Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Ethernet über USB beim Raspberry Pi Compute Module 3+


von RaspberryNoob (Gast)


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Hallo zusammen,
ich möchte gerne das Compute Module 3+ von Raspberry Pi auf einer 
Platine verbauen, leider gibt es für Ethernet aber keine vorgesehenen 
Pins. Nun habe ich eine weile das Netz durchstöbert und bin auf 2 
mögliche Lösungen für mein Problem gestoßen:
1. Ethernet über SPI z.B. mit einem ENC28J60, das hat langsamen 
Datentransfer zur Folge (max. 10 MBit)
2. Ethernet über USB mit einem Adapter mit Linux Unterstützung z.B. von 
hier:
https://www.asix.com.tw/products.php?PLine=71


Ich würde Ethernet gerne über USB realisieren, aber hier kommt mein 
Problem: Das Compute Module 3+ scheint nur Pins für eine einzige 
USB-Schnittstelle bereitzustellen, ich brauche aber zusätzlich zur 
Ethernet Schnittstelle auch eine USB-Schnittstelle.
Übersehe ich hier etwas oder kann ich tatsächlich nur eine 
USB-Schnittstelle ausführen? Das Datenblatt mit alternativen Funktionen 
von GPIOs gibt es hier:
https://www.raspberrypi.org/documentation/hardware/computemodule/datasheets/rpi_DATA_CM3plus_1p0.pdf

Natürlich könnte ich erst einen USB-Hub anschließen und dann noch den 
Ethernet auf USB Adapter aber diese Lösung finde ich nicht besonders 
verlockend und ich weiß auch nicht, ob das funktionieren würde.

Danke und LG

von RaspberryNoob (Gast)


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Da ich gerade gemerkt habe, dass der link von Asix vielleicht den 
Eindruck macht, das ich die Schnittstelle komplett selber designen will: 
das ist nicht der Fall. Ich würde so oder so einen fertigen Adapter 
besorgen, es ging mir nur um den verbauten Chip.

von Frank K. (fchk)


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Die üblicher Lösung ist die Verwendung des Microchip/SMSC LAN9514. Das 
ist ein Chip, der aus einem USB 2.0 Highspeed einmal 10/100 Ethernet und 
4 Downlink-Ports macht. Dieser Chip ist auch auf dem originalen Pi bis 
einschließlich 3 vorhanden, und die Raspi-Software hat Unterstützung 
speziell für diesen Chip. Du solltest also unbedingt genau diesen Chip 
verwenden und keinen anderen.

https://www.microchip.com/wwwproducts/en/LAN9514

fchk

von RaspberryNoob (Gast)


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Ok danke schön für die Antwort.
Mein Ziel war es eigentlich, die Adapterschaltung nicht selbst zu 
entwickeln, da dies den zeitlichen Rahmen meines Projektes sicherlich 
sprengen wird. Wenn dies jedoch mit Abstand die beste Lösung ist, werde 
ich mal gucken, wie ich das irgendwie hinbekommen kann.

Danke und LG

von Robert (Gast)


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Ich kann Frank oben nur zustimmen. Ich habe auch schonmal ein Board mit 
dem CM3 gemacht.

Verwende auf jeden Fall den Microchip LAN-Chip (den gibts mit 4 aber 
auch mit 2 USB ports am internen Hub je nachdem was du brauchst).
Gibt hier auch einige Schaltpläne dazu im Netz und der Treibersupport 
ist auf jeden Fall gegeben.

von Johannes W. (johannes_a_w)


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Hallo,

bei einem Pi Zero funktionierte die Kombination von noname-Hub und einem 
älteren Asix MCS7830-basierten USB-to-Ethernet-Adapter völlig 
problemlos. Elegant ist es natürlich nicht.

Auf https://www.raspberrypi.org/forums/viewtopic.php?t=225509 findet 
sich eine interessante Diskussion zum Thema sowie weitere hilfreiche 
Links zu Erfahrungen mit USB-to-Ethernet-Adaptern.

Grüße,
J.

von Frank K. (fchk)


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RaspberryNoob schrieb:
> Hallo zusammen,
> ich möchte gerne das Compute Module 3+ von Raspberry Pi auf einer
> Platine verbauen, leider gibt es für Ethernet aber keine vorgesehenen
> Pins.

Mir stellt sich die Frage: warum das CM3 und nicht einfach einen PI 3b. 
Die ganzen GPIOs hast Du beim 3b ja auch, der LAN9514 ist bereits drauf, 
HDMI ist da.

Wenn Du Angst hast, dass Du die Beschaltung des LAN9514 oder das Layout 
nicht hinbekommst (was unbegründet ist, denn es gibt sehr gute 
Referenzdesigns, die Du nur abpinnen musst), dann nimm doch einfach 
einen 3b, der den gleichen Prozessor hat.

fchk

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