnt, aber es scheint mir auch weniger geworden zu sein. Ich versuche so wenig wie möglich Salami-Methode, will ja auch weiterkommen. Woran die Endstufe gestorben ist, kann ich nicht sagen. Meist werden Enstufen, die wirklich so viel Wumms haben und 1Ohm-stabil sind, auch kräftig vergewaltigt. Meist sterben sie den Hitzetod. Es waren 2 benachbarte parallele Fets abgebrannt. Und das amtlich. Da waren nur noch Kohlekrümel übrig. Ich habe mit dem Schweineprogramm Paint mal die Rückseite der Platine beschriftet. Es sieht etwas sowjetisch aus, aber man sollte es erkennen können. GND Ausgang bezieht sich darauf, dass dort das rote Kabel zum LS-Ausgang geht, aufgelötet ist. Am Ausgang der Ringkerne kommt nichts an, also läuft der Spannungswandler schonmal nicht. Dass eine oder mehrere Endstufentransistoren kaputt gegangen sind, habe ich auch vermutet. Ich dachte erst, dass dadurch dann der Strom im Netzteil zu groß geworden ist und die Fets abgebrannt sind. Ich habe die Transistoren durchgemessen und keine Abweichungen gemessen. Im eingebauten Zustand messen ist wenig aussagekräftig, aber ich dachte vielleicht sehe ich schon einen "weglaufen". Ich habe leider keinen Oszi, aber ein gutes Multimeter. Dass ich damit an die Grenze stoße, weiß ich selbst. Wenn ich nicht weiterkomme, kann mich mir ein Oszi besorgen, das ist kein Thema. Ich habe am Gatewiderstand eine Frequenz von ~28,8kHz gemessen. Ob das aussagekräftig ist, kann ich nicht beurteilen. Über die Gatespannung kann ich ohne Oszi keine Aussage treffen. Die Dioden D6P und D8P an der Ausgangsbeschaltung des TL494 sind vorhanden.
Tobias M. schrieb: > Ich habe am > Gatewiderstand eine Frequenz von ~28,8kHz gemessen. Das ist schon mal recht gesund und deutet daraufhin, das der 494 die Nummer überlebt hat. Der steuert die IRFZs im Gegentakt an, du solltest also an allen diese Frequenz messen können. Du solltest dir jetzt erstmal einen Schwung dieser MOSFet besorgen und die, die einen Schluss aufweisen, austauschen. Ist schon schade - da habe ich vor kurzer Zeit einen Hameg 203 für 5 Euro (!) auf dem Flohmarkt erstanden, den könntest du jetzt gut gebrauchen. Aber Flohmärkte gibt es ja im Moment nicht wirklich.
Matthias S. schrieb: > Ich würde mich jetzt auch nicht auf Fehler im Schaltplan festbeissen, Das sind Fehler um einen Nachbau (das Abkupfern) zu erschweren. Früher wurde so etwas häufig gemacht. In dem Schaltplan der Endstufe ist sicherlich auch noch etwas versteckt. Ein Signalverfolger (und -injektor) wäre sicherlich auch noch sinnvoll.
> Es waren 2 benachbarte parallele Fets abgebrannt. > Und das amtlich. Da waren nur noch Kohlekrümel übrig. Der ganz normale Wahnsinn wenn man so eine defekte Endstufe aufschraubt. Warum das so ist habe ich oben schon geschrieben. Und ich sags auch nochmal: Signalinjektor ist Blödsinn, braucht man für sowas nicht. Die Cinchbuchsen an der Front reichen völlig aus. Dazu noch ein Oszi um nachzuschauen was evtl. schiefläuft oder wo etwas schiefläuft und dann ist man schon sehr gut ausgerüstet. Fehler in den Endstufen bedeuten meistens, daß entweder ein satter Kurzschluß am Netzteil entsteht, nur noch eine Halbwelle verstärkt wird (sieht man sehr gut auf dem Oszi) oder daß eine zu hohe Offset-Spannung erzeugt wird. Ersteres liegt meistens an zerballerten Endtransistoren, die Vorstufen können alle drei Fehler erzeugen (den ersten durch Fehlansteuerung intakter Endtransistoren, ist dann aber ausgeschaltet nicht als Kurzschluß messbar). Die FETs im Netzteil lassen sich sehr gut in eingebautem Zustand messen. Vorsicht evtl. bei noch anliegenden 12V, die halten sich oft recht lange in den Kondensatoren versteckt und töten dann hinterhältig das Messgerät wenn man nicht aufpasst. Aber diese FETs fallen entweder durch Brandflecken auf oder durch klassische 0-Ohm-Messungen zwischen allen drei Anschlüssen. Da viele davon parallel liegen muß man ggf. nach einem durchgeschossenen Gate-Anschluß suchen, bei einem einzigen durchlegierten FET erscheinen alle bei der D-S Messung tot bzw. das ganze Netzteil erscheint kurzgeschlossen, bei den intakten FETs lassen sich aber die Gate-Widerstände messen, bei zerstörten nicht mehr. Oft werden die auch zerstört wenn das Abfackeln des Netzteils länger dauert. 28kHz finde ich etwas wenig, ich hätte mindestens 40kHz erwartet. Es gibt nur sehr sehr wenige Endstufen, die darunter liegen - und dann gleich so weit? Naja, Skepsis, ohne Oszi erst recht. Oszi ist hier definitiv notwendig, die Signalflanken müssen sehr steil sein. Verschliffene Flanken durch eine defekte Treiberstufe töten sonst sofort wieder die FETs... zumal die paar IRFZ48N für 1kW sehr auf Kante genäht sind. Da ist normalerweise mehr drin, bzw. es gibt heute weit bessere FETs (IRF3205 oder IRFP064N sind so die üblichen verdächtigen), beim Selbstbau kann man auch extrem gute, aber auch teurere nehmen (IRFB3077). Zu den Fehlern im Schaltplan: Solche Schaltpläne wo extra Fehler drin sind, taugen nur zum Arsch abwischen. Danach kann man kein Gerät reparieren, man sucht oder findet sonst Fehler, wo überhaupt keine sind. Das ist reine Zeitverschwendung und sehr frustrierend weil die Reparatur damit von Anfang an zum Scheitern verurteilt ist. Entweder man hat die echten Schaltpläne oder es geht besser ohne.
Ben B. schrieb: > Es hängt kein Transistor an +12V, nicht mal im > Netzteil. Der interne Treibertransistor von 494 bzw. dessen Basis schon, Kollektor an 40V oder so, Emitter als Ausgang kann dann wieviel Volt erreichen? Sven S. schrieb: > So, ein Anfang ist gemacht. willst du mich jetzt verarschen? Genau von den Fehlern hab ich oben geschrieben, erst beleidigend werden und dann widerholen was ich geschrieben habe. Die vertauschten/falschen Feedbacks von +/-Rail hast du aber vergessen. Zurück zum Thema: Tobias M. schrieb: > Es > waren 2 benachbarte parallele Fets abgebrannt. Und das amtlich. Da waren > nur noch Kohlekrümel übrig. hast du andere Hälfte der Halbbrücke mal gemessen und/oder gleich mit getauscht? > Am Ausgang der Ringkerne kommt nichts an, also läuft der > Spannungswandler schonmal nicht. Gatetreiber/Widerstand getestet? Gleichrichterdioden getestet? Nachgemessen ob am Ausgang ein Kurzer ist? Bei den dicken Elkos kann das etwas dauern wenn du mit dem Multimeter misst. > Ich habe am > Gatewiderstand eine Frequenz von ~28,8kHz gemessen. kannst du mal die Werte vom Widerstand und Kondensator an Pin 5/6 vom 494 ablesen? Kannst du am Drain der Mosfets bzw. den Ringkernen auch eine Frequenz messen? Je nachdem sind entweder Mosfets/Ansteuerung defekt, oder der Fehler liegt auf der anderen Seite der Ringkerne.
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> Der interne Treibertransistor von 494 bzw. dessen Basis schon, > Kollektor an 40V oder so, Emitter als Ausgang kann dann > wieviel Volt erreichen? Haarspalterei bzw. Bullshit, was willst Du mit 40V am TL494 wenn die FETs sowieso nur maximal 20V bekommen dürfen damit Du ihnen nicht das Gate durch brätst?? Ich meinte natürlich Leistungstransistoren, und von denen hängt nun wirklich keiner an 12V. Ich zweifle auch stark daran, daß das Netzteil geregelt läuft. Ich sehe da keine Siebdrosseln auf der Sekundärseite nach den Dioden, die für einen echten geregelten Betrieb aber nötig wären. Die Trafos haben auch keinen Luftspalt, ebenfalls ungeeignet für einen alleinigen ungeregelten Betrieb bzw. als Sperrwandler hätten sie sowieso zu wenig Leistung. Edit: > Am Ausgang der Ringkerne kommt nichts an, also läuft der > Spannungswandler schonmal nicht. Am Ausgang der Ringkerne kommen etwa +-30Vac an, Rechteck mit der Arbeitsfrequenz des Netzteils, also etwa 29kHz sollten die stimmen. Sowas können viele Multimeter nicht besonders gut messen. Deswegen Oszi, damit ist's kein Problem.
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Ben B. schrieb: > Ich zweifle auch stark daran, daß das Netzteil geregelt läuft. Habe ich bei den Dingern auch noch nicht gesehen. Der Wandler läuft volle Pulle und er wäre höchstens drosselbar, aber warum sollte man das tun? Stromsparen muss man nicht im Auto und man braucht für kraftvolle Bässe sowieso die Leistung. Anbei mal wieder die Schaltung des Wandlers aus meiner Magnat 480, die praktisch immer verwendet wird. Variationen in der Anzahl der MOSFets und leicht unterschiedliche Dimensionierung sowie der Schutzschaltungen sind üblich.
Es gibt auch Endstufen mit geregelten Netzteilen, aber die sind dann wie ich schon schrieb mit Siebdrosseln aufgebaut. Bringt ein klein wenig mehr Leistung, riesige Vorteile hat das bei Audio-Endstufen aber nicht und deswegen macht man es kaum. Selbst bei Schaltnetzteil-Endstufen mit 230V läuft das meistens ungeregelt (z.B. QSC PLX3402). Aber deswegen ist die gute Stromversorgung bei leistungsstarken KFZ-Endstufen so wichtig. Nur dann hat man recht starre 14V wenn der Motor läuft und dann schwanken die Ausgangsspannungen dieser ungeregelten Netzteile auch nur sehr wenig.
Matthias S. schrieb: > Ben B. schrieb: >> Ich zweifle auch stark daran, daß das Netzteil geregelt läuft. > > Habe ich bei den Dingern auch noch nicht gesehen. Der Wandler läuft > volle Pulle und er wäre höchstens drosselbar, aber warum sollte man das > tun? geregelt heisst nicht gedrosselt. SD1200 mit Class-T hat zwei getrennt geregelt DCDC.
Hallo nochmals, habe bei einer Reparatur folgende Oszi Verläufe bei den Spannungswandler mal aufgezeichnet. Ist als Hilfe gedacht.
> SD1200 mit Class-T hat zwei getrennt geregelt DCDC
Nein, hat sie nicht. Die Endstufe kenne ich sehr gut, die hat "nur" ein
einfaches geregeltes Netzteil - mit sehr gut erkennbaren Siebdrosseln.
Ben B. schrieb: > SD1200 mit Class-T hat zwei getrennt geregelt DCDC > Nein, hat sie nicht. Die Endstufe kenne ich sehr gut, die hat "nur" ein > einfaches geregeltes Netzteil - mit sehr gut erkennbaren Siebdrosseln. Zeig her....
Beitrag #6267326 wurde von einem Moderator gelöscht.
Vielen Dank für den weiteren, hilfreichen Input! Ich habe gleich alle Netzteil-Fets getauscht. Sicher ist sicher. Ich wollte gerade die Ansteuerung durchmessen, als wieder ein Fet die Hufe hochgeknallt hat. Die Endstufe lief im Leerlauf, ich habe gerade wild im Fred herumgelesen als es geknallt hat. Komisch ist, dass sie bis dahin sicher ne Stunde keine Auffälligkeiten gezeigt hatte. Hatte noch einen letzten neuen IRFZ da, der ist gleich wieder abgebrannt. Hab dann erstmal aufgegeben. Ich besorge die kommenden Tage einen Oszi und schau mir die Ansteuerung mal an. Dann werde ich nochmal einen Post schreiben. Wenn nur einer stirbt, kann das doch nur am Gatewiderstand liegen oder? Weil ein Gatetreiber ja mehrere Fets ansteuert. Wenn dort was klemmen würde, würden doch gleich mehre Fets sterben.
Tobias M. schrieb: > Wenn nur einer stirbt, kann das doch nur am Gatewiderstand liegen oder? Weniger am Widerstand, sondern mehr an der Lötstelle. Wenn da ein Wackelkontakt ist, hängt das Gate plötzlich in der Luft, und der Mosfet kann nicht abgeschaltet werden.
Tobias M. schrieb: > Wenn dort was klemmen > würde, würden doch gleich mehre Fets sterben. Muss nicht sein, der eine ist halt schneller als sein Nachbar durchlegiert und hat ihn damit gerettet. Aber die Endstufe musst du zuerst sowieso strombegrenzt betreiben, damit es eben nicht rummst. Das meinte ich als ich schrieb: Matthias S. schrieb: > Wenn du gar keine > Erfahrung mit Elektronik hast, ist die Reparatur ein Spiessrutenlauf, da > der kleinste Fehler meist den Verlust teurer Bauteile bedeutet. Dazu gehört der Betrieb mit Strombegrenzungung und beobachten des Stroms.
Irgendwas ist da richtig faul, das sage ich Dir jetzt schon. Man kann diese Endstufen normalerweise selbst ohne Kühler stundenlang im Leerlauf liegen lassen (vorausgesetzt, die Endstufentransistoren werden durch den Ruhestrom nicht zu warm, geht also nicht bei allen so lange), dabei werden die FETs im Netzteil kein bißchen warm. Wenn ich sowas repariere und das Netzteil hat alle FETs "verloren", bestücke ich manchmal nur einen einzigen pro Trafo und Zweig (also zwei Stück pro Trafo) neu, oder sogar nur mit altem Bastelkram aus der Restekiste, was gerade so da ist. Zur weiteren Fehlersuche und zum Testen der Endstufe reicht das locker aus. Was ich nicht verstehe: Hast Du schon mal was von Strombegrenzung gehört? Wenn so eine Endstufe im Leerlauf anfängt, mehr als eines bis allerhöchstens zwei Ampere zu ziehen, werde ich sehr skeptisch und prüfe nach was da heiß wird bevor ich dem Ding mehr Strom gebe. Die meisten Endstufen liegen darunter, brauchen teilweise nur ein paar 100mA im Leerlauf.
Natürlich habe ich schon was von Strombegrenzung gehört. Meine Test-Autobatterie hat halt wenig Begrenzung. Der ist es egal ob 100mA oder 100A fließen. Hab noch ein gutes Netzteil stehen, mit dem ich den Strom begrenzen kann. damit (und mit Oszi) suche ich weiter. Dauert aber noch, bin auf Montage. Wie gesagt die Endstufe lief mindestens eine Stunde im Leerlauf. Und das ohne Kühlkörper. Gemessen habe ich rund 500mA Ruhestrom.
Tobias M. schrieb: > Und das > ohne Kühlkörper. Sonst gehts aber noch? Wie kommt man denn auf so eine Idee? Die 500mA müssen auch irgendwo hin und ein Teil davon wird ein Teil in Wärme umgewandelt. Tobias M. schrieb: > Meine > Test-Autobatterie hat halt wenig Begrenzung. Dann schaltet man eine 12V Glühlampe in Reihe, die das schlimmste verhindert.
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> Sonst gehts aber noch? Wie kommt man denn auf so eine Idee? Die 500mA > müssen auch irgendwo hin und ein Teil davon wird ein Teil in Wärme > umgewandelt. Ja, geht noch alles. Was nicht geht, ist stellenweise der Umgangston in diesem Forum hier. Ich frag mich immer, warum es immer wieder zu so derartigem Sittenverlust kommen kann. So viel Anfeindung gibts nirgends. Nichtmal in Facebook. Ich habe schon kontrolliert, ob die Fets heiß werden. Sie wurden nichtmal handwarm.
So, die Endstufe läuft wieder. Es waren die Gatewiderstände etwas "weggelaufen". Vorallem die, die Hitze abbekommen haben. Habe die R ersetzt und dann langsam Spannung drauf gegeben und schon lief das Netzteil wieder. Erster Testlauf war erfolgreich, werde jetzt die Leistung Stück für Stück steigern. Im Anhang noch das PWM Signal am Gate an einem der Fets. Vielen Dank für die Hilfe eurerseits. Auch, wenns hier verbal immer wie im Bauwagen zugeht, ist die Kompetenz unschlagbar.
Das Signal sieht brauchbar aus. Aber wieso Du das nicht vorher gemessen hast, erscheint mir etwas schleierhaft... Naja, egal.
Hatte vorher kein Oszi zur Hand. Und dann hatte ich einen Oszi und die Mosfets sind immer durchgebrannt. Und erst nachdem die Widerstände gepasst hatten, konnte ich sinnvoll die Fets durchmessen.
Tobias M. schrieb: > Und erst nachdem die Widerstände > gepasst hatten, konnte ich sinnvoll die Fets durchmessen. 25 Jahre später braucht man ein Oszi..... Um durchgebrannte Gatewiderstände zu ermittlen..... Was auch mit Hirn und einem Multimeter zu machen ist......
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