Hallo zusammen, unser Linde L12 - 24V Elektro Hubwagen hat den Geist aufgegeben. Nach ein paar Tagen Fehlersuche bleibt nur die Fahrelektronik als Ursache übrig (kleine Schwarze Box, in der alle Leiungen zusammen laufen). Dazu finde ich leider keinen Schaltplan. Ersatz kostet bei ebay 400-500€ (gebraucht). Im Prinzip funktioniert der Hubwagen recht einfach: jeweils ein Schütz, für Vor- und (über Polwendeschaltung) - Rückwärts Fahrt. Die Geschwindigkeit wird über einen großen Linde Leistungstransistor (Minus am Motor - zurück zur Batterie) geregelt. Dann noch ein 3tes Schütz für den Hydraulikmotor zum heben und ein paar mechanische Sicherheitstaster. Bei ausgebauter Steuerung funktionieren alle Grundfunktionen auch noch, wenn ich 24V+ direkt auf die Schütze gebe. Die Linde Steuerung wird nun also durch einfachere, bzw. -mich nachvollziehbare Technik ersetzt. Sicherheit- und Heben bekomme ich problemlos hin. Allerdings scheitere ich aktuell an der Polwendeschaltung, mittels dem im Griff verbauten Poti, welches sowohl die Fahrtrichtung, als auch die Geschwindigkeit regelt. Dieses liefert in Ruhe / Mittelstellung 3,2kOhm und lässt sich dann jeweils in beide Richtungen zw. 1,6kOhm und 4,8kOhm regeln. Könnt ihr mir hier Ideen / Tipps geben wie ich die Schütze und gleichzeig den Leitungstransistor ansteuern kann? Zusätzlich gibt es im Griff noch einen MicroTaster, welcher allerdings bei Vor- und Rückfahrt, identisch betätigt wird. Prinizipell würde mir auch eine fest eingestellte, langsame Geschwindigkeit ausreichen. Also erstes Ziel wäre, die Schütze für Vor- oder Rückfahrt, mittels des im Griff verbauten Potis anzusteuern. Danke für eure Ideen
Das einfachste ist vermutlich einen Microcontroller zu benutzen, z.B einen Arduino, der lässt sich kinderleicht über USB programmieren. Über dessen Analog (spannungs) eingänge kannst Du Spannung idR. 0-5V messen. Damit wertest Du das Poti aus, über Transistoren schaltest Du die Relais. In deiner Software fragst Du die Spannung ab, ist das Poti in Mitelstellung hast Du 2,5V, je nachdem ob die Spannung drüber oder drunter ist schaltest Du das wendeschütz. Den Transistor kannst Du auch über den Microcontroller über einen PWM Ausgang steuern. Je nach Transistor brauchg man da noch eine Treiberschaltung dazwischen. PWM steht für Pulsweitenmodulation. Je größer die differenz deines Eingangssignals zu 2,5V ist, also je mehr Gas Du gibst Desdo größer machst Du per Software den PWM duty-cycle am Ausgang des Microcontrollers um dem Motor mehr Leistung zuzuführen. Das Arduino Programm dafür hat etwa 12 Zeilen. Wenn Du fragen hast Frag gerne nach.
Frederic S. schrieb: > Das einfachste ist vermutlich einen Microcontroller zu benutzen, z.B > einen Arduino, der lässt sich kinderleicht über USB programmieren. > Über dessen Analog (spannungs) eingänge kannst Du Spannung idR. 0-5V > messen. Damit wertest Du das Poti aus, über Transistoren schaltest Du > die Relais. Klingt verlockend - ich würds nicht haben wollen und nicht verantworten wollen. Ein Hubwagen der plötzlich Vollgas gibt, dabei vielleicht noch die Richtung wechselt weil irgendwas in der Software klemmt kann einiges an verbogenen Blech, umgekippten Regalen, blauen Flecken verursachen. Muß natürlich jeder selbst wissen... Vielleicht kann man 2 redundante Controller verbasteln, mit von verschiedenen "Programmierern" und unterschidlichen IdE-Versionen erstellten "Sketches"... oder wie sich das nennt. Eine Symbiose aus Adruino und Raumfahrttechnik so zu sagen.:-)
Solange man Hard und Software halbwegs vernünftig umsetzt (u.a. Sicherstellen, dass Leiterbruch oder Kurzschluss an den Potileitungen den Hubwagen anhalten), bereitet mir mehr das Poti mehr Sorgen als die Software auf einem Microcontroller. Ein (Not) Ausschalter der ohne Software und Halbleiter auf ein Schütz wirkt ist sicherlich zu empfehlen. Wenn man die Sicherheit verbessern will: -Ein 2 Kanal Poti (mit unterschidlichen Betriebspannungen)und Fahrbefehl nur wenn beide das selbe Positionssignal geben. -Eine Hardware Lösung die den controller überwacht und im Zweifelsfall das Hauptschütz abschaltet. -Eine Schaltung zur Erkennung von einem im Ein zustand hängen gebliebenen LeistungsTransistors.
Frederic S. schrieb: > -Ein 2 Kanal Poti (mit unterschidlichen Betriebspannungen Gegenläufig + Drahtbrucherkennung + nicht überlappende Ausgangsspannung würde ausreichen
Hallo, danke für die Vorschläge. Also das Thema Sicherheit löse ich ganz konventionell und schalte den Pluspol über Reihenschaltung durch die Sicherheitstaster inkl. Notaus - und danach erst zu den Schützen bzw. restliche Steuerung. Das Poti im Griff bekomme ich leider nicht ausgebaut - damit muss ich arbeiten, einen Arduino habe ich hier noch rumfliegen. Allerdings könnte ich mir die Steuerung noch etwas einfacher vorstellen. Mal angenommen, ich nutze den Schleiferkontakt am Poti als + "Eingang", dann könnte ich doch - jeweils mit der gleichen Spannung, je einen Transistor, für Vor- und Rückfahrt ansteuern? Ich denke hier an sowas wie Schmitttrigger. Allerdings, wie ich aus 24V, mittels eines 3,3kOhm Poti, bei einem Wert unter 3kOhm, einen Transistor schalten kann, verraten mir meine grauen Zellen leider nicht mehr. Könnt ihr mir helfen? Danke
:
Bearbeitet durch User
Ganz „analog“ kann man es mit 2 komparatoren lösen. Poti als Spannungsteiler nutzen (über Spannungsreler! Genauso wie den Rest der Elektronik) Allerdings ist dein Hauptproblem, dass ohne Mikrocontroller nur aus/Vollgas zur Verfügung steht. Von daher wäre der Kauf des Ersatzteils die einfachere und effizientere Lösung. Hast du die schwarze Box mal geöffnet ? Wenn das geht poste mal ein paar Bilder
Steht das Ding bei Dir in der Garage (privat)? Oder in einer Lagerhalle in einem Betrieb ?
Privat in einer kleinen Scheune, von daher spielt Geschwindigkeit keine Rolle. Diese könnte ich mir mittels zweiten Poti, direkt am großen Linde Leistungstransistor vorstellen. Von dem Teil fehlt mir leider auch ein Datenblatt. Ich habe jetzt mal nachgemessen. Bei 10V liefert mir das Poti in Nullstellung 7,5V und lässt sich zw 6,8V und 8,8V verändern. Bilder sende ich gleich. Danke
Buche H 14 schrieb: > umgekippten Regalen... Ohja, guggst du: https://www.youtube.com/watch?v=mj-yp7qDGB0
Tom B. schrieb: > Diese könnte ich mir mittels zweiten Poti, direkt am großen > Linde Leistungstransistor vorstellen. Hallo Tom, es wird nicht funktionieren, den Motor über den Transistor durch eine Ansteuerung der Basis mit variabler Gleichspannung zu regeln, da die verlustleistung dann zu hoch ist. Du musst die Spannung vom potentiometer in eine PWM zwischen 0 und 100% umsetzen. Gruß Otto
Ok, danke für die Info. Also doch den Arduino flott machen. Oder wäre das hier zB eine Idee? https://ebay.us/PsELVO
Hat dein Hubwagen auch einen Schalter für "Deichsel hoch"? Hast du ihn kontrolliert? Kann da nämlich eine kleine Anekdote erzählen... Hatte damals auch eine Ameise in der Werkstatt, diese hatte besagten Schalter und wenn die Deichsel hoch war wurde die Ameise totgeschaltet. Jetzt kam ich und habe die Ameise mit hochgestellter Deichsel rückwärts vor der Wand geparkt. Ging deshalb weil ich den Schalter mit dem Finger betätigt habe... Kollege kannte den Trick nicht und bekam den Brummer nicht mehr ans Laufen...
"Deichsel hoch" Schalter ist vorhanden und funktioniert. Wie gesagt, ich habe alle Bauteile geprüft, der Fehler kommt aus der Fahrelektronik.
Frederic S. schrieb: > Das Arduino Programm dafür hat etwa 12 Zeilen. > Wenn Du fragen hast Frag gerne nach. Könntest du mir das Programm zur Verfügung stellen? Dann mache ich mal einen Testaufbau. Danke
Wenn die Strom und Spannungsfestigkeit passt, grundsätzlich ja, allerdings ist die Umschaltung der Richtung über den Schalter, nicht das Poti. Das ist wahrscheinlich ziemlich unpraktisch. Ob die Schaltung mit deinem Poti funktioniert ist fraglich, das scheint nur einen kleinen Bereich zu haben.
Tom B. schrieb: > Also das Thema Sicherheit löse ich ganz > konventionell und schalte den Pluspol über Reihenschaltung durch die > Sicherheitstaster inkl. Notaus - und danach erst zu den Schützen bzw. > restliche Steuerung. Das kann man natürlich machen, nur solltest Du das für Dich nicht als Lösung zum "Thema Sicherheit" verbuchen. Denn damit hätte so eine Reihenschaltung wenig zu tun. Wenn der Totmann-Taster betätigt wird und Du damit einfach nur den Stromkreis unterbrichst, rollt die Karre gemütlich aus und quetscht Dir schon allein durch ihr Eigengewicht Deine Zehen platt. Und wenn Du dann in Panik den Griff zur Seite drückst, wird der Strom sofort wieder freigegeben. Und zu dem Zeitpunkt wirst Du Deinen Finger immernoch am "Gashebel" haben. Unterschätz das nicht. Gerade wenn's mal eng wird und man auf kleinem Raum manövrieren muss, passiert schnell, dass man die Totmann-Funktion auch wirklich braucht. Und dann muss das Ding sofort Stoppen, kurz die Fahrtrichtung umkehren und den Normalbetrieb erst durch eine geordnete Reihenfolge der Geber wieder freigeben. Sicherheit durch Reihenschaltung = 0 ... höchstens als Diebstahlschutz, wenn Du es mit einem Schlüsselschalter machst.
Tom B. schrieb: > Oder wäre das hier zB eine Idee? https://ebay.us/PsELVO Meine Nachricht vom 24.5. bezog sich auf das Gerät von Ebay. Mir ist heute aufgefallen, das das nicht so eindeutig zu verstehen war.
Hallo Tom, witzigerweise bin ich die Tage sehr günstig ebenfalls an einen Linde L12 drangekommen. Gleiches Problem wie bei dir. Das Steuergerät hat einen ab. Wie hast du das denn nun final gelöst? Um herauszubekommen, was denn meinem Hubwagen fehlt, habe ich diesen Artikel zum Ansporn genommen: 1. Kabelbaum und Anschlüsse Linde hat sich sehr zurückgehalten! Die rücken keine Schaltpläne raus. Dafür wollen sie einem das manual für stolze 50 euronen vermachen. Dann halt doch Kabelbaum und Anschlüsse reverse engineeren. 2. Einen arduino und 2 MOSFETS auf ein Breadboard gepflanzt, das Ganze mit dem Hubwagen verheiratet und ein Scratch später hat der Fahrantrieb vorwärts und rückwärts drehzahlgesteuert gedreht. Nein, ich werde das so NICHT in der Praxis einsetzen. Parallel dazu untersuche ich, was das Steuergerät denn hat. Ich fand es wie gesagt nur eine willkommene Herausforderung. Grüße, Wolfram
:
Bearbeitet durch User
Hallo Wolfram, das Steuergerät lässt sich austricksen, indem du eine Ader in Richtung Griff kurz unterbrichst, bevor du den Antrieb nutzen willst. Ich müsste meinen Griff nochmal zerlegen um nachzuschauen, welche Ader das war. Gruß
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.