Hallo zusammen! ich habe noch nicht viel Erfahrung im praktischen Aufbau von elektrischen Schaltungen und nun weiß ich für ein Projekt nicht mehr weiter und möchte euch daher gerne um Tipps bitten. Sorry für den langen Text, ich will es so detailliert wie möglich machen. Ich möchte mit einem ESP32 (https://www.ezsbc.com/index.php/wifi01-35.html#.XsqcxtybE0M) einen Wasserpumpenmotor schalten (Spannung 3-6V, Strom 130-220mA, nur in eine Richtung und nicht drehzahlgeregelt, einfach an/aus). An dem ESP32 hängen auch ein Bodenfeuchtesensor und ein Temperatursensor DHT21, deren Daten über MQTT gesendet werden. Die Software an sich funktioniert, das Problem liegt in der Stromversorgung. Im Anhang habe ich mal einen Schaltplan gemacht (obere Abbildung). Ich hatte vor, sowohl den ESP32 als auch die Pumpe mit derselben Stromversorgung zu speisen, aber dabei folgendes Problem: - wenn der Motor angeht, schaltet er kurz danach wieder aus, weil der ESP rebootet - gleichzeitig verändern sich auch die Werte der Bodenfeuchtemessung (d.h. teilweise scheint die Stromversorgung für den ESP auszureichen, aber am GPIO liegen keine 3.3V mehr an?) Als ich dann schnell darauf gekommen bin, dass der Motor zu viel Strom zieht, habe ich es mit Widerständen zur Strombegrenzung und mit einem Kondensator an VIN und GND versucht (in rot auf der Abbildung). Keins davon hat geholfen. Auf eine Freilaufdiode habe ich verzichtet, weil ich dachte, dass der Transistor so viel Induktionsspannung verträgt. Da ich dann hier im Forum gelesen habe, dass man Steuerkreise und Leistungskreise trennen sollte, habe ich den Motor über eine eigene Stromversorgung laufen lassen, und die vorherige Transistorschaltung zum Schalten eines 5V-Relais zu verwenden (siehe untere Abbildung). Solange am Relais keine Last anliegt, also der Motor nicht verbunden ist, läuft alles gut, das Relais schaltet wie gewollt. Wenn aber der Motor verbunden ist und angeht, schaltet der ESP wieder ab. Anscheinend gibt es wohl eine Rückkopplung über das Relais auf den ESP. Nachdem ich nun nicht mehr weiter weiß, wollte ich mal fragen, ob jemand eine Idee hat und mir ein paar Tipps geben könnte. Idealerweise kann ich dieselbe Stromversorgung sowohl für den ESP als auch für den Motor verwenden, aber wenn es nicht geht, würde ich gerne wenigstens das Problem mit dem Relais lösen. Danke und beste Grüße!
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R. K. schrieb: > Im Anhang habe ich mal einen Schaltplan gemacht (obere Abbildung). Ich > hatte vor, sowohl den ESP32 als auch die Pumpe mit derselben > Stromversorgung zu speisen, aber dabei folgendes Problem: > - wenn der Motor angeht, schaltet er kurz danach wieder aus, weil der > ESP rebootet Der Anlaufstrom des Motors sorgt wohl dafür, dass die Ausgangsspannung deines Batteriepaketes kurzzeitig zusammenbricht. Das mag der ESP gar nicht und er bootet wieder, sobald der Motorstrom so weit zurück gegangen ist, dass die Spannung dem ESP reicht. Eine Dioden vor dem ESP und ein dicker, zusätzlicher Kondensator für die ESP-Versorgungsspannung können zur Überbrückung helfen.
Danke für die schnelle Antwort! Ich dachte auch an den Anfangstrom, aber manchmal läuft der Motor erst ein paar Sekunden (ca. 5 Sekunden). Hätte ich vielleicht dazuschreiben sollen, sorry? Zum Kondensator: wie groß sollte dann die Kapazität ungefähr sein? Wie gesagt habe ich es schon mit 100uF probiert... Zur Diode: ist damit eine Frailaufdiode gemeint? Wo genau muss ich die einbauen?
R. K. schrieb: > Zum Kondensator: wie groß sollte dann die Kapazität ungefähr sein? Wie > gesagt habe ich es schon mit 100uF probiert... > > Zur Diode: ist damit eine Frailaufdiode gemeint? Wo genau muss ich die > einbauen? Eine Freilaufdiode fehlt sowieso noch. Mit dem Kondensator willst du nicht die Versorgung des Motors stützen, sondern nur die des ESP32. Die Diode muss also zwischen Batterie und ESP.Vin liegen, so dass der Kondensator sich nicht über den Motor entladen kann. 100µC braucht des ESP32 alleine schon, damit beim Senden die Spannung stabil bleibt. Für die Überbrückung beim Motoranlauf wird das vermutlich nicht reichen. Guck dir den Spannungseinbruch einfach mal mit einem Oszi an.
R. K. schrieb: > Wenn aber der Motor verbunden ist und angeht, > schaltet der ESP wieder ab. Das klingt nach einer ungeschickten Verdrahtung. Von der Schaltung her muß es funktionieren. Zu bedenken ist aber noch der Spannungsbereich der 4 Batterien: Frisch aus dem Karton ca. 6,4Volt, gegen Lebensende aber nur noch knappe 4 Volt - wird eng für den ESP, zumal der vermutlich noch WLAN machen muß und dabei viel Strom will.
Danke für den Tipp! Eine Interessensfrage: Ich bin davon ausgegangen, dass alle GND im Mikrocontroller einfach verbunden sind. Ist das nicht so? Welchen Unterschied macht es, ob man den Motor direkt an der Batterie oder an einem der GND-Pins am Mikrocontroller anschließt?
R. K. schrieb: > Welchen Unterschied macht es, ob man den Motor direkt an der Batterie > oder an einem der GND-Pins am Mikrocontroller anschließt? Wenn der Motor am Gnd des µC angeschlossen ist, führt der Motorstrom zu einem Spannungsabfall auf der Leitung zwischen Batterie und Gnd des µC, so dass dadurch die Versorgungsspannung des µC entsprechend einbricht.
R. K. schrieb: > Eine Interessensfrage: Ich bin davon ausgegangen, dass alle GND im > Mikrocontroller einfach verbunden sind. Ist das nicht so? Welchen > Unterschied macht es, ob man den Motor direkt an der Batterie oder an > einem der GND-Pins am Mikrocontroller anschließt? Das ist der unterschied zwischen idealer Theorie und Realität. Die Verbindungen haben einen messbaren Widerstand und vor allem auch eine Induktivität. Das führt dazu, dass vor allem bei Schaltvorgängen mit viel Strom sich das Massepotential an dem ESP kurz verschiebt. Das ist für eine komplexe elekronische Schaltung in etwa so wie ein Erdbeben für dich. Auch wenn sich bei einem Erdbeben die Erde nur kurz und um ein paar 10cm verschiebt und am Ende wieder an der gleichen Stelle ist wirst du trotzdem hinfallen.
Alles klar, danke für die Hilfe! Habe größere Kondensatoren bestellt (Elkos 3300uF) und werde die vorgeschlagenen Anpassungen machen. Hoffe das hilft.
R. K. schrieb: > Habe größere Kondensatoren bestellt Anstatt etwas zu bestellen, kannst Du sofort mit vorhandenem Material den Transistor, das Relais und den Motor direkt an Minus der Batterie legen. Am µC wird nur ein GND zur Speisung belegt, mitunter verbinde ich mehrere GND des µC sogar auf der Lochrasterplatte miteinander. Ein Elko mit ein paar hundert µF macht Sinn, der gehört mechanisch direkt an die µC-Platine. Ach ja: Es dürfen gerne ordenliche Kabel verwendet werden, nicht die China-DuPont-Käbelchen auf einem dubiosen Steckbrett. Die zwei Sensoren mit GND von der µC-Platine halte ich für unkritisch, die werden keine großen Ströme oder Sprünge erzeugen.
Ich habe jetzt alles geändert und nun funktioniert es. Danke nochmal an alle für die Tipps!
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