Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Zeitverzoegerte Schaltung im Quadrat


von Felix F. (fmfriedrich)


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Hallo zusammen,

ich lese hier schon seit einigen Jahren sporadisch mit und habe durch 
dieses Forum in den letzten Jahren viel gelernt! Vielen Dank dafuer! 
Jetzt habe ich jedoch ein Problem, dass ich auch nach Stunden googlen 
und noch viel mehr herumprobieren nicht loesen kann. Ich denke es ist 
auch nicht uninteressant und erhoffe mir daher, dass sich einer meiner 
unfaehigkeit erbarmt.

(sorry fuer die fehlenden Umlaute, Amerikanisches Layout)

Ich habe einen Verstaerker, der einen richtigen "Power" Schalter hat, 
der seinen Zustand haelt. Dann ist dieser jedoch nicht an, sondern in 
einem StandBy Modus. Durch kurzes druecken eines Tasters geht er an. 
On-Press, nicht On-Release. Diesen wollte ich gerne so manipulieren, 
dass der Verstaerker automatisch eingeschaltet ist, wenn er Strom hat. 
Ich schalte ihn extern ueber den Raspberry.

Anfangs dachte ich, dass ist eine Sache von 15 Minuten. Habe das oefter 
bei Geraeten gemacht, einfach den PIN im Controller auf Ground und gut 
ist. Hier jedoch nicht. Ist der Pin an dem Taster auf Ground in dem 
Moment, in dem der Verstaerker Strom bekommt, passiert nix. Er muss 
einen kurzen Moment high sein sonst klappt es nicht.

Soweit so gut. Alternativen:
1. Relais, das gesteuert wird ausbauen und ueberbruecken
2. Microcontroller mit verzoegerter Schaltung eines Transistors 
programmieren und einbauen.
3. Gab es da nicht so zeitverzoegerte Schaltungen? Widerstand und 
Kondensator parallel oder so?

Ab hier gehts bisschen ums Prinzip und ob mein Problem analog loesbar 
ist :)

Ich habe also mit meinem Bruder einige Stunden gelernt wie RC-Glieder 
funktionieren und eine Schaltung aufgebaut, die sobalt sie Strom hat 
etwa 0,25 Sekunden "wartet" und dann den Pin des Tasters auf Ground 
zieht. Das ganze mit einem 280k Widerstand, einem 100uF Kondensator und 
einem NPN Transistor. Nach einigem Fummeln klappte es sogar! Nach dem 
bestromen des Verstaerkers schaltet sich tatsaechlich nach kuerzester 
Zeit der Versaerker aus dem Standby Modus richtig ein. Hurra!

Aber...

Ich kann nichts mehr machen auf dem Bedienpanel. Es stellt sich heraus, 
dass das Kontroll-Panel und alle seine Schalter nicht funktionieren, 
solange der Pin in dem Taster auf Masse liegt. Mist...

Jetzt, nach etwa 10 Stunden Versuchen mit verschiedenen Transistoren, 
Widerstaenden und Kondensatoren sind wir mit unserem Latein am Ende. 
Daher zu meiner Frage: Gibt es eine ANALOGE Schaltung, die einen Pin des 
Steuer Controllers fuer einige Millisekunden auf Masse zieht und dann 
wieder freigibt, ohne auf einen komplexen IC zurueckzugreifen?
Verfuegbar sind:
- Widerstaende
- Kondensatoren
- Transistoren (PNP, NPN)
- Zusaetzliche Stromquelle 5v ( habe ich auf der Platine gefunden)

An dem Pin den wir schalten liegen 5v an.

Es geht mittlerweile weniger darum ein Problem zu loesen als um 
verletzten Stolz und Interesse daran zu verstehen wie komplex so eine 
Schaltung waere. Wir dachten lange, wenn wir die Zeitversetzung 
hinbekommen, dann bekommen wir auch eine Zweite hin, aber alles was wir 
einbauen beeinflusst den Rest und wir blicken langsam nicht mehr durch.

Ich bin wirklich gespannt ob hier jemand helfen kann :)

Gruss
Felix

von MaWin (Gast)


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Felix F. schrieb:
> wie komplex so eine Schaltung waere

Offensichtlich war deine bisher konstruierte Schalgung soo komplex, dass 
du keinen Schaltplan aufzeichnen konntest.

Es hätte für eine passende Lösung auch geholfen, den Schaltplan des 
bestehenden Geräts um die Tasten abzuzeichnen.

Offenkundig führt dss Verbinden einer Leitung des Tasters mit GND zum 
einschalten, muss nun aber wieder unterbrochen werden damit das Gerät 
bedienbar bleibt

Praktisch reicht um aus einem (ewigen) Impuls einen kurzen zu 
machrn,cein Differrnzierglied
1
          VCC (Ruhelagespannung)
2
           |
3
           R
4
           |
5
Signal--C--+--Impuls
ABER: So einfach geht das nur bei passendem Umfeld, also steiler 
Einschaltflanke eines push-pull Ausgangs (wie ein 74HC00 oder CD4001) 
und einem Eingang der auch abweichende Spannungen verträgt.

Vermutlich ist deine Schaltung inklusive dem Taster und seiner Umgebung 
o:
1
VCC---R---+
2
 |        |
3
280k  +---+---Elektronik
4
 |    |   |
5
 +---|<   o
6
 |    |E   | Taste
7
100uF |   o
8
 |    |   |
9
GND  GND GND
Damit funktioniert das Differenzierglied nicht.
Man könnte aber deine Schaltung doppelt aufbauen:
1
VCC-------+----R---+
2
 |        |        |
3
470k     280k  +---+---Elektronik
4
 |        |    |   |
5
 |    +---+---|<   o
6
 |    |   |    |E   | Taste
7
 +---|<  100uF |   o
8
 |    |E  |    |   |
9
470uF |   |    |   |
10
 |    |   |    |   |
11
GND  GND GND  GND GND
Das könnte klappen.

von Felix F. (fmfriedrich)


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Guten Morgen,

erstmal vielen Dank fuer die Antwort. Ich habe in den Anhang eine 
Zeichnung unserer Schaltung gelegt. Rechts ist der Taster im 
Verstaerker. Das ganze Zieht das Signal kurz nach dem Einschalten auf 
GND.

Den Schaltplan um den Taster bekomme ich leider nicht zusammen, da die 
Frontplatte dvor liegt und ich Kunststoffe beschaedigen muesste um diese 
abzunehmen. Das hat die Loesungssuche leider nicht vereinfacht...

Deinen Vorschlag werde ich direkt ausprobieren! Ich meine aber, dass war 
einer unserer bisherigen Versuche...

Gruss Felix

von Felix F. (fmfriedrich)


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Hallo nochmal,

ich habe deine Schaltung nachgebaut wie im Anhang dargestellt. Dies 
scheint nicht zu funktionieren...

Das war mein erster impuls. Allerdings ist mir auch unklar, wieso das 
nicht funktioniert...

Gruss
Felix

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Felix F. schrieb:
> ich habe deine Schaltung nachgebaut wie im Anhang dargestellt. Dies
> scheint nicht zu funktionieren...

Hast du auch lange genug gewartet?

R1·C1 ist viel zu groß. Da wartest du 20-30s auf das Ende des Impulses.
Für C1 reichen auch 100µF.

von MaWin (Gast)


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Felix F. schrieb:
> Allerdings ist mir auch unklar, wieso das nicht funktioniert...

Tja, da ist dann wohl doch noch was am und um den vorhandenen Taster, 
das wir nicht berücksichtigen, weil es für dich hinter Plastik versteckt 
ist.

Denn 500k nach VCC kann ich nicht glauben.

von Felix F. (fmfriedrich)


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Yalu X. schrieb:
> Hast du auch lange genug gewartet?
>
> R1·C1 ist viel zu groß. Da wartest du 20-30s auf das Ende des Impulses.
> Für C1 reichen auch 100µF.

Danke fuer den Tipp!
Ich habe einige Zeit gewartet. Habe auch mal deine Idee ausprobiert, 
aber da passiert leider nix. Ist auch ein interessanter Hinweis, denn 
wenn ich mir RC-Glied Berechner hernehme und das erste RC-Glied (siehe 
meine erste Schaltung)) eingebe, dann bekomme ich etwa 2,5 Minuten 
Zeitverzoegerung raus. Ich habe aber vllt. 0,5 Sekunden.

MaWin schrieb:
> Tja, da ist dann wohl doch noch was am und um den vorhandenen Taster,
> das wir nicht berücksichtigen, weil es für dich hinter Plastik versteckt
> ist.
>
> Denn 500k nach VCC kann ich nicht glauben.

Ich denke, da hast Du Recht. Hat jemand eine Idee, was das z.B. sein 
koennte oder ob ich das irgendwie messen kann? Sonst werde ich mir 
morgen mal ein Oszilloskop besorgen und ggf. den Verstaerker 
vollstaendig auseinandernehmen.

Aber bisher sind sich alle sicher, dass Schaltung zwei funktionieren 
sollte? Habe auch mal ein Bild angehaengt, aber es ist vermutlich nicht 
besonders gut zu erkennen. Die Bezeichnungen beziehen sich auf 
Schaltung2.png und in dieser Version mit 100uF wie von Yalu X. 
vorgeschlagen.

Vielen Dank schonmal! Ideen sind weiterhin wilkommen :)

Geuss
Felix

von Peter D. (peda)


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Man könnte einen CD4538 nehmen, der erste Monoflop schaltet den 2. an.
Oder einen kleinen MC, z.B. ATtiny13. Der MC hat den Vorteil, daß er ein 
sauberes Einschaltreset hat, also auch bei kurzen Abschaltungen.

: Bearbeitet durch User
von minifloat (Gast)


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Felix F. schrieb:
> MaWin schrieb:
>> Denn 500k nach VCC kann ich nicht glauben.
>
> Ich denke, da hast Du Recht. Hat jemand eine Idee, was das z.B. sein
> koennte oder ob ich das irgendwie messen kann?

1. Leerlaufspannung am Taster mit Multimeter in Spannungsmessung messen 
(parallel zum Schließer).
2. Kurzschlussstrom, der bei gedrückt normal über den Taster geht, mit 
Multimeter in Strommessung (mA) messen (parallel zum Schließer).

R=U/I
Leerlaufspannung ist U

mfg mf

von minifloat (Gast)


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PS
Peter D. schrieb:
> Oder einen kleinen MC, z.B. ATtiny13.

Felix F. schrieb:
> . Ich schalte ihn extern ueber den Raspberry.

Kann der Himbeerrechner an einem GPIO vielleicht einen Puls ausgeben? 
Damit dann einen Optokoppler befeuern, der seinerseits den Powerknopf 
des Verstärkers bedient. Was hältst du davon?

von Felix F. (fmfriedrich)


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Hallo zusammen,

minifloat schrieb:
> 1. Leerlaufspannung am Taster mit Multimeter in Spannungsmessung messen
> (parallel zum Schließer).
> 2. Kurzschlussstrom, der bei gedrückt normal über den Taster geht, mit
> Multimeter in Strommessung (mA) messen (parallel zum Schließer).
>
> R=U/I
> Leerlaufspannung ist U

Ich habe mich daran versucht, ich erhalte

U= 5,03V (Parallel zum Taster)
I= 2,3 uA, +/- 0,1uA (Wenn Taster gedrueckt)
Habe es auch mit mA gemessen, aber da haben meine Finger mehr Stromfluss 
als der Taster...

Da komme ich auf 2.186.956,52 Ohm. Das kann nicht richtig sein oder?!

Peter D. schrieb:
> Man könnte einen CD4538 nehmen, der erste Monoflop schaltet den 2. an.
> Oder einen kleinen MC, z.B. ATtiny13. Der MC hat den Vorteil, daß er ein
> sauberes Einschaltreset hat, also auch bei kurzen Abschaltungen.

minifloat schrieb:
> Kann der Himbeerrechner an einem GPIO vielleicht einen Puls ausgeben?
> Damit dann einen Optokoppler befeuern, der seinerseits den Powerknopf
> des Verstärkers bedient. Was hältst du davon?

Wie oben gesagt wuerde ich das Ganze gerne Analog machen. Falls ich auf 
einen uC zurueckgreife, habe ich hier noch einige ESP8266 rumliegen, die 
ich dann einfach mit Spannunbgsteiler an die 5v packe und damit mit 
einem Transistor die Leitung vom Taster schalte. Aber es interessiert 
mich weiterhin wie das Ganze analog gehen wuerde.

Trotzdem danke!

Gruss
Felix

von Otto (Gast)


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Hallo Felix,

die Schaltung im Anhang sollte deine Anforderungen erfüllen.
Der Ausgang Out wechselt ca. 20ms nach dem Einschalten für für ca. 25ms 
auf low-Pegel.

Viele Grüße
Otto

von Felix F. (fmfriedrich)


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Hallo zusammen,

Otto schrieb:
> Hallo Felix,
>
> die Schaltung im Anhang sollte deine Anforderungen erfüllen.
> Der Ausgang Out wechselt ca. 20ms nach dem Einschalten für für ca. 25ms
> auf low-Pegel.
>
> Viele Grüße
> Otto

Wow, vielen Dank erstmal! Hattest du das noch "rumfliegen" oder hast Du 
das jetzt extra fuer mich simuliert? Ich werde die Schaltung nach dem 
Abendessen mal bauen!

Ich haette noch ein paar Fragen zu der Schaltung:

1. Ist diese unabhaengig vom Pull-Up Widerstand? Du hast jetzt 50k (R4) 
genommen, aber der koennte in Wirklichkeit ja anders sein.
2. Kann dich BC856B und BC856C durch 2N3904 bzw. 2N3906 ersetzten?
3. Mein uC misst auf seiner Eingangsleitung, diese verbinde ich dann 
einfach mit OUT aus deiner Schaltung?

Vielen Dank im Voraus und Gruss
Felix

von Otto (Gast)


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Hallo Felix,

nein, ich hatte die Schaltung nicht herumliegen - beim Lesen deines 
Beitrages kam mir aber eine Idee, wie es zu realisieren ist.
Der Widerstand R4 ist dein Pull-Up. Die Eingangsschaltung deines µC 
kannst du mit OUT verbinden.
Es funktioniert auch mit einem 500k-Widerstand. Eventuel musst du die 
Zeiten durch Erhöhen der Kapazitätswerte noch erhöhen.

Es funktioniert auch mit den von dir genannten Transistoren.

Viele Grüße
Otto

von Peter D. (peda)


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Otto schrieb:
> Der Ausgang Out wechselt ca. 20ms nach dem Einschalten für für ca. 25ms
> auf low-Pegel.

Das Problem bei solchen Analogschaltungen ist allgemein, daß sie kein 
zuverlässiges Reset haben. So fehlt hier die Entladung von C2.

Auch dürften die Zeiten viel zu klein sein. So ein Verstärker enthält 
oft einen MC, der sich erstmal resetten und alles initialisieren muß. 
Vor 1s wird der nicht bereit sein und die Betätigung sollte wenigstens 
200ms betragen.

von Mario M. (thelonging)


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Wie sieht denn die Simulation nach ein paar Sekunden aus? Fängt die 
Schaltung nicht an zu schwingen?

von Otto (Gast)


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Hallo zusammen,

ohne Entladewiderstand parallel zu C2 schwingt die Schaltung nicht. Mit 
schon. Die Kapazitätswerte können gerne zur Erhöhung der Zeiten 
vergrößert werden (siehe Anhang).

Viele Grüße
Otto

von Westerwald (Gast)


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Felix F. schrieb:
>
> Ich kann nichts mehr machen auf dem Bedienpanel. Es stellt sich heraus,
> dass das Kontroll-Panel und alle seine Schalter nicht funktionieren,
> solange der Pin in dem Taster auf Masse liegt. Mist...

Für mich deutet das darauf hin, daß der Taster und das Bedienpanel im 
Multiplexverfahren abgefragt wird. Wenn das so ist, dann muss dein 
zusätzlicher Schalter parallel zum Taster potentialfrei sein (z.B. 
Optokoppler, Reedrelais, ..).

Prüfe erst nochmal am Board, ob ein Anschluss des Tasters wirklich auf 
GND geht bevor du weitere Versuche unternimmst. Und nein, Spannung mit 
dem Multimeter messen reicht dafür nicht, also Boardlayout 
kontrollieren.

von Otto (Gast)


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Auch wenn der Taster im Multiplex ausgewertet wird, ist es 
höchstwahrscheinlich erforderlich, dass der Einschaltimpuls nur kurz und 
nicht dauerhaft anliegt, um die Abfrage der anderen Bedienelemente nicht 
zu stören. In diesem Fall in Reihe zu R4 die LED eines Optokopplers 
legen und den Widerstandswert auf ca. 2k verringern. Der 
Ausgangstransistor des Optokopplers wird dann parallel zum Ein-Taster 
angeschlossen. Dabei auf die richtige Polarität achten.

von Felix F. (fmfriedrich)


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Hallo zusammen,

vielen Dank fuer den Input!

Ich habe die Schaltung eben nachgebaut, aber leider keine Funktion. Um 
sicherzustellen, dass

Peter D. schrieb:
> Auch dürften die Zeiten viel zu klein sein. So ein Verstärker enthält
> oft einen MC, der sich erstmal resetten und alles initialisieren muß.
> Vor 1s wird der nicht bereit sein und die Betätigung sollte wenigstens
> 200ms betragen.

dieser Fall abgedeckt ist, habe ich dann C1 und C2 um jeweils eine 
Groessenordnung vergroessert (1uF -> 10uF, 10uF->100uF). Auch hier 
leider kein Effekt. Ich kann leider nicht pruefen ob ich ggf. einen 
Fehler gemacht habe. Alle Leitungen haben Durchgang und die Widerstaende 
passen (so genau Keramikwiderstaende eben sind). Die Schaltung als 
ganzes leider nicht. Daher werde ich morgen folgende Versuche starten:

1. Oszilloskop besorgen und checken ob die Schaltung das Verhalten hat, 
dass Otto simuliert hat. Wenn ja, dann ist der Verstaerker Schuld, wenn 
nicht, dann ggf. ich.

2. Sollte 1. nichts bringen, dann werde ich wohl den Verstaerker 
vollstaendig zerlegen (und mir Sekundenkleber kaufen gehen :)) und dann 
folgendes pruefen:

Westerwald schrieb:
> Prüfe erst nochmal am Board, ob ein Anschluss des Tasters wirklich auf
> GND geht bevor du weitere Versuche unternimmst. Und nein, Spannung mit
> dem Multimeter messen reicht dafür nicht, also Boardlayout
> kontrollieren.

MaWin schrieb:
> Es hätte für eine passende Lösung auch geholfen, den Schaltplan des
> bestehenden Geräts um die Tasten abzuzeichnen.

Ggf. hilft das weiter. Wenn Optokoppler notwendig werden, dann werde ich 
vermutlich eher auf die uC Loesung umsteigen, auch wenn mir diese 
unelegant erscheint. Optokoppler habe ich nicht da und auch noch nie 
verwendet.

Otto schrieb:
> In diesem Fall in Reihe zu R4 die LED eines Optokopplers
> legen und den Widerstandswert auf ca. 2k verringern. Der
> Ausgangstransistor des Optokopplers wird dann parallel zum Ein-Taster
> angeschlossen. Dabei auf die richtige Polarität achten.

Was mich wirklich wundert ist, dass meine Schaltung1.png einwandfrei 
funktioniert, aber vom Timing her ein voellig falsches Ergebnis liefert. 
Mit was simulierst Du Otto? Ich wueder gerne mal pruefen, wie sich die 
Schaltung zeitlich verhalten SOLLTE.

Wenn keiner mehr Ideen hat, dann habe ich alles versucht, was bisher so 
vorgeschlagen wurde und fuer mich hier darstellbar ist. Wenn noch wer 
Vorschlaege hat, teste ich auch die :)

Danke fuer eure Hilfe bisher, ich hab ne Menge gelernt!

Gruss
Felix

p.s. Habe ein Foto meiner Schaltung angehaengt. R4 fehlt, da es der 
interne PullUp ist, der von mir nicht gesetzt wird. Wo Kabel aus dem 
Bild gehen oder nicht im Bild sind habe ich Linien gemalt, die die 
Verbindung zeigen. Die 25K Widerstaende sind jeweils ein 20k und ein 
5.1k, da ich keine 25er habe. Gemessen liegen die zwischen 24,5k und 
25,1k. Kann diese ungenauigkeit der Grund sein, dass es nicht klappt?

von HildeK (Gast)


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Felix F. schrieb:
> Mit was simulierst Du Otto? Ich wueder gerne mal pruefen, wie sich die
> Schaltung zeitlich verhalten SOLLTE.

Bin zwar nicht Otto, aber er, wie viele andere auch, simuliert mit 
LTSpice, das kostenlos zur Verfügung steht.

von Felix F. (fmfriedrich)


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HildeK schrieb:
> Bin zwar nicht Otto, aber er, wie viele andere auch, simuliert mit
> LTSpice, das kostenlos zur Verfügung steht.

Danke Dir!

Meine Simulation sagt, dass meine Schaltung nicht funktionieren sollte 
:/

(siehe Anhang)

von Peter D. (peda)


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Felix F. schrieb:
> Ich habe die Schaltung eben nachgebaut, aber leider keine Funktion.

Wenn Du die Zeiten wie vorgeschlagen dimensionierst (>1s, >0,2s), reicht 
eine LED, um das zu überprüfen.

von MaWin (Gast)


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Felix F. schrieb:
> Meine Simulation sagt, dass meine Schaltung nicht funktionieren sollte

Da die Simulation erst da anfängt, wo schon alles eingeschwungen und 
stabil ist, also nach deinem RESET.

2.5m sind 0.0025 Ohm, eher 2.5meg aber das sind viel mehr als die immer 
noch hohen 500k von denen du geredet hast.

Definiere deine Spannungsquelle als advanced, Pulse, von 0V auf 5V nach 
1m in 1u.

Und noch ein Test von 0V nach 5V nach 1m in 250m.

von Otto (Gast)


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Hallo Felix,

bei deiner Simulationsschaltung stimmen zwei Dinge nicht, wie MaWin 
bereits anmerkte:

1. a) Die Simulationsdauer
   b) Das Kreuz bei Startup - dies bedeutet, dass die Spannung bei
      Simulationsstart neu eingeschaltet wird.

2. In LTSPice wird nicht zwischen Groß- und Kleinschreibung 
unterschieden.
   M entspricht also m = milli. Um M zu erhalten, musst du meg 
schreiben.

Anbei eine vereinfachte Schaltung mit angedeuteter LED und Optokoppler.
Wie PeDa anmerkte, kannst du die Funktion der Schaltung mit einer LED 
überprüfen. In diesem Fall OUT mit der LED links verbinden. Diese müsste 
bei der gewählten Dimensionierung nach ca. 1s für 0,5s aufleuchten.
Weiterhin ist ein Optokoppler angedeutet. Mit dem Transistor des 
Optokopplers musst du polaritätsrichtig parallel zu deinem deinen 
Ein-Taster anschliessen.

Viele Grüße
Otto

von Felix F. (fmfriedrich)


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Hallo zusammen,

ganz kurzes Update, ich musste bis eben arbeiten und habe das 
Oszilloskop vergessen, daher wuerde ich morgen messen.

Die Option mit der LED werde ich morgen auch mal versuchen, aber dafuer 
bin ich jetzt schon zu muede. Da werde ich auch nochmal mit der 
Simulationssoftware rumprobieren.

Gruss
Felix

von Felix F. (fmfriedrich)


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Hallo nochmal,

jetzt verstehe ich das erst richtig. Wenn da ein Multiplexer laeuft, 
dann MUSS meine Schaltung entkoppelt sein, voellig egal ob Analog oder 
digital, richtig?

Ich gehe denn mal Optokoppler bestellen und groessere Steckbretter :P

Die Schaltung mit LED baue ich in der Mittagspause mal.

Gruss
Felix

von Westerwald (Gast)


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Felix F. schrieb:
> Hallo nochmal,
>
> jetzt verstehe ich das erst richtig. Wenn da ein Multiplexer laeuft,
> dann MUSS meine Schaltung entkoppelt sein, voellig egal ob Analog oder
> digital, richtig?
>
> Ich gehe denn mal Optokoppler bestellen und groessere Steckbretter :P

Ich würde in deinem Fall eher auf ein Reed-Relais zurückgreifen, das 
entspricht in seinem Schaltverhalten dem Taster (keine 
Zwischenzustände), und du musst dich nicht um die Polarität kümmern. 
Einfach den Schaltkontakt parallel zum Taster anschließen.

Beim Optokoppler solltest du auf jeden Fall die Tasterabfrage noch mit 
dem Scope anschauen.

von Joachim B. (jar)


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Felix F. schrieb:
> Ab hier gehts bisschen ums Prinzip und ob mein Problem analog loesbar
> ist :)

https://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0206173.htm

von Ach Du grüne Neune (Gast)


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Man kann am Schaltausgang auch eine Optokoppler LED oder ein Reedrelais 
anschließen.

von batman (Gast)


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Als Digitaler würde ich den externen Tasterimpuls da lieber über ein 
UND-Gatter (CD4081) in die Tastenmatrix einkoppeln und mit einem 
Counter/Timer (CD4060) takten. Die sind spannungsmäßig sehr flexibel und 
brauchen nicht viel Hühnerfutter.

von Felix F. (fmfriedrich)


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Hallo Leute,

danke nochmal fuer den vielen Input! Ich habe in der zwischenzeit 
einiges gemacht:

1.1 Um sicherzustellen, dass ich das eigentliche Problem (AMP per WIFI 
Steckdose einschalten) loese, habe ich das ganze mit NPN Transistoren 
und einem Raspberry (GPIO an der Transistor Basis) geschaltet. Klappt, 
knackt aber hoerbar in den Boxen...
1.2 Das ganze mit deinem ESP8266, der ueber mein VCC gespeist wird. Das 
klappt nicht, UND ich kann die Taster nichtmehr verwenden, wenn der 
angehaengt ist. Ich denke also da liegt mein erster Fehler. Mein 
vermeindliches VCC ist anscheinend keine saubere Spannungsquelle. Laesst 
sich bestimmt loesen, aber waere dann ja nicht die Analoge Schaltung.
Fazit: ich bin noch nicht weiter, aber ich habe eine Idee was gehen 
koennte.

2.
Ich habe mir Ottos simulation nachgebaut (siehe screenshot). Was mir 
auffaellt, sie zieht ihrgendwann nach 12sec wieder auf GND, was also ein 
Problem sein wird. Soweit bin ich aber noch nicht. Um das ganze mal 
unabhaengig vom Verstaerker tu testen habe ich die Schaltung mit 
Batterie als Spannungsquelle, grossen Kondensatoren und einer LED und 
einem Taster gebaut. Quasi genau so wie in der angehaengten Simulation. 
Leider ist das Ergebnis: wenn ich den Taster druecke, glimmt die LED. 
Und zwar durchgehend. Mein Multimeter misst das auch genau so, wobei es 
nicht sehr schnell ist
Fazit: Die Schaltung wird nicht das Problem loesen, da Sie spaeter 
wieder die Signalleitung nach GND zieht, ausserdem tut sie in der 
Realitaet nicht das was ich will.

3. Ich habe mir 4N25 Optokoppler besorgt. Mit einem solchen, dem ESP8266 
und einer sauberen Stromquelle muesste ich das Problem loesen koennen. 
Dann aber leider nicht analog...

4. Organisiere ich grade ein Picoscope um mal ernsthaft zu messen, was 
hier exakt passiert

5. Verstaerker auseinandernehmen schiebe ich noch vor mir her...

6. Ueberpruefe ich jetzt nochmal jeden Transistor, Widerstand und 
Kondensator, ob ich ggf. irgendwo einen fehler gemacht habe...

Langsam faengt das Projekt an zu nerven, aber ich bleibe dran :)

Gruss
Felix

von Felix F. (fmfriedrich)


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Update: Ich habe die Schaltung nochmal komplett neu aufgebaut und ALLE 
Teile gemessen und geprueft. Ergebnis: Wenn ich Spannung Anlege habe ich 
an meinem Messpunkt 4 V (=Eingangsspannung) konstant und mit LED 1,67 V 
und sie glimmt leicht. Keine Zeitverzoegerte Schaltung oder sowas...

: Bearbeitet durch User
von Otto (Gast)


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Hallo Felix,

du hast die Schaltung nicht so nachgebaut, wie ich diese eingestellt 
habe.
Die LED kommt mit Vorwiderstand zwischen dem Kollektor des rechten 
Transistors und VCC.

Die Spannungsquelle in der Simzlation wird nach 10s abgeschaltet. Daher 
fällt das Signal wieder auf GND.

Gruß Otto

von Otto (Gast)


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Siehe Anlage

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