Liebe mikrocontroller Community! Ich beschäftige mich erst seit kurzem mit dem Thema Elektronik und Elektrotechnik und hoffe hier vll. Hilfe von Experten zu bekommen. 1. Beim Recherchieren zum Thema bleihaltigem Lot, stoße ich immer wieder auf 2 Lote, und zwar Sn60Pb40 und Sn62Pb36Ag2. Der einzige Vorteil von letzterem, bis auf persönlicher Präferenz, ist scheinbar der Glanz, wegen des Silberanteils. Korrigiert mich gerne, falls ich falsch liege, aber mehr Vorteile fand ich bisher nicht. Welchen Lötzinn würdet ihr empfehlen? Arbeite nur hobbymäßig damit und möchte hauptsächlich Platinen bearbeiten, also einzelne Komponenten löten bzw. Kabel. 2. Da viele Elektronik youtube channels von Amerikanern betrieben werden, wird immer wieder Lötzinn von Kester gelobt. Er ist auch hier erhältlich, aber hat jemand Erfahrung damit? Kann Kester etwas, was Felder Lötzinn zB nicht kann? 3. Beim bleihaltigen Felder Lötzinn sah ich die Endungen RA und EL. Der einzige Unterschied scheint der Flux Anteil von 2,5% und 3,5% zu sein. Hat der höhere Flux Anteil irgendwelche Nachteile? EL dürfte ebenfalls no clean sein. Bei RA bin ich mir nicht sicher, no clean wäre mir lieber. 4. Welche Breiten beim Lötzinn sollte ich vorrätig haben? Möchte in erste Linie Kondensatoren austauschen, Platinen löten und mit etwas Training auch SMD Bauteile. Ist Flussmittel bei den obengenannten Lötzinnen noch notwendig bzw. kann zuviel (no clean) Flux schadhaft sein? Ich weiß, dass es viel ist, trotzdem hoffe ich auf Ratschläge bzw Hilfe von Erfahrenen. :-) Bleibt gesund!
:
> 1. [..] Welchen Lötzinn würdet ihr empfehlen? [..] Sn99Cu > 2. [..] Kann Kester etwas, was Felder Lötzinn zB nicht kann? Nein, natürlich nicht. > 3. [..] Hat der höhere Flux Anteil irgendwelche Nachteile? [..] I.d.R. teuerer. Lohnt sich aber meistens. > 4. Welche Breiten beim Lötzinn sollte ich vorrätig haben? [..] Kommt drauf an, was Du machen willst und was Du gewöhnt bist. Mit 1mm geht alles (wers nicht kann möge bitte Löten lernen). Dicker ist für Elektronik meist nervig, dünner ist hin und wieder praktisch, aber nicht so sehr, dass sich eine Bevorratung wirklich lohnen würde. HTH
1. bei Hobbybedarf Sn60Pb40 oder auch mit Ag-Anteil. Meine Meinung, aber reine Geschmackssache. Das Festhalten an bleihaltigen Lot löst bei insbesondere bei der Aluhut-Fraktion Glaubenskriege aus. Kann gerade hier zu epischen sinnlosen Diskussionen führen. Informiere dich lieber auf neutraleren Kanälen. 2. USA! USA! USA! Made with proud in the USA! https://www.youtube.com/watch?v=EwLWNXFH2rg 3. mehr Flux mehr Fluxreste. Muss man probieren. 4. Geschmackssache, persönlich nehme ich seit 20 Jahren nur 0,5mm Lot, auch wegen des Verhältnisses Flux zu Lot. Manchmal auch 0,35mm.
Beitrag #6278558 wurde von einem Moderator gelöscht.
Maximilian S. schrieb: > Liebe mikrocontroller Community! > > Ich beschäftige mich erst seit kurzem mit dem Thema Elektronik und > Elektrotechnik und hoffe hier vll. Hilfe von Experten zu bekommen. Experte muss ich nicht sein um die sagen zu können dass, A: es eigentlich völlig egal ist, welches Lot du nutzt wenn du keine besonders Temperaturempfindlichen Bauteile Löten musst. B: du, wenn du alte Schaltungen reparieren willst "verbleites" (Pb30-Pb50) auf Vorrat(!) (100g reichen dir wahrscheinlich ewig) haben solltest C: du als Hobbybastler auf No-Clean Flussmittel achten solltest (dann kannst du das Putzen erstmal relativ gefahrfrei üben... ?) D: du bleifreies Lot mit einem Silberanteil von 3+% nutzen E: Du dich zwischen Blei-/Indium/Wismut-haltigem Lot fest entscheiden solltest, wenn du ein niedrig Schmelzendes Lot brauchst. Blei wäre am sichersten bei Reparaturen bestehender Schaltungen (Stichwort: "Roses Metall"), Wismut (engl. Bismut)-haltiges Lot ist leicht zu bekommen und mWn (bitte Prüfen!) ungiftig. Es wird aber (vor allem von Menschen, welche es nicht benutzen) beschuldigt etwas spröde zu sein. Indium-Lot ist wieder als giftig anzusehen, hat aber wohl nicht die Nachteile (aber auch nicht den Vorteil der Verfügbarkeit). F: Das Lot mindestens 0,8mm und maximal 1,2mm dick sein sollte. Für gaaaanz kleine SMD-Bauteile kann man auch etwas 0,2mm-0,5mm-Lot auf Lager halten, muss aber nicht sein. Im Notfall geht das alles aber auch mit 3,5mm Fittingslot... ??? G: Du auch Flussmittel und Entlötlitze kaufen solltest. ? > > 1. Beim Recherchieren zum Thema bleihaltigem Lot, stoße ich immer wieder > auf 2 Lote, und zwar Sn60Pb40 und Sn62Pb36Ag2. Der einzige Vorteil von > letzterem, bis auf persönlicher Präferenz, ist scheinbar der Glanz, > wegen des Silberanteils. Korrigiert mich gerne, falls ich falsch liege, > aber mehr Vorteile fand ich bisher nicht. Welchen Lötzinn würdet ihr > empfehlen? Arbeite nur hobbymäßig damit und möchte hauptsächlich > Platinen bearbeiten, also einzelne Komponenten löten bzw. Kabel. > > 2. Da viele Elektronik youtube channels von Amerikanern betrieben > werden, wird immer wieder Lötzinn von Kester gelobt. Er ist auch hier > erhältlich, aber hat jemand Erfahrung damit? Kann Kester etwas, was > Felder Lötzinn zB nicht kann? > > 3. Beim bleihaltigen Felder Lötzinn sah ich die Endungen RA und EL. Der > einzige Unterschied scheint der Flux Anteil von 2,5% und 3,5% zu sein. > Hat der höhere Flux Anteil irgendwelche Nachteile? EL dürfte ebenfalls > no clean sein. Bei RA bin ich mir nicht sicher, no clean wäre mir > lieber. > 4. Welche Breiten beim Lötzinn sollte ich vorrätig haben? Möchte in > erste Linie Kondensatoren austauschen, Platinen löten und mit etwas > Training auch SMD Bauteile. Ist Flussmittel bei den obengenannten > Lötzinnen noch notwendig bzw. kann zuviel (no clean) Flux schadhaft > sein? > > Ich weiß, dass es viel ist, trotzdem hoffe ich auf Ratschläge bzw Hilfe > von Erfahrenen. :-) > Bleibt gesund! So viel war das nicht. Kauf' dir einfach 100+g Sn9XAg3,X o. Ä. (Für quasi alles) 30+g SnXXBiXX und Sn60Pb40 (für temperaturempfindliche/alte Sachen) Dann bist du erst einmal eine Zeit lang bedient. Du auch. ?
Ich habe gute Erfahrung mit LZ FE BF 0,35 10 Lötzinn bleifrei mit Silber- und Kupferanteil/halogenfrei,Ø 0,35 gemacht. https://www.reichelt.at/loetzinn-bleifrei-mit-silber-und-kupferanteil-halogenfrei-0-35-lz-fe-bf-0-35-10-p50332.html?&trstct=pol_0&nbc=1 Wichtig ist für mich, dass es beim Löten nur eine geringe Rauchentwicklung gibt (man muss zur Coronazeiten die Lunge nicht übermäßig strapazieren ) und die Leiterplatte nach dem Löten nicht gereinigt werden muss. An das bleifreie Löten hat man sich sehr schnell gewöhnt.
Löter schrieb im Beitrag #6278558: > g457 schrieb: > Sn99Cu > > Wer sich als Bastler das Leben leichter machen will nimmt unbedingt > bleihaltiges Lot solang das noch irgendwie erhältlich ist. Welches davon > genau ist in seiner Bedeutung dann schon völlig untergeordnet. > Vorteilhaft ist natürlich immer inklusive Flussmittel. Mit der richtigen > SMD Löttechnik muß es für Winzig-Lötungen noch nicht mal der dünnste > Lötdraht sein. Das würde ich so absolut nicht stehen lassen! Viel Spaß, wenn man etwas repariert, was mit Indium-/Wismut-haltigem Lot gefertigt wurde. ? Ich löte alles mit einem Ersa PTC-70 und bleifrei. Flussmittel sollte man aber haben.
Harald schrieb: > Das Festhalten an bleihaltigen Lot löst bei insbesondere bei der > Aluhut-Fraktion Glaubenskriege aus. "Die Empfehlung bleifreier Lote löst wiederum bei der Haben-wir-schon-immer-so-gemacht-geht-gar-nicht-anders-Fraktion allergische Reaktionen aus." Findest du eine derartige Polemik wirklich sinnvoll? Oder warum sonst schreibst du so einen Unfug? Um zum Thema zurück zu kommen, meine Empfehlung wäre nach wie vor Armack Typ 32-3. Ich habe es in 0,5 mm rumliegen, da ich überwiegend kleinere Lötstellen mache (fast nur noch SMD). Wenn man mal was größeres löten muss, verbraucht man halt ein längeres Stück davon. Allerdings, da es ein bleifreies Lot ist, man braucht dafür Lötwerkzeug, was die Wärme gut genug an die Lötstelle bringt. Wenn man das hat, dann können auch Anfänger problemlos damit löten – wenn nicht, dann wäre bleihaltiges einfacher zu handhaben. (Da habe ich aber keine Empfehlung, da ich hier einfach nur noch die Reste aus den 1990ern aufbrauche, wenn es mal unbedingt sein muss. Die werden wohl bei mir auch noch weitere 20 Jahre reichen.) Zusätzliches Flussmittel vorrätig zu haben ist immer sinnvoll, ansonsten verplempert man zu viel Lötzinn, wenn mal eine Lötstelle nicht gleich gelingt und man eigentlich nur noch weiteres Flussmittel bräuchte. Edit: meine Variante „fürs Grobe“: „Löthonig“, u.a. bei Conrad erhältlich (aber sich auch woanders). Damit lassen sich auch uralte Bauteile verzinnen. Ansonsten einen Flussmittelstift, die gibt's auch in no-clean. Auch sinnvoll ist irgendeine Reinigungsvariante für Flussmittelreste. Früher habe ich 'ne alte Zahnbürste und Aceton benutzt. Das ist aber ziemlich aggressiv und man muss vorsichtig sein, dass es nicht irgendwas mit anlöst, bei dem das nicht gewollt ist. Mittlerweile nehme ich da eher "Kontakt LR", auch wenn's teurer ist als die einfache Aceton-Variante.
:
Bearbeitet durch Moderator
Paddy schrieb: > Viel Spaß, wenn man etwas > repariert, was mit Indium-/Wismut-haltigem Lot gefertigt wurde. Da geht der Glaubenskrieg schon los. Was sollte passieren? Explosionen, Giftgas, Verätzungen? Fehlende Funktion kann es nicht sein.
Harald schrieb: > Was sollte passieren? Selbst auslötende Bauteile. Allerdings sind bismuthaltige Lote vergleichsweise selten anzutreffen, war in der Anfangszeit der bleifreien Lote mal ein Ansatz, um mit den bislang üblichen Temperaturen weiter arbeiten zu können. Wenn du das jedoch mit bleihaltigem Lot mischst, entsteht eine ternäre Legierung, die als „Roses Metall“ ihr Eutektikum bei 94 °C hat. Das kann schon mal unterhalb der Betriebstemperatur eines Leistungshalbleiters sein. ;-)
:
Bearbeitet durch Moderator
Jörg W. schrieb: > Polemik ist für mich bisher die gezielte Verunglimpfung einer Person. Eine Aluhut-Fraktion ist keine solches Individuum. Holt jetzt alle gerne den Duden raus, ich bin auch raus. Jörg W. schrieb: > Haben-wir-schon-immer-so-gemacht-geht-gar-nicht-anders-Fraktion Ist in deinem Sinne dann auch Polemik, falls du mich meinst (so wie du dich durch den Aluhut angesprochen fühlst), ich habe relativ viel Erfahrung mit bleifreiem Löten. Aber egal, siehe oben.
Harald schrieb: > ich bin auch raus. Gut so. Eine sachliche(re) Wortwahl wäre einfach wünschenswert, falls du weiter am Thread teilnehmen magst.
Beitrag #6278586 wurde von einem Moderator gelöscht.
Hab Harald schrieb: > Paddy schrieb: > Viel Spaß, wenn man etwas > repariert, was mit Indium-/Wismut-haltigem Lot gefertigt wurde. > > Da geht der Glaubenskrieg schon los. Was sollte passieren? Explosionen, > Giftgas, Verätzungen? Fehlende Funktion kann es nicht sein. Stichwort: "Roses Metall" ?
Beitrag #6278595 wurde von einem Moderator gelöscht.
Ja okay, wenn man altes und neues Zinn zusammenpampt - sorgfältige Reinigung und komplett neues Zinn ist immer ne gute Idee. Jetzt aber wirklich Schluss ;-)
Jörg W. schrieb: > Harald schrieb: > ich bin auch raus. > > Gut so. > > Eine sachliche(re) Wortwahl wäre einfach wünschenswert, falls du weiter > am Thread teilnehmen magst. Legierungen mit einem Schmelzpunkt von z.T. <100°C sind in Verbindung mit elektronischen Bauteilen echt uncool... Das hat nichts mit glauben zu tun. Als Standartlot ist Ein Blei-/Wismut-/Indiumhaltiges Lot eher ungeeignet. Alte Schaltungen sind durchweg "verbleit" und neue könnten sich an den anderen beiden bedienen... Als ich noch Glaubenskriege geführt habe, habe ich durchweg verbleit gelötet. ?
Paddy schrieb: > Wismut (engl. Bismut)-haltiges Lot ist leicht zu bekommen und mWn (bitte > Prüfen!) ungiftig. Es wird aber (vor allem von Menschen, welche es nicht > benutzen) beschuldigt etwas spröde zu sein. Bismut ist nicht nur (leicht) giftig sondern auch radioaktiv ;) Ich benutze Sn42Bi58 und behaupte es ist spröder als ein klassisches Sn60Pb38Cu2.
Beitrag #6278603 wurde von einem Moderator gelöscht.
Paddy schrieb: > Als ich noch Glaubenskriege geführt habe, habe ich durchweg verbleit > gelötet. ? Siehste! ;-)
Harald schrieb: > Ja okay, wenn man altes und neues Zinn zusammenpampt - sorgfältige > Reinigung und komplett neues Zinn ist immer ne gute Idee. Jetzt aber > wirklich Schluss ;-) Nö... ? Man kann auch jedes kleine Nachlöten zum Abenteuer machen. ? Wie wäre es mit "Kauf dir beides, Arm wirst du nicht werden und beide Varianten haben ihre vor und Nachteile."? ?
Harald schrieb: > Ja okay, wenn man altes und neues Zinn zusammenpampt Die heute vorwiegend üblichen (beinahe-)Reinzinn-Lote kann man problemlos auch mit bleihaltigem Lot mischen. Die Schmelztemperatur stellt sich dann halt irgendwo zwischen 183 und 217 °C ein. Nur mit Bismut ist Vorsicht geboten.
Jörg W. schrieb: > Harald schrieb: > Ja okay, wenn man altes und neues Zinn zusammenpampt > > Die heute vorwiegend üblichen (beinahe-)Reinzinn-Lote kann man > problemlos auch mit bleihaltigem Lot mischen. Die Schmelztemperatur > stellt sich dann halt irgendwo zwischen 183 und 217 °C ein. > > Nur mit Bismut ist Vorsicht geboten. Indium auch. Und da thermisch empfindliche Bauteile heute auch nicht mehr mit Blei gelötet werden, würde ich im Zweifel immer eine Blei-/Wismut-/Indium-freie Legierung einsetzen. Indium,Wismut und Zinn sind übrigens ne besonders blöde Kombination... https://de.m.wikipedia.org/wiki/Fieldsches_Metall Bei selbst entwickelten Schaltungen ist es aber sowas von egal... (wobei die einfachen bleifreien zumindest im Betrieb den Vorteil des hohen Schmelzpunktes haben.)
René F. schrieb: > Paddy schrieb: >> Wismut (engl. Bismut)-haltiges Lot ist leicht zu bekommen und mWn (bitte >> Prüfen!) ungiftig. Es wird aber (vor allem von Menschen, welche es nicht >> benutzen) beschuldigt etwas spröde zu sein. > > Bismut ist nicht nur (leicht) giftig sondern auch radioaktiv ;) > > Ich benutze Sn42Bi58 und behaupte es ist spröder als ein klassisches > Sn60Pb38Cu2. Hab Mal "gewikipediat" ? Eine Bismutvergiftung (Bismutismus) ist aufgrund der schlechten Resorption im Magen-Darm-Trakt selten. Sie ähnelt weitgehend einer Quecksilbervergiftung.[34] Typisch sind das Auftreten eines schiefergrauen bis schwarzen Bismutsaums (Bismutsulfid-Ablagerung) an der Mundschleimhaut mit Ausbildung einer Mundschleimhautentzündung (Stomatitis) und Gingivitis (mit Zahnlockerung, -ausfall), Darmentzündungen (Enteritis) mit Durchfällen sowie Nierenschäden (Bismutnephropathie). Es ist kein stabiles Isotop bekannt. Die durch die extrem lange Halbwertszeit äußerst geringe Radioaktivität des natürlich vorkommenden 209Bi ist jedoch für den praktischen Gebrauch ohne Bedeutung. Die Radioaktivität konnte erst 2003 nachgewiesen werden, da vorher die dazu nötigen hochempfindlichen Methoden zur Messung nicht verfügbar waren; noch in den 1990er Jahren galt 209Bi als das schwerste stabile Nuklid. Hast du schon echte Probleme mit den Lötstellen gehabt?
Vielen Dank für die vielen und schnellen Antworten! g457 schrieb: >> 2. [..] Kann Kester etwas, was Felder Lötzinn zB nicht kann? > > Nein, natürlich nicht. Harald schrieb: > 2. USA! USA! USA! Made with proud in the USA! > Youtube-Video "Homer Simpson - USA" Das dachte ich mir schon. Die Hakko-Lötstationen der Amerikaner sind sicher nicht übel, aber können ja auch nicht mehr als gute europäische Lötstationen. Eine JBC kann und will ich mir aber nicht leisten. Wäre auch zu viel fürs reine Hobby-Löten. g457 schrieb: >> 1. [..] Welchen Lötzinn würdet ihr empfehlen? [..] > > Sn99Cu Habe Stannol HS10 Fair zur Stannol Lötstation (Einsteigermodell) dazugenommen. Der Lötzinn hat SN99,3Cu0,7. Finde die Idee von fairem Lötzinn wirklich toll, ich hoffe, dass das abfärbt. Paddy schrieb: > A: es eigentlich völlig egal ist, welches Lot du nutzt wenn du keine > besonders Temperaturempfindlichen Bauteile Löten musst. > B: du, wenn du alte Schaltungen reparieren willst "verbleites" > (Pb30-Pb50) auf Vorrat(!) (100g reichen dir wahrscheinlich ewig) haben > solltest Ich hoffe, dass ich keinen Glaubenskrieg losgetreten habe, aber ich suche bleihaltigen Lötzinn in erster Linie, weil ich ältere Geräte langfristig reparieren/modifizieren möchte. Bei Videospiel-Konsolen zB. wird meines Wissens erst seit der 7. Generation (Xbox360, PS3 und Wii) auf bleifreien Lötzinn gesetzt. So wie ich es bisher verstanden habe sollte man bleihaltig und bleifrei nicht mischen. Also bleihaltig bei älteren Geräten und bleifrei bei neueren Geräten. Harald schrieb: > 1. bei Hobbybedarf Sn60Pb40 oder auch mit Ag-Anteil. Ich werde mal beide bleihaltigen Felder Varianten probieren, also Sn60Pb40 und Sn62Pb36Ag2. Beide in der "EL"-Variante mit 3,5% Flux (F-SW32). Je höher die Zahl beim Flux desto weniger aggressiv ist der Flux meines Wissens, also No-Clean, aber ich lasse mich als Laie gerne korrigieren. Jörg W. schrieb: > Edit: meine Variante „fürs Grobe“: „Löthonig“, u.a. bei Conrad > erhältlich (aber sich auch woanders). Damit lassen sich auch uralte > Bauteile verzinnen. Ansonsten einen Flussmittelstift, die gibt's auch in > no-clean. > > Auch sinnvoll ist irgendeine Reinigungsvariante für Flussmittelreste. > Früher habe ich 'ne alte Zahnbürste und Aceton benutzt. Das ist aber > ziemlich aggressiv und man muss vorsichtig sein, dass es nicht irgendwas > mit anlöst, bei dem das nicht gewollt ist. Mittlerweile nehme ich da > eher "Kontakt LR", auch wenn's teurer ist als die einfache > Aceton-Variante. Löthonig ist ja auch No-clean, was mir als Anfänger entgegenkommt, falls ich mich nicht täusche. Habe vor Corona 6x 1l isopropanol Alkohol gekauft. Nicht weil ich wollte, sondern weil, dass die Mindestmenge des Händlers war. War dafür extrem günstig und inzwischen bin ich froh einen Vorrat zu haben, seit Corona wird das Zeug ja zu Wucherpreisen verkauft xD. Von Kontakt LR hab ich nur gutes gelesen. Manche Bastler konservieren Platinen mit Kontakt SK10 Lötlack/Schutzharz. Macht das Sinn? Vielen Dank nochmal für eure Antworten! :-)
Maximilian S. schrieb: > Eine JBC kann und will ich mir aber nicht leisten. Wäre > auch zu viel fürs reine Hobby-Löten. Hobbys kosten immer Geld. :-) Aber das muss natürlich jeder für sich entscheiden, mir (und einigen anderen hier) war sie das auch fürs reine Hobby wert. > Habe Stannol HS10 Fair zur Stannol Lötstation (Einsteigermodell) > dazugenommen. Der Lötzinn hat SN99,3Cu0,7. Finde die Idee von fairem > Lötzinn wirklich toll, ich hoffe, dass das abfärbt. Darüber bin ich noch gar nicht gestolpert … hat natürlich was. > So wie ich es bisher verstanden habe > sollte man bleihaltig und bleifrei nicht mischen. Also bleihaltig bei > älteren Geräten und bleifrei bei neueren Geräten. Naja, siehe die Diskussion um bismuthaltige Lote oben: diese hat damals (in der Anfangszeit des bleifreien Lötens) zu genannter Empfehlung geführt. Solche Lote aus (fast) reinem Zinn wie das von dir genannte HS10 Fair kannst du problemlos auch zur Reparatur bleihaltiger Lötungen benutzen; beide Legierungen mischen sich problemlos und ohne negative Seiteneffekte (außer, dass die Schmelztemperatur im Vergleich zum Original geringfügig höher wird). Aber ein bismuthaltiges Lot solltest du nicht zur Reparatur bleihaltig gelöteter Platinen benutzen. :-) (Grund steht oben.) Wird man aber sowieso nicht, sowas kauft man sich heutzutage höchstens als Sonderlegierung, um mal besonders wärmeempfindliche Sachen zu löten. > Von Kontakt LR hab ich nur gutes gelesen. Praktisch ist halt die an der Dose mit angebrachte Bürste. > Manche Bastler konservieren Platinen mit Kontakt SK10 > Lötlack/Schutzharz. Macht das Sinn? Meiner Meinung nach nicht viel. Wenn du wirklich mal was für den Outdoor-Bereich bauen willst, dann musst du in erster Linie gründlich alle Flussmittelreste entfernen ̣- ansonsten gammelt dir das alles in kürzester Zeit weg. Danach kann man für diesen Fall allerdings über einen Schutzlack nachdenken.
Maximilian S. schrieb: > Manche Bastler konservieren Platinen mit Kontakt SK10 > Lötlack/Schutzharz. Macht das Sinn? Kommt drauf an, bei gefertigten Platinen eher nicht, bei selbstgeätzten schon. LG
> Ich hoffe, dass ich keinen Glaubenskrieg losgetreten habe, aber ich > suche bleihaltigen Lötzinn in erster Linie, weil ich ältere Geräte > langfristig reparieren/modifizieren möchte. Bei Videospiel-Konsolen zB. > wird meines Wissens erst seit der 7. Generation (Xbox360, PS3 und Wii) > auf bleifreien Lötzinn gesetzt. So wie ich es bisher verstanden habe > sollte man bleihaltig und bleifrei nicht mischen. Also bleihaltig bei > älteren Geräten und bleifrei bei neueren Geräten. Fast... Bisher hatte ich keine Probleme damit. Allerdings darfst du dein bleihaltiges Zinn auf keinen Fall mit Indium/Wismut-haltigem mischen. > > Harald schrieb: > 1. bei Hobbybedarf Sn60Pb40 oder auch mit Ag-Anteil. > > Ich werde mal beide bleihaltigen Felder Varianten probieren, also > Sn60Pb40 und Sn62Pb36Ag2. Beide in der "EL"-Variante mit 3,5% Flux > (F-SW32). Je höher die Zahl beim Flux desto weniger aggressiv ist der > Flux meines Wissens, also No-Clean, aber ich lasse mich als Laie gerne > korrigieren. Man sollte Flussmittel am besten immer entfernen. Mit diesem hier: https://www.reichelt.de/flussmittel-loetpasten-c4132.html?GROUPID=4132;SID=92Xok2mqwQAT8AAGoiTqg3bc125ecae9b61a9ec38623d711c33b7 und einer Schwarzlichtlampe klappt das aber sehr gut. > > Jörg W. schrieb: > Edit: meine Variante „fürs Grobe“: „Löthonig“, u.a. bei Conrad > erhältlich (aber sich auch woanders). Damit lassen sich auch uralte Ich würde fast darum wetten, dass Pollin es günstiger anbietet > Bauteile verzinnen. Kann man selber mixen. Kolophonium gibt es bei Pollin fast geschenkt und ISO ist auch nicht so teuer, dass Löthonig sich mEn lohnt. >Ansonsten einen Flussmittelstift, die gibt's auch in > no-clean. ??????????????? Oder Flutschi aus der Spritze (gibt es bei Reichelt für <=15€/10g. Mit der Menge kommst man "verbleit" ne ganze Ecke hin) > Auch sinnvoll ist irgendeine Reinigungsvariante für Flussmittelreste. > Früher habe ich 'ne alte Zahnbürste und Aceton benutzt. Das ist aber > ziemlich aggressiv und man muss vorsichtig sein, dass es nicht irgendwas > mit anlöst, bei dem das nicht gewollt ist. Mittlerweile nehme ich da > eher "Kontakt LR", auch wenn's teurer ist als die einfache > Aceton-Variante. ? Die armen Platinen (Aceton) und das Arme Portemonnaie (LR). ...70%ISO hilft nicht nur gegen Corona-Viren. ? > > Löthonig ist ja auch No-clean, was mir als Anfänger entgegenkommt, falls > ich mich nicht täusche. Habe vor Corona 6x 1l isopropanol Alkohol > gekauft. Das war auch besser so. Löthonig ist nur gelöstes Kolophonium. No-Clean ist etwas anderes (außer du kannst garantieren, dass die Reste Staubtrocken bleiben. > xD. Von Kontakt LR hab ich nur gutes gelesen. Der Preis ist es auf jeden Fall nicht gewesen. ? > > Manche Bastler konservieren Platinen mit Kontakt SK10 > Lötlack/Schutzharz. Macht das Sinn? Hab' jetzt nicht nachgeschaut. Aber ist das nicht das Kolophonium-Spray? Wenn du die Platinen trocken lagerst ist es ganz praktisch. Allerdings wohl auch nicht so leicht wieder zu entfernen (zwingend notwendig). Du brauchst also immer Isopropanol wenn du eine Platine löten willst. Ich lagere Platinen einfach nie so lange, dass ich eine Beschichtung brauche. > > Vielen Dank nochmal für eure Antworten! :-) ? Dafür doch nicht. ? Ich würde mir trotzdem eine kleine Menge Sn9xAg>3Cu<1 zulegen. Es gibt halt Legierungen und Anwendungsbereiche, in denen Blei nichts zu suchen hat.
Maximilian S. schrieb: > Das dachte ich mir schon. Die Hakko-Lötstationen der Amerikaner sind > sicher nicht übel, Hakko ist eine japanische Firma. > aber können ja auch nicht mehr als gute europäische > Lötstationen. Hmmm, welche sollen das sein? Da gibt es nicht so viel. Meinst du vielleicht Ersa oder Stannol? Dann ist die Antwort leider nein. Lieber Hakko, wenn man nicht eine Fälschung angedreht bekommt. > Habe Stannol HS10 Fair zur Stannol Lötstation (Einsteigermodell) > dazugenommen. Der Lötzinn hat SN99,3Cu0,7. Finde die Idee von fairem > Lötzinn wirklich toll, ich hoffe, dass das abfärbt. Ich habe bei so etwas immer Bauchschmerzen, da niemand nachvollziehen kann ob es stimmt. > Manche Bastler konservieren Platinen mit Kontakt SK10 > Lötlack/Schutzharz. Macht das Sinn? Wenn ich meinen Bastlerhut auf habe: Sinnlos. Irgendwann muss man auch mal ehrlich zu sich sein. Baut man für die Ewigkeit oder ist es eine nette Bastelei die einen sowieso nach ein paar Monaten nicht mehr interessiert? Schutzlack habe ich nicht mal verwendet als ich Platinen noch selbst geätzt habe. Das Kupfer läuft an? Ja und? Nach 5 (eher 15) Jahren hat Grünspan das Kupfer durchgefressen? Mann, ich bin froh dass ich endlich einen Grund habe das alte Gerümpel zu entsorgen. Wenn ich es wirklich für nötige befunden habe das Kupfer zu schützen wurde verzinnt. Dann die ganze No-Clean Diskussion als Bastler. Ja, Elektronik-Flussmittel kann eine Platine angreifen. Ja, Staub kann an Flussmittel kleben bleiben, Flussmittel kann Feuchtigkeit anziehen. Trotzdem reinige ich 99% meiner Bastler-Platinen nicht. Zeit und Materialverschwendung für eine Bastelplatine.
Patrick S. schrieb: >> Edit: meine Variante „fürs Grobe“: „Löthonig“, u.a. bei Conrad >> erhältlich (aber sich auch woanders). Damit lassen sich auch uralte > Ich würde fast darum wetten, dass Pollin es günstiger anbietet Nicht, wenn man die Versandkosten drauf rechnet, nicht mehr – sowas kaufe ich hier vor Ort im Ladengschäft. ;-) Wenn man allerdings einbezieht, dass so'ne Tube sowieso ein paar Jahre hält, spielt der Preis der einzelnen Tube kaum eine Rolle. > ? Die armen Platinen (Aceton) Dem Epoxidharz ist das ziemlich egal. Kritisch sind höchstens das eine oder andere thermoplastisch verkappte Teil (Relais kämen mir da in den Sinn), oder die eine oder andere Beschriftung. > und das Arme Portemonnaie (LR). Naja, dafür ist die Handhabung mit dem Pinsel einfach. 'ne Flasche Isopropanol habe ich auch noch rumstehen, aber LR ist angenehmer zu handhaben. >> xD. Von Kontakt LR hab ich nur gutes gelesen. > Der Preis ist es auf jeden Fall nicht gewesen. ? Da stimme ich allerdings zu.
Michael Gugelhupf schrieb: >> aber können ja auch nicht mehr als gute europäische >> Lötstationen. > > Hmmm, welche sollen das sein? JBC vermutlich. > Dann die ganze No-Clean Diskussion als Bastler. Ja, > Elektronik-Flussmittel kann eine Platine angreifen. Wenn Feuchtigkeit und elektrische Spannung ins Spiel kommen, geht das verdammt schnell (Elektromigration). Ansonsten allerdings außerordentlich langsam.
Michael Gugelhupf schrieb: > reinige ich 99% meiner Bastler-Platinen nicht. Zeit und > Materialverschwendung für eine Bastelplatine. Manches möchte man dann aber doch behalten... Und es ist ja nicht so, dass man als "Bastler" 10g Flussmittel/Woche verbraucht, also fällt das im Portemonnaie auch nicht so auf wie der ganze "Kontakt-Chemie"-Kram. Kontakt SK ist übrigens ein "harzartiges" Flussmittel-Spray und wird zum konservieren VOR dem Gebrauch genutzt. Das ist schon sinnig, aber nur wenn die Platinen staubtrocken gelagert werden. So kann man seine Streifenrasterplatinen im Großgebinde kaufen. Als Schutzlack für fertige Platinen tut es aber auch ganur normaler Klarlack und der fällt auch nicht so ins Gewicht.
Patrick S. schrieb: > Als Schutzlack für fertige Platinen tut es aber auch ganur normaler > Klarlack Auf jeden Fall besser, als da noch irgendwelches Flussmittel drüber zu sprühen. :)
Kurzer Einschub: Es gibt als Schutzlack auch eine Art Plastikspray ("Plasti Dip", gibt's sicherlich auch von anderen Herstellern). Das ergibt auch eine sehr zähe Beschichtung. Das Gute daran ist, dass man diesen Lack lokal recht gut wieder abziehen kann (falls bspw. doch mal eine Reparatur notwendig sein sollte). Nachteile bzgl. Korrosion etc. konnten wir bisher nicht feststellen (teilweise 10 Jahre alte Schaltungen). Elektrisch schützt das Zeug wirklich gut, gerade auch gegen Kondenswasser.
:
Bearbeitet durch Moderator
Beitrag #6279038 wurde von einem Moderator gelöscht.
Michael Gugelhupf schrieb: > Hakko ist eine japanische Firma. Das weiß ich schon, aber in 99% aller amerikanischen Technik Channels sieht man nur Hakko. Die ksger lötstation sieht man auch ab und zu, aber nur weil sie günstig ist. Leistung und Qualität sind wichtiger als das Aussehen, aber das Hakko Design erinnert mich irgendwie an Lego und Playmobil ?, wobei das natürlich jeder anders sieht. Patrick S. schrieb: > ...70%ISO hilft nicht nur gegen Corona-Viren. ? Stimmt, hilft auch gegen Klebstoffreste, ich habe 99% ISO, weil er schneller verdunstet und damals im Angebot war. Platinen halten eigentlich beides aus und sie beide verdunsten sehr schnell. Beim desinfizieren ist 70% aber besser, da er länger wirkt. Aber naja... Ich will löten und nicht desinfizieren ?. Patrick S. schrieb: > Ich würde mir trotzdem eine kleine Menge Sn9xAg>3Cu<1 zulegen. Es gibt > halt Legierungen und Anwendungsbereiche, in denen Blei nichts zu suchen > hat. Werde ich dazubestellen ? in welchen Bereichen und bei welchen Legierungen ist von Blei abzuraten?
Jörg W. schrieb: > Patrick S. schrieb: > Als Schutzlack für fertige Platinen tut es aber auch ganur normaler > Klarlack > > Auf jeden Fall besser, als da noch irgendwelches Flussmittel drüber zu > sprühen. :) Dafür ist das Zeug doch gar nicht da... Nur für die Lagerung von Halbzeugen. Ich hab mir auch mal überlegt, mir das Zeug anzuschaffen. Aber der absolut trockene Lagerplatz fehlt mir. So liegt hier immer ~½ Euroformat rum und nach Bedarf wird neu gekauft. (Conrad ist hier quasi um die Ecke...) Als Flussmittel würde ich es aber allerhöchsten für THT-Bauteile nutzen. Das Zeug ist wohl gar nicht so leicht ab zu bekommen. Ich glaube es gibt hier irgendwo auch einen Thread zu dem Zeug. Maximilian S. schrieb: > Stimmt, hilft auch gegen Klebstoffreste, ich habe 99% ISO, weil er > schneller verdunstet und damals im Angebot war. Platinen halten > eigentlich beides aus und sie beide verdunsten sehr schnell. Beim > desinfizieren ist 70% aber besser, da er länger wirkt. Aber naja... Ich > will löten und nicht desinfizieren Mit Wasser verdünnt ist es mEn ergiebiger. Pinsel in die Lösung tauchen, das Flussmittel ablösen und dann mit (wenn man auf Nummer sicher gehen will: destilliertem) Wasser abspülen. Beim Aceton würde ich mir Sorgen machen, dass ich das Kupfer herunter hole (bzw. den Kleber...) Maximilian S. schrieb: > Werde ich dazubestellen ? in welchen Bereichen und bei welchen > Legierungen ist von Blei abzuraten? Lebensmittel, Spielzeug..... Wismut-/Indium-Zinn-Legierungen (sonst hast du schnell unter 100°C Schmelztemperatur und die meisten Bauteile dürfen heißer werden.) Die kommen aber (kommerziell) höchstens bei Hitze-empfindlichen Teilen zum Einsatz. Allerdings arbeiten immer mehr Bastler mit diesen Legierungen. Im Zweifel also immer bleifrei nehmen. Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, ob Indium ROHS-Konform ist. Von daher würde ich neuere Schaltungen bei Reparaturen immer bleifrei löten. Bei allem was du selbst bastelst hast du die freie Wahl. Transistoren und Dioden habe ich selbst mit 450°C und relativ langer Lötzeit nicht gegrillt. https://www.reichelt.de/loetzinn-bleifrei-mit-silber-und-kupferanteil-1-0-mm-12-5-g-lz-fp-bf-1-0-12-p96330.html?r=1 mit dem bin ich umgestiegen und wenn du eh hauptsächlich verbleit löten willst reicht das auch erst einmal. Conrad hat das selbe garantiert auch. Ich würde aber erst mal mit Bleifreiem üben, wenn deine Löt-Skills noch nicht all zu ausgeprägt sind. Man muss dafür halt lernen richtig zu löten. Dann löten man auch mit bleihaltiges Lötzinn sauberer. Flussmittel (im Endeffekt ist es ziemlich egal, welches) gehört zum verbleit löten aber unbedingt dazu. Es gibt übrigens auch wasserlösliches Flussmittel. Damit brauchst du ISO nur noch für die Vorreinigung. Das oben auf dem Bild ist übrigens mein erster bleifreier Gehversuch (Fehler gemacht und ohne Flussmittel wieder aufgeschmolzen. Das ergibt eine Art metallene "Zahnpasta"...) Flussmittel sollte man also nicht nur für Reparaturen zur Hand haben.
:
Bearbeitet durch User
Patrick S. schrieb: > https://www.reichelt.de/loetzinn-bleifrei-mit-silber-und-kupferanteil-1-0-mm-12-5-g-lz-fp-bf-1-0-12-p96330.html?r=1 > mit dem bin ich umgestiegen und wenn du eh hauptsächlich verbleit löten > willst reicht das auch erst einmal. Conrad hat das selbe garantiert > auch. > Ich würde aber erst mal mit Bleifreiem üben, wenn deine Löt-Skills noch > nicht all zu ausgeprägt sind. Man muss dafür halt lernen richtig zu > löten. Dann löten man auch mit bleihaltiges Lötzinn sauberer. > Flussmittel (im Endeffekt ist es ziemlich egal, welches) gehört zum > verbleit löten aber unbedingt dazu. > Es gibt übrigens auch wasserlösliches Flussmittel. Damit brauchst du ISO > nur noch für die Vorreinigung. Danke, ich werde damit auf meinen Übungsplatinen beginnen, die Übungsplatinen sind zwar von schlechter Qualität, aber eine Rezession hat es schön formuliert: "Wenn man damit löten kann, dann sind spätere Bastelarbeiten ein Kinderspiel" :-D Patrick S. schrieb: > Lebensmittel, Spielzeug..... Achso, ja in den Bereichen sollte man wirklich kein Blei haben. Thunfisch und Lachs sind schon bleihaltig genug. ;-) Werde damit üben sobald die Lieferung da ist.
> Werde damit üben sobald die Lieferung da ist.
Dann möchte ich den freundlichen Herrn vom Ersa-Shop zitieren: "Viel
Spaß beim Löten!" (Der war schuld... Wollte mir kein bleihaltiges
verkaufen... ?)
Ach ja. Ein geregelte_r Kolben/Station ist wohl Pflicht fürs Bleifreie
Löten (zumindest wenn es um Halbleiter geht). Ansonsten wird die Spitze
eventuell zu heiß.
Falls du noch keinen hast wäre die ZD-931 (Pollin 40€, Reichelt U.
Conrad 50-60€) und das 4-tlg Lötspitzenset von Reichelt eine günstige
Lösung.
Entlötlitze (flussmittelgetränkt) ist auch spätestens bei SMD-ICs
angebracht (auch beim verbleiben Lot).
Patrick S. schrieb: > Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, ob Indium ROHS-Konform ist. RoHS limitiert ja einige (wenige), genau definierte Stoffe: Blei, Cadmium, Quecksilber (noch drei andere, die für uns hier nicht so interessant sind). Insofern ist Indium also schon RoHS-konform. :) Bei REACH bin ich mir nicht völlig sicher. Die ist umfangreicher, und aus der Ecke kommt ja auch die Einstufung von Blei als Reproduktionsgift, die dazu geführt hat, dass es Baumärkte aus dem Programm genommen haben und Reichelt offiziell nur noch an gewerbliche Kunden bleihaltige Lote versendet. Aber ich denke, dass Indium davon auch nicht betroffen ist.
g457 schrieb: > Mit 1mm geht alles (wers nicht kann möge bitte Löten lernen). Wieso sollte ich lernen, eine Fleischfaser zwischen den Zähnen mit einem Besenstiel zu entfernen, wenn es denn feine Zahnstocher gibt? Harald schrieb: > persönlich nehme ich seit 20 Jahren nur 0,5mm Lot, > auch wegen des Verhältnisses Flux zu Lot. So ist es! 1 mm sollte man aber zusätzlich für die gröberen Sachen vorhalten. Von dem teuren 0.5er geht da sonst zu viel drauf, das kostet nur unnötig Geld.
Beitrag #6279251 wurde von einem Moderator gelöscht.
Jörg W. schrieb: > Auch sinnvoll ist irgendeine Reinigungsvariante für Flussmittelreste. > Früher habe ich 'ne alte Zahnbürste und Aceton benutzt. Örgs - Aceton ?? Bei uns in der Firma war Spiritus die erste Wahl. Aceton auf die Platinen und Bauteile zu bringen wäre DER Grund für eine fristlose Kündigung gewesen.
Patrick S. schrieb: > Ach ja. Ein geregelte_r Kolben/Station ist wohl Pflicht fürs Bleifreie > Löten (zumindest wenn es um Halbleiter geht). Ansonsten wird die Spitze > eventuell zu heiß. > > Falls du noch keinen hast wäre die ZD-931 (Pollin 40€, Reichelt U. > Conrad 50-60€) und das 4-tlg Lötspitzenset von Reichelt eine günstige > Lösung. Danke für den Tipp, aber ich habe mir das Einstiegsmodell von Stannol (STANNOL LÖTSTATION INDUSTA 550 55W) im Angebot geholt. War im Jänner vergünstigt (circa 60€-70€). Es ist keine JBC, aber jeder fängt mal klein an. ;-) Patrick S. schrieb: > Entlötlitze (flussmittelgetränkt) ist auch spätestens bei SMD-ICs > angebracht (auch beim verbleiben Lot) Ich habe den Soldabsorber (no clean) bestellt. Ich hoffe, dass die Litze was kann. Probieren geht über studieren. Patrick S. schrieb: > Dann möchte ich den freundlichen Herrn vom Ersa-Shop zitieren: "Viel > Spaß beim Löten!" (Der war schuld... Wollte mir kein bleihaltiges > verkaufen... ?) Immer dasselbe in den Geschäften, man will eine Sache kaufen und kauft gleich 10 Sachen dazu. :D Jetzt muss ich nur noch auf die Lieferung warten. Vielen Dank nochmal an alle, die Ratschläge waren mir eine große Hilfe!
Beitrag #6279271 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6279291 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6279317 wurde von einem Moderator gelöscht.
Oszi50 schrieb im Beitrag #6279291: > Und da hat der Jörg wieder zugeschlagen! Löschen ohne den Grund zu > nennen.. Der ist bekannt... Lass ihn mal seinen Job machen. Unfair würde ich das nicht nennen.
Maximilian S. schrieb: > Immer dasselbe in den Geschäften, man will eine Sache kaufen und kauft > gleich 10 Sachen dazu. :D Ich habe sogar weniger gekauft. Das Bleifreie hatte ich dann bei Reichelt bestellt, weil ich mir bleihaltiges bei Mouser bestellen wollte aber dringend welches brauchte. Nach den ersten 10 Bauteilen war ich aber überzeugt von dem Zeug. Der hohe Silbergehalt ist, nach dem was ich bisher dazu von erfahrenen "Bleifreien" gelesen habe wichtig für ein halbwegs angenehmes Handlöten. Dafür möchte ich die Hand nicht ins Feuer legen, aber dementieren kann ich es auch nicht. War halt gar nicht so schwer. ? Mit deiner Ausstattung bist du wahrscheinlich besser dran als ich... ? Mit 55W würde ich auch auskommen und der PTC-70 ist der billigste geregelte Markenlötkolben, welchen ich auf die schnelle gefunden habe. Die Spitzen sind aber der Hammer. Die 1,6mm-Meißel habe ich schon aus Versehen ne Nacht voll durchheizen lassen... Die Spitze der Spitze müsste nur im heißen Zustand gereinigt werden, dann sieht sie wieder aus wie neu. Kosten aber auch bis zu 30€ (die meisten liegen zwischen 8€ und 20€).
Jörg W. schrieb: > Edit: meine Variante „fürs Grobe“: „Löthonig“, u.a. bei Conrad > erhältlich (aber sich auch woanders). Damit lassen sich auch uralte > Bauteile verzinnen. Ansonsten einen Flussmittelstift, die gibt's auch in > no-clean. Was läuft bei mir falsch, dass ich "Löthonig" noch niemals auf dem Tisch hatte? Klar, sehr alte Bauelemente sind störrisch, ich habe noch ein bisschen 60/40 mit F-SW26, geht deutlich besser als moderne Flußmittel. Maximilian S. schrieb: > Ich werde mal beide bleihaltigen Felder Varianten probieren, also > Sn60Pb40 und Sn62Pb36Ag2. Ich hatte noch nie Bleilot mit Ag2 in den Fingern, auch in der Serienfertigung ist es mir nicht begegnet - wozu soll das gut sein? Was ich habe, sind neben 60/40 noch Sn60Pb38Cu2 und Sn63Pb37, in der Verarbeitung bemerke ich keine Unterschiede. > Beide in der "EL"-Variante mit 3,5% Flux Der Anteil hat keinen Bezug zur F-SW-Nummer. > (F-SW32). Je höher die Zahl beim Flux desto > weniger aggressiv ist der Flux meines Wissens, Das ist so, wobei F-SW doch inzwischen durch DIN- oder ISO-sonstwas-Nummern abgelöst wurde. Vor Jahrzehnten wurde in der Fertigung F-SW26 aus dem Verkehr gezogen, weil es angeblich Langzeitfehler verursacht und durch F-SW32 ersetzt. Da habe ich kurz zugefasst und meinen üblichen Fehler gemacht: Ich war zu bescheiden. Ich löte überwiegend mit 32 und spare mir den Restbestand 26 für Problemfälle auf. Michael Gugelhupf schrieb: > Wenn ich meinen Bastlerhut auf habe: Sinnlos. > > Irgendwann muss man auch mal ehrlich zu sich sein. Baut man für die > Ewigkeit oder ist es eine nette Bastelei die einen sowieso nach ein paar > Monaten nicht mehr interessiert? Was soll das denn denn? Wenn ich 'bastele', entstehen dabei Geräte, so richtig mit Gehäuse drum herum. Von denen erwarte ich, dass die beliebig viele Jahre zuverlässig funktionieren. Für "nach ein paar Monaten nicht mehr interessiert" ist mir meine Zeit zu schade, da kann ich besser Fernsehen gucken und Bier trinken.
Beitrag #6279834 wurde von einem Moderator gelöscht.
Nach euren Ratschlägen, weiteren Recherchen und der momentanen Verfügbarkeit habe ich folgende Lote gekauft: Hs10 sn60Pb40 1mm Wollte eigentlich ISO Core "El" bestellen, aber mein Fachhändler im Ort hat gesagt, dass die Lieferung länger dauert und mir obengenannten als Klassiker und Einstiegsdraht empfohlen. Kann lt Ihm nichts besonderes, aber ist definitiv nicht schlecht. Hs10 fair sn99,3 cu0, 7 (10g) War als Probier Portion quasi bei der Station dabei. Probieren geht über studieren. Felder ISO core ultra clear sn96,5Ag3Cu0,5 Auf Paddys, Patrick S. und Jörg W. Rat habe ich mir den noch angeschafft. Patrick S. schrieb: > ? Dafür doch nicht. ? > Ich würde mir trotzdem eine kleine Menge Sn9xAg>3Cu<1 zulegen. Es gibt > halt Legierungen und Anwendungsbereiche, in denen Blei nichts zu suchen > hat. Paddy schrieb: > So viel war das nicht. > Kauf' dir einfach > 100+g Sn9XAg3,X o. Ä. (Für quasi alles) > 30+g SnXXBiXX und Sn60Pb40 (für temperaturempfindliche/alte Sachen) > > Dann bist du erst einmal eine Zeit lang bedient. > Du auch. ? Jörg W. schrieb: > Um zum Thema zurück zu kommen, meine Empfehlung wäre nach wie vor Armack > Typ 32-3. Vielen Dank für euren Rat, den armack Draht gab es bei mir leider nicht. Manfred schrieb: >> Beide in der "EL"-Variante mit 3,5% Flux > > Der Anteil hat keinen Bezug zur F-SW-Nummer. Stimmt, aber die EL Variante hat 3,5% Flux und RA 2,5%. Ist kurz überflogen, der einzige Unterschied. Entlötlitze (no clean), ein kleiner lötdampfabsauger und löthonig hab ich auch noch bei pollin bestellt. Werde alle Varianten bei Übungs Platinen probieren. Mal schauen, wie das läuft. Schöne Woche noch!
Maximilian S. schrieb: > Vielen Dank für euren Rat, den armack Draht gab es bei mir leider nicht. Den gibt's in irgendeinem Dachrinnenladen, lustigerweise.
Beitrag #6281606 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6281660 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6281718 wurde von einem Moderator gelöscht.
Manfred schrieb: > Ich hatte noch nie Bleilot mit Ag2 in den Fingern, auch in der > Serienfertigung ist es mir nicht begegnet - wozu soll das gut sein? Was > ich habe, sind neben 60/40 noch Sn60Pb38Cu2 und Sn63Pb37, in der > Verarbeitung bemerke ich keine Unterschiede. Bin noch Anfänger, aber zum bleihaltigen Lötzinn mit Kupfer fand ich hauptsächlich emotionale Diskussionen im Internet, weswegen ich dazu nichts vernünftiges schreiben kann. Silber im bleihaltigen Lötzinn macht angeblich schönere Lötstellen und den Lötzinn teurer ?. Jörg W. schrieb: > Maximilian S. schrieb: >> Vielen Dank für euren Rat, den armack Draht gab es bei mir leider nicht. > > Den gibt's in irgendeinem Dachrinnenladen, lustigerweise. Armack wurde scheinbar von stannol geschluckt, weißt du wie das Produkt bei stannol heißt. Vll haben sie den Namen eh beibehalten. Eine Frage hätte ich noch interessehalber zu Kolophonium. Bisher habe ich nur gelesen, dass er eingesetzt wurde, weil er weniger aggressiv ist. Vereinzelt findet man auch Beiträge, wo Leute davor warnen, weil er angeblich extrem korrosiv ist. Ist das wahr? Ich würde es sowieso, schon aus optischen Gründen, entfernen.
Maximilian S. schrieb: > Beiträge, wo Leute davor warnen, weil er angeblich extrem korrosiv ist. > Ist das wahr? Naja, Flussmittel müssen eine gewisse Aggressivität haben, denn sie sollen Oxide entfernen. Was man bei der Komposition der Flussmittel versucht zu erreichen ist, dass sie nahe der Löttemperatur aktiv werden, bei Löttemperatur nicht zu schnell verdampfen, aber bei Zimmertemperatur möglichst wenig aggressiv sind. Es ist klar, dass das ein Spagat ist … Bei den meisten Flussmitteln merkt man daher von deren Aggressivität erst was unter Extrembedingungen, also Hitze + Feuchtigkeit. Kolophonium macht da kaum eine Ausnahme, und letztlich ist der genannte „Löthonig“ auch nur aufgelöstes Kolophonium. Bezüglich BF32-3, display3000 hat es nach wie vor (und hatte es schon lange): https://shop.display3000.com/werkstatt/loetzinn-lote/bleifreies-loetzinn-2.html Unter welchem Namen Stannol das weiterführt, müsste man wohl bei denen (oder bei display3000) mal fragen.
Beitrag #6282076 wurde von einem Moderator gelöscht.
Maximilian S. schrieb: > Beim Recherchieren zum Thema bleihaltigem Lot, stoße ich immer wieder > auf 2 Lote, und zwar Sn60Pb40 und Sn62Pb36Ag2. Der einzige Vorteil von > letzterem, bis auf persönlicher Präferenz, ist scheinbar der Glanz, > wegen des Silberanteils. Nein, so einfach ist das nicht. Also: Sn60Pb40 ist das klassische Lötzinn für die Elektronik. Es ist aber nicht ganz genau das Eutektikum, das ist nämlich bei Sn63Pb37 mit einer Schmelztemperatur von 183°C. Sn60Pb40 liegt einen kleinen Tick darüber, m.W. so etwa 2..5 K mehr. Mit etwas Silber, also Sn62Pb36Ag2 kommt man noch etwas drunter, das schmilzt bei 179°C. Alle bleifreien Lote schmelzen bei deutlich höheren Temperaturen, wenn mit Silber, dann schmelzen die bei etwa 220°C, sonst bei etwa 230°C. Das ist im Durchschnitt etwa 40..50 Kelvin mehr als bei bleihaltigem Lot. Fazit: Für bleifreie Lote brauchst du eine Lötkolbentemperatur, die mindestens 50, zumeist jedoch etwa 60..70 Kelvin höher liegen muß als bei bleifreiem Lot. Warum nicht 230-183=47 Kelvin? Weil beim Löten eben auch der Wärme-Abfluß in die Umgebung der Lötstelle höher ist, das Temperaturgefälle zwischen Lötauge und Kolbenspitze höher ist und man deshalb mit einer höheren Spitzentemperatur herangehen muß. Darum. So, nun kannst du dir alles Weitere selber ableiten: - Dein Lötkolben muß heißer sein, also brauchst du dafür mehr Leistung - Aus gleichem Grunde sollte der eine automatische Absenkung/Abschaltung haben, damit dir die Spitze nicht gleich verzundert - Du brauchst dringend Kolophonium direkt auf der Lötstelle als Bedeckung, weil dir sonst das Zinn schon beim Löten oxidiert (Ausnahme: Wenn du unter Stickstoff lötest) - Das Kolophonium verbrennt bei den höheren Temperaturen schneller und du hast deshalb ne Reinigungsaufgabe - Du brauchst möglichst dünnes Lot, eben um unnötigen Wärmeabfluß zu minimieren - Du mußt schneller und zugleich vorsichtiger sein beim Löten, weil sowohl die Bauteile Eher Schaden nehmen als auch die Leiterzüge auf der LP sich schneller ablösen. Kurzum: Bleifrei geht mittlerweile für Profis problemlos, die ohnehin nicht mit dem Kolben und Lötinn von der Rolle löten. Es geht auch für den Handlöter problemarm, sofern er erfahren ist, gutes Werkzeug hat und LP und BE in einem gut lötbaren Zustand vorliegen. Für den Lötanfänger mit zumeist mickriger Ausrüstung ist bleifrei jedoch problematisch. Das solltest du halt wissen - und jetzt weißt du es. Nochwas zum Schluß: Daß das Bleitetraethyl aus dem Kraftstoff verbannt wurde, ist völlig OK, denn das Zeugs wurde ja in die Luft geblasen und jeder hat es unfreiwillig einatmen müssen. Daß man Bleirohre aus den Wasserleitungen verbannt, ist auch OK, denn dort fließt ja das Zeugs, was wir täglich in uns aufnehmen. Daß jetzt aber auch Blei aus den Leiterplatten verbannt wurde, ist nicht OK. Wann hat z.B. Jörg Wunsch seine letzte Leiterplatte angeknabbert? W.S.
Jörg W. schrieb: > Naja, Flussmittel müssen eine gewisse Aggressivität haben, denn sie > sollen Oxide entfernen. Das gilt seit Langem als der Weisheit letzter Schluß, ist so aber nicht wirklich richtig. Flußmittel sollen das Oxidieren des Lotes verhindern oder zumindest stark einschränken und sie sollen die Oberflächenspannung so beeinflussen, daß das geschmolzene Lot eben möglichst gut und schnell auf der Kontaktoberfläche breitfließt und damit den metallischen Kontakt herstellt. Lediglich für mehr oder weniger verkeimte Lötstellen/BE-Beine usw. ist eine reduzierende Wirkung des Flußmittels vonnöten - damit sie nicht noch zusätzliches Oxid verursachen, weswegen die bekannten Flußmittel für Feinlötungen eben dezent reduzierend eingestellt sind. Und vom Salmiak-Stein oder verdünnter Salzsäure reden wir hier nicht. Das war und ist ne ganz andere Liga. W.S.
W.S. schrieb: > Für bleifreie Lote brauchst du eine Lötkolbentemperatur, die mindestens > 50, zumeist jedoch etwa 60..70 Kelvin höher liegen muß als bei > bleifreiem Lot. Mein Erfahrungswert liegt da eher bei 30 K. Allerdings habe ich an der Weller-Station seinerzeit für bleifreies Lot 350 °C eingestellt, für bleihaltiges 320 °C. Die gleichen 320 °C stelle ich an der JBC für bleifreies ein. Es hängt also letztlich viel stärker vom Werkzeug als vom Lot selbst ab. W.S. schrieb: > weswegen die bekannten Flußmittel für Feinlötungen eben dezent > reduzierend eingestellt sind. Was anderes habe ich letztens mit dem „Spagat“ auch nicht geschrieben. Daher ja auch weiter oben: für „hartnäckige“ Fälle den Löthonig, der wirkt deutlich reduzierender als die Flussmittel, die in den Loten enthalten sind. Daher bekommt man damit eben auch 40 Jahre alte (oder ungünstig gelagerte) Bauteile verlötet, bei denen der Flussmittelstift nicht weiter hilft. Salmiakstein war sowieso zum Reduzieren des Kupferoxids der Lötspitze, nicht für die Lötstelle selbst. Gibt's aber auch heute noch in diesen „Spitzenreiniger“-Pasten, dort nur mit Zinnkügelchen gemischt.
Beitrag #6282347 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6282353 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6282374 wurde von einem Moderator gelöscht.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.