Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Lampensteuerung über nC


von Thorge T. (inv151673)


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Hallo erstmal!

Ich habe mich hier grade für diese Frage frisch angemeldet. Habe seit 
einigen Jahren nichts mehr, oder sehr wenig mit Mikrocontrollern zu tun 
gehabt, weswegen mir das Meiste einiges an Know How verloren gegangen 
ist..

Und zwar wurde ich gefragt, ob ich einen Mikrocontroller programmieren 
könnte, der eine Lampe (zB. in einem Terrarium) in einem bestimmten 
Stundentakt (6/18, 8/16, 12/12, ..) schaltet. Das Ganze soll nicht 
Zeitgesteuert sein, sondern nur ab dem Moment des Einschaltens in dieser 
Frequenz ein- und ausgeschaltet werden.

Nun stellen sich mir folgende Fragen:

Ich kann einen Timer im nC nutzen, zumindest um im Sekundentakt zu 
arbeiten, lässt sich das problemlos auf mehrere Stunden erweitern, oder 
muss ich da mit Problemen rechnen? Würde dieser Aufbau auch auf Dauer 
perfekt getimed bleiben, oder gibt es nach einer Weile gegebenenfalls 
Verschiebungen, da das Ganze nicht und die Uhrzeit, oder irgendeine 
andere Messeinheit gekoppelt ist?

Für die Schaltung der Lampe werde ich ein Relais benötigen. Ist das so 
einfach machbar wie ich es im Moment denke, oder gibt es auch da etwas 
zu bedenken? Habe so etwas vor sicher 10 Jahren des Öfteren gemacht, ich 
kann mich allerdings nicht mehr ansatzweise erinnern wie...

Zuletzt habe ich mir Gedanken über die Stromversorgung gemacht. Es wäre 
wohl am einfachste und wahrscheinlich auch am günstigsten, den 
Mikrocontroller über eine eigene Stromversorgung zu betreiben. Eine 
Batterie ist jedoch nicht erwünscht, daher habe ich mich gefragt ob es 
möglich wäre einfach direkt die Stromversorgung der Lampe zu nutzen.


Ich werde mich natürlich wieder ordentlich in die Materie einarbeiten 
und -lesen müssen, jedoch haben sich mir diese Fragen nun sehr schnell 
gestellt und ich dachte mir vielleicht bekomme ich hier den ein oder 
anderen nützlichen Tip, wie das Ganze am Besten anzugehen ist.

Ich wünsche Allen einen schönen Samstag

von Stefan (Gast)


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Auf die lange Zeit, Sekunden genau wird schwierig.
Aber +/- 1-2 Minuten ist immer möglich über diese
lange Zeit. Nimm einen Trafo für den µC, wenn schon keine
Batterie erwünscht ist.

von Heinz R. (heijz)


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Warum nicht einfach eine Zeitschaltuhr kaufen?

Aber wenn DU unbedingt basteln willst:

Wenn es nicht zeitgesteuert sein soll, ist es doch egal, wenn es pro Tag 
paar Minuten falsch geht?

fürs Relais solltest Du zumindest einen Transistor spendieren

Ich würde mir aber zugegeben den ganzen Quatsch nimmer antun

ESP8266 mit ESPEasy drauf, dann bequem über die Weboberfläche ein paar 
Regeln erstellt, fertig

Ja, ist mit Kanonen auf Spatzen geschossen - aber wäre mir zu nervig, 
jedes Mal das Teil neu zu flashen, wenn es dann doch wieder andere 
an/aus- Zeiten sein sollen

von Jacko (Gast)


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Kann man machen, wird aber durch eine Standard-Zeitschaltuhr
(elektromechanisch) so unschlagbar gut erledigt, dass man die
µC-Steuerung, die man schon im Kopf fast fertig entworfen hat,
gleich wieder vergisst.

Fang doch stattdessen mit einer DCF-Uhr an.
Hier findest du ein SEHR engagiertes Publikum! ;-)
Die sind jedesmal wieder voll frisch mit allen alten
Ansichten dabei....

von foobar (Gast)


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> Ich kann einen Timer im nC nutzen, zumindest um im Sekundentakt zu
> arbeiten, lässt sich das problemlos auf mehrere Stunden erweitern, oder
> muss ich da mit Problemen rechnen?

Wenn der µC mit einem Quarz getaktet wird (z.B. einem typischen 
Uhrenquarz mit 32768Hz), geht das.  Die internen RC-Oszillatoren der µC 
bzw die Keramikresonatoren auf vielen Arduinoboards sind zu ungenau, 
wenn es mehr als 1 Tag durchlaufen soll.

> Für die Schaltung der Lampe werde ich ein Relais benötigen. Ist das so
> einfach machbar wie ich es im Moment denke, oder gibt es auch da etwas
> zu bedenken?

Keine Ahnung was du denkst, ist aber ziemlich einfach (jeweils ein 
Widerstand, Transistor, Diode, Relais).

> Es wäre
> wohl am einfachste und wahrscheinlich auch am günstigsten, den
> Mikrocontroller über eine eigene Stromversorgung zu betreiben.

Wenn µC und Relais für 5V ausgelegt sind, würde sich ein USB-Netzteil 
anbieten - günstig und überall zu bekommen.

> [...] habe ich mich gefragt ob es
> möglich wäre einfach direkt die Stromversorgung der Lampe zu nutzen.

Woher sollten wird das wissen?


Abschließend: ne fertige Schaltuhr wird weniger kosten (ich meine, im 
Euroshop schon welche gesehen zu haben[1]), als jede deiner 
Einzelkomponenten - da müssen schon schwerwiegende Gründe vorliegen, um 
einen Eigenbau zu rechtfertigen.



[1] [rant über überteuerte Heizungsuhren gelöscht]

von Timo N. (tnn85)


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Was ist ein nC?
Ein Nanocontroller?

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Thorge T. schrieb:
> ... im nC ...
Was meinst du mit "nC"?
Soll das der kleine Bruder vom µC sein?
Die Bezeichnung "Nanocontroller" ist eher gar nicht verbreitet.

von Harald W. (wilhelms)


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Timo N. schrieb:

> Was ist ein nC?
> Ein Nanocontroller?

Wahrscheinlich ein ganz "normaler Controller".
http://www.berufe-lexikon.de/berufsbild-beruf-controller.htm

von Adam P. (adamap)


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Timo N. schrieb:
> Was ist ein nC?
> Ein Nanocontroller?

Wolfgang schrieb:
> Was meinst du mit "nC"?
> Soll das der kleine Bruder vom µC sein?
> Die Bezeichnung "Nanocontroller" ist eher gar nicht verbreitet.

Er meinte wohl "mC", vertippt, kann ja mal passieren...
Aber eigentlich stellt sich mir die Frage:
Warum erstellt man extra einen "Beitrag", es ist ja wohl klar was damit 
gemeint ist.

von Harald W. (wilhelms)


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foobar schrieb:

> Wenn der µC mit einem Quarz getaktet wird (z.B. einem typischen
> Uhrenquarz mit 32768Hz), geht das.  Die internen RC-Oszillatoren der µC
> bzw die Keramikresonatoren auf vielen Arduinoboards sind zu ungenau,
> wenn es mehr als 1 Tag durchlaufen soll.

Wie machen das eigentlich die überall (wenn auch nicht z.Z.)
erhältlichen Adventsbeleuchtungen mit ihrem 6/18h-Rhythmus?
Ich habe da zwar nicht nachgemessen, aber zumindest einen
Monat funktionierten die ohne grosse Abweichungen. Einen
Quarz habe ich da noch nie drin gesehen.

von Adam P. (adamap)


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Harald W. schrieb:
> Wie machen das eigentlich die überall (wenn auch nicht z.Z.)
> erhältlichen Adventsbeleuchtungen mit ihrem 6/18h-Rhythmus?

Haben die wirklich so einen Std.-Rhythmus?
Oder haben die einen LDR verbaut?

Harald W. schrieb:
> Einen Quarz habe ich da noch nie drin gesehen.

Interne Nachkalibrierung vom Takt abhängig von der Temperatur?

von Jack V. (jackv)


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Adam P. schrieb:
> Er meinte wohl "mC", vertippt, kann ja mal passieren...
> Aber eigentlich stellt sich mir die Frage:
> Warum erstellt man extra einen "Beitrag", es ist ja wohl klar was damit
> gemeint ist.

Millicontroller ist aber auch nicht sehr viel besser.

Warum man so ’nen Beitrag erstellt? Da kann ich nur für mich reden: es 
ist die Hoffnung, dass so das Problem zur Kenntnis genommen, und künftig 
mit den richtigen Bezeichnungen gearbeitet wird, um Missverständnissen 
vorzubeugen. Ich mag präzise Sprache.

von Adam P. (adamap)


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Jack V. schrieb:
> Ich mag präzise Sprache.

Ja, dann bleibt nur "µC".

von Harald W. (wilhelms)


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Adam P. schrieb:

> Er meinte wohl "mC", vertippt, kann ja mal passieren...

Auch die Abkürzung "mC" ist unüblich.

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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Adam P. schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> Wie machen das eigentlich die überall (wenn auch nicht z.Z.)
>> erhältlichen Adventsbeleuchtungen mit ihrem 6/18h-Rhythmus?
>
> Haben die wirklich so einen Std.-Rhythmus?
> Oder haben die einen LDR verbaut?
>
> Harald W. schrieb:
>> Einen Quarz habe ich da noch nie drin gesehen.
>
> Interne Nachkalibrierung vom Takt abhängig von der Temperatur?

Nachkalibrierung anhand der Temperatur wäre möglich, halte ich aber für 
sehr unwahrscheinlich. Denn dann müsste der Hersteller das Gerät ja bei 
unterschiedlichen Temperaturen kalibrieren.
Und das ist ein Aufwand, der die Mehrkosten eines Quarzes vermutlich 
wettmacht.

von Adam P. (adamap)


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Harald W. schrieb:
> Auch die Abkürzung "mC" ist unüblich.

Ist mir bewusst.

von Jack V. (jackv)


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Adam P. schrieb:
> Ja, dann bleibt nur "µC".

Eben. Früher, vor über zwanzig Jahren, als ASCII verbreitet war, nahm 
man ›u‹ als Ersatz für ›μ‹ – weil eben n und m von Nano und Milli belegt 
sind. Heute gibt’s aber keinerlei rationalen Grund mehr, nicht das zu 
schreiben, was man meint – das beugt Missverständnissen und OT-Gelaber 
gleichermaßen vor.

von Adam P. (adamap)


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Jack V. schrieb:
> nahm man ›u‹ als Ersatz für ›μ‹

Jack V. schrieb:
> Heute gibt’s aber keinerlei rationalen Grund mehr, nicht das zu
> schreiben, was man meint

Sehe ich genau so - Aber ich stelle grad fest das mein "μ" nicht mehr 
funktioniert :-D also [Alt Gr] + [M],
muss es die ganze zeit kopieren.

von HildeK (Gast)


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Thorge T. schrieb:
> Ich kann einen Timer im nC nutzen, zumindest um im Sekundentakt zu
> arbeiten, lässt sich das problemlos auf mehrere Stunden erweitern, oder
> muss ich da mit Problemen rechnen?
Das geht schon. Eine Zählvariable mit 32 Bit kann bis mehr als 4*10^9 
Sekunden zählen, das sind weit über 100 Jahre ...
Da es sich bei dir täglich wiederholen soll, ist es noch einfacher, 
immer nach 24h den Zähler wieder auf Null zu stellen, dann geht es 
beliebig lange und du musst auch die Schaltzeiten nicht nachführen ...

> Würde dieser Aufbau auch auf Dauer
> perfekt getimed bleiben, oder gibt es nach einer Weile gegebenenfalls
> Verschiebungen, da das Ganze nicht und die Uhrzeit, oder irgendeine
> andere Messeinheit gekoppelt ist?
Natürlich gibt es eine Verschiebung, wie bei jeder Uhr, die nicht an ein 
Zeitnormal bzw. Taktnormal gekoppelt ist.
Aber wären denn Verschiebungen von ein paar Minuten im Jahr so 
problematisch bei dieser Anwendung? Wenn es zu viel ist, dann schaltete 
man das eben einmal im Jahr aus und wieder ein ... Also, ein Quarz am µC 
reicht vollkommen aus.

Ich habe bei einer ähnlichen Aufgabe das aber mit einem billigen 
chinesischen DS3231-Steckmodul gelöst. Das schafft im Jahr < 2 min 
Abweichung und der µC läuft mit ungenauem internen Takt. Da war mir 
jedoch das korrekte Datum und die einigermaßen korrekte Zeit wichtig.

von Wolfgang (Gast)


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Adam P. schrieb:
> Er meinte wohl "mC", vertippt, kann ja mal passieren...
Der gleiche Vertipper zwei mal hintereinander klingt eher nach System.

Seit wann wird der griechische Buchstabe "µ" als "m" geschrieben?
Millicomputer gibt es genauso wenig wie Nanocomputer.
Und jetzt rede dich nicht mit irgend einer Tastaturfaulheit raus ...
(Taste [Alt-Gr]+[M] oder [Strg]+[Alt]+[M] oder [ALT]+0181)

von Timo N. (tnn85)


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Adam P. schrieb:
> Er meinte wohl "mC", vertippt, kann ja mal passieren...

Ja, wollte ihn damit nicht kritisieren. Dachte es gibt was, was ich 
nicht kenne. Also alles kein Problem.

von Harald W. (wilhelms)


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Adam P. schrieb:

> muss es die ganze zeit kopieren.

Muss man da nicht den Erfinder des "µ" fragen, ob er einem
das Kopieren eines "µ"s überhaupt gestattet? (Kopierschutz)
:-)

von Paddy (Gast)


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Was spricht gegen eine digitale Zeitschaltuhr (die Elektromechanischen 
sind für Leistungen, wie sie in Terrarien verbraten werden nicht zu 
gebrauchen. Ich habe da schon so einige festgefressen Omnirex gesehen 
(allein 2 bei mir, welche mit ~300W(!) belastet wurden.

Und was spricht gegen einen simplen RTC-IC? Kostet nicht viel und kann 
auch "genau".


https://www.reichelt.de/digispark-mini-attiny85-usb-mit-stiftleiste-digispark-mini-p192128.html?&trstct=pol_2&nbc=1
https://www.reichelt.de/serial-interface-rtc-module-5-0ppm-i-c-spi-sop-14-rx6110sa-b-p262533.html?&trstct=pos_2&nbc=1
https://www.reichelt.de/halbleiterelais-1-polig-sil-gehaeuse-5a-230vac-rp1a23d5-p79456.html?&trstct=pos_0&nbc=1

Damit dürft's klappen. mWn braucht die RTC auch keinen externen Quarz. ?

von Wolfgang (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Muss man da nicht den Erfinder des "µ" fragen, ob er einem
> das Kopieren eines "µ"s überhaupt gestattet?

Guck mal ins Urheberrecht. Die Schutzfrist läuft 70 Jahre nach Tod des 
Urhebers aus ...

von Christian H. (netzwanze) Benutzerseite


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Harald W. schrieb:
> Muss man da nicht den Erfinder des "µ" fragen, ob er einem
> das Kopieren eines "µ"s überhaupt gestattet? (Kopierschutz)
> :-)

Das µ ist schon länger gemeinfrei. Das hatte irgend ein Grieche im 9. 
Jahrundert vor Christus erfunden. Probleme gibt es aber bei den 
Nutzungsbedingungen der lateinischen Buchstaben. Die darf nämlich nicht 
jeder Verwenden. Hat irgendwas mit dem IQ zu tun. Genaues kann ich aber 
aktuell nicht sagen, da ich keine belastbare Quellen zur Hand habe.

von Adam P. (adamap)


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Wolfgang schrieb:
> Und jetzt rede dich nicht mit irgend einer Tastaturfaulheit raus ...
> (Taste [Alt-Gr]+[M] oder [Strg]+[Alt]+[M] oder [ALT]+0181)

Warum Faulheit...wie soll man es sonst eingeben,
für mich ist das Standard.

Aber:

Adam P. schrieb:
> Aber ich stelle grad fest das mein "μ" nicht mehr funktioniert

Der Prozess "NVidia ShadowPlay Helper" unterbindet diese Eingabe,
wie ich dann herausgefunden habe.

: Bearbeitet durch User
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