Ich habe ein Haus gekauft mit einer Unzahl von verschiedenen Kabeln (Lautsprecher, Gartenbeleuchtung, Stromversorgung für Begleitheizungen etc. etc.) - es gibt zwar Installationspläne, die sind aber nicht so genau, dass man sieht, wo jedes einzelne Kabel hinführt. Ich brauch also sowas wie einen Kabel- oder Signalverfolger. Ich stell mir jetzt vor: bei z.B. einem Lautsprecherkabel schließ ich auf irgendeinen Pol so einen Kabelverfolger (Sender) an und kann dann am besten mit einem Gegenstück (Empfänger) kontaktlos die Leitung verfolgen, je höher die Sensitivität ist, desto besser, also ideal wäre wenn der Kabellauf auch hinter der Mauer oder sogar im Erdreich erkannt werden kann. Nettes Feature wäre auch, wenn die Kabellänge bestimmt werden kann (zumindest wenn das Kabel nirgends angeschlossen ist). Wer hat hier Ideen bzw. gute Ansätze und Empfehlungen? Danke
Unter dem Stichwort "Leitungssucher" für nicht unter Spannung stehende Kabel und "Sicherungsfinder" für 230V Leitungen unter Spannung müsstest Du fündig werden. Zumindest auf günstige Geräte (Voltcraft, Uni-T) würde ich mich niemals verlassen, Spannungsfreiheit bitte immer direkt mit dem Multimeter messen. Die Leitungslänge zu bestimmen ist kniffelig, wenn überhaupt kannst Du die Kabellänge bis zum Ende oder einer Unterbrechung, evtl bis zu einer Quetschung, Klemmstelle etc ermitteln. Wenn beide Enden zugänglich sind kann man es mit der Messung des Wiederstandes mit einem Miliohmmeter versuchen, da der Wiederstand temperaturabhängig ist ist es schwer das genau hinzubekommen. Solange es keine (Versteckten) Klemmstellen gibt sollte aber eine grobe Schätzung möglich sein. Energieversorger benutzen sogenannte Kabelmesswagen um Fehler zu orten. Die werden an die Leitung an einem Ende angeschlossen und schalten den Strom kurz ein und dann wieder aus, da Strom sich (genau genommen) wie eine Welle ausbreitet und diese Welle am Ende des Kabels, an Unterbrechungen und auch an Quetschungen/Beschädigungen Reflektiert werden kann man anhand des reflektierten Signals die Länge bzw. den Abstand zum Fehler bestimmen. Vorraussetzung sind mind. einige Tausend Euro Messtechnik und genaue Kentnisse über Kabelinduktivität und Kapazität.
Hab jetzt keine Erfahrung mit käuflichen Produkten. Man kann aber viel improvisieren. Zuerst Sicherungen abschalten! Schalter und Steckdosen öffnen sowie durch Abklopfen Dosen suchen und öffnen. Aderverbindungen genau dokumentieren. Für ankommende und abgehende Kabel die Richtung bestimmen. Über logisches Denken einen vermuteten Plan zeichnen und diesen im zweiten Schritt durch Messungen bestätigen und immer wieder korrigieren. Bei Messungen sinnvoll Drahtverbindungen unterbrechen und bei wieder zugeschalteter Sicherung mit Phasenprüfer Spannung verfolgen. Bei abgeschalteter Sicherung über Hilfskabel mit zwei Krokoklemmen Verbindungen herstellen und mit Durchgangsprüfer Auswirkung feststellen. Einfache Metall- und "50 Hz"-Sucher helfen nicht in allen Fällen. Wird der genaue Verlauf einer Leitung gesucht, dann Verbraucher anschließen und das magnetische Feld mit provisorischer Suchspule an Tonverstärker oder Oszillograf suchen. Tief in Wand oder Erdreich liegende Leitungen findet man so aber nicht. Über Laufzeitmessungen kann man auch Kabellängen ermitteln. Hab ich bisher aber nur beruflich benötigt. Wichtig: Zeit mitbringen! Grüße von petawatt
Frederic S. schrieb: > Wenn beide Enden zugänglich sind kann man es mit der Messung des > Wiederstandes mit einem Miliohmmeter versuchen, da der Wiederstand > temperaturabhängig ist Wieder mal so ein Widerling, der im Wort Widerstand wiederum zwei E wider aller Rechtschreibregeln unterbringt.
Frederic S. schrieb: > Energieversorger benutzen sogenannte Kabelmesswagen um Fehler zu orten. > Die werden an die Leitung an einem Ende angeschlossen und schalten den > Strom kurz ein und dann wieder aus, da Strom sich (genau genommen) wie > eine Welle ausbreitet und diese Welle am Ende des Kabels, an > Unterbrechungen und auch an Quetschungen/Beschädigungen > Reflektiert werden kann man anhand des reflektierten Signals die Länge > bzw. den Abstand zum Fehler bestimmen. Vorraussetzung sind mind. einige > Tausend Euro Messtechnik und genaue Kentnisse über Kabelinduktivität und > Kapazität. Beim Energieversorger geht es bei koaxialen Anordnungen (z.B. GIL) gelegentlich auch mit einem normalen Speicheroszillograf und einem Quecksilberschalter als Impulsgenerator. Jedenfalls hat der Kabelmesswagen auch kein anderes Ergebnis geliefert. Grüße von petawatt
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