Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kopfhörer ohne Magneten?


von Stefan (Gast)


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Hallo,

ich bin auf der Suche nach Kopfhörern in denen kein Magent enthalten 
ist. Gibt es so etwas überhaupt?

Die Qualität muss nicht besonders gut sein, es ginge hauptsächlich nur 
um Nachrichtensendungen und Ebooks. Ideal wären In-Ear Hörer.

Aber mir ist nicht klar ob es technisch überhaupt möglich ist einen 
Kopfhörer zu bauen der nicht in irgendeiner Art Magneten enthält?

: Verschoben durch Moderator
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Stefan schrieb:
> Aber mir ist nicht klar ob es technisch überhaupt möglich ist einen
> Kopfhörer zu bauen der nicht in irgendeiner Art Magneten enthält?

Es gab früher mal "Kristallkopfhörer", die einen piezoelektrischen 
"Kristall" (also wohl eher eine Keramik) verbaut hatten. Miserabler 
Frequenzgang, hochohmig (man braucht also hohe Ansteuerspannung), aber 
prinzipiell sollte es auf diese Weise durchaus möglich sein, Schall ohne 
Magneten zu erzeugen.

von TR.0LL (Gast)


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Warum willst du magnetfreie Kopfhörer?

von Oliver S. (oliverso)


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Elektrostatische Lautsprecher (und Kopfhörer) sind schon so alt wie die 
Lautsprechertechnik an sich. Nur spielen die alle "high-end", und haben 
prinzipbedingt größere Membranen, daher kosten die Geld und passen nicht 
ins Ohr.

Den Rest erzählt dir google.

Bleibt nur noch die Frage: Was hast du gegen Magnete? Strom ohne 
Magnetfeld gibt es prinzipiell nicht...

Oliver

: Bearbeitet durch User
Beitrag #6278131 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6278137 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Stefan (Gast)


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Hallo,

danke für die Infos, ich denke dann gibt es gar keinen Sinn bei Conrad & 
Co. nach entsprechenden Geräten zu suchen.

Zur Frage warum überhaupt: Es gibt Implantate im Körper die mittels 
Magneten justiert werden und wenn diese in Kopfnähe sind können Magnete 
eine unbeabsichtigte Verstellung bewirken weshalb Trägern von solchen 
Implantaten geraten wird bestimmte Geräte zu meiden.

von Harald W. (wilhelms)


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Oliver S. schrieb:

> Elektrostatische Lautsprecher (und Kopfhörer) sind schon so alt wie die
> Lautsprechertechnik an sich. Nur spielen die alle "high-end", und haben
> prinzipbedingt größere Membranen, daher kosten die Geld und passen nicht
> ins Ohr.

Ausserdem benötigen sie hohe Spannungen und damit spezielle Verstärker.

Beitrag #6278142 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Stefan (Gast)


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z. B. (justierbare) VP Shunts.

von TR.0LL (Gast)


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von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Stefan schrieb:

> danke für die Infos, ich denke dann gibt es gar keinen Sinn bei Conrad &
> Co. nach entsprechenden Geräten zu suchen.

Historisch gibt es sie offenbar sogar noch:

https://www.amazon.de/gp/offer-listing/B000KMD3BG/ref=dp_olp_0?ie=UTF8&condition=all

Ob das größen- und designmäßig deinen Ansprüchen entspricht, weiß ich 
nicht. ;-)

von Lautdenker (Gast)


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> Zur Frage warum überhaupt: Es gibt Implantate im Körper die mittels
> Magneten justiert werden und wenn diese in Kopfnähe sind können Magnete
> eine unbeabsichtigte Verstellung bewirken weshalb Trägern von solchen
> Implantaten geraten wird bestimmte Geräte zu meiden.

hmm...
In der hypothetischen Annahme dass es LS/KH-Schallwandler gäbe, welche 
statt Dauermagnet-Stator eine der Membranspule ggü gegensinnig 
gewickelte Statorspule hätte (vgl. Allstrommotor), täte es sich zwar um 
ein Magnetlosen Schallwandler Handeln; aber ob die Streufelder drumherum 
o.g. Einschränkung tangieren würde?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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TR.0LL schrieb:
> Die Magente von den Kopfhörern abschirmen.

Übliche dynamische Systeme haben im hinteren Teil eigentlich ohnehin 
eine magnetische Abschirmung. Den Magnetspalt selbst wird man eher nicht 
schirmen können, denn darüber ist die Membran.

von DanielF (Gast)


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Hi,

ich finde sie gerade nicht wieder, aber es gibt welche mit Schlauch.
Da hat man eine kleine, externe Einheit die bis zum Revers geht und ab 
da gibt es (transparenten) Schlauch.
Qualität kann ich nicht beurteilen.

Ein Beispiel: 
https://www.funkhandel.com/Schallschlauch-Headset-2-Wege-Motorola-GP300-CP040-DP1400

Gruß
Daniel

von Stefan F. (Gast)


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Stefan schrieb:
> ich bin auf der Suche nach Kopfhörern in denen kein Magent enthalten
> ist. Gibt es so etwas überhaupt?

Hatte ich mal in einem Flugzeug bekommen - grauenhafte Tonqualität.

von Hansdampf (Gast)


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Als Suchbegriff mal "Pneumatische Kopfhörer" nehmen.

von Stefan (Gast)


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Danke! Das ist evtl. sehr interessant!

Als ich das Bild gesehen habe musste ich auch spontan daran denken, dass 
man bei manchen Kernspintomographen (in denen ja eigentlich Metall etc. 
strikt verboten ist), auch Kopfhörer aufgesetzt bekommt aus denen 
Radioprogramm zu hören ist und ich glaube die hatten auch kein normales 
Kabel sondern so einen Schlauch.

Tonqualität ist wie erwähnt absolut zweitranging - in erster Linie geht 
es nur um Radiosender wie DLF oder eben Ebooks. Keine / Kaum Musik.

von Stefan F. (Gast)


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DanielF schrieb:
> ich finde sie gerade nicht wieder, aber es gibt welche mit Schlauch.

Stimmt, mein Sohn hatte so etwas mal als Headset für Smartphone gekauft, 
um "Man in Black" zu spielen: 
https://www.amazon.de/s?k=ohrh%C3%B6rer+schlauch&i=electronics&__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&ref=nb_sb_noss_1

von captain_crunch (Gast)


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Stefan schrieb:
> Aber mir ist nicht klar ob es technisch überhaupt möglich ist einen
> Kopfhörer zu bauen der nicht in irgendeiner Art Magneten enthält?

Seit den 1990er-Jahren wurden in Festnetz-Telefonen auch piezo-
elektrische Schallwandler genutzt. So fertigte etwa SIEMENS
Sprechschaltungen-ICs (zB. PSB 4500), die für die unterschied-
lichsten Typen von Hörkapseln geeignet waren: dynamisch,
magnetisch oder piezoelektrisch.

Piezo-Telefone sind übrigens aktuell sehr gefragt bei Mitgliedern
der Esoterik-Fraktion (Aluhutträger & Co.). :-)

von sid (Gast)


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Schallschlauch Kopfhörer lassen sich recht einfach selber bauen.

Man braucht nur einen Satz "in ears"
(am Besten direkt Gute zB von Sony oder so)

Und dann fährt man bei ATU vorbei und kauft son
Wischwasserschlauch set (MKB501)
das kostet nochmal ~7,50 etwa
und kommt mit mehr als genug Schlauch und einer Hand voll T Stücken


Gumminupsie vom Kopfhörer ab, Schlauch stattdessen drauf,
nun den T Verteiler mit einem Ende des 180° Balkens in das andere 
Schlauchende, und den Gumminupsie auf den 90° Anschluss
(ggf mit heisskleber fixieren je nach Kopfhörer ist da n kleines 
bisschen Luft)
Andere Hälfte des 180° balkens anschneiden/sägen und mit heisskleber 
verschliessen.
So hast du relativ bequeme Gummi-nupsies die sich in der Ohrmuschel 
einigermassen gut festhalten können. (dank dem plastikversteifer im 90° 
winkel)
Ich glaub es gibt auch 90° verbinder für 4mm Schlauch (das ist das 
nämlich) im Aquaristik-laden.. aber geht auch mit nem Tropfen 
Heisskleber ;)

Falls die Nupsies nicht gut halten, geh in die Apotheke/Sanitätshaus und 
frag nach Ohrstöpseln für ein Stethoskop, das sollte auch gehen, die 
sind nur etwas härter.


Da die Qualität wirklich leided den Schlauch möglichst kurz halten
(grade lang genug für medizinische Unbedenklichkeit)
und je besser die Ausgangsqualität, desto akzeptabler das Ergebniss.
Macht keienn Sinn sich 100€ in-ears zu kaufen natürlich,
aber so um die 30-40 ist schon deutlich besser als wenn man das mit 5€ 
in-ears versucht.

'sid

PS Achte aber bitte darauf, dass die Kopfhörer wirklich weit genug vom 
Implantat weg sind,
die kannst Du zB hinters Kopfende des Bettes kleben oder so..
Kabel und Schläuche können ja dann wo auch immer hin ;)

von Mario M. (thelonging)


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Lautdenker schrieb:
> Membranspule ggü gegensinnig
> gewickelte Statorspule

War auch mein erster Gedanke, funktioniert leider nicht, weil sich die 
Spulen bei jeder Halbwelle abstoßen.

von Percy N. (vox_bovi)


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Jörg W. schrieb:

> Es gab früher mal "Kristallkopfhörer", die einen piezoelektrischen
> "Kristall" (also wohl eher eine Keramik) verbaut hatten. Miserabler
> Frequenzgang,
Stimmt :-(( Sahen aber lustig aus, kleine Alabaster-in-ears. Natürlich 
nur mono.
> hochohmig (man braucht also hohe Ansteuerspannung), aber
Na ja, die liefen an jedem Kofferradio oder Kassettenrecorder. Spannung 
war damals nicht so das große Problem.
> prinzipiell sollte es auf diese Weise durchaus möglich sein, Schall ohne
> Magneten zu erzeugen.
Die Dinger waren damals saubillig. Entweder ein oder zwei Mark. Eine 
Batterie war teurer.

von Jens G. (jensig)


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Mario M. (thelonging)

>War auch mein erster Gedanke, funktioniert leider nicht, weil sich die
>Spulen bei jeder Halbwelle abstoßen.

Muß man das Signal für die zweite Spule eben präzisionsgleichrichten ...

von Dieter (Gast)


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Mario M. schrieb:
> Lautdenker schrieb:
>> Membranspule ggü gegensinnig
>> gewickelte Statorspule
>
> War auch mein erster Gedanke, funktioniert leider nicht, weil sich die
> Spulen bei jeder Halbwelle abstoßen.

Gab es aber als magnetlose Variante für amagnetische Umgebungen. 
Übertragen wurden Morsezeichen. Da ist es egal ob das eine 
Frequenzverdoppelung bewirkte und quadriert nichtlinear wurde. 
Sprachdurchsagen wurden zu Mickymausstimmen. Damit es etwas erträglicher 
wurde, wurde über Dioden AA119 vorentzerrt. Dh.  log/wurzelisiert an den 
Dioden und quadriert in Hörer.

von Burmi (Gast)


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Für MRI Untersuchungen hat eine Firma die Magneten rausgenommen und das 
statische Feld des Scanners genutzt. MR Confon oder so heißen die. Hat 
sich aber nicht durchgesetzt. Mittlerweile ist das meiste über die Luft 
oder Schlauch.
Für deine Anwendung sollten die Magneten kein Problem darstellen. 
Insbesondere in den in ear Hörern etwas besserer Qualität sind so 
winzige Magnete, dass davon außen nichts zu messen sein wird.

von c-hater (Gast)


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Stefan schrieb:

> ich bin auf der Suche nach Kopfhörern in denen kein Magent enthalten
> ist. Gibt es so etwas überhaupt?

Zumindest gab es sowas mal. Ich hatte mal einen aus Wehrmachtsbeständen. 
Der aktive Teil darin bestand aus zwei Spulen auf einem U-förmigen Kern 
aus einem Blechpaket mit einer geschliffenen Endflache am offenen Ende 
des U. Davor saß eine dünne Membran aus Stahl. Kein Permanentmagnet.

Verpackt war das Ganze in einem zylindrischen Topf aus verchromtem 
Messing, der mit dem o.g. Kern vernietet war. Richtung Ohr war dann noch 
ein Formstück aus Bakelit (o.ä) draufgeschraubt, der auch die Membran 
auf die geschliffene Endfläche des Messingtopfes gepreßt hat.

Hersteller war Siemens & Halske.

Die Tonqualität des Teils war garnicht mal so schlecht. Die 
Trageeigenschaften allerdings eher suboptimal. Die Töppe haben ganz 
schon  gewogen und unter dem Bakelit hat man auch ordentlich 
geschwitzt...

von Mario M. (thelonging)


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c-hater schrieb:
> Membran aus Stahl. Kein Permanentmagnet.

Normal, siehe:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kopfh%C3%B6rer#Elektromagnetisch

von Jens G. (jensig)


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c-hater (Gast) schrieb:

>Der aktive Teil darin bestand aus zwei Spulen auf einem U-förmigen Kern
>aus einem Blechpaket mit einer geschliffenen Endflache am offenen Ende
>des U. Davor saß eine dünne Membran aus Stahl. Kein Permanentmagnet.

Der U-förmige Kern ist der Permanentmagnet ...

: Bearbeitet durch User
von Mario M. (thelonging)


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Nö, der Kopfhörer wird vom Anodengleichstrom durchflossen und der Kern 
wird dadurch zum Elektromagneten. Die NF moduliert dann die die Stärke 
des Magnetfeldes und damit wie stark die Membran angezogen wird.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Jörg W. schrieb:
> Es gab früher mal "Kristallkopfhörer", die einen piezoelektrischen
> "Kristall" (also wohl eher eine Keramik) verbaut hatten. Miserabler
> Frequenzgang

Man könnte die Dinger, wie heute in jedem Radio praktiziert, 
vorverzerren. In so einem Bose Radio ist ja auch kein besonders guter 
Lautsprecher drin, sondern ein normaler, der per DSP einen speziellen 
Frequenzgang vorgesetzt bekommt. Das sollte theoretisch auch mit 
Piezo/Kristallschwingern klappen.
Ob so eine Piezoscheibe zum guten Klang überredet werden kann, wäre 
auszuprobieren. Aber die alten Kristallohrhörer waren nicht so schlimm, 
als das eine Entzerrung unmöglich ist.

von Jack V. (jackv)


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Aber wenn’s darum geht, dass jemand magnetempfindliche Bauteile in sich 
verbauen lassen hat, und daher keinen Magneten in Kopfnähe haben möchte 
– ist’s dann nicht egal, ob das Feld von einem Permanentmagneten, oder 
einem Elektromagneten erzeugt wird?

Praktisch denke ich auch, dass das Feld von z.B. In-Ear-Hörern nicht mal 
einfach gemessen werden kann, geschweige denn, dass es was verstellen 
könnte.

von Jens G. (jensig)


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>von Mario M. (thelonging)

>Nö, der Kopfhörer wird vom Anodengleichstrom durchflossen und der Kern
>wird dadurch zum Elektromagneten. Die NF moduliert dann die die Stärke
>des Magnetfeldes und damit wie stark die Membran angezogen wird.

Gut, dann haste eben einen Elektromagneten, der das Dauermagnetfeld 
produziert. Das Prinzip bleibt aber grundsätzlich gleich, und dem TO 
wäre damit trotzdem nicht geholfen.

Jack V. (jackv) schrieb:

>Praktisch denke ich auch, dass das Feld von z.B. In-Ear-Hörern nicht mal
>einfach gemessen werden kann, geschweige denn, dass es was verstellen
>könnte.

Es sei denn, man trägt solche Hörer:
https://www.ghettoblastertest.net/wp-content/uploads/2015/01/Frau-tanzt-mit-Ghettoblaster-200x300.jpg

von Philipp K. (philipp_k59)


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Ich hatte in den 90ern nicht ganz billige High-End Kophörer mit einer 
Elektrostatischen Folie.. die hatten schon einen Satten und guten Sound.

Komme gerade nicht mehr auf die Firma.

EDIT: Fa. Stax, die waren aber damals noch erschwinglich.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Stefan schrieb:

> ich bin auf der Suche nach Kopfhörern in denen kein Magent enthalten ist.

Meinst Du Magenta, also die Telekom? :-)

Falls Du Magneten meinst, die Magneten in Koppfhörern sind bereits
recht gut abgeschirmt. Schwieriger wird die Abschirmung des überall
vorhandenen Erdmagnetfeldes. Eine solche Abschirmung mit Mumetall
wird gross und teuer. Unabhängig davon, falls das natürliche Erd-
magnetfeld mal wegfallen sollte, wird das die gesamte Menschheit
möglicherweise niich überleben.

von Günter Lenz (Gast)


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von Jens G. schrieb:
>Der U-förmige Kern ist der Permanentmagnet ...

So wie dieser hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Kopfh%C3%B6rer#/media/Datei:Detektor-Kopfhoerer.png

So einen habe ich noch, die Kerne der Spulen sind
dauermagnetisch.

von Mario M. schrieb:
Nö, der Kopfhörer wird vom Anodengleichstrom durchflossen

Ich hatte schon viele solche alten Kopfhörer in den
Fingern, die hatten alle einen Dauermagnet.
Auch die Telefonhörkapseln im Telefon W38 waren so aufgebaut.
Man konnte sie aufschrauben, oder so den Abstand der Membran
zum Magneten optimal einstellen.

von sid (Gast)


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Ich frag mich grade ob es -sollte das Implantat Magnetsensibel sein wie 
Stefan anführte-
es überhaupt wichtig ist ob Permanentmagnet oder nur elektrisch 
induziertes Magnetfeld...

Immerhin wird es kaum ne Kontaktallergische Reaktion sein, gell?

Wie gesagt, ich weiss es nicht, ich kenne weder das Implantat noch 
dessen Warnhinweise versteht sich,
aaaber wenn mir ein Magnet auch nur im mindesten "Unwohlsein" breitet in 
der Nähe meines Kopfes
(selbst durch unbegründete Angst und/oder Übervorsichtigkeit)
dann will ich wohl auch keine elektrisch durchflossene Spule die ein 
Magnetfeld aufbaut, oder?

Ich für meinen Teil bleibe also bei meinem Vorschlag
"remote-schlauch an in-ears";
das ist im günstigsten Fall in unter 10 Euro in Heimarbeit herzufriemeln 
und kann weitestgehend gefahrlos getestet werden.
Mit 2,5m Abstand vom Ohr zum eigentlichen Kopfhörer sollte man ziemlich 
nah an der völligen Gefahrlosigkeit entlangschrappen, oder?

Ich hab das übrigens mal ausprobiert mit dem ~2m Schlauchrest den ich 
noch hab (zugegeben mit alten MDR EX90 LP also hervorragenden Kopfhörern 
an nem Gen5 iPod [Video])
der Klang ist garnicht sooo schlecht,
immernoch besser als aus meinem billig-china BT in-ear kopfhörern an 
meinem Telefon.
Aber das nur nebenbei

'sid

von c-hater (Gast)


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Günter Lenz schrieb:

> von Jens G. schrieb:
>>Der U-förmige Kern ist der Permanentmagnet ...
>
> So wie dieser hier:
>
> 
https://de.wikipedia.org/wiki/Kopfh%C3%B6rer#/media/Datei:Detektor-Kopfhoerer.png

So ähnlich. Aber der auf dem Foto enthält einen Magneten, das ist das 
halbkreisförmige Teil um die Spulen herum. Und genau das gab's in meinem 
Exemplar halt nicht.

>von Mario M. (thelonging)

>Nö, der Kopfhörer wird vom Anodengleichstrom durchflossen und der Kern
>wird dadurch zum Elektromagneten. Die NF moduliert dann die die Stärke
>des Magnetfeldes und damit wie stark die Membran angezogen wird.

So wird's gewesen sein.

von udox (Gast)


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Gehts um Cochlear Implantate?  Da ist der Magnet doch nur zum
Befestigen da, und die halten zumindest 1 Tesla MRT's aus.

von Eric (Gast)


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Es gibt elektrostatische Kopfhoerer, zum Beispiel Stax Ear Speaker. Nur 
haben die halt drei Probleme:

-Du brauchst einen entsprechenden Verstaerker der die knapp 500V 
liefert.
-Nicht nass werden lassen weil sonst kaputt
-Du darfst nicht allzu geizig sein: Preise beginnen bei knapp unter 
1000Eur

Aber ich glaube kaum, dass das Magnetfeld von normalen Kopfhoerern stark 
genug ist, die Einstellungen deines Implantats zu veraendern.

von Karl (Gast)


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sid schrieb:
> Mit 2,5m Abstand vom Ohr zum eigentlichen Kopfhörer sollte man ziemlich
> nah an der völligen Gefahrlosigkeit entlangschrappen, oder?

Dazu noch den Aluhut aufsetzen, dann ist man garantiert auf der sicheren 
Seite. :)

von Blumpf (Gast)


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Stefan schrieb:
> Zur Frage warum überhaupt: Es gibt Implantate im Körper die mittels
> Magneten justiert werden und wenn diese in Kopfnähe sind können Magnete
> eine unbeabsichtigte Verstellung bewirken weshalb Trägern von solchen
> Implantaten geraten wird bestimmte Geräte zu meiden.

Man kann dass mit Schirmung lösen. Wenn man den Lautsprecher mit 
Mu-Metall umgibt (Lochblech oder Gitter) sollte die Feldstärke außerhalb 
so klein sein, dass keine Implantate gestört werden.

Ob es das fertig gibt, kann ich dir auch nicht sagen.

Mu-Metall gibts jedenfalls auch als Folie:
http://custommagneticshielding.magneticshield.com/category/mumetal-sheet-and-foil

von Blumpf (Gast)


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Karl schrieb:
> Dazu noch den Aluhut aufsetzen, dann ist man garantiert auf der sicheren
> Seite. :)

Es geht um Implantate, du Hirsch.

von Karl (Gast)


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Blumpf schrieb:
> Es geht um Implantate, du Hirsch.

Ja und? Das Implantat möchte ich erst mal sehen, das durch die winzigen 
Feldstärken eines Kopfhörers beeinflusst wird. Das ist wieder viel Lärm 
um nix.

von Harald W. (wilhelms)


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Blumpf schrieb:

> Man kann dass mit Schirmung lösen. Wenn man den Lautsprecher mit
> Mu-Metall umgibt (Lochblech oder Gitter) sollte die Feldstärke außerhalb
> so klein sein, dass keine Implantate gestört werden.

Mumetall muss schon massiv sein, damit es funktioniert. Ausserdem
muss es nach dem Bearbeiten (Biegen) geglüht werden, um die hohen
µ-Werte zu haben.

von Stefan F. (Gast)


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Ich kenne nur Muh-Bonbons :-)

von M. Agnet (Gast)


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Hallo, habe Cochlea-Implantate. Die in den Außenspulen (sichtbarer Teil) 
verwendeten Magneten sind um Größenordnungen stärker als die in 
irgendwelchen In-Ears.

Abgesehen davon ist es nicht besonders geschickt, Töne über einen 
DA-Wandler, dann über einen Lautsprecher, ein Mikrofon, einen AD-Wandler 
und wieder über einen DA-Wandler an die Elektrode auszugeben.
Dann lieber den Teil mit Lautsprecher und Mikro weglassen. Neuere Geräte 
können anscheinend sogar direkt mit Bluetooth gekoppelt werden, das kann 
meins noch nicht.
Ich verwende Binaural-Kabel, die sehen so oder so ähnlich aus.
https://www.humantechnik.com/fileadmin/img/A4950_EurokabelBinaural.jpg
Einwandfreie Tonübertragung, angenehm zu tragen, ziemlich unempfindlich. 
Gut, eins hat mir mal die Katze zerkaut.
Der Preis für drei Steckverbinder und Kabel ist allerdings eine 
Frechheit. 70-80 Euro muss man für Originalkabel anlegen.

Beide Lösungen sind magnetfrei und funktionieren.
So stark kann die Störwirkung von Magneten übrigens nicht sein, es gibt 
nämlich auch Induktionsheadsets. Eine T-Spule im Außenteil des 
Implantats kann dann die Töne der Induktionsheadsets empfangen. Geht 
ebenfalls gut, allerdings ist das ein - ähm - nicht störsicheres 
Protokoll. Was frequenzmäßig zufällig passt ist nämlich ebenfalls 
hörbar. Kühlschränke zum Beispiel, manche Schaltnetzteile, manche 
Transponder auch. Bei denen hört man dann ein Piepen, wenn sie 
kommunizieren.

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