Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik PIC Versorgung schwingt bei Abschalten einer Last


von BS (Gast)


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Hallo,

mit einem PIC schalte ich eine Heizung 10W (5V 2A) über einen P-MOSFET. 
Das Schalten erfolgt momentan nur 1 Mal pro Sekunde, also eher kein PWM.

Die Schaltung bekommt 5V von einem Labornetzgerät. Wenn die Heizung aus 
ist, fließt nur der Strom, den der PIC braucht.

Beim Einschalten der Last geht die Versorgung kurz auf 4V zurück und hat 
sich innerhalb einer Mikrosekunde wieder eingeregelt.

Problem: Beim Abschalten der Last geht die Versorgung kurzzeitig bis auf 
8.5V hoch und pendelt sich dann mit einer Schwingung von 400kHz wieder 
in Richtung 5V ein. Dadurch macht der PIC einen Reset (er überlebt das).

Ich habe zuerst vermutet, dass das Schwingen irgendwie von der Last 
kommt. Das war ein gewickelter Hochlastwiderstand. Ersetzt durch einen 
nicht-induktiven Hochlastwiderstand => keine Änderung. Auch eine 
Schottky-Diode an der Last hat nichts geändert.

Das Schwingen kommt wohl vom Labornetzgerät selbst. Ich habe mehrere 
verschiedene Netzteile durchprobiert (alle Peaktech), bei allen tritt 
das gleiche Verhalten auf.

Was kann ich tun, um den PIC vor der Überspannung zu schützen?

(Ich weiß, dass der jetzt verwendete MOSFET nicht ideal für die 
Ansteuerung mit 5V ist.)

(sorry, der Schaltplan ist doppelt, kriege ich nicht wieder raus...)

von Jens M. (schuchkleisser)


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Warum P-FET? Ein N-FET wäre weit üblicher...

Warum so wenig Caps? 100nF an 2A mit langen Leitungen, helloooo 
Schwingkreis...

Warum keine getrennte Versorgung Last und Chip? Schon ein Widerstand und 
eine Z-Diode mit 3V9 oder so würden massiv helfen. Die Taktfrequenz und 
die Spannung sind nach DaBla zu setzen, aber das sollte kein Problem 
sein.

von BS (Gast)


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P-FET, damit ich den Strom durch die Heizung einfacher messen kann (R17 
im Schaltplan ist gleichzeitig PTC-Sicherung und Shunt).

Caps: OK, ich werfe mal eine Handvoll rein. Ich war sparsam, weil die 
Schaltung klein sein soll.

Getrennte Versorgung: Die Schaltung soll später von einer Autobatterie 
versorgt werden, da geht keine Trennung, jedenfalls nicht richtig.

von Udo S. (urschmitt)


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BS schrieb:
> Getrennte Versorgung: Die Schaltung soll später von einer Autobatterie
> versorgt werden, da geht keine Trennung,

Aber dann hoffentlich mit einer ordentlichen Treiberstufe für den 
P-Mosfet.
Den kannst du nämlich nicht mit einem 5V Pegel ausschalten, wenn an 
seiner Source die 12-15V Bordnetzspannung anliegen.

Wie du selbst gemerkt hast kommt deine Schwingung wohl von der 
schlechten Regelung deines Labornetzteils.
Da kannst du gleich mal üben wie du deine Elektronik von solchen 
Störgrößen abschirmst. (Diode + Kondensator (plus Spannungsregelung) für 
den PIC.
Treiber für den Mosfet.

Die üblichen zusätzlichen Dinge die man beachten sollte. Siehe
http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.23

BS schrieb:
> Caps: OK, ich werfe mal eine Handvoll rein. Ich war sparsam, weil die
> Schaltung klein sein soll.

Siehe: 
https://www.gutzitiert.de/zitat_autor_albert_einstein_thema_einfach_zitat_23857.html

: Bearbeitet durch User
von karadur (Gast)


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Elko  z.B. 1000uF zwischen Source und GND

von GeraldB (Gast)


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BS schrieb:
> Getrennte Versorgung: Die Schaltung soll später von einer Autobatterie
> versorgt werden, da geht keine Trennung, jedenfalls nicht richtig.

Natürlich mußt du das dann erst recht machen. Einen Linearregler oder 
kleinen Downwandler für die Versorgung vom PIC.
Welche Spannung verträgt den die Heizung? Kannst du die nicht direkt aus 
der Autobatterie versorgen?

von Jens M. (schuchkleisser)


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BS schrieb:
> Die Schaltung soll später von einer Autobatterie
> versorgt werden, da geht keine Trennung, jedenfalls nicht richtig.

Na, wenn du da nicht 12V und 5V trennst, dann knallts aber richtig. :)

BS schrieb:
> P-FET, damit ich den Strom durch die Heizung einfacher messen kann

Der Widerstand des NFETs "unter" dem Shunt sollte nix ausmachen, drüber 
würde er die Messung nicht stören.
Eine Strommessung an einer Polyfuse ist allerdings vollkommen sinnlos, 
da es ja ein NTC ist.
Und wie schon erwähnt: ein PFET an 12V mit Ansteuerung von 5V wird 
kein'.

von BS (Gast)


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Die Heizung verträgt nur 5V und wird auch bei Speisung aus einer 
Autobatterie über einen DC/DC-Wandler mit 5V versorgt werden.

Wenn ich dem PIC einen eigenen DC/DC-Wandler spendiere, brauche ich 
natürlich einen Treiber für den P-MOSFET.

Strommessung: Eine Polyfuse ist ein PCT.
Ich will nur 3 Fälle unterscheiden: Gar kein Strom durch die Heizung, 
Normalbetrieb mit grob 2A und Sicherung ausgelöst wegen Überstrom. Das 
sollte sogar mit einer Polyfuse gehen.

von Wolfgang (Gast)


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BS schrieb:
> Das Schwingen kommt wohl vom Labornetzgerät selbst. Ich habe mehrere
> verschiedene Netzteile durchprobiert (alle Peaktech), bei allen tritt
> das gleiche Verhalten auf.

Dann verwende ein Labornetzgerät, dass diese Bezeichnung auch verdient.
Aber was interessiert dich das Verhalten des Labornetzgerätes, wenn du 
sowieso mi DC/DC-Wandler und 12V arbeiten willst?
Da wäre es doch naheliegend, ein 12V-Netzteil zu verwenden und damit auf 
den Wandler zu gehen.
Warum willst du überhaupt an 12V eine Heizung für 5V betreiben?
Das hört sich nicht so wirklich geschickt an.

von Stefan F. (Gast)


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BS schrieb:
> Das Schwingen kommt wohl vom Labornetzgerät selbst.

Ja. Es kann auch von den Leitungen kommen.

> Was kann ich tun, um den PIC vor der Überspannung zu schützen?

Ein Netzteil verwenden, dass für dieses Last-Szenario geeignet ist oder 
die Versorgungsspannung des Mikrocontrollers vom Lastkreis separieren. 
So wie du das da gemacht hast, würde ich es niemals umsetzen. Das 
provoziert regelrecht Probleme.

> Die Schaltung soll später von einer Autobatterie versorgt werden

Dann kannst du dem Mikrocontroller ja einen Spannungsregler spendieren 
und der Heizung einen anderen (sinnvollerweise ein DC/DC Konverter). Die 
Schwingungen sind dann egal.

Aber schalte nicht dein Eingang des DC/DC Konverters mit dem Transistor, 
sondern seinen Ausgang. Sonst bekommst du Spaß mit seinen 
Eingangs-Kondensatoren.

von Stefan F. (Gast)


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BS schrieb:
> Wenn ich dem PIC einen eigenen DC/DC-Wandler spendiere, brauche ich
> natürlich einen Treiber für den P-MOSFET.

Warum schaltet du die Last nicht einfach mit einem N-Kanal MOSFET?

von Thomas (kosmos)


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es ist einfach eine schlechte Idee deinen Heizer mit der 5V Spannung des 
PICs versorgen zu wollen.

Der PIC sollte seinen eigenen Spannungswandler mit einer Diode vor 
dessen Eingangselkos bekommen Labornetzteil auf >7V und deinen Heizer 
solltest du dann mit dieser Spannung versorgen, wenn diese dann 
kurzzeitig einbrechen weil das Labornetzteil zu schwach ist dann kann es 
sich der Spannungsregler aus seinen Elkos nehmen.

Wie stark ist das Netzteil? Wahrscheinlich hat es mit den 2A schon zu 
kämpfen

von Guest (Gast)


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BS schrieb:
> Getrennte Versorgung: Die Schaltung soll später von einer Autobatterie
> versorgt werden, da geht keine Trennung, jedenfalls nicht richtig.

Wenn du das ganze am Bordnetz eines Autos betreiben willst wirst du ganz 
andere Probleme haben als eine Schwingende Versorgung. Wenn dem so ist 
mach dich mal schlau, was da so an Störungen und Transienten anfallen.

Warum sollte man das nicht richtig trennen können....
Ein Wandler für den PIC und einer für die Heizung. Dann mal anständige 
Filter an die Wandler und ein paar Schutzdioden und deinen PIC 
interessiert es herzlich wenig was an der Versorgung passiert.

BS schrieb:
> P-FET, damit ich den Strom durch die Heizung einfacher messen kann (R17
> im Schaltplan ist gleichzeitig PTC-Sicherung und Shunt).

Das ist so ziemlich die dämlichste Art Strom zu messen. Du misst an 
einem wederstand der sich mit der Temperatur ändert. Das heißt deine 
Messung ist nicht nur abhängig davon wie groß deine Duty Cycle ist, 
sondern auch ob es Sommer oder Winter ist. Mal davon abgesehen macht man 
eine Shunt Messung differentiell und dann ist es absolut egal wo der 
Shunt sitzt.

von Wolfgang (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Aber schalte nicht dein Eingang des DC/DC Konverters mit dem Transistor,
> sondern seinen Ausgang. Sonst bekommst du Spaß mit seinen
> Eingangs-Kondensatoren.

Vernünftige DC/DC-Wandler haben einen Enable-Eingang. Soetwas ist doch 
wie geschaffen für das Szenario.

von Stefan F. (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Vernünftige DC/DC-Wandler haben einen Enable-Eingang. Soetwas ist doch
> wie geschaffen für das Szenario.

Ja das stimmt wohl. Ich hatte dabei diese 1€ Module im Sinn, wo der 
Enable Eingang nicht herausgeführt ist. Aber die kann man vielleicht 
sogar umbauen.

von Ingo Less (Gast)


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Es ist immer das Gleiche:
Auf einer jeden Schaltung hat eingangsseitig ein Elko zu sitzen um die 
Zuleitungsinduktivität zu kompensieren. Tut man das nicht, passiert 
dass, was du beschreibst.

von Frederic S. (Gast)


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Wenn das ganze in einem Auto eingebaut werden soll (oder irgendwo anders 
wo große Verbraucher geschaltet werden, Zündkerzen schnell geschaltet 
werden etc.) empfehle ich die Schaltung mit einer TVS Diode und einer 
Sicherung in der +Leitung gegen Überspannung zu schützen.
Die Versorgung des Pic kannst Du mit einem LC Filter gegen Störungen 
Schützen. (Als L sogenannte EMV Ferrite, die sind extra für solche 
Filter gedacht, als C ein Elko ab 100uF). Die Werte von L und C sind 
relativ unkritisch.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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BS schrieb:
> Ich habe zuerst vermutet, dass das Schwingen irgendwie von der Last
> kommt.
Hast du mal gemessen, wie stabil dein GND ist? Also einfach mal die 
Masseklemme wie gehabt an Masse anklemmen und mit dem Tastkopf an 
mehreren anderen Massepunkten deiner Schaltung messen (ja, richtig: 
Masse gegen Masse messen). Was siehst du?

von Besserwisser (Gast)


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Es ist schon gewagt, mit einem Prozessor-Port direkt einen
P-Kanal anzusteuern, denn wenn der Port ein klein wenig weniger Spannung 
bringt als VDD beim Abschalten, dann leitet der Mosfet. Oder ist dieser 
Port ein "Open Drain/Open Collector"?
Ich hätte da andernfalls noch einen N-Kanal dazugesetzt oder man muß den 
Port auf Eingang schalten statt auf High, damit der Pull-Up am Mosfet 
das Gate gegen VDD ziehen kann.

von Udo S. (urschmitt)


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Das ist doch völliger Unfug da für die Heizung noch mal extra einen 
DC/DC Wandler zu nehmen um dann (an einem ungeeigneten Shunt) den Strom 
zu messen.
Da kann man gleich einen geschalteten Stromregler nehmen.
Siehe z.B.
https://www.mikrocontroller.net/articles/Konstantstromquelle#Konstantstromquelle_mit_Komparatoren

Oder man nimmt gleich ein für Kfz passendes Heizelement.

von Stefan F. (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Da kann man gleich einen geschalteten Stromregler nehmen.

Er will den Strom ja nicht regeln, sondern nur Fehlfunktion erkennen. 
Ein geschaltete Stromregler erscheint mir dafür unnötig aufwändig.

von Stefan F. (Gast)


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Besserwisser schrieb:
> wenn der Port ein klein wenig weniger Spannung
> bringt als VDD beim Abschalten

Die Ausgänge des Mikrocontrollers liefern annähernd VDD bei HIGH Pegel. 
Solange der MOSFET nicht schon bei -100mV einschaltet (was wohl kaum der 
Fall sein dürfte), sehe ich da kein Problem.

Wenn man die Stromversorgung der beiden Kreise jedoch trennt, muss man 
da doch aufpassen. Aber das ist dem TO ja laut seiner eigenen Bemerkung 
weiter oben bewusst. Er würde dann ohnehin einen Treiber einfügen.

von BS (Gast)


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Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Danke für den Input. Das Thema driftet jetzt weg. Ich habe nie gesagt, 
dass das Ganze in einem Fahrzeug oder 12V betrieben werden soll. Es ging 
mir nur um den Überschwinger in der Versorgung. Den bekomme ich jetzt 
mit einem kleinen Regler für den PIC mit genügend großem Ko weg. 
Zusätzlich ein Treiber für den FET, damit der sicher sperrt, auch wenn 
seine Versorgung höher als die des PIC ist.

von Stefan F. (Gast)


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BS schrieb:
> Ich habe nie gesagt,
> dass das Ganze in einem Fahrzeug oder 12V betrieben werden soll.

Naja, du hast geschrieben, dass sie mit einer Autobatterie versorgt 
werden soll. Aber die dann offenbar nicht in einem Auto, sondern 
außerhalb.

Bedenke, dass Autobatterien nicht zyklenfest sind. Sie verschleißen sehr 
schnell, wenn man sie entlädt. Diese Batterien sind dazu gedacht, immer 
voll zu sein. Nur dann halten sie die gewohnten 5 Jahre lang.

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