Hallo zusammen, ich möchte einen "AP64501" verwenden, der mir für diverse Sachen wie einen Lüfter 12V liefert. Dieser benötigt laut Datenblatt nur einen einzigen Kerko am Eingang mit 10µF. Schadet es eigentlich bei Schaltreglern, wenn man mehrere Kerkos an den Eingang anbringt? MfG
Einen Kerko mit 10 MIKRO Farad? Sicher? Generell, nein, wird keine Probleme bringen.
student schrieb: > Einen Kerko mit 10 MIKRO Farad? Sicher? > > Generell, nein, wird keine Probleme bringen. Hi, ja genau. Es wird 10µF empfohlen. Siehe Bild. MfG
10uF Kerko ist ja nichts ungewöhnliches. Mann muss nur aufpassen dass man nicht einen 6.3V Typ erwischt.
Nein das macht eigentlich keine Probleme. Man sollte bloß nicht zu weit abweichen. (Meine Erfahrung)
Ist auch hier wieder mal eine Frage des Kontextes. Wenn besagter Regler sich auf einer handelsüblichen Leiterplatte befindet wo die Versorgungsleitungen eher kurz und induktionsarm sind, würde ich mir da keine großen Gedanken machen. Wenn Du aber vorhast, diesen Regler über kabel von mehreren 10cm Länge zu betreiben, rate ich davon ab zugunsten eines Elkos mit niedrigem ESR. Die nicht mehr zu vernachlässigende Induktivität der Leitung bildet in Verbindung mit den MLCCs einen Schwingkreis von hoher Güte. Bei Laststromschwankungen kann dies zu Überspannungsspitzen am IC-Eingang und damit zu dessen Zerstörung führen. Ein großer Elko (100uF/lowESR) dämpft die Resonanzspitze dieses Schwingkreises. Und dies ist nicht der Erguß meiner lebhaften Phantasie, sondern genau so passiert.
student schrieb: > Einen Kerko mit 10 MIKRO Farad? Sicher? Worin soll da das Problem bestehen? Manche Hersteller und Händler haben davon so viele herumliegen, dass sie die mittlerweile sogar verkaufen müssen.
> Worin soll da das Problem bestehen?
Viele Hersteller haben mittlerweile das Problem das sie die nicht
mehr verkaufen wollen. :-)
Olaf
mark space schrieb: > Ist auch hier wieder mal eine Frage des Kontextes. Wenn besagter > Regler > sich auf einer handelsüblichen Leiterplatte befindet wo die > Versorgungsleitungen eher kurz und induktionsarm sind, würde ich mir da > keine großen Gedanken machen. Wenn Du aber vorhast, diesen Regler über > kabel von mehreren 10cm Länge zu betreiben, rate ich davon ab zugunsten > eines Elkos mit niedrigem ESR. Die nicht mehr zu vernachlässigende > Induktivität der Leitung bildet in Verbindung mit den MLCCs einen > Schwingkreis von hoher Güte. Bei Laststromschwankungen kann dies zu > Überspannungsspitzen am IC-Eingang und damit zu dessen Zerstörung > führen. Ein großer Elko (100uF/lowESR) dämpft die Resonanzspitze dieses > Schwingkreises. Und dies ist nicht der Erguß meiner lebhaften Phantasie, > sondern genau so passiert. Würde auch ein kleiner Elko gehen? Kann man die Leitungen am +Pol nicht einfach dick genug einstellen, um dieses Problem zu beseitigen? MfG
Andreas S. schrieb: > student schrieb: >> Einen Kerko mit 10 MIKRO Farad? Sicher? > > Worin soll da das Problem bestehen? Manche Hersteller und Händler haben > davon so viele herumliegen, dass sie die mittlerweile sogar verkaufen > müssen. Das Problem könnte sein, dass er bei Nennspannung keine 10µF mehr hat. Man kann auf der Seite des Herstellers nachsehen, wieviel Kapazität er bei der Betriebsspannung noch hat. Nennt man DC-Bias-Problematik. Echte 10µF wird dann vermutlich ein 2220er mit 22µF Nennkapazität werden. Oder mehrere. Wobei der Einwand von "student" vermutlich aber eher auf veraltetes Wissen (70er Jahre) zurückzuführen ist, ist ja ein typisch deutsches Problem, besonders oft auch hier im Forum.
> Das Problem könnte sein, dass er bei Nennspannung keine 10µF mehr hat.
Es gibt aber durchaus auch als huebsche Wuerfel mit 50V.
Olaf
Olaf schrieb: >> Das Problem könnte sein, dass er bei Nennspannung keine 10µF mehr hat. > > Es gibt aber durchaus auch als huebsche Wuerfel mit 50V. > > Olaf Die Spannungsfestigkeit sagt aber nichts über den DC Bias aus, dafür ist hauptsächlich die Bauform verantwortlich. Oder sagen wir Kapazität/Volumen https://electronics.stackexchange.com/questions/436715/ceramic-capacitors-vs-dc-bias-derating-rule-of-thumb-misleading
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Olaf schrieb: >> Das Problem könnte sein, dass er bei Nennspannung keine 10µF > mehr hat. > > Es gibt aber durchaus auch als huebsche Wuerfel mit 50V. > > Olaf leider sagt die Nennspannung nur wenig darüber aus, wie stark der Effekt ist. Beispiel: GRM31CR61H106KA12(Murata, X5R, 1206, 50V, 10"µF") Der hat schon bei 10V nur noch 4,8µF. D.h. bei 1/5 der Nennspannung ist er unter 50% der Kapazität. Quelle? Sagt Murata selber ;-) Kann man hier kucken: https://ds.murata.co.jp/simsurfing/mlcc.html?lcid=en-us
Florian schrieb: > Würde auch ein kleiner Elko gehen? Kann man die Leitungen am +Pol nicht > einfach dick genug einstellen, um dieses Problem zu beseitigen? > > MfG Wenn ein Leiter einen größeren Querschnitt bekommt, dann verringert sich der ohmsche Widerstand pro cm Leitungslänge. Je cm Leitungslänge bekommst Du aber mehr induktiven Widerstand. Das will man eigentlich vermeiden. Hinzu kommt, zwischen dem Ladeelko und dem Eingang des Schaltreglers fließt nicht nur einfach der Nennstrom sondern ein vielfaches davon in Impulsform. Was in den Regler hineingeht kommt auch aus dem Regler am Ausgang heraus und fließt letztlich wieder Richtung Ladeelko zurück. Dieser Stromkreis sollte räumlich möglichst klein sein, weil er mit Störstrahlung verseucht ist. Du willst doch keinen Sender bauen? mfg Klaus
> GRM31CR61H106KA12(Murata, X5R, 1206, 50V, 10"µF") > Der hat schon bei 10V nur noch 4,8µF. Aehem..X5R? Bitte nicht ganz so geizig sein. .-) Zeig doch mal einen X7R der genauso schlecht ist. Olaf
Olaf schrieb: > Zeig doch mal einen X7R der genauso schlecht ist. Lies bitte mal nach, was "X7R" eigentlich heißt: https://www.allaboutcircuits.com/technical-articles/x7r-x5r-c0g...-a-concise-guide-to-ceramic-capacitor-types/ "X5R" ist keine "Qualitätsangabe" für ein Dielektrikum, bezeichnet auch kein Dielektrikum und hat nichts, aber auch gar nichts mit dem DC-Bias-Verhalten zu tun. Das ist eine Angabe, wie sich die Kapazität über die Temperatur verhält. Das Mär, "X7R" wäre "besser" (was immer das bei der Vielzahl von Parametern auch heißen soll!) hält sich, ist aber Mist. Es kommt auf die Anforderungen an. Es gibt auch keinen bei Murata mit 10µ 50V in X7R (womit wir schon beim ersten Nachteil X7R gegen X5R wären: im Allgemeinen kleinere Kapazität). Also muss man zwei 1210er vergleichen. Vergleich: GRJ32ER71H106KE11 6,8µF @ 20V <-- X7R GRM32ER61H106KA12 7,05µF @ 20V <--X5R Also ist in dem konkreten Fall X7R sogar schlechter. Was keine allgemeingültige Aussage ist. Im Übrigen schwankt das stark nach Serie und Hersteller und Faktor 2 ist keine Seltenheit- beim "gleichen" "X7R 1206 10µ 50V".
Blumpf schrieb: > Vergleich: > GRJ32ER71H106KE11 6,8µF @ 20V <-- X7R > GRM32ER61H106KA12 7,05µF @ 20V <--X5R > > Also ist in dem konkreten Fall X7R sogar schlechter. Was keine > allgemeingültige Aussage ist. 6,89µF vs 7,05µF? Ich würde jetzt sagen, die sind gleich :) Generell kann man sagen, dass sich bei gleicher Bauform und Nennkapazität ein X5R nicht wesentlich von einem X7R Typ bezüglich des DC Bias unterscheidet. Die X5R gibt es aber in der Regel nur noch mit höherer Kapazität, sodass häufig geschlussfolgert wird, ein X5R hätte eine schlechtere DC Bias Charakteristik.
Was auch noch dazu kommt ist, das ist nicht mal von der Spannungsklasse abhängig. Der eine 10µF 16V hat bei 10V noch 7µF und der andere 10µF 50V hat bei 10V noch 6,8µF. Die Zahlen nur so als Beispiel. Du kannst nicht sagen, 20% Verlust auf 20% der Nennspannung. Das stimmt nicht und ist sehr Typenabhängig. Höhere Nennspannung macht es nicht unbedingt besser. Aber Murata hat da sehr vorbildliche Infos zu, das ist sonst eher nicht die Regel.
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