Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Chef direkt auf Fachliteratur ansprechen?


von hamiltonJR (Gast)


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Hallo,

die Situation ist ein wenig blöd: Ich wurde als Bachelor eingestellt und 
benötige für meine Arbeit definitiv Master-Stoff. Ich habe natürlich 
keine Probleme mir das selbst beizubringen, aber die entsprechende 
Literatur ist preislich nicht gerade leicht erschwinglich.
Es gibt leider auch unter den Kollegen keiner, der in meinem 
Einsatzgebiet spezialisiert ist, der Chef sowieso nicht...
Frage ist, ob das nicht ein wenig blöd ankommt, wenn ich den Chef nach 
Anschaffung von Fachliteratur frage^^

von hamiltonJR (Gast)


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alternativ habe ich auch schon überlegt, den Betreuer meiner 
Bachelorarbeit anzuschreiben, ob er mir Vorlesungsunterlagen senden 
kann... aber das wäre ja auch nicht ganz rein :D

von Hä ??? (Gast)


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hamiltonJR schrieb:
> alternativ habe ich auch schon überlegt, den Betreuer meiner
> Bachelorarbeit anzuschreiben, ob er mir Vorlesungsunterlagen senden
> kann... aber das wäre ja auch nicht ganz rein :D

Ganz rein? Was soll das? Du machst einen minderwertigen Abschluss und 
willst Masterunterlagen? Das kapierst Du sowieso nicht!

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

hamiltonJR schrieb:
> Frage ist, ob das nicht ein wenig blöd ankommt, wenn ich den Chef nach
> Anschaffung von Fachliteratur frage^^
Das ist ein wenig bloed.


hamiltonJR schrieb:
> Ich wurde als Bachelor eingestellt und
> benötige für meine Arbeit definitiv Master-Stoff.
Das ist komplett bescheuert.

Kauf dir das olle Buch privat, les' es privat und setz' es als 
Werbungskosten  in deiner Steurerklaerung ab.

Gruss
WK

von Harald W. (wilhelms)


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hamiltonJR schrieb:

> die Situation ist ein wenig blöd: Ich wurde als Bachelor eingestellt und
> benötige für meine Arbeit definitiv Master-Stoff.

Um was für "Masterstoff" handelt es sich da denn? Wenn es sich um
einen kleinen Bereich handelt, holt man sich ein passendes Buch
aus der nächsten Leihbücherei.

von Quereinsteiger (Gast)


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Würde da auch fragen. Mein AG übernimmt Bücherkosten.

von hamiltonJR (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Um was für "Masterstoff" handelt es sich da denn?

adaptive und prädiktive Regelung bzw. Trajektorienfolgeregelung. Gibt es 
nichts unter 150 Euro

von Alex (Gast)


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Ich gehe davon aus, dass du regelmäßig Feedbackgespräche mit deinem Chef 
hast. Kann man da nicht ansprechen, dass das deine Produktivität sowohl 
kurzfristig als auch langfristig steigert, wenn du das Fachbuch/ die 
Fachbücher bekämest?

Für dich sind 100€ viel, für ein Unternehmen sind das Peanuts, es sei 
denn, das Unternehmen ist sowieso ein sinkendes Schiff. Aber dann hast 
du ganz andere Probleme.

Gruß,

von Alex (Gast)


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hamiltonJR schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> Um was für "Masterstoff" handelt es sich da denn?
>
> adaptive und prädiktive Regelung bzw. Trajektorienfolgeregelung

Hast du mit deinem Bachelor die nötigen Grundlagen, um diese 
tiefgreifenden Gebiete der Regelungstechnik zu bearbeiten?

Wie sehen deine mathematischen Kenntnisse im Bereich Lineare Algebra 
aus?

Wie sehen deine Kenntnisse im Bereich Zustandsraumregelung / Kalman 
Filter, Stochastische Prozesse aus?

Gruß,

von Xerxes (Gast)


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hamiltonJR schrieb:
> Hallo,
>
> die Situation ist ein wenig blöd: Ich wurde als Bachelor eingestellt und
> benötige für meine Arbeit definitiv Master-Stoff. Ich habe natürlich
> keine Probleme mir das selbst beizubringen, aber die entsprechende
> Literatur ist preislich nicht gerade leicht erschwinglich.
> Es gibt leider auch unter den Kollegen keiner, der in meinem
> Einsatzgebiet spezialisiert ist, der Chef sowieso nicht...
> Frage ist, ob das nicht ein wenig blöd ankommt, wenn ich den Chef nach
> Anschaffung von Fachliteratur frage^^

Hi.
Warum sollte da blöd sein ?
Dein Chef hat die Aufgabe deine berufliche Weiterbildung zu fördern.

Mein Chef fragt mich regelmäßig ob ich noch Seminare / Schulung 
/Literatur brauche. Ist eine klare Vorgabe der Geschäftsführung die 
natürlich das Interesse an gut ausgebildeten Mitarbeiter hat.

Einfach mal fragen !

von hamiltonJR (Gast)


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Meine mathematischen Kenntnisse würde ich als hervorragend einstufen. 
Normale Regelungen im Zustandsraum (teilweise auch nichtlineare Methoden 
wie exakte Linearisierung) kenne ich ja schon aus dem Bachelor (auch 
Beobachter, Anti-Windup etc.)

von Harald W. (wilhelms)


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hamiltonJR schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> Um was für "Masterstoff" handelt es sich da denn?
>
> adaptive und prädiktive Regelung bzw. Trajektorienfolgeregelung. Gibt es
> nichts unter 150 Euro

Dann musst Du wohl in die nächste UNI-Biblithek gehen und dort 
entleihen.

von The Weasel (Gast)


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Bin ich der einzige der denkt dass sowas eigendlich selbstverständlich 
sein sollte?

Selbst wenn man etwas irgendwann man gelernt hat kann man sich ja nicht 
jedes wissen aus dem Äther ziehen. Hat ja nicht jeder ein 
Photographisches Gedächtnis. Zuverlässige Nachschlagewerke würden meiner 
Meinung nach zur Grundausstattung gehören.

von moep (Gast)


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hamiltonJR schrieb:
> Ich wurde als Bachelor eingestellt und
> benötige für meine Arbeit definitiv Master-Stoff

Der Unterschied zwischen Bachelor- und Master-Stoff erschließt sich mir 
jetzt nur bedingt... aber gut.

hamiltonJR schrieb:
> Frage ist, ob das nicht ein wenig blöd ankommt, wenn ich den Chef nach
> Anschaffung von Fachliteratur frage^^

Du brauchst die Literatur zur Umsetzung deiner Aufgaben wie ich das 
verstehe.
Also bei uns in der Firma ist das vollkommen normal. Da wird gefragt und 
dann das entsprechende Buch bestellt.
Da bestellt vom Student bis zum Doktor jeder Bücher wenn er eben 
entsprechende Bücher braucht.

hamiltonJR schrieb:
> Ich habe natürlich
> keine Probleme mir das selbst beizubringen, aber die entsprechende
> Literatur ist preislich nicht gerade leicht erschwinglich.

Ja also. Buch beschaffen und daraus lernen. Dafür sind Bücher doch da.
Die Vorstellung, dass ein neu eingestellter MA direkt alles kann ist 
doch utopisch.

Verstehe das Problem echt nicht wirklich...
Außer du hast du beim Bewerbungsgespräch behauptet du hättest das Thema 
über das du jetzt ein Buch lesen willst schon im Schlaf drauf :D

von Ich (Gast)


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hamiltonJR schrieb:
> Frage ist, ob das nicht ein wenig blöd ankommt, wenn ich den Chef nach
> Anschaffung von Fachliteratur frage^^

Bloß nicht! Der nächste kommt dann daher und frage ob er einen ganzen PC 
zum Entwickeln bekommt...

von Purzel H. (hacky)


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150 Euro fuer ein Fachbuch - Standard. Kaufen. Wenn du's selbst bezahlst 
kannst du's nachher mitnehmen. Ausser :
- Du hast es nach dem Lesen total begriffen und verinnerlicht
- Was willst du mit diesem Scheiss

Wo war das Problem nochmals ?

von Alexander K. (Gast)


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Wieso versuchst du nicht es gebraucht zu kaufen. Ich kaufe alle CD's / 
Bücher etc. gebraucht. bei www.medimops.de zb.

Für dich wäre z.b https://shop.studibuch.de/  interessant. Oder einfach 
mal im Internet fragen.

Davon abgesehen, gibt es gesetzliche Regelungen wonach der Chef o. du 
so Kosten, sogar extra absetzten kann. Je nachdem wer es kauft.

Und wenn dein Chef dich nicht innerhalb des nächsten Jahres feuert, 
hilft ein Antrag und sogar das Arbeitsamt/Jobcenter unterstützt dich. 
Über die genauen Regelungen muss man sich halt schlau machen.

Zitat :
Wer bekommt Weiterbildung vom Arbeitsamt?
Einen Bildungsgutschein erhalten können Arbeitnehmende oder Arbeitslose, 
bei denen die Weiterbildung notwendig ist, damit Arbeitslosigkeit 
beendet werden kann. eine drohende Arbeitslosigkeit abgewendet werden 
kann. ein fehlender Berufsabschluss nachgeholt werden kann.


Gruß

   Pucki

Beitrag #6281698 wurde von einem Moderator gelöscht.
von hamiltonJR (Gast)


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das habe ich nicht geschrieben! Und wüsste auch nicht, was das in dem 
Zusammenhang soll

von Msd (Gast)


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Ich schrieb:
> Bloß nicht! Der nächste kommt dann daher und frage ob er einen ganzen PC
> zum Entwickeln bekommt...

Bist du irre? Es reicht auch einer für das ganze Büro! Sollen sich doch 
die Entwiggler mal besser abstimmen wer jetzt gerade am ehesten den 
Rechner mal brauch.

von Interwebz (Gast)


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Frag nach ob du dir das Buch ordern kannst.
Bei uns wäre das nach der mündlichen Klärung auf dem Gang eine Mail an 
die Kollegen vom Einkauf.
Schlag vor das du es auch über deine Bildungseinrichtung organisieren 
könntest, es dann wieder ewig dauert mit der Beschaffung und du ja 
vorankommen willst.

Das Gespräch auf dem Gang ist im Prinzip schon teurer als das Buch.
Wichtig wäre nur zu wissen wie deine Kollegen bei der Beschaffung von 
Fachliteratur vorgehen und das du den Prozess einigermaßen einzuhältst.
Nach dem Buch fragen ist tausendmal besser als hinterher zu 
schwadronieren das dir in Bereichen Kenntnisse fehlen.

2cents

von Purzel H. (hacky)


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Wenn eine Bachelor ein Thema als fuer Master reserviert betrachtet, hat 
er Ingenieurwissenschaften, resp den Beruf des Ingenieurs, nicht 
begriffen.

von Dirk K. (merciless)


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Geh zu deinem Chef und sag ihm, dass du dieses
Buch benötigst, Wenn er es dir verwehrt, bist
du in der falschen Firma.

merciless

von hamiltonJR (Gast)


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Name H. schrieb:
> Wenn eine Bachelor ein Thema als fuer Master reserviert betrachtet, hat
> er Ingenieurwissenschaften, resp den Beruf des Ingenieurs, nicht
> begriffen.

Das stimmt so nicht! Diese Themen "adaptive und prädiktive Regelung" 
kenne ich zufällig von der Homepage meiner Uni als Titel einer 
Masterveranstaltung.. somit konnte ich einordnen, dass es eben ein 
Bereich ist, von dem ich NOCH keine Ahnung haben kann (da auch nicht 
relevant in Projektarbeit, Bachelorarbeit)

Und ich sagte bereits, dass ich überhaupt kein Problem habe, mir das 
selbst beizubringen. Ich will es ja auch, denn es gäbe mit Sicherheit 
auch einfachere Lösungen, die aber vermutlich weniger 
erfolgsversprechend sind

von wendelsberg (Gast)


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hamiltonJR schrieb:
> Frage ist, ob das nicht ein wenig blöd ankommt, wenn ich den Chef nach
> Anschaffung von Fachliteratur frage^^

Dann frage ihn eben, wo in der Fa. die Fachliteratur zu diesem Thema 
steht.
Mannomann, sowas muss man doch wirklich nicht erklaeren.

wendelsberg

von Andre (Gast)


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Hast du dich schon bei den Kollegen erkundigt, wie die ihr Wissen 
aufbauen?
Bei allen (vernünftigen) Firmen die ich bisher kennen gelernt habe, war 
es eigentlich üblich dass man bei neuen Themengebieten 1-2 Fachbücher 
angeschafft hat.
Natürlich in Absprache mit Chef & Kollegen, damit man da was halbwegs 
hilfreiches aussucht.

von Michael Bu (Gast)


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Ah ja genau, ob Master Bachelor oder ohne Ausbildung. Am Ende vom Tag 
ist die Kunst in allen Bereichen des Lebens darin sich selber etwas 
beizubringen und gerade als Akademiker sollte man das Wissen, dass man 
im Studium zum Großteil lernt sich selber was beizubringen. Wie sagte 
mein Professor, den Großteil des Studiums hat er geschwänzt, ich kenne 
sogar Juristen die nur zu wenigen Vorlesungen, 1-2 Vorlesungen die Woche 
und zu den Prüfungen erschienen sind. Jetzt aber Schluss mit dem Hate.

Wieso sollte man das nicht tun? Wenn der Chef sich nicht um die 
Weiterbildung seiner Mitarbeiter sorgt, würde ich mir ernsthaft 
überlegen nicht wo anders hinzugehen. Weiterbildung gehört zum Großteil 
in den Beruf und nicht in die Freizeit. Natürlich kann man wenn man 
überdurschnittlich gut sein will sich zu Hause weiterbilden, wenn aber 
das Wissen für ein spezifisches Projekt in dem Betrieb erforderlich ist, 
sollte der Chef auch für die Literatur zahlen. Bei uns im Betrieb 
Software ist es üblich, dass der Chef die Literatur die benötigt wird da 
hat und falls nicht, fragt man den Chef und er bestellt die Literatur. 
Für den Betrieb sind Kosten von 100€ für ein Buch absolute Witzbeträge.

von Testosteron Katheter (Gast)


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Besorg dir das Heft 12/2006 von "Automatisierungstechnik" und lege es 
dem Cheffe unauffällig auf dem Tisch.

Danach wird er gleich zu deiner Box im Codierschweinstall stolzieren und 
Dich zum ChiefOfFutureRegelungstechnik machen und Dich für Einführung 
dieser genialen Technik in sein Enterprise verantwortlich machen.

Du kannst natürlich auch das PDF ausdrucken und wichtigtuerisch damit 
wedeln.
https://www.automation.siemens.com/w2/efiles/pcs7/pdf/at-2006-12_MPC-Industrie.pdf

von Fritz Fischer (Gast)


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Ein Buch, das in der Freizeit gelesen wird, ist die billigste Art der 
Weiterbildung. Kaufpreis geht von Steuer ab.

von Sam Goldigger (Gast)


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Wie wäre es damit:
Modellbasierte prädiktive Regelung: Eine Einführung für Ingenieure 
(Deutsch)

für 54,95€ zu haben

Die Frage ist nur, ob dass der Stoff ist, den Du suchst...

von Testosteron Katheter (Gast)


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von Msd (Gast)


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Hier unterhalten sich gerade ca. 20 hochbezahlte Menschen darüber ob und 
wie man dem Chef erklärt, dass man ein Buch benötigt...

Ohje...

von hamiltonJR (Gast)


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Testosteron Katheter schrieb:
> Da ein paar verschenkte Einführungen:
>
> https://pdfs.semanticscholar.org/b2c2/41daf6b4a2282dbe55702f6c4bdcaabb34a8.pdf
> http://mediatum.ub.tum.de/doc/601571/document.pdf
> http://folk.ntnu.no/torarnj/nonlinear.pdf

Danke dir, ein bisschen was habe ich ja auch schon gelesen

Msd schrieb:
> Hier unterhalten sich gerade ca. 20 hochbezahlte Menschen darüber ob und
> wie man dem Chef erklärt, dass man ein Buch benötigt...

Das mit dem "hochbezahlt" hast du jetzt gesagt :D

von SET0N (Gast)


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Keine Möglichkeit die Vorlesungsunterlave.

hamiltonJR schrieb:
> Name H. schrieb:
> Wenn eine Bachelor ein Thema als fuer Master reserviert betrachtet, hat
> er Ingenieurwissenschaften, resp den Beruf des Ingenieurs, nicht
> begriffen.
>
> Das stimmt so nicht! Diese Themen "adaptive und prädiktive Regelung"
> kenne ich zufällig von der Homepage meiner Uni als Titel einer
> Masterveranstaltung.. somit konnte ich einordnen, dass es eben ein
> Bereich ist, von dem ich NOCH keine Ahnung haben kann (da auch nicht
> relevant in Projektarbeit, Bachelorarbeit)
>
> Und ich sagte bereits, dass ich überhaupt kein Problem habe, mir das
> selbst beizubringen. Ich will es ja auch, denn es gäbe mit Sicherheit
> auch einfachere Lösungen, die aber vermutlich weniger
> erfolgsversprechend sind

Dann einfach de Prof, ehem. Kommilitonen oder die Fachschaft nach den 
Vorlesungsunterlagen fragen.

von Schwunte (Gast)


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Msd schrieb:
> Hier unterhalten sich gerade ca. 20 hochbezahlte Menschen darüber ob und
> wie man dem Chef erklärt, dass man ein Buch benötigt...

So hoch sollten manche nicht bezahlt werden.

hamiltonJR schrieb:
> benötige für meine Arbeit definitiv Master-Stoff.

Sag dem Chef nicht dass es Master-Stoff ist. Sag einfach Hey Chef ich 
brauche für Thema xyz Fachliteratur, die wir noch nicht in der Abteilung 
haben, U d dachte da konkret an Bücher A B und C und hier habe ich ein 
Seminar, Tagung, bla gefunden.
Chef bewilligt die Bücher und fertig.

Einen Freund von mir haben sie nach einer x-Tage-Schulung zum 
FPGA-Designer in seiner Abteilung gemacht. Grund: der Vorgänger ist 
gegangen und keiner traute sich an den Kram ran. Incl. bekannter Bugs 
und 3 Jahre Lücke...

von Schwunte (Gast)


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PS. Der Freund hatte(!) den Master, nur eben nie etwas mit 
programmierbarer Logik gemacht. Zack --> Key-User

von Qwertz (Gast)


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Schwunte schrieb:
> PS. Der Freund hatte(!) den Master, nur eben nie etwas mit
> programmierbarer Logik gemacht. Zack --> Key-User

Und wie ist es ausgegangen? War er am Ende der große Held in der 
Abteilung, oder ist er krachend an der zu großen Aufgabe gescheitert?

von Schwunte (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Schwunte schrieb:
>> PS. Der Freund hatte(!) den Master, nur eben nie etwas mit
>> programmierbarer Logik gemacht. Zack --> Key-User
>
> Und wie ist es ausgegangen?

Sags mal so, er hat seinen Heldenstatus nach persönlicher 
Einarbeitungszeit weiter ausbauen können. Das erste war ein Dekoder 
eines lahmen Funkprotokolls, den er rausoperiert hat (kann die SW 
erledigen). Mit den frei gewordenen Gatterchen wurde dann erstmal was 
sinnvolles angefangen, z.B. eine Checksumme laufend über gerade 
eintrudelndes Datenpaket zu bilden. Das hat den Kollegen so gefallen, 
dass sie es dem Chef gesagt haben. Letztendlich gabs also mehr Zaster am 
Ende des Monats.

hamiltonJR schrieb:
> Ich habe natürlich keine Probleme mir das selbst beizubringen
=> machen

hamiltonJR schrieb:
> aber die entsprechende
> Literatur ist preislich nicht gerade leicht erschwinglich
=> Firma zahlt und du lernst und profitierst

hamiltonJR schrieb:
> Es gibt leider auch unter den Kollegen keiner, der in meinem
> Einsatzgebiet spezialisiert ist
=> machen

von Schwunte (Gast)


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PS:
Schwunte schrieb:
> Checksumme laufend über gerade gerade eintrudelndes Datenpaket
auf anderer, schnellerer Schnittstelle des Systems natürlich. ergibt ja 
sonst wenig Sinn...

von Erich L. (loktarogar)


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Da haben wir es wieder. Yusuf M, 30 ist nach 5 Jahren Bachelorstudium im 
Beruf überfordert. Falsche Berufswahl!

von hamiltonJR (Gast)


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meine Studienzeit betrug zwar tatsächlich fast 5 Jahre, aber es 
zeichnete sich keineswegs bisher ab, dass ich den falschen Beruf gewählt 
habe!

von AVR (Gast)


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hamiltonJR schrieb:
> meine Studienzeit betrug zwar tatsächlich fast 5 Jahre, aber es
> zeichnete sich keineswegs bisher ab, dass ich den falschen Beruf gewählt
> habe!

Du musst dich nicht rechtfertigen. Bei uns in der Firma sitzen Leute, 
die 10 Jahre studiert haben und richtig gut sind.

von Erich L. (loktarogar)


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hamiltonJR schrieb:
> meine Studienzeit betrug zwar tatsächlich fast 5 Jahre, aber es
> zeichnete sich keineswegs bisher ab, dass ich den falschen Beruf gewählt
> habe!

Lol, hab dich ja auch nur getrollt - reingefallen

Zur modellprädiktiven Regelung kann ich dir schon mal sagen.
Bevor du das gewissenhaft angehen kannst, musst du dich erstmal
durch die mathematische Optimierung wursteln (Optimierung über 
endlichdimenionsalen Vektorräumen, als auch unendlichdimensionalen 
Vektorräumen - Optimierung von Funktionalen). MPC bedeutet ein
Optimierungsproblem in Echtzeit lösen. Das sind hohe Anforderung, die an 
die Hardware und die Numerik gestellt werden. Und das sage ich dir als 
Regelungstechniker ;-)

von Chef (Gast)


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Ganz ehrlich: Wenn ein Mitarbeiter mich fragt, ob er Fachliteratur 
bestellen darf, würde ich das sofort genemigen und wäre auch positiv 
beeindruckt.

Ein Mitarbeiter, der sich weiterbilden möchte um seine Arbeit umsetzen 
zu können, hätte meine vollste Unterstützung. Alleine die Frage, ob 
sowas angemessen ist, käme mir niemals in den Sinn!

Grade in der heutigen Zeit ist die Technik so komplex und umfassend 
geworden, dass ein Studium eh nur eine art Sprungbrett darstellt. 
Einarbeitung ist völlig normal.

von Chef (Gast)


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PS: In ein gesundes Firmenumfeld gehört auch eine gute Schulungs-Kultur. 
Das bedeutet, dass man seine Mitarbeiter auf Anfrage oder Bedarf auf 
Schulungen schickt. Der Preis ist vernachlässigbar und der Nutzen recht 
hoch. Was bringt es, wenn ein Mitarbeiter wochenlang in seiner eigenen 
Suppe schmort? Es ist besser ihn zu unterstützen und zu motivieren 
seinen Wissensstand zu verbessern. Dadurch wird die Arbeit effektiver.

von Chef (Gast)


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noch etwas: Ich finde es gut, wenn Mitarbeiter sagen, wenn sie etwas 
nicht wissen oder können. Das ist in meinen Augen etwas Positives.

Der Umgang mit Fehlern oder Unwissen zeigt wer ein Profi ist! Ganz 
schlimm finde ich, dass Fehler immer noch als etwas Negatives betrachtet 
werden. Dadurch versucht man sie zu vertuschen und verhindert den 
offenen Umgang damit. In einem Umfeld der Unsicherheit und Angst kann 
kein produktive Arbeitsumfeld entstehen.

Beitrag #6290976 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Chef schrieb:
> noch etwas: Ich finde es gut, wenn Mitarbeiter sagen, wenn sie etwas
> nicht wissen oder können. Das ist in meinen Augen etwas Positives.

Absolut.

Und natürlich bekommt er seine Fachliteratur. Es kann einem als Chef 
doch nicht Besseres passieren, als dass sich der MA weiterbilden möchte. 
Und als Chef schaut man vielleicht auch selbst mal rein.

Hier gibt es darüber überhaupt keine Diskussion - wie auch um diverse 
Evalu-Boards, wenn mein MA damit rumspielen möchte. Das wird gekauft und 
fertig. besser kann ich mein Geld kaum anlegen.

> Der Umgang mit Fehlern oder Unwissen zeigt wer ein Profi ist! Ganz
> schlimm finde ich, dass Fehler immer noch als etwas Negatives betrachtet
> werden. Dadurch versucht man sie zu vertuschen und verhindert den
> offenen Umgang damit. In einem Umfeld der Unsicherheit und Angst kann
> kein produktive Arbeitsumfeld entstehen.

So ist es.

Das gilt übrigens auch und ganz besonders für uns Chefs! :-)

Jeder macht Fehler.

: Bearbeitet durch Moderator
von Erich L. (loktarogar)


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Kai schrieb im Beitrag #6290976:
> AVR schrieb im Beitrag #6290584:
>> Du musst dich nicht rechtfertigen. Bei uns in der Firma sitzen Leute,
>> die 10 Jahre studiert haben und richtig gut sind.
>
> Hallo,
>
> Sehr, sehr witzig!
> Nein, solche Leute werden nicht eingestellt, außer Professur. Selbst mit
> Doktor ist das zu lange.
> Was ist das wieder für eine Verarsche aus dem Wolkenkuckucksheim??????
>
> Kai

Nein, kann ich so bestätigen. Am Ende zählt eigentlich nur ob du was 
drauf hast. Bei mir in der Firma gibts auch ein paar die sehrrr lange 
studiert haben, weil sie davor in einem anderen Studiengang 
durchgerasselt sind und dann von vorne anfangen mussten^^

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