Hallo, ich habe einen Quarzoszillator mit anschließendem Frequenzteiler (im Moment 1:256) und einem Inverter auf einem Steckbrett aufgebaut. Äquivalentes Schema zu meinem Aufbau hängt an. Alle Bauteile haben einen 0.1uF Bypass-Kondensator möglichst nah an den Versorgungsanschlüssen und der Oszillator zusätzlich noch einen 0.01uF Kondensator. Auf der Spannungsversorgung des Steckbretts hängt ein dicker 4700uF Kondensator und das ganze wird von einem 9V->5V Spannungskonverter gespeist. Der Oszillator hat scheinbar eine Frequenz von 3,7 MHz, ich beobachte ähnliche Effekte aber auch mit einem 40 MHz Oszillator, dort sogar schlimmer. Ebenfalls angehängt ist ein Screenshot des Oszilloskops, welches an den drei im Schema genannten Punkten angeschlossen ist. Ich kenne mich mit Oszillatoren nicht sonderlich aus und will eigentlich nur ein sauberes und stabiles Clocksignal für meine eigentliche Schaltung haben. Nun wundere ich mich aber darüber, wie stark der Oszillatorausgang überschwingt (gelb), dass er scheinbar nie richtig zur Ruhe kommt, dass die hochfrequenten Schwingungen so stark auf die Spannungsversorgung (pink) gehen und damit natürlich auch in allen Folge-IC-Ausgängen bspw. nach dem Inverter hinter dem Frequenzteiler (türkis) auftauchen. Ich kann mir vorstellen, dass das Steckbrett natürlich einen gewissen negativen Einfluss auf die Geschichte hat und dass es auf dem PCB dann nicht ganz so schlimm aussehen wird. Auch wird es übler, wenn ich die Kondensatoren entferne, aber nicht besser wenn ich noch mehr und unterschiedliche Werte hinzufüge. Meine Frage ist nun: Ist das vielleicht normal? Muss ich damit leben und ist es ok, wenn die Spannung dann so in mein restliches, hochkomplexes System geht? Oder kann und sollte ich noch etwas zur Verbesserung unternehmen und falls ja, was? Taugen meine Oszillatoren vielleicht auch nichts? Das ist einmal ein Raltron 40Mhz CO12100 und ein Cardinal C23492 3,7Mhz, welcher mir fälschlicherweise mit dem Raltron mitgeliefert wurde. Grüße, Sero :)
Du kennst den Spruch, "Wer misst, misst Mist"? ?
Designer schrieb: > Du kennst den Spruch, "Wer misst, misst Mist"? ? Und das hilft mir jetzt inwiefern genau weiter?
Sero D. schrieb: > Ist das vielleicht normal? Ja. Designer schrieb: > Du kennst den Spruch, "Wer misst, misst Mist"? ? Deine Messspitze hat eine Induktivität und Kapazität. Diese durch die steilen Flanken des Quarzoszillator angeregt - den Effekt siehst du dort. Dazu kommt auch, dass das auf dem Steckbrett natürlich nicht optimal ist. Das mit einbezogen: normal.
> Ich kann mir vorstellen, dass das Steckbrett natürlich einen gewissen > negativen Einfluss auf die Geschichte hat Mit dieser Vermutung liegst du exakt richtig. Und wie sieht die Masseverbindung zwischen dem Tastkopf und der Schaltung aus? Ich würde sagen: das Oszillogramm sieht völlig i.O. aus (bezogen auf Aufbau und Messmethodik).
Zeig doch mal das Steckbrett mit den angeschlossenen Tastköpfen...
Ja, ok, danke euch! Dachte mir schon, dass das Steckbrett und die Schwierigkeiten dort mit kurzen Anbindungen für die Tastköpfe zu arbeiten recht ungünstig sind bei höheren Frequenzen. Da hat man ja doch einiges an Impedanzen rumfliegen. Hab euch mal nen Foto vom Aufbau angehängt, da muss ich mich wohl nicht wundern :D Hatte halt bisher nur mit Taktfrequenzen im Kilohertzbereich zu tun und da hatte ich noch keine derartigen Ausschläge gesehen, auch wenn da natürlich auch sehr hohe Frequenzen drin sind wegen den steilen Flanken. Dann gehe ich also mal davon aus, dass das halbwegs in Ordnung ist was ich da gemacht habe, und ich da im Grunde Meßfehler sehe und dass es auf dem PCB deutlich besser aussehen wird.
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Alternative: Mach einen DeadBug- oder Manhattan-Style-Aufbau auf durchgehender Masse-Fläche; meinetwegen auch mit qualitativ guten Fassungen für die Käfer. ABER eben sehr kurze Verbindungen !! Dann miss mal und du bist einen Schritt weiter. ;-)
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Für die Tastköpfe sollten aus Zubehör kurze Blechfähnchen mit einem Klemmring beiliegen. Damit erfolgt dann die Masseverbindung unmittelbar an der nächstgelegenen Masse der Signalquelle. Ohne die 7 cm lange Litze mit Kroko. Nachteil: du musst die TK während der Messung mit der Hand festhalten. Und schon sind die Überschwinger (fast) weg.
Und natürlich direkt mit der Spitze antasten, ohne Greiferkondom!
Krass, was das für nen Unterschied macht... Da habe ich jetzt nicht mit gerechnet :D
Aber es ist völlig logisch... Meine Tastköpfe und Kabel und alles bilden ja nen Prima Schwingkreis... und den seh ich da dann halt schwingen... ^^
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Sero D. schrieb: > Danke euch! :) Party Na, wenisten einer dem man nicht die Abblock-Kondensatoren hinbeten muss. Hurrah, sie sind schon daaaahhh .....
Erklehr Behr schrieb: > Sero D. schrieb: >> Danke euch! :) Party > > Na, wenisten einer dem man nicht die Abblock-Kondensatoren > hinbeten muss. Hurrah, sie sind schon daaaahhh ..... Naja, das kriegt man ja nun relativ schnell mit, wenn man sich mit der Materie beschäftigt... wobei die Namen für die Dinger größtenteils Panne gewählt sind...
Cool, dass sich das für dich geklärt hat :)
Designer schrieb: > Cool, dass sich das für dich geklärt hat :) Das war einfach, nach dem man das Oszillogramm gesehen hatte ... :-) Sero D. schrieb: > Krass, was das für nen Unterschied macht... Ja, und ich empfehle dir noch einen Serien-R mit 33Ω direkt am Output (5) des Oszillators. Vor allem dann, wenn die Leitung länger als wenige cm ist. Messen darfst du dann aber nur noch direkt an Pin 5 des Oszillators oder am Pin 4 vom HC292. Für den Steckbrettaufbau sieht es aber wirklich gut aus, vor allem wenn man sieht, welchen 'Umweg' die Masse macht. Vielleicht sogar schöner als es wirklich ist, weil Skope und/oder Tastköpfe evtl. zu wenig Bandbreite haben.
Beitrag #6271600 wurde vom Autor gelöscht.
HildeK schrieb: > Designer schrieb: >> Cool, dass sich das für dich geklärt hat :) > > Das war einfach, nach dem man das Oszillogramm gesehen hatte ... :-) > > Sero D. schrieb: >> Krass, was das für nen Unterschied macht... > > Ja, und ich empfehle dir noch einen Serien-R mit 33Ω direkt am Output > (5) des Oszillators. Vor allem dann, wenn die Leitung länger als wenige > cm ist. > Messen darfst du dann aber nur noch direkt an Pin 5 des Oszillators oder > am Pin 4 vom HC292. > Für den Steckbrettaufbau sieht es aber wirklich gut aus, vor allem wenn > man sieht, welchen 'Umweg' die Masse macht. Vielleicht sogar schöner als > es wirklich ist, weil Skope und/oder Tastköpfe evtl. zu wenig Bandbreite > haben. Hi, für was wäre der Serienwiderstand? Um die Last am Oszillator zu begrenzen? Aber im Grunde wird der Ausgang dann direkt in den 292 gehen, der auch direkt daneben platziert sein wird... Denke ansonsten kommt das schon hin was ich dann gemessen hatte... sind 100Mhz Bandbreite Oszi und Tastköpfe und ich hab ja dann direkt zwischen Gehäuse und Output-Pin des Oszillators gemessen mit der kleinen Massefeder und ohne Tastkopfaufsatz :)
Sero D. schrieb: > für was wäre der Serienwiderstand um den Ausgang etwas zu bremsen. Wenn du aber den Eingang direkt daneben hast sollte es auch ohne gehen. Wenn da noch ne längere Leitung dabei ist wird diese andernfalls als Antenne wirken und dir alles mögliche Abstrahlen. Steile Signalanstiege haben in der Fourierzerlegung ein sehr breites Spektrum. Das stört dann. Da der Eingang sehr hochohmig ist, ist das außerdem wie eine Wand, wo sich der Strompuls spiegelt und dann Richtung Sender zurückläuft. Um das zu verhindern macht man den Anstieg flacher, bzw nimmt die Ecken aus dem Signal. Das geht am einfachsten mit einem Serienwiderstand. so um die 10Ohm sind da schon sehr effizient. Wenn man längere Leitungen hat sollte man den Takteingang auch noch terminieren um die Reflexion zu vermeiden.
Christian B. schrieb: > Sero D. schrieb: >> für was wäre der Serienwiderstand > > um den Ausgang etwas zu bremsen. Wenn du aber den Eingang direkt daneben > hast sollte es auch ohne gehen. Wenn da noch ne längere Leitung dabei > ist wird diese andernfalls als Antenne wirken und dir alles mögliche > Abstrahlen. Steile Signalanstiege haben in der Fourierzerlegung ein sehr > breites Spektrum. Das stört dann. Da der Eingang sehr hochohmig ist, ist > das außerdem wie eine Wand, wo sich der Strompuls spiegelt und dann > Richtung Sender zurückläuft. Um das zu verhindern macht man den Anstieg > flacher, bzw nimmt die Ecken aus dem Signal. Das geht am einfachsten mit > einem Serienwiderstand. so um die 10Ohm sind da schon sehr effizient. > Wenn man längere Leitungen hat sollte man den Takteingang auch noch > terminieren um die Reflexion zu vermeiden. Alles klar, verstehe. Ist ne Weile her, dass ich das an der Uni hatte :D Habe jetzt einen 50 Ohm in Reihe zwischen Oszillator und Teiler... Dürfte auch gehen oder? Schaut eigentlich jetzt überall ganz zu meiner Zufriedenheit aus :)
Wenn ich hier auch etwas Senf im Nachhinein dazugeben darf;-) Ich weiß, Steckbretter haben generell mit Recht einen sehr schlechten Ruf. Trotzdem kann man einigermaßen gute Ergebnisse im MHz Bereich erzielen wenn man sich vor dem Aufbau Gedanken macht wie man trotzdem noch etwas Brauchbares zum Laufen kriegt. Zum Rüstzeug jedes seriösen Steckbrettler gehören allerdings eine Sammlung von Standardlängen rechtwinklig abgebogener Steckbretterdrähten. Sorry, Sero, diesen Zahn muss ich Dir jetzt auch noch ziehen: Dein erster Aufbau sieht (noch) aus wie ein "Dogs breakfast";-) Aber das kriegen wir hin, bzw hast Du schon zum Teil. Zuerst ist es wichtig jeden IC Schaltbaustein für sich selber so kurzdrähtig und direkt wie möglich mit einem Multilayer Kerko zwischen Vdd und Vss zu verbinden. Ein guter Steckbrettaufbau fängt schon mit dem Skizzieren des Stromlaufplans an, Dazu sollte man das Schaltbild so skizzieren, dass jeder IC für sich selber selbständig mit allen Entkopplungskomponenten für sich da steht. Alle Stufen werden dann sternförmig zusammengeschaltet. Signalverbindungen zwischen ICs am besten mit 33-100 Ohm Rs. Vdd über 10 Ohm oder uH Drosseln. Auch die Platzierung der Entkopplungs- bzw. Stützkondensatoren bedarf etwas Gedankenarbeit. Am besten quer über oder unter dem Gehäuse zwischen den beiden Anschlusspunkten. Das Spiel wiederholt mit allen anderen Bausteinen. Anstatt die langen Versorgungsschienen für Masse zu benutzen, verbinde die Vss Anschlüsse jedes Bausteins zentral in sternförmiger Weise. An den Vdd Anschlusspunkten verbinde jeden Vdd Punkt über 10 Ohm oder 10uH Drossel mit der Versorgungsplusschiene. Zwischen Massensternpunkt und Vdd spendiere auch noch einen 0.1u und einen 47uF Elko. Es kommt hier weitgehendst darauf an, den Stromfluss der Signalumschaltungen so weit wie möglich im Innern des Schaltkreises zu belassen, so dass die Schaltstromimpulse nur zwischen Vdd und Vss Pins herum geistern und nicht den übrigen Aufbau verseuchen. Für die Signalverbindungen zwischen ICs wird mit niederohmigen Widerständen gearbeitet um Ruflektionen zu absorbieren. Man sollte sich immer bewusst sein, dass schon der ehrwürdige Kirchhoff genau gewusst hat wie Strom fließt. Antennen durch unsachgemäße Verdrahtung sollte man nach Möglichkeit vermeiden. Die langen Chinastrippen sind für Signalverbindungen zwischen ICs nicht zu empfehlen. Kurze Drahtbrücken sind wesentlich besser. Für die Signalführung zwischen den ICs verwende 33-100 Ohm Widerstände um die steilen Schaltflanken mit den Eingangskapazitäten des ICs und des Steckbretts etwas abzurunden und Ruflektionen zu absorbieren. Auch sollten die Verbindungen zum IC etwas durchdacht und auf kürzesten Weg mit richtig gewählten Stechbrettdrahtbrücken erfolgen. Mit den gezeigten Drähte bei Dir muss man sparsam umgehen. Man muss sich immer im klaren sein, dass ein Ausgang Strom fließen lässt der wieder an die Quelle zurück muss. Deshalb sind alle diese Maßnahmen so wichtig. Obwohl die benachbarten Vertikal-Brücken auf dem Steckbrett an die 10+ pF zueinander haben, ist das nicht unbedingt immer ein Crosstalk Defizit. Das kann man gezielt ausnützen um gar zu energiereiche Schaltflanken zu bändigen. Wenn man aufpasst, dass benachbarte Brücken immer einen Massenbezugspunkt haben, dann kann man in Zusammenarbeit mit den Kopplungswiderständen damit schnelle Schaltflanken etwas verrunden. Bei der Oszimessung kommt der Tastkopfbezugspunkt an den Sternmassenpunkt. Nach Möglichkeit verwende keine unnötig schnelle Logikfamilien. Die alten CD4000er sind gut fürs Gemüt weil die lange noch nicht so viel Zicken machen wie HC und Co. Jedenfalls, wenn Du das obige beherzigst, wirst Du viel mehr Freude mit der Signalqualität haben und Bilderbuch Osziaufnahmen;-). Ich spreche aus langjähriger Erfahrung im MHz Steckbrettaufbau und kenne meine Pappenheimer. Ist nur meine Ansicht...
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