Forum: Offtopic Energieverbrauch Radfahren


von Großes F. (112)


Lesenswert?

Hallo,

ich laufe und ich fahre Rad. Beides mit einer Pulsuhr bewaffnet, aber 
mir kommt es laut Pulsuhr irgendwie komisch vor, wieviele Kalorien beim 
Radfahren angeblich verbrannt werden, vor allem im Vergleich zum Joggen.
Laufen tue ich mit einem 5er Schnitt 60 Minuten. Radfahren derzeit auch 
ca. 1 Stunde. Der Kalorienverbrauch ist beim Radfahren von der Uhr her 
meistens höher als beim Joggen.
Mein Körper fühlt sich aber eher anders rum an, das Joggen erschöpft 
mich mehr.

Nun dachte ich, dass ich den Verbrauch beim Radfahren einmal 
überschlägig berechnen könnte.

Folgende Annahme:
Ich fahre mit dem Rad 30km/h und beschleunige auf 31km/h.

Dann habe ich bei 80kg Gesamtmasse mit Ekin = 0.5mv²
Ekin 1: 2777J
Ekin 2: 2966J

Nun ist es so, wenn ich in diesem Geschwindigkeitsbereich unterwegs bin 
und mit dem Treten aufhöre und mich Rollen lasse, es ca. 1 Sekunde 
dauert, bis ich von 31km/h auf 30km/h verlangsamt bin. Demzufolge 
beträgt die Energiedifferenz innerhalb einer Sekunde ca. 189J/s und 
demnach 189W.

Wenn ich das gleich Spiel mit 30km/h und 29km/h durchführe und ebenfalls 
eine Sekunde Abbremszeit annehme, dann sind es 182W.

Da ich beim Treten ja nun nicht langsamer werde sondern konstant ca. 
30km/h fahre, scheine ich bei 30km/h also ca. mit 185W zu treten und 
damit pro Sekunde 185J um zu setzen um meine Geschwindigkeit zu halten.

Bei 60 Minuten Fahrzeit (3600 Sekunden) wird also ingesamt eine Arbeit 
von 666.000J verrichtet.
Das sind bei 4,2J / Cal also 158.571Cal oder 158kCal bzw. pro Minute ca. 
2,6kcal.

Nun sind natürlich die Phasen des Hochbeschleunigens nach Ampeln nicht 
berücksichtigt, von daher sind die 158kcal ein unterer Wert der noch 
etwas höher angesetzt werden muss. Auch gibt es viele Bodenbeläge, in 
denen es weniger als 1 Sekunde dauert um von 30 auf 29km/h zu 
verlangsamen, aber andererseits gibt es ja auch Abbrollzeiten vor einer 
Ampel in denen nicht getreten wird und Teile der Strecke werden mit 
weniger als 30km/h zurückgelegt. Der tatsächliche Energieverbrauch wird 
wohl demnach nicht völlig daneben liegen... vielleicht um Faktor 2 bis 3 
daneben.

Meine Pulsuhr zeigt mir jedoch Werte von 960kcal und liegt damit um 
Faktor 6 oberhalb dessen, was ich hier berechnet habe.

Habe ich irgendeinen groben Fehler in der Rechnung?

von Gustl B. (-gb-)


Lesenswert?

Hast du Steigungen in deiner Runde?
Ja, am Ende einer Rundfahrt ist die Höhendifferenz natürlich Null, aber 
während der Fahrt hat man eine längere Zeit während der Bergauffahrt 
verbracht als bei der Bergabfahrt.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


Lesenswert?

Hallo,

Deine kinetische Energie spielt doch kaum eine Rolle. Wichtig ist der 
Fahrwiderstand, der sich aus der Rollreibung der Reifen und dem 
Luftwiderstand zusammen setzt. Ersteres ist bestenfalls so zwei mal 30 
Watt und letzteres geht in die hunderte Watt.

Hier gibts eine Abhandlung dazu:

https://m.youtube.com/watch?v=IE5Vl7E8NRs

https://m.youtube.com/watch?v=f9JTCYNcFyM

MfG

: Bearbeitet durch User
von John D. (Gast)


Lesenswert?

Großes F. schrieb:
> Meine Pulsuhr zeigt mir jedoch Werte von 960kcal und liegt damit um
> Faktor 6 oberhalb dessen, was ich hier berechnet habe.
>
> Habe ich irgendeinen groben Fehler in der Rechnung?

Die Rechnung habe ich nicht überprüft.
Aber ein Fehler, den ich auch gemacht hatte: Nur einen Ingenieur scheint 
es wohl zu interessieren, wieviel (mechanische) Energie wir abgegeben 
haben, normale Anwender hingegen, wieviel Energie sie verbraucht haben. 
Der Wirkungsgrad des menschlichen Körpers ist individuell und von 
verschiedenen Dingen abhängig, aber ein Faktor 5 kommt gut hin.

von A. S. (Gast)


Lesenswert?

Was misst Deine Pulsuhr eigentlich? Puls, Geschwindigkeit, Steigung, 
Beschleunigung?

Naja, egal... In der Regel verbrennen Radfahrer mehr als Läufer. 
Radfahren ist eher Kraftsport, Gewicht spielt da kaum eine Rolle.

von Stephan S. (outsider)


Lesenswert?

Vielleicht verbraucht man beim Radfahren mehr, weil dort die Muskelkraft 
beliebig hoch genutzt werden kann, was der Kreislauf halt so her gibt? 
Die Beinmuskulatur ist die stärkste im Körper. Beim Laufen hingegen 
könnte ich mir vorstellen wird ob der niedrigeren Geschwindigkeiten 
weniger Arbeit verrichtet und der Körper könnte mehr damit beschäftigt 
sein viel Kraft aufzuwenden um die Balance zu halten, was aber ohne 
Bewegung in Kraftrichtung nicht zu Arbeit führt. Außerdem könnte ein 
Teil der Erschöpfung von im Körper generierter Hitze kommen. Wenn man 
ein Bein von hinten nach vorne beschleunigt, muss diese kinetische 
Energie der Vorwärtsbewegung ja wieder abgebaut werden, ohne dass diese 
Energie in Vorwärtsbewegung umgesetzt wird. Es kann also nur Wärme 
daraus entstehen soweit sie nicht durch Federeffekte zurück gegeben 
wird. Bei der kreisförmigen Tretbewegung beim Fahrrad ist das besser.

von Phasenschieber S. (Gast)


Lesenswert?

A. S. schrieb:
> Naja, egal... In der Regel verbrennen Radfahrer mehr als Läufer.

Völliger Quatsch.

Der Kalorienverbrauch der einzelnen Sportarten ist schon unzählige Male 
gemessen worden und die Fachwelt hat klar festgestellt, dass Joggen 
deutlich mehr Kalorien verbrennt als Radfahren.

Google kaputt?

Messen kann man das nur, indem man den Grundumsatz eines Testkandidaten 
misst.
Der Grundumsatz eines Menschen in Ruhe spielt dabei eine grosse Rolle, 
weil individuell verschieden.
Alle diese sportlichen Aktivitäten satteln auf den Ruhe-Grundumsatz 
obendrauf.

Den tatsächlichen Verbrauch kann man nur unter Laborbedingungen messen.

von Gustl B. (-gb-)


Lesenswert?

Naja, der Mensch ist für das Laufen optimiert. Das bedeutet aber eben 
auch, dass er da eher wenig Energie für benötigt. In Afrika gibt es 
Eingeborenenstämme die Antilopen zu Tode hetzen. Als Jagdmethode laufen 
die also einem Vierbeiner so lange hinterher bis der platt ist, am Boden 
liegt und sich töten lässt. Das dauert natürlich, aber sowas können 
Menschen nur machen wenn sich die Jagd aus Sicht der Energiebilanz 
lohnt.
Wenn man richig läuft, also abrollt und so, dann ist das ziemlich schön 
federnd und vermutlich eher sparsam.

Beim Radfahren federt da genau nixzurück.

Tja und dann kann man als Mensch nur Energie abgeben beim Radfarhen wenn 
man nix dabei isst oder trinkt.
Also selbst wenn du bergab rollst, dann bekommst du keine Energie 
zurück, sondern gibst nur Null Energie ab.
Wenn du also in deiner Rundfahrt ein paar Berge drinnen hast, dann 
investierst du mehr Energie während du lange Zeit bergauf fährtst, du 
rollst aber nur im Verhältnis dazu für kurze Zeit und bekommst keine 
Energie zurück.

von Phasenschieber S. (Gast)


Lesenswert?

Wenn man sich selbst die Frage stellt: "Wieviele Kalorien verbrauche ICH 
wenn ich z.B. Radfahre oder Jogge.

Dann müsste man ersteinmal ermitteln, wieviele Kalorien hätte ich 
verbraucht, wenn ich jetzt nicht Rad gefahren oder gelaufen wäre.

Hätte ich ein Mittagsschläfchen gehalten, oder im Garten gearbeitet?

Dieser zusätzliche Verbrauch von Kalorien durch sportliche Tätigkeiten, 
sitzt da oben drauf.
Davon müsste erstmal der Grundumsatz abgezogen werden.

Das ist schlicht und einfach nicht zu ermitteln, schon garnicht mit 
einer Pulsuhr.

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Phasenschieber S. schrieb:
> Das ist schlicht und einfach nicht zu ermitteln, schon garnicht mit
> einer Pulsuhr.

So ein Unsinn! Wenn gleich man es nicht EXAKT ermitteln kann, so ist 
zumindest eine ABSCHÄTZUNG drin. Und genau das macht die 
Pulsuhr/Fitnesswatch etc. Über den Puls + die Angabe Alter + Gewicht + 
Geschlecht wird über ein paar empirisch ermittelte Tabellen der 
Energieverbrauch geschätzt. Nicht mehr aber auch nicht weniger.

von Phasenschieber S. (Gast)


Lesenswert?

Falk B. schrieb:
> So ein Unsinn! Wenn gleich man es nicht EXAKT ermitteln kann, so ist
> zumindest eine ABSCHÄTZUNG drin.

Einen grösseren Quatsch hättest du nicht schreiben können.

Eine Abschätzung durch eine Pulsuhr....

Du glaubst bestimmt auch an den Weihnachtsmann.

von Gustl B. (-gb-)


Lesenswert?

Großes F. schrieb:
> Laufen tue ich mit einem 5er Schnitt 60 Minuten.

Das sind 5 km/h? Das ist eher sehr gemütlich. Als ich beim Bund war 
mussten wir 30 km in unter 5 Stunden mit 10 kg Gepäck machen. Das nannte 
sich "marschieren".

Großes F. schrieb:
> Da ich beim Treten ja nun nicht langsamer werde sondern konstant ca.
> 30km/h fahre,

Je nach Höhenunterschieden und Fahrrad sind 30 km/h normal schnell bis 
ziemlich sportlich.

Phasenschieber S. schrieb:
> Der Kalorienverbrauch der einzelnen Sportarten ist schon unzählige Male
> gemessen worden und die Fachwelt hat klar festgestellt, dass Joggen
> deutlich mehr Kalorien verbrennt als Radfahren.

Das kommt sehr darauf an auf was man den Verbrauch/Umsatz bezieht. Auf 
die Zeit oder auf die Strecke? Ohne Angabe des Bezuges ist die Aussage 
völlig wertlos.

Für 30 km benötigt ein Jogger mehr Energie als der Radfahrer, ist eben 
auch deutlich länger unterwegs.

: Bearbeitet durch User
von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


Lesenswert?

Gustl B. schrieb:
> Das sind 5 km/h? Das ist eher sehr gemütlich. Als ich beim Bund war
> mussten wir 30 km in unter 5 Stunden mit 10 kg Gepäck machen. Das nannte
> sich "marschieren".

Und das G3 dabei in Vorhalte!!

War deine Härte eigentlich auch offizieller Bestandteil der 
Abschreckungs-Doktrin?

von Phasenschieber S. (Gast)


Lesenswert?

Gustl B. schrieb:
> Das kommt sehr darauf an auf was man den Verbrauch/Umsatz bezieht. Auf
> die Zeit oder auf die Strecke? Ohne Angabe des Bezuges ist die Aussage
> völlig wertlos.

Verbrauch wird immer auf die Zeit bezogen, zumindest wenn man Verbräuche 
vergleichen will.
Dein Post ist also völlig sinnfrei.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


Lesenswert?

Gustl B. schrieb:
> Großes F. schrieb:
>> Laufen tue ich mit einem 5er Schnitt 60 Minuten.
>
> Das sind 5 km/h? Das ist eher sehr gemütlich.

5 km/h sind kein Laufen, sondern Gehen. Ich habe aber soeben gelernt,
dass manche Läufer – warum auch immer – nicht ihre Geschwindigkeit in
km/h, sondern ihre Gemächlichkeit in min/km angeben. Damit entspräche
der "5er" einer Geschwindigkeit von 12 km/h.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


Lesenswert?

Phasenschieber S. schrieb:
> Verbrauch wird immer auf die Zeit bezogen, zumindest wenn man Verbräuche
> vergleichen will.

Immer? In Autoprospekten wird der Verbrauch üblicherweise in l/km und
nicht in l/h angegeben. Letzteres wäre evtl. sinnvoll für den Verbrauch
im Stand (Leerlauf), aber das interessiert wohl niemanden.

von Phasenschieber S. (Gast)


Lesenswert?

Yalu X. schrieb:
> In Autoprospekten wird der Verbrauch üblicherweise in l/km und
> nicht in l/h angegeben.

Ich wusste nicht, dass es hier um Autos geht. Ich dachte, es geht um 
Kalorienverbrauch bei sportl. Tätigkeit.

Sorry for that.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


Lesenswert?

Phasenschieber S. schrieb:
> Yalu X. schrieb:
>> In Autoprospekten wird der Verbrauch üblicherweise in l/km und
>> nicht in l/h angegeben.
>
> Ich wusste nicht, dass es hier um Autos geht. Ich dachte, es geht um
> Kalorienverbrauch bei sportl. Tätigkeit.

Auch bei sportlicher Fortbewegung per Fahrrad oder zu Fuß interessiert
mich der Verbrauch pro Wegstrecke (und damit verbunden die Effizienz)
mehr.

Verbrauch pro Zeit wäre für mich allenfalls dann von Interesse, wenn es
ums Abnehmen geht, unabhängig davon, ob dies durch Sport oder andere
Maßnahmen geschieht.

von Phasenschieber S. (Gast)


Lesenswert?

Yalu X. schrieb:
> Auch bei sportlicher Fortbewegung per Fahrrad oder zu Fuß interessiert
> mich der Verbrauch pro Wegstrecke (und damit verbunden die Effizienz)
> mehr.

Dann mach doch einfach deinen eigenen Thread auf!

Ich beziehe mich hier auf das was der TO wissen will:
Großes F. schrieb:
> aber
> mir kommt es laut Pulsuhr irgendwie komisch vor, wieviele Kalorien beim
> Radfahren angeblich verbrannt werden, vor allem im Vergleich zum Joggen.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


Lesenswert?

Phasenschieber S. schrieb:
> Dann mach doch einfach deinen eigenen Thread auf!

Du hast recht, wir driften vom Thema ab.

Kehren wir also zur ursprünglichen Frage zurück, die ja teilweise schon
beantwortet wurde:

Großes F. schrieb:
> Habe ich irgendeinen groben Fehler in der Rechnung?

Ja, deine Rechnung ist – bezogen auf die mechanische Energie – richtig,
aber:

John D. schrieb:
> Nur einen Ingenieur scheint es wohl zu interessieren, wieviel
> (mechanische) Energie wir abgegeben haben, normale Anwender hingegen,
> wieviel Energie sie verbraucht haben. Der Wirkungsgrad des
> menschlichen Körpers ist individuell und von verschiedenen Dingen
> abhängig, aber ein Faktor 5 kommt gut hin.

von Thorsten M. (pappkamerad)


Lesenswert?

Großes F. schrieb:
> Demzufolge
> beträgt die Energiedifferenz innerhalb einer Sekunde ca. 189J/s und
> demnach 189W.
Die Rechnung ist zwar mit großen Unsicherheiten belastet, um die 
Geschwindigkeitsänderung innerhalb einer Sekunde genau zu messen, 
braucht man schon eine gewisse Ausrüstung.
Aber der Wert ist plausibel. Gut Trainierte können 300W Dauerleistung 
abgeben.

Die "Bergigkeit" scheint mir nicht so entscheidend, man fährt ja den 
Berg langsamer hoch. Selbst wenn man sich in der Phase mehr anstrengt, 
also seine eigene Dauerleistung kurzzeitig übersteigt, wird man das in 
der darauffolgenden Ebene oder Abfahrt durch verringerte Anstrengung zu 
einem Teil wieder ausgleichen bzw. sogar überkompensieren. Bei 
wechselnder Belastung kommt man eigentlich immer auf eine geringere 
Gesamtarbeit im Vergleich zu einer konstanten Belastung. Voraussetzung 
ist natürlich man radelt im Bereich seiner möglichen Dauerleistung.

von Großes F. (112)


Lesenswert?

Danke für die bisherigen Antworten...

Vielleicht einmal zur Klarstellung:
Beim Laufen spricht man von einem 5er Schnitt, wenn man den Kilometer 
innerhalb von 5 Minuten läuft. Das macht auch deshalb Sinn, weil viele 
nur mittels einer Uhr und einer bekannt langen Strecke laufen. Aber ist 
hier nicht Thema.

@Thorsten, du schreibst:
>Bei wechselnder Belastung kommt man eigentlich
>immer auf eine geringere Gesamtarbeit im Vergleich zu
>einer konstanten Belastung. Voraussetzung ist natürlich
>man radelt im Bereich seiner möglichen Dauerleistung.

Erklär mir das bitte, ich glaube es ist falsch. Alle Widerstandskräfte 
wirken quadratisch mit steigender Geschwindigkeit. Daher ist 
Intervalltraining in jeder Form anstrengender als eine konstant 
gleichmäßige Belastung.

von Thorsten M. (pappkamerad)


Lesenswert?

Großes F. schrieb:
> @Thorsten, du schreibst:
>>Bei wechselnder Belastung kommt man eigentlich
>>immer auf eine geringere Gesamtarbeit im Vergleich zu
>>einer konstanten Belastung. Voraussetzung ist natürlich
>>man radelt im Bereich seiner möglichen Dauerleistung.
> Erklär mir das bitte, ich glaube es ist falsch. Alle Widerstandskräfte
> wirken quadratisch mit steigender Geschwindigkeit. Daher ist
> Intervalltraining in jeder Form anstrengender als eine konstant
> gleichmäßige Belastung.
Ich meine die effektive Arbeit auf die Pedale ist durch 
Intervallbelastung im Mittel geringer, für den Körper scheint das aber 
anstrengender, weil die Lastspitzen den Körper überproportional ermüden. 
Wie sich das auf den Energieverbrauch auswirkt, da bin ich mir auch 
nicht sicher, vermute aber, dass auch der Energieverbrauch durch die 
Intervallbelastung tatsächlich geringer ist, wie bei gleichmäßiger 
Dauerbelastung. Ermüdung hängt ja nicht nur mit dem reinen 
Kalorienverbrauch zusammen. Stoffwechselprodukte und die 
Sauerstoffversorgung spielen eine Rolle.

von Michael B. (alter_mann)


Lesenswert?

Großes F. schrieb:
> Alle Widerstandskräfte
> wirken quadratisch mit steigender Geschwindigkeit.

Gleitreibung und Rollwiderstand sind annähernd proportional zur 
Geschwindigkeit.

von Gustl B. (-gb-)


Lesenswert?

Phasenschieber S. schrieb:
> Verbrauch wird immer auf die Zeit bezogen, zumindest wenn man Verbräuche
> vergleichen will.

Pauschalaussagen sind halt immer schlecht.

Thorsten M. schrieb:
> Die "Bergigkeit" scheint mir nicht so entscheidend, man fährt ja den
> Berg langsamer hoch. Selbst wenn man sich in der Phase mehr anstrengt,
> also seine eigene Dauerleistung kurzzeitig übersteigt, wird man das in
> der darauffolgenden Ebene oder Abfahrt durch verringerte Anstrengung zu
> einem Teil wieder ausgleichen bzw. sogar überkompensieren.

Das vermute ich eher nicht. Du bekommst die Energie als Mensch ja nicht 
zurück. Du hast nur eine Phase in der du nicht treten musst, also keine 
Energie ausgibst. Und diese Phase ist eben recht kurz im Vergleich zu 
der langen Phase in der du mehr Energie verwendest um den Berg 
hochzufahren.

Großes F. schrieb:
> Beim Laufen spricht man von einem 5er Schnitt, wenn man den Kilometer
> innerhalb von 5 Minuten läuft.

OK, das sind dann also 12 km/h. Ja das passt schon besser. Aber auch da 
sollte man angeben von was man spricht. Meint man die Geschwindigkeit 
oder den/die Pace.
Hm wie weit liegen denn die Werte der Uhr so auseinander? Für mich 
klingt das alles sehr anstrengend ...
Und sind in deiner Runde Berge enthalten?

von Axel S. (a-za-z0-9)


Lesenswert?

Das Problem ist hinreichend gut erforscht. Bei gleicher Intensität [1] 
verbraucht Radfahren in der gleichen Zeit nur ca. 75% der Kalorien 
gegenüber Joggen. Der TE mit seinem 5er Pace joggt im Ausdauerbereich 
(GA2). Das entspricht auf dem Rad einer Geschwindigkeit zwischen 25km/h 
und 30km/h (MTB vs. Rennrad, in der Ebene).

Der Wert ist nicht exakt, weil jeder Mensch seinen eigenen Laufstil hat 
und auch Fahrräder unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Effizienz.

Der Grund, warum Laufen mehr Energie verbraucht als Radfahren, liegt 
daran, daß viel mehr Muskeln mitarbeiten müssen. Beim Radfahren sind es 
im wesentlichen die Beine, beim Laufen wird auch die ganze 
Rumpfmuskulatur benötigt, um die Körperspannung zu halten.

Pulsuhren, die den Kalorienverbrauch berechnen ohne echte Leistungsdaten 
zu haben, schätzen das anhand Pulsfrequenz, Alter, Gewicht, Körpergröße 
und bei guten Systemen anhand des Streckenprofils. Leistungsmessung am 
Fahrrad ist etabliert, fürs Laufen gibt es erste Systeme. 
Leistungsmessung ergibt genauere und meist niedrigere Werte. Zumindest 
haben meine Geräte vor der Nachrüstung des Leistungsmessers am Fahrad 
immer höhere Werte angezeigt.


[1] die Intensität wird typischerweise durch die Pulsfrequenz bestimmt. 
Der Bereich zwischen Ruhepuls und Maximalpuls wird in 5 oder mehr Zonen 
aufgeteilt, die entsprechenden Intensitäten entsprechen.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.