Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Rigol MSO2102A Erfahrungen bzw. Alternativen


von Paul S. (alpinist)


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Hallo,
der Titel sagt ja eigentlich schon alles. Ich möchte mir ein erstes 
eigenes Oszilloskop kaufen. Das Teil im lokalen Makerspace ist noch ein 
analoges und außerdem muss ich dafür einmal quer durch die Stadt. Viele 
Berichte habe ich zu der Rigol 1GSa/s Serie gefunden, überwiegend 
positive - zumindest was das Preis-Leistungsverhältnis betrifft.
Was ich brauche, bzw. gerne hätte:

- 4 Kanäle
- Signal Decodierung für UART, SPI, CAN
- ein zumindest nachrüstbarer Logik-Analysator wäre schön

Schmerzgrenze beim Preis ist um die 1000€, deutlich darüber will ich 
eigentlich nicht gehen.
Hat jemand das Rigol MSO2102A? Hat jemand eine andere Empfehlung, evtl. 
Siglent? Oder soll ich das ganze doch noch aufschieben und länger auf 
ein Tektronix oder vergleichbares sparen?
Ganz vielen lieben Dank!

Ihr habt mir ja schon beim Umstieg auf stm32 wertvolle Tipps gegeben. Da 
habe ich mich mittlerweile eingefuchst, erste eigene Libraries ausgehend 
von CMSIS geschrieben (also ohne HAL oder gar RTOS. Der Anfang war 
mühsam - aber es hat sich total gelohnt! Gerade DMA möchte ich nicht 
mehr missen.
Also nochmals: vielen Dank an alle hier!
Viele Grüße Paul

von Klaus R. (klaus2)


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Kauf dir doch ein DSO1054Z o.ä. und nen Salea Clone dazu? Reicht lange. 
Bei Rigol machste in jedem Fall nix falsch, besonders bzgl PLV.

Klaus.

von Paul S. (alpinist)


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Ja, daran habe ich auch schon gedacht. Gerade die Plus- Serie hat es mir 
da angetan, aber die Logik-Probe kostet da gleich 250€ und dann ist der 
Abstand zur 2GSa/s Serie nicht mehr so groß. Und dann hätte ich auch 
gleich was für Ethernet und USB - was aber derzeit noch Zukunftsmusik 
ist. Oder kann ich mir das abschminken damit ein 48MHz Signal zu 
untersuchen? Ja, ich weiß das das recht optimistisch ist.

von Paul S. (alpinist)


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Klaus R. schrieb:
> und nen Salea Clone dazu?
Der geht aber nur bei TTL, evtl. noch 3.3V. Oder, habe ich das falsch im 
Kopf?

von Jörg R. (solar77)


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Paul S. schrieb:
> Hat jemand das Rigol MSO2102A? Hat jemand eine andere Empfehlung..

Nein, ich habe leider noch keine Erfahrung mit Rigol Oszilloskopen. Ich 
überlege aber mir eines zu kaufen. In meiner engeren Wahl ist das von 
Klaus genannte DS1054S.

Klaus R. schrieb:
> ein DSO1054Z

https://www.batronix.com/versand/oszilloskope/Rigol-DS1054Z.html

Für ca. 70,- mehr gibt es das DS1074S, mit 70Mhz.

https://www.batronix.com/versand/oszilloskope/Rigol-DS1074Z-Plus.html


Für ca. 1050,- Euro gibt es das MSO5074 mit großen Touchsreen:

https://www.batronix.com/versand/oszilloskope/Rigol-MSO5074.html

Alle 3 bekommt man derzeit bei Batronix inkl. serieller Decodierung (I2C 
und andere) ohne Aufpreis.

Das ersetzt den Salea(Clone) nicht, aber für vieles reichen die 
Funktionen.

Schaue dir mal Tutorials zu den Geräten an.

: Bearbeitet durch User
von Paul S. (alpinist)


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Oh, das MSO5074 ist ja ein tolles Gerät. Mit den Aufrüstoptionen 
definitiv zukunftssicher. Wow, 8GSa/s bei einem Kanal.
Von der DS1054Z Serie kannst Du übrigens ruhig das günstigste Kaufen und 
dann per 'Hack' zum 100MHz Gerät machen. Ist natürlich nicht ganz legal 
- aber das machen scheinbar sehr, sehr viele der Käufer...

von Jörg R. (solar77)


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Paul S. schrieb:
> Oh, das MSO5074 ist ja ein tolles Gerät. Mit den Aufrüstoptionen
> definitiv zukunftssicher. Wow, 8GSa/s bei einem Kanal.

Wie gesagt, ich habe keine Erfahrung mit den Geräten. Man hat allerdings 
genug Zeit das Gerät zu testen, und es ggf. zurückzugeben.

> Von der DS1054Z Serie kannst Du übrigens ruhig das günstigste Kaufen und
> dann per 'Hack' zum 100MHz Gerät machen. Ist natürlich nicht ganz legal
> - aber das machen scheinbar sehr, sehr viele der Käufer...

Ich würde schon die 70,- Euro mehr bezahlen? Man weiß bei solchen 
Eingriffen nie wie das Gerät dann auf ein offizielles Update reagiert. 
Ich bin aber auch so kein Freund von diesen Hacks.

: Bearbeitet durch User
von Paul S. (alpinist)


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Hallo Jörg!
Vielen Dank dir nochmals für den Hinweis mit dem MSO5074.
Ich hatte gedacht aus der Serie gäbe es 2-Kanal Geräte. Das kratzt zwar 
schon sehr an meinem Limit, aber ich kaufe seit jeher lieber einmal 
etwas was andere als Overkill bezeichnen würden, freue mich an der 
Funktionalität und behalte das dann auch lange.
Ich schlafe jetzt noch mal darüber, aber wenn keiner mehr kommt und 
sagt: "kauf das auf gar keinen Fall!", ja dann wird es das wohl werden.

von Jörg R. (solar77)


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Paul S. schrieb:
> Klaus R. schrieb:
>> und nen Salea Clone dazu?
> Der geht aber nur bei TTL, evtl. noch 3.3V. Oder, habe ich das falsch im
> Kopf?

Von Saleae gibt es Logik Analyser die auch analog können, mit 8 bzw. 16 
Kanälen. Die kosten allerdings 760,- bzw. 1080,- Euro. Digital arbeiten 
die Pro-Geräte von 1.2V - 5.5V.
Ob es Clone die auch analog können, wie bei den Digitalversionen, weiß 
ich nicht.

https://www.batronix.com/versand/logik-analyser/Saleae-Logic-pro-8.html


Paul S. schrieb:
> Ich schlafe jetzt noch mal darüber, aber wenn keiner mehr kommt und
> sagt: "kauf das auf gar keinen Fall!", ja dann wird es das wohl werden.

Dann bin ich auf deine Entscheidung gespannt, und vielleicht auf einen 
kleinen Bericht.

von A. B. (Gast)


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Paul S. schrieb:
> Hallo Jörg!
> Vielen Dank dir nochmals für den Hinweis mit dem MSO5074.
> Ich hatte gedacht aus der Serie gäbe es 2-Kanal Geräte. Das kratzt zwar
> schon sehr an meinem Limit, aber ich kaufe seit jeher lieber einmal

Die MSO5xxx-Serie lässt sich übrigens per Software auch "aufbohren" ...

von Olaf (Gast)


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> Siglent? Oder soll ich das ganze doch noch aufschieben und länger auf
> ein Tektronix oder vergleichbares sparen?

Fuer das was die meisten zuhause so machen sind Oszis mittlerweile 
technisch austauschbar geworden. Erst recht wenn du bereit bist einen 
tausi auszugeben.

Allerdings sind das mittlerweile alles komplexe Computer die gewisse 
Bedienphilosophien verfolgen. Es haengt dann auch sehr viel vom 
persoenlichen Geschmack ab. Daher selber begrabbeln!

Mit Empfehlungen hier ist das auch so eine Sache weil viele halt nur die 
Billigheimer von Rigol kennen, die loben das dann natuerlich in den 
Himmel. .-)

Olaf

von Jörg R. (solar77)


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Olaf schrieb:
> Mit Empfehlungen hier ist das auch so eine Sache weil viele halt nur die
> Billigheimer von Rigol kennen, die loben das dann natuerlich in den
> Himmel. .-)

Stimmt? Mein erster Satz in dem Thread lautete deswegen auch...

Jörg R. schrieb:
> Nein, ich habe leider noch keine Erfahrung mit Rigol Oszilloskopen.

In den Himmel gelobt wurde zudem auch nichts.

Was empfiehlt Olaf denn für den Hobbybereich?

PS: Ich habe ein R&S RTB2002, das ist kein „Billigheimer“. Allein die 
Option (die ich nicht habe) für die serielle Decodierung kostet um die 
500,- Euro? Für das Geld gibt es von Rigol ein komplettes 4-Kanal Oszi 
mit dieser Option und weiteren dazu. Für einen Hobbyelektroniker 
sicherlich keine schlechte Wahl.


@TO
Du suchst zwar 4-Kanal, trotzdem noch dieser Link:

https://www.welectron.com/Keysight-DSOX1102A-Oszilloskop?ek=3

Das liegt mit den Optionen in der 70Mhz Variante ebenfalls etwas über 
deinem Budget.

Leider habe ich auch mit Oszis von Keysight keine Erfahrung. Vielleicht 
äußert such aber der ein oder andere User und kann Erfahrungen 
mitteilen.

: Bearbeitet durch User
von Paul S. (alpinist)


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Hallo, liebe Forumsmitglieder!
Ich habe mich entschieden und mir soeben das Rigol MSO5074 bei batronix 
bestellt. Mit 1070€ eigentlich schon leicht über meinem Limit - aber die 
Spezifikationen waren dann doch zu verlockend. Es wird nächste Woche 
hier bei mir eintreffen und dann werde ich natürlich berichten. Vielen 
Dank für eure Ratschläge!

von Olaf (Gast)


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> Was empfiehlt Olaf denn für den Hobbybereich?

Tja, also wenn du so fragst. :-)

Ich hab zuhause ein HMO2022 mit allen Lizenzen und Logictastkopf.
Also ein 200Mhz/2Kanal mit zusaetzlichen 8Logickanaelen.

In der Firma hab ich auf dem Schreibtisch ein HMO2024. (die fetten 
Brummer sind dann im Labor) Auch mit HM3508.

Die Bedienung der Hamegs finde ich SUPER. Ich selber hab mir 200Mhz 
gekauft weil ich krass viel Kohle hab und dachte es kann ja nicht 
schaden. :-) Ich denke aber wenn man sparen will kann man auch mit 
100Mhz gut leben. Ich brauche zwar auch manchmal mehr, aber das ist dann 
gleich eine ganz andere Liga und sowas nutz man nur wenn man es wirklich 
braucht. Schoen bei Hameg ist auch die FFT!

Leider hab ich gedacht das man mit 2Kanaelen privat auskommt. Einfach 
weil man frueher auch nicht mehr hatte. Ich geb zu da war ich zu geizig. 
Ich wuerde dringendst zu 4Kanaelen raten. In der Firma haette ich sogar 
gerne 6-8 und muss mir deshalb schon mal eine zweite Kiste daneben 
stellen. Aber wenn man es selbst bezahlen muss dann sind 4 wohl okay.

Wenn man 4Kaenaele hat dann halte ich mittlerweile zumindest bei Hameg 
den HM3508 (das ist der digitale Tastkopf) fuer ueberfluessig. Man 
braucht digital heute ja eigentlich nur noch fuer serielle Busse und das 
geht mit 4Kanaelen bei Hameg genauso gut. Leute die das anders sehen 
werden meist deutlich mehr wie 8Logickanaele brauchen. Aber sowas ist 
IMHO mittlerweile selten.

Ich arbeite in der Firma auch gelegentlich mit Rigol, Agilent, Tek, 
Lecroy, R&S.

Mein Eindruck:

Rigol: Soweit okay, Tastkoepfe schlimm, Look&Feel manchmal sehr lahm, 
aber
       nicht immer.

Agilent: Gut und schnell. Wuerde ich auch kaufen/nutzen wenn man sie 
sich leisten kann. Teilweise sauteure Lizenzen fuer alles moegliche, 
manchmal Sonderangebote moeglich. Wuerde ich kaufen wenn ich bei 
Lizenzen nicht abgezockt werde! Nach Sonderaktionen schauen!

Tek: TEchnisch super, aber ich mag die Bedienung nicht. Viele Menues 
machen den Bildschirm klein. Zubehoerpreise vom allerschlimmsten!

Lecroy: Schoen, aber auch schoen teuer.

R&S: Vermutlich super wenn man die Kohle hat sich eins auf den 
Arbeitsplatz zu stellen, ziemlich doof wenn eins in der Firma rumsteht 
das man selten nutzt weil die Bedienung ganz anders ist. Wenn du da 
zweimal im Jahr dran musst dann kratzt du dich erstmal am Kopf.

Aber da ist natuerlich viel persoenlicher Geschmack bei und ich kenne 
natuerlich nicht alle Geraete eines Herstellers. Da gibt es sicher auch 
mal Unterschiede in ihren Familien!

Muesste ich mir heute was neues kaufen wuerde ich mir mal ein Yokogawa 
DLM3000 anschauen. Oder ein gebrauchtes aelteres. Ich kenne die nicht, 
aber ich find die optisch cooler. Ausserdem bin ich Linkshaender, da 
erscheint es klueger wenn die Knoepfe unter dem Screen sind. Die bauen 
aber auch keine Sonderangebote. :-)

Olaf

von Olaf (Gast)


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Noch ein Punkt. Ich hab mir damals Hameg gekauft weil das die 
ersten/einzigen waren die auf den Analogkanaelen digitale Dekoder und 
digitale Trigger (also z.B auf eine I2C-Adresse triggern, oder bestimmte 
Bytes in einem RS232 Datenstrom) angeboten haben. Das halte ich fuer 
extrem wichtig.
Im Zeitalter des Mikrocontrollers will man darauf niemals mehr 
verzichten wenn man das einmal genutzt hat.

Ich koennte mir aber vorstellen das dies andere Hersteller mittlerweile 
genauso bieten. Wuerde ich aber pruefen!

Und noch was, das was man bei einem 4Kanal Geraet am ehesten vermisst 
ist ein grosser Bildschirm. Wenn also Kohle uebrig ist dann eine Serie 
mit grossem Screen kaufen.

Olaf

von Paul S. (alpinist)


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Hallo Olaf!
Das hier ist es jetzt geworden:
https://www.batronix.com/versand/oszilloskope/Rigol-MSO5074.html
Ausschlaggebend waren nicht zuletzt die zahlreichen Erfahrungsberichte 
im englischsprachigen eevblog.com Forum. 8GSa/s sind wahrscheinlich mehr 
als ich wirklich benötige - aber schaden kann es ja auch nicht.
Viele Grüße
Paul

von Olaf (Gast)


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> Das hier ist es jetzt geworden:

Du kannst ja mal nach einem Monat sagen wie zufrieden du bist. :)

> 8GSa/s sind wahrscheinlich mehr
> als ich wirklich benötige - aber schaden kann es ja auch nicht.

Da steht ja auch ueberrall "bis zu". Bei mehr Kanaelen gleichzeitig 
reduziert es sich ja schnell auf kleinere Werte die aber sicher mehr als 
ausreichend sind. Erst recht bei 70Mhz.

Olaf

von Paul S. (alpinist)


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Ja, bei zwei Kanälen sind's noch 4GSa/s, bei allen 4 Kanälen 2GSa/s. 
Sobald ich mich ein bisschen mit dem Gerät auseinander gesetzt habe, 
werde ich berichten.

von Old P. (Gast)


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Nun ich auch noch....

Nachdem ich lange Zeit mit dem (hier im Forum) sehr bekannten Hantek 
(Voltcraft-Version) gearbeitet und dieses zum MSO aufgerüstet habe, ist 
dann vor etwa 2 Jahren ein MSO2072A ins Haus gekommen. Das hat zwar nur 
70MHz, doch ich muss ja auch auf die Euronen achten....
Die Unterschiede zu 21er Serie habe ich nicht im Kopf, äußerlich sehen 
die gleich aus.

Ich bin sehr zufrieden damit, auch den LA habe ich schon öfter genutzt.
Die beiden mitgelieferten Proben sowie die Digigalprobe sind anständig 
verarbeitet, wobei ich für Analog noch immer alte Tastköpfe von Philips 
und HP verwende (die sind halt da)
Die Bedienung ist relativ "DSO-typisch" und wer nie mit Analogscopes 
gearbeitet hat, muss auch nicht umdenken, was mir zunächst schwer fiel 
;-)
Ich würde zumindest immer ein MSO einem DSO vorziehen, auch wenn es 
"Einfachst-LA-Gelumpe" schon ab ein paar Euro gibt. Vorteil ist auch die 
gleichzeitige Darstellung von Analog- und Digitalsignalen auf einem 
Schirm, so sieht man Abhängigkeiten voneinander viel intuitiver.

Rigol oder Siglent nehmen sich inzwischen wohl nicht mehr soviel und zu 
beiden gibt es Fanboys... ;-) OWON und Kollegen spielen dann eher eine 
Liga tiefer.

Old-Papa

von Olaf (Gast)


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> Das hat zwar nur
> 70MHz, doch ich muss ja auch auf die Euronen achten....

Ich denke auch das 70MHz fuer die allermeisten Leute reichen wird. 
Selbst in der Firma wuerde mir das vermutlich sehr oft ausreichen. Wenn 
das dann nicht reicht dann braucht man fast sofort die dicken Kisten mit 
1Ghz.
Allerdings wunder ich mich wieso seit einiger Zeit die Hersteller alle 
mit 70Mhz um die Ecke kommen. Frueher gab es 20, 40, 60 und 100. 
Irgendwie waere mir 70 zu unrund. :-D

> Ich würde zumindest immer ein MSO einem DSO vorziehen, auch wenn es
> "Einfachst-LA-Gelumpe" schon ab ein paar Euro gibt.

DAs sehe ich genauso. Es spricht ja nichts dagegen noch so ein 
Billigteil extra zu haben, aber auf den LA im Oszi moechte ich ganz 
gewiss nicht verzichten.

Olaf

von Jörg R. (solar77)


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@Olaf

Hast Du Erfahrungen mit USB-Oszilloskopen, vorrangig Picoscope?

Die Frage geht natürlich auch an Andere die hier mitlesen.

@TO
Sorry für etwas Offtopic, aber vielleicht interessiert dich das auch. 
Wenn auch erst für später einmal.


Paul S. schrieb:
> Das hier ist es jetzt geworden:
> https://www.batronix.com/versand/oszilloskope/Rigol-MSO5074.html

Deine Erfahrungen würden mich dann auch interessieren. Auch wie sich das 
Oszi über den Touchscreen bedienen lässt.

Und...Glückwunsch schon mal vorab?


Olaf schrieb:
> Ich hab mir damals Hameg gekauft...

Ich mag die Geräte auch, hatte damals u.a. das Modulsystem mit DMM, 
Counter, NT usw. Ich finde nur dass die Geräte sehr teuer geworden sind.


Olaf schrieb:
> ...weil ich krass viel Kohle hab...

Ja, kann ich nachvollziehen, geht mir auch so? Irgendwo muss die Kohle 
ja hin?

: Bearbeitet durch User
von Olaf (Gast)


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> Hast Du Erfahrungen mit USB-Oszilloskopen, vorrangig Picoscope?

Nein. Aufgrund einer bewussten Lebensentscheidung konnte ich das
vermeiden. :-)

1. Privat nutze ich ausschliesslich Linux

2. Man hat bei Entwicklungen eh schon viel auf dem PC laufen, also 
Debugger, spezielle Software die meine Hardware steuert, Schaltplaene, 
usw. Da will ich nicht noch einen weiteren Monitor auf dem Tisch haben 
wo der Oszi drauf laeuft.

3. Es ist praktisch wenn man sein Oszi auch mal mit zum Auto/Motorrad 
nehmen kann ohne den grossen Aufriss zu machen.

4. Ich moechte keine Gedanken darueber anstellen muessen ob die 
Masseverbindung von so einem USB-Oszi meine Schaltung beeinflusst.

Olaf

von Olaf (Gast)


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> Ich mag die Geräte auch, hatte damals u.a. das Modulsystem mit DMM,
> Counter, NT usw. Ich finde nur dass die Geräte sehr teuer geworden sind.

In der Firma zahlt es ja die Firma. :)

Im ernst, muesste ich naechste Woche ein neues Oszi kaufen wuerde ich 
mir die Rigols vermutlich auch sehr genau anschauen. Ich bin gerade 
etwas angepisst von Hameg weil ich letzte Woche zum zweiten mal die 
Encoder in meinem 2022 reinigen musste. Bloed ist nur das ich denen 
keinen Fehler vorwerfen kann. Die Encoder sind von guter industrieller 
Qualitaet und ich sehe auch keinen Fehler in der Schaltung. Naja, 
vielleicht hab ich beim ersten mal nicht richtig geputzt....

Die Modulkisten haben wir in der Firma natuerlich auch rumfliegen. Sowas 
kann man IMHO nicht in der Gesamtheit bewerten. Es gibt da Einschuebe 
die sind okay und andere die sind total bloed. Aber generell bloed ist 
natuerlich der geringe Platz auf der Frontplatte. Ist nicht schoen wenn 
man an einem Netzteil die Darstellung zwischen Strom und Spannung 
umschalten muss.

Olaf

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


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Olaf schrieb:
> Im ernst, muesste ich naechste Woche ein neues Oszi kaufen wuerde ich
> mir die Rigols vermutlich auch sehr genau anschauen.

Die MSO5000 sind sehr nett ;)
Hat gegen ein R&S RTB2004 gewonnen.
Das RTB2004 hat laut DB 2 Decoder.
Nur sind das nur 2 halbe Dekoder!
Für UART TX und für UART RX geht jeweils 1 Dekoder drauf!
Dat Selbe für MISO/MOSI.

Da Haste also ein MSO mit 4 Analog und 16 Digital Kanälen, aber nur 
EINEN Dekoder.
Was soll das denn bitte? Die wollen nich verkaufen oder was?
Ich kenne das bisher nur so, dass ein Dekoder immer beide Datenleitungen 
kann (Yokogawa, Rigol, Agilent, Tek, usw).
Das MSO5000 hat übrigens 4 Dekoder.

Also mal den R&S Vertrieb gefragt was da los ist und nur eine 
arrogante/hochnäsige Antwort bekommen.
Ungefär so:
Für mehr Dekoder ist die Plattform zu schwach und wozu brauchen Sie 
überhaupt mehr als einen?
Auf 2 Datenströme könne sie doch eh nicht triggern!

-> Damit steht R&S bei mir jetzt auf der roten Liste von Dingen, die bei 
Kaufentscheidungen nichtmal mehr näher angesehen werden.

von Faktenchecker (Gast)


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Deine komplette R&S Aussage kann ich dir glauben.

von Faktenchecker (Gast)


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'nicht' glauben sollte es heißen

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


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Der Nachweis wird durchaus schwierig, laut DSGVO darf ich den Mailinhalt 
ja nicht hier reinkopieren.

von Olaf (Gast)


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> und wozu brauchen Sie überhaupt mehr als einen?

Klar, wenn ich dein komisches Gelaber so lesen haette ich genau dasselbe 
gedacht....

Ich bin jedenfalls noch nie an eine Grenze gestossen was die 
gleichzeitigen Dekodiermoeglichkeiten angeht.

Olaf

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


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Olaf schrieb:
> Ich bin jedenfalls noch nie an eine Grenze gestossen was die
> gleichzeitigen Dekodiermoeglichkeiten angeht.

Weil dein Oszi 2 echte Dekoder hat?

von Olaf (Gast)


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> Weil dein Oszi 2 echte Dekoder hat?

Ja, aber nicht nach deiner absurden Definition.

Olaf

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


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Olaf schrieb:
> Ja, aber nicht nach deiner absurden Definition

Hmm, es ist also absurd wenn alle Anderen (zumindest mir bekannten, 
siehe oben) das "ordentlich" machen.
Also 1 Dekoder kann beide Datenleitungen: UART TX/RX bzw SPI MISO/MOSI 
und I2C SCL/SDA.

Nur dieses RTB2004 kanns nicht, das nächst höherpreisige hatte das dann 
auch wieder in ordentlich. (war dann aber eben zu teuer)
Das ist dann eher absurd ;)

von Jörg R. (solar77)


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Mw E. schrieb:
> Die MSO5000 sind sehr nett ;)
> Hat gegen ein R&S RTB2004 gewonnen.

Hast Du einen Link dazu?

von egonotto (Gast)


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Hallo,


von Jörg R. (solar77):

"
@Olaf

Hast Du Erfahrungen mit USB-Oszilloskopen, vorrangig Picoscope?

Die Frage geht natürlich auch an Andere die hier mitlesen."

ich hab einen Turm von 5 USB-Oszilloskopen:

DSO 2074G 
(https://www.eevblog.com/forum/testgear/experience-with-dso-2074g/msg1194745/#msg1194745)
Picoscope 5243A
Picoscope 5444B
Cleverscope CS328A ( ich glaub man muss clever sein, um das bedienen zu 
können :) )
Picoscope 4262

Wenn Du also Fragen hast ...

MfG
egonotto

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


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Jörg R. schrieb:
> Hast Du einen Link dazu?

Ein Link zu einem Test?
Den kann ich dir nicht geben, weil es keinen gibt.
Wir hatten uns das RTB2004 und das MSO5000 als Vorführgerät kommen 
lassen und haben dann mal dran rumgeklimpert.

Beide haben Touch:
Das Rigol kannste aber auch ohne bedienen, also wie ein DSO2000.
Das RTB2004 ist auf Touch Bedienung ausgelegt und hat keine Softkeys 
mehr.
Man muss also immer schön das LCD vollschmieren oder eine Maus 
anschließen.
Um dann noch Sreenshots aufn USB Stick packen zu können musste nochn USB 
Hub anschließen.

Das RTB2004 ist im Allgemeinen schon dem MSO5000 vorraus:
LCD Größe/Auflösung, Bediengeschwindigkeit, Einstellmöglichkeiten.
Aber nur ein Dekoder war dann der Showstopper.

Allerdings kricht man privat das MSO5000 für 900€ und kanns laut eevblog 
wieder hacken.

von Old P. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Ich dann nochmal..... (leicht OT)

Ich hatte ja oben geschrieben, dass ich mir nur ein 70MHz-Gerät leisten 
konnte, damals gabs bei Batronx aber alle Optionen außer die 
Frequenzerweiterung dazu. Es wurde also das MSO2072A mit allen Optionen 
außer höheren MHZ.
Natürlich bin ich inzwischen ein paar mal durchs Netz gestolpert um zu 
sehen, was man da noch so "machen kann" ;-) Fazit war fast immer: Beim 
DS2072A gwht das, beim MSO leider nur mit viel Aufwand (USB-Blaster 
anstöpseln, Speicher dumpen usw), das war mir immer zuviel.
Im EEVBLOG habe ich mir dazu den Monsterthread durchgelesen aber nur 
wenig verstanden (no Englisch). Gestern dann das Ganze dann via 
Google-Übersetzer und neben vielen lustigen Fehlern (ein Oszi ist ein 
Zielfernrohr), nach einigem Verhirnen die Lösung gefunden. Dazu musste 
ich die Kiste nichtmal öffnen, geht auch über LAN (oder USB).
Folge: Jetzt steht das MSO mit 300MHZ Bandbreite hier (als MSO2302A) und 
freut sich auf zukünftige Aufgaben. Inwieweit sich der "MOD" auch auf 
den LA auswirkt, habe ich noch nicht getestet, doch ein Sendesignal 
eines PMR-Funkgerätes konnte ich schön in Sinuskurven im Analogmodus 
sehen. Kürzeste Zeitbasis nun 1ns, vorher 5ns....
Da man die MHz-Erweiterung auch nachkaufen konnte (teuer) bin ich 
zuversichtlich, dass die Frontends auch dafür ausgelegt sind.

Old-Papa

von Old P. (Gast)


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Mw E. schrieb:

>
> Allerdings kricht man privat das MSO5000 für 900€ und kanns laut eevblog
> wieder hacken.

Das wahrscheinlich, doch die MSO-Option muss man extra kaufen, zumindest 
die Logikproben. Schon ulkig, das Ding heißt MSO, doch die LA-Funktion 
ist kastriert. Beim MSO2072 war alles dabei...

Old-Papa

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


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Beim MSO2xxx sind die Logic Probes dabei?

Wobei eigentlich alle MSO kastriert sind.
Die Dekoder können einfach zu wenig.
Es gibt ja nur ein paar grundlegende Decoder.
Sowas wie SDIO oder MII gibts dann schon nicht mehr.

Für vieles reichts ja, aber ob man dann mit einem "LA" wirklich werben 
sollte?

von Old P. (Gast)


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Mw E. schrieb:
> Beim MSO2xxx sind die Logic Probes dabei?

Selbstverständlich und sogar gute!

> Wobei eigentlich alle MSO kastriert sind.
> Die Dekoder können einfach zu wenig.
> Es gibt ja nur ein paar grundlegende Decoder.
> Sowas wie SDIO oder MII gibts dann schon nicht mehr.

Für jemanden, der keine Atomwissenschaften macht, reicht manchmal sogar 
ein LA ohne jedes Protokoll. Ich kam jahrelang auch so klar.

> Für vieles reichts ja, aber ob man dann mit einem "LA" wirklich werben
> sollte?

Warum nicht? Da steht ja nicht "Universalprotokolldecoder" ;-)
Ein LA zeigt halt die Logikpegel der angestöpselten Leitungen an, daher 
"LA".... Natürlich sind Dekoder ne feine Sache, ohne Frage.

Old-Papa

von Gerald K. (geku)


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Ich habe mir vor einiger Zeit das DSO-1203E zugelegt :

https://www.conrad.de/de/p/voltcraft-dso-1204e-digital-oszilloskop-200-mhz-4-kanal-1-gsa-s-64-kpts-8-bit-digital-speicher-1589987.html

Es erfüllt die ersten zwei Anforderung und kostet ein bisschen mehr als 
die Hälfte der maximalen Investition von 1000€.

Grund für die Auswahl :  4x 200MHz und 1, 8ns Ansteigszeit sowie 
die hohe Empfindlichkeit 0,5mV/DIV

XY Darstellung erlaubt die Darstellung von Bauelementekennlinien.
Tastköpfe sind im Preis inkludiert.

Um diesen Preis habe nichts vergleichbares gefunden (außer direkt aus 
China)

Einzig FFT ist verbesserungswürdig

: Bearbeitet durch User
von Old P. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hier ein erster Test

500MHz bei -17dBm.

Von 0 bis 200MHz bleibt die Kuve stabil im Raster, bei 300MHz dann genau 
3dB weniger. D.h. ich muss den Pegel am Generator um 3dB anheben um 
wieder zur gleichen Kurvenhöhe zu kommen. Das Frontend entspricht also 
den Erwartungen.

Blöderweise wollte das MSO im Moment meinen Stick nicht, musste ich halt 
fotografieren.

Old-Papa

Ja, dem Marconi habe ich mal eine Hintergrundbeleuchtung spendiert, ohne 
war grausam.

Update:
Das MSO will nicht mehr mit einem 128GB-Stick (obwohl ich damit die 
Lizenzschlüssel eingespielt hatte), mit einem frischen 2GB geht das, 
also hier nochmal ein vernünftiges Foto.

500MHz sind 2ns, da passt alles perfekt ins Raster!

von Gerald K. (geku)


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Beziehen sich die Messungen auf das Rigol MSO2102A ?

Old P. schrieb:
> Von 0 bis 200MHz bleibt die Kuve stabil im Raster
Ich würde auf das MS2202A oder sogar MS2302A tippen.

von Old P. (Gast)


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Gerald K. schrieb:
> Beziehen sich die Messungen auf das Rigol MSO2102A ?

Nö, auf ein ursprüngliches MSO2072A.

> Old P. schrieb:
>> Von 0 bis 200MHz bleibt die Kuve stabil im Raster
> Ich würde auf das MS2202A oder sogar MS2302A tippen.

Ja, ist jetzt ein MSO2302A, das steht auch schön sichtbar im Bild weiter 
oben....

Old-Papa

von DCF 7. (dcf77)


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Mw E. schrieb:
> laut DSGVO darf ich den Mailinhalt
> ja nicht hier reinkopieren.

Vielleicht schon, wenn du die Namen rausstreichst.
Andererseits was soll´s. Wer es nicht glaubt, bleibt eben dumm.

von DCF 7. (dcf77)


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egonotto schrieb:
> Hast Du Erfahrungen mit USB-Oszilloskopen, vorrangig Picoscope?

Ich habe auch eines, Dekoder hast du da satt.
Da ist Pico allen anderen einen Riesenschritt voraus.

von H. (Gast)


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Jörg R. schrieb:
> Mw E. schrieb:
>> Die MSO5000 sind sehr nett ;)
>> Hat gegen ein R&S RTB2004 gewonnen.
>
> Hast Du einen Link dazu?

Von Rigol gibt es ein paar Vergleichsvideos, u.a.

https://www.youtube.com/watch?v=n_dXvpEV18g
https://www.youtube.com/watch?v=2T0D2s1Ooy8
https://www.youtube.com/watch?v=_I8UOMWemLc
https://www.youtube.com/watch?v=nuh4UWxbPqA


Auch gut die Videos von Afug-Info über R&S RTM Serie.

https://www.youtube.com/channel/UCmWsa7k8HAGCUhrfPesO77w/videos

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