Ich suche nach Vorgaben/Anleitungen/Best-practices um eine H-Brücke und die restliche Elektronik vor Spannungsspitzen aus einem DC-Motor zu schützen. RC-Snubber, Snubberkondensator, Varistor, Z-Diode, TVS-Diode, Drossel, alles mögliche habe isch schon gelesen, nur gibt's nie Hinweise was wann Sinn macht, wo es genau hin soll und wie man die Bauteile dimensioniert. Konkret geht es um max. 25.2V, 15A, 20kHz PWM, 3300 U/min
Doch. Aber so eine H-Brücke braucht eher keine weiteren Schutzmaßnahmen, solange es eine Mosfet-Brücke mit den üblichen Bodydioden ist, es sei denn, Du hast spezielle Anforderungen, oder spezielle Teile. Denn Spannungsspitzen werden von den Bodydioden in die Betriebsspannung abgeleitet, und die Betriebsspannung sollte diese Energie aufnehmen können.
student schrieb: > um eine H-Brücke und die restliche Elektronik vor Spannungsspitzen aus > einem DC-Motor zu schützen Üblicherweise eine Funkentstörung. Gleichstromelektromotoren entstört man mit UKW Drosseln und Keramikkondensatoren direkt an den Motoranschlüssen so:
1 | +--47uH--+---+---+ |
2 | | | | | |
3 | | | 47nF | |
4 | ----------------+ | | | |
5 | verdrillte Zuleitung 47nF +--(M) |
6 | ----------------+ | | | |
7 | | | 47nF | |
8 | | | | | |
9 | +--47uH--+---+---+ |
20kHz sind übrigens sehr viel, 100Hz wäre bei so grossen Motoren ausreichend.
Wegen der Rückspeisung beim Bremmsen kann ein Bremschopper notwendig sein, damit die Betriebsspannung nicht über unzulässige Werte ansteigt.
Und der selbsternannte Elektronik Großmeister MaWin schlägt wieder zu.
MaWin schrieb: > 20kHz sind übrigens sehr viel, 100Hz wäre bei so grossen Motoren > ausreichend. Schon, klingt aber eklig. Danke soweit. Was ich nicht angegeben habe, da ich erst jetzt verstehe, dass es relevant ist: Der Schutz muss auch, oder eben gerade, bei Abtrennen der Betriebsspannung gewährleistet sein.
skankhunt42 schrieb: > Und der selbsternannte Elektronik Großmeister MaWin schlägt wieder zu. Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal... Die von Mawin gezeigte Schaltung ist die seit Jahrzehnten bewährte Entstörung auch in funkgesteuerten Anlagen wie z.B. Fernsteuerungen. Selbst die alten AM Anlagen, die besonders störanfällig waren, werden so von Servomotoren nicht gestört. Zugegeben sind Drosseln für 25A nicht die kleinsten, aber wenns wirklich drauf ankommt, sicher sinnvoll. Man muss allerdings im PWM Betrieb darauf achten, das die Kondensatoren nicht zu gross werden, denn dann werden sie schnell überbeansprucht.
MaWin schrieb: > UKW Drosseln und Keramikkondensatoren Uff, nun gut also: 2x https://www.ebay.de/itm/223539799043 Welche Kondensatoren eignen sich da? Kann mir schwer vorstellen, dass die kleinen 47nF Keramikperlen die man an winz-Motoren sieht da ebenfalls ausreichen? Aber das wäre Funkenstörung, mir ging es ja eigentlich um den Schutz der Elektronik vor Induktionsspannung. Ich nehme an das wäre eine Aufgabe für eine Power-Zener o.ä. auf der Versorgungsspannung. Wie müsste diese dimensioniert werden? Die Spannung soll 35V nicht übersteigen.
student schrieb: > Ich nehme an das wäre eine Aufgabe > für eine Power-Zener o.ä. auf der Versorgungsspannung. Dazu wurde oben das meiste gesagt. Da du nicht verrätst, was du für Endstufen benutzt, gehe ich von MOSFet aus. Die führen über die Bodydiode die Gegen-EMK in die Versorgung ab, die dementsprechend gut abgeblockt werden sollte mit dicken Elkos. Weitere Massnahmen sind normalerweise nicht erforderlich, wenn die üblichen Regeln befolgt werden - kurze kräftige Leitungen im Leistungskreis, Leistungskreis getrennt von Steuerkreis.
Matthias S. schrieb: > Weitere Massnahmen sind normalerweise nicht erforderlich, Wo soll die Energie dann aber hin? student schrieb: > Der Schutz muss auch, oder eben gerade, bei Abtrennen der > Betriebsspannung gewährleistet sein.
student schrieb: > Wo soll die Energie dann aber hin? In die Elkos - wie schon geschrieben. Wo möchtest du sie denn gerne haben?
student schrieb: > Aber das wäre Funkenstörung, mir ging es ja eigentlich um den Schutz der > Elektronik vor Induktionsspannung. Ich nehme an das wäre eine Aufgabe > für eine Power-Zener o.ä. auf der Versorgungsspannung. Wie müsste diese > dimensioniert werden? Die Spannung soll 35V nicht übersteigen. Üblicherweise der Bremschopper, also ein Transistor (MOSFET) schaltet mit Hysterese einen Widerstand zur Spannung, wenn die Spannung zu hoch wird. Die Widerstände können durchaus gross werden, das hängt von der von den Motoren bewegten Masse (Schwungscheibe?) ab und ob es bergab gehen kann. Sie müssen als Impulsbelastbarkeit die Bremsenergie aufnehmen können ohne zu überhitzen. Als Z-Diode (TL431+Transistor) möglich, aber Widerstände sind billiger.
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