Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik LED-Stromquelle "sabotieren"


von Hermann K. (Gast)


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Hallo Forum,
folgende Frage zu stromgesteuerten LEDS beschäftigt mich gerade.
Vorab: Es handelt sich um ein "Kunstwerk" (nicht meines)
Es geht um einen LED-Strahler der sich einschlaten soll, wenn jemand vor 
dem Kunstwerk steht und sich dann langsam wieder ausschalten soll. Es 
ist natürlich NICHTS! vorbereitet, der Schalter schaltet den Strom des 
Systems komplett ab ... und es darf natürlich nur dieser eine ganz 
besondere Strahler sein (aus der Medien-Technik) der nun am 
allerwenigsten dafür geeignet ist ...
Der LED-Strahler wird von einem Controller angesteuert der 48V / 500mA 
liefert.
Wenn ich parallel zu dem Controller einen recht großen Elko schalte, 
müsste die Spannung doch langsamer ansteigen, wegen des Ladestromes des 
Elkos. Wenn der Controller vom Netz geht und keinen Strom mehr liefert 
müsste der ELKO die LEDs noch eine Zeit lang versorgen bis sie langsam 
verglimmen.
Die Frage ist: Welche negativen Folgen hat das für meine Stromsteuerung?
Theoretisch kann der Kondensator ja sehr viel mehr als die 500mA 
liefern.

von Jim M. (turboj)


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Hermann K. schrieb:
> Welche negativen Folgen hat das für meine Stromsteuerung?

Der dicke Elko ist im Einschaltmoment identisch zu einem Kurzschluss.

Da könnte also die Stromquelle abrauchen - oder zumindest deren 
Schutzschaltung auslösen.

Es gibt dimmbare LED-Controller, die sind aber eher selten anzutreffen.
Ich würde in dem Falle eher mal schauen ob es eine passende Stromquelle 
mit DMX Steuereingang gibt.

von Wolfgang (Gast)


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Jim M. schrieb:
> Der dicke Elko ist im Einschaltmoment identisch zu einem Kurzschluss.
>
> Da könnte also die Stromquelle abrauchen - oder zumindest deren
> Schutzschaltung auslösen.

Ein Stromquelle heißt "Stromquelle", weil eine ihrer grundlegenden 
Eigenschaften ist, den Strom zu regeln. Die kriegt eher Probleme, wenn 
der Lastwiderstand zu groß ist und sie nicht die nötige Spannung 
bereit stellen kann, um den Sollstrom zu erreichen.

von MaWin (Gast)


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Hermann K. schrieb:
> Wenn ich parallel zu dem Controller einen recht großen Elko schalte...

...platzt vermutlich der Elko, denn der LED-Controller wird wohl mit 
230V* betrieben.

Vor allem REGELT er den Strom, es nützt also nichts, ihm mit langsam 
sinkender Spannung zu kommen.

Du wirst die Spannnug erhalten müssen (Spannung vor dem Schalter nutzen) 
und den Stromsensor (shunt Messwiderstand?) manipulieren (langsam 
zunehmen Strom bis 500mA draufgeben der nicht durch die LEDs fliesst) 
müssen, damit der LED Controller den Strom reduziert.

von Harald (Gast)


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Hermann K. schrieb:
> und es darf natürlich nur dieser eine ganz
> besondere Strahler sein (aus der Medien-Technik) der nun am
> allerwenigsten dafür geeignet ist ...

Die einfachste Lösung, die mir dazu einfällt: Original-Strahler 
auseinanderbauen, Elektronik komplett raus, LED+Kühlkörper+Mechanik so 
lassen wie sie ist und externes Stromnetzteil verwenden. Gibt von 
Meanwell fertig was von der Stange, das sich ganz bequem mit 0..10V 
ansteuern lässt.

von Harald (Gast)


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von Lukas T. (tapy)


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Kurz probiert:

3W LED, grün, Allerweltskonstantstromquelle 1W.
Kondensator mit 2,2mF parallel zur LED ("parallel zu dem Controller" 
nach TO, nehme ich mal an).

Bei diesem "parallel" geht auch nix kaputt.
Nachleuchten ja ... aber eher minimales Glimmen.
Dass der beim Einschalten "bremst" merkt man aus naheliegenden Gründen 
nicht (Spannungsanstieg schnell, logarithmische Helligkeitswahrnehmung).

Die Größe des Kondensators, der für den TO vermutlich notwendig wäre ... 
GROß.

Edit:
Ich frage mich allerdings wirklich, ob man es mit plötzlichem Entfernen 
des Kühlkörpers an der LED oder so hinkriegen könnte, dass ihr 
Widerstand schlagartig genug sinkt, dass die "Überspannung" im Elko noch 
für einen Strom ausreicht, der die LED killt. Ich habe das jedenfalls 
nicht hingekriegt (und u.A. deshalb ist ja auch nichts mit 
Nachleuchten).

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Hermann K. schrieb:

> Frage zu stromgesteuerten LEDS

Ist das nicht ein Pleonasmus?

von CM (Gast)


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Was für ein Controller ist das?
Das Signal ob es leuchten soll oder nicht ist auch gleich die Speisung 
(230V?) Oder ist das ein gentrenntes Signal?

Gibts die Möglichkeit auch eine "Dauerversorgung" zu haben?

von Hermann K. (Gast)


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Erst einmal vielen Dank für die vielen Antworten und das sich so viele 
Leute mit meinem Problem auseinandersetzen.
Den DMX-Eingang haben wir ja, nur leider funktioniert der eben nicht 
mehr, wenn der Schalter ausgeschaltet ist.

Und nein, ich wollte nicht versuchen dem Steuergerät etwas Netzspannung 
im Kondensator zu konservieren, wenngleich der die Ausmaße einer 
Konservendose hat ;-)

Der Kondensator ist schon ganz ok. Ich komme jetzt auf 9 Sekunden. Mal 
sehen ob es dem Künstler reicht.
Wenn nicht habe ich noch 3 freie Ausgänge am Steuergerät. Dann kommen da 
noch 3 Kondensatoren ran, nur wie ich die dann zum entladen an den 
ersten Kreis anschalte muss ich mir dann noch überlegen.
Vielen Dank erst mal an Alle

von Guido Körber (Gast)


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Klingt sehr ungesund mit den Kondensatoren. Das mag ja jetzt im Moment 
erst mal klappen, aber der Treiber könnte frühzeitig versterben.

Wie viel Vorwärtsspannung brauchen die LEDs denn wirklich?

Wenn maximal 32 V Versorgungsspannung gehen würden, dann ließe sich das 
mit einem LED-Warrior04 machen. Den kann man programmieren, so dass er 
eine Sequenz abfährt, also z.B. am Anfang dunkel und dann langsam hoch 
fahren.

Das Abschalten geht dann aber nicht mit sanftem Ausblenden.

https://www.codemercs.com/de/led-lighting/intelligente-treiber

von Stefan F. (Gast)


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> Jim M. schrieb:
>> Der dicke Elko ist im Einschaltmoment identisch zu einem Kurzschluss.
>> Da könnte also die Stromquelle abrauchen - oder zumindest deren
>> Schutzschaltung auslösen.

Wolfgang schrieb:
> Ein Stromquelle heißt "Stromquelle", weil eine ihrer grundlegenden
> Eigenschaften ist, den Strom zu regeln. Die kriegt eher Probleme, wenn
> der Lastwiderstand zu groß ist und sie nicht die nötige Spannung
> bereit stellen kann, um den Sollstrom zu erreichen.

Die meisten LED Netzteile sind nicht dafür ausgelegt, bis auf 0 Volt 
herunter zu arbeiten. Wenn ein solches Netzteil zum Beispiel für LEDs 
von 16 bis 24V ausgelegt ist, und der Kondensator leer ist, dann hast du 
den Kurzschluss (aus Sicht des Netzteils).

von avr (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Die meisten LED Netzteile sind nicht dafür ausgelegt, bis auf 0 Volt
> herunter zu arbeiten. Wenn ein solches Netzteil zum Beispiel für LEDs
> von 16 bis 24V ausgelegt ist, und der Kondensator leer ist, dann hast du
> den Kurzschluss (aus Sicht des Netzteils).

Dieser Fall entsteht immer im Einschaltmoment, nur die Länge wird von 
der kapazitiven Last bestimmt. Solange der Regler hier nicht in einen 
linearen Betriebsmodus kommt (das würde ich nicht erwarten), ist das 
ganze thermisch für die paar Sekunden unkritisch. Aus anderen Gründen 
kann der Treiber bei diesem Fall nicht kaputt gehen.

von Stefan F. (Gast)


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Bei vielen Schalt-Netzteilen steht im Datenblatt, wie groß der 
Kondensator (die kapazitive Last) maximal sein darf.

von Dieter R. (drei)


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Was ist so kompliziert an einer richtigen Lösung?
Ich nehme an (wirklich gefunden habe ich es nicht), dass eingangsseitig 
230V~ geschaltet werden.

Also:
1. Netzteil 230V~ auf Gleichspannungs-Zwischenkreis, wenn möglich 
Sicherheitskleinspannung, und für den Zweck passend ausgewähltem 
Speicherkondensator. Kondensator groß genug, so dass auch am Ende der 
Ausschaltperiode die Lampenstromversorgung (siehe nächster Punkt) noch 
innerhalb ihrer Spezifikationen bleibt. Alternativ Akku mit 
entsprechender Ladeschaltung verwenden, dann geht das Ausschalten mit 
nahezu beliebiger Zeitkonstante.
2. Am Zwischenkreis steuerbare Lampenstromversorgung.
3. Kleiner Prozessor, der beim Einschalten der Betriebsspannung den 
Lampenstrom schnell hochregelt und beim Ausschalten langsam 
herunterregelt.

Wenn das erstens Kunst ist und zweitens einen professionellen Anspruch 
hat, dann ist auch der Etat da, um es professionell anzusteuern. Sonst 
ist es halt Bastelkram.

von avr (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Bei vielen Schalt-Netzteilen steht im Datenblatt, wie groß der
> Kondensator (die kapazitive Last) maximal sein darf.

Da geht's aber um Spannungsregelung.

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