Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik single bus switch - SN74CBTD1G384


von Busfahrer (Gast)


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Hallo zusammen,

ich verwende einen SN74CBTD1G384 um ein Analoges Signal on/off zu 
schalten.
https://www.ti.com/lit/ds/symlink/sn74cbtd1g384.pdf?ts=1591089193082

VCC sind 4.96V
Am Eingang A habe ich 5.5V anliegen.
Mein Steuereingang (Gate) liegt auf 0V = #OE und somit sollte A und B 
verbunden sein.

Am Ausgang B messe ich aber nur 3.3V.

Sollte der FET nicht weit weniger Spannungsabfall zwischen A und B 
erzeugen?
B als Ausgang is floating aktuell.

Vielen Dank!

von K. S. (the_yrr)


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Lies mal das Datenblatt, z.b. die Überschrift:
"Single FET bus switch with level shifting"

Wenn du dann noch auf Seite 5 Figure 2 "Output Voltage High vs. Supply 
Voltage" anschaust, kommst du vllt. auch drauf was das mit dem level 
shifting bedeuten könnte.

Nimm halt einen echten Analogschalter der dafür gemacht ist.

: Bearbeitet durch User
von Busfahrer (Gast)


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K. S. schrieb:
> bus switch with level shifting

Oh je... mein Fehler... das habe ich wieso auch immer nicht ernst 
genommen.
Ich habe mich eher auf die timing Parameter konzentriert bei der IC 
Recherche.

Mein Analogsignal ist nämlich ziemlich schnell (2-3ns rise/fall) und das 
wollte ich mit möglichst wenig delay schalten. Die 0.25ns waren daher 
hier für mich entscheidend und dazu habe ich mich von dem Logic Diagram 
verwirren lassen.

Hast du einen Analogschalter im Kopf?
Von der Funktion wäre wohl ein Relais am besten, wo einfach Kupfer 
kurzgeschlossen oder geöffnet wird. Das reicht mir schon, ohne 
irgendwelche Logik dazu.

Ich begebe mich mal auf die Suche nach einem kleinst Relais, was ich mit 
3.3V ansteuern kann.

Bei meiner vorangegangenen Recherche was 8.6x4.4mm so das kleinste.
https://docs.rs-online.com/87bc/0900766b80912061.pdf
Ideal wäre ein Wechsler, da ich ein Signal zu und eins abschalten 
möchte.

Danke!

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Busfahrer schrieb:

> Mein Analogsignal ist ziemlich schnell (2-3ns rise/fall) und das
> wollte ich mit möglichst wenig delay schalten.

Ein "delay" Wert bei einem Schalter bezieht sich auf die Verzögerung vom 
Steuereingang auf die Reaktion des Schalters. Wie sehr das Signal beim 
Durchlauf durch den Schalter verzögert wird, hängt im wesentlichen von 
der Impedanz (on-Resistance) des Analogschalters und der Lastkapazität 
ab.

> Ich begebe mich mal auf die Suche nach einem kleinst Relais, was ich
> mit 3.3V ansteuern kann.

Bei 2ns Rise/Falltime mußt du da auch auf kapazitive Kopplung achten. 
Reed-Relais wären klein, haben aber durchaus kapazitive Kopplung.

> Ideal wäre ein Wechsler, da ich ein Signal zu und eins abschalten
> möchte.

und als Wechsler sind sie selten/teuer.

von Busfahrer (Gast)


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Bei dem SN74CBTD1G384  wurde zwischen propagation delay und on/off time 
unterschieden.

Wäre auch so ein FET Relais denkbar?
https://www.eve-electronics.com/media/wysiwyg/Relais_Omron_Datenblatt.pdf

Die sind klein genug, SMD package und die scheinen das zu können, was 
ich brauche... on/off...

Kann ich aber mit so einem FET ein Analogsignal mit 2ns rise/fall time 
und 22ns pulse durchjagen, oder gibt es dann wieder "böse" Effekte.

Was spricht dann gegen einen normalen FET, der einfach als Schalter 
betrieben wird?
Wird bei einem FET, der voll durchgesteuert ist, eine Spannung an der 
DRAIN 1zu1 auch an der SOURCE abgebildet, wenn kaum ein nennenswerter 
Strom fließt (300µA)?

Danke!

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Busfahrer schrieb:
> Bei dem SN74CBTD1G384  wurde zwischen propagation delay und on/off time
> unterschieden.

Dann lies nochmal die Fußnote dazu. Da steht im Prinzip genau das, was 
ich dir gesagt habe.

> Wäre auch so ein FET Relais denkbar?
> https://www.eve-electronics.com/media/wysiwyg/Relais_Omron_Datenblatt.pdf

Bei einer Koppelkapazität von 120pF zwischen den Ausgangspins? Eher 
nicht.

> Was spricht dann gegen einen normalen FET, der einfach als Schalter
> betrieben wird?

Unmittelbar nichts. Ein Analogschalter ist im Prinzip nichts anderes. 
Allerdings sind da zwei FET parallel geschaltet. Und das Substrat ist 
jeweils nicht mit Source verbunden, sondern mit den jeweiligen 
Betriebsspannungs-Anschlüssen. Dadurch funktionieren sie in einem weiten 
Bereich der zu schaltenden Spannung.

> Wird bei einem FET, der voll durchgesteuert ist, eine Spannung an der
> DRAIN 1zu1 auch an der SOURCE abgebildet, wenn kaum ein nennenswerter
> Strom fließt (300µA)?

Im Prinzip ja. Allerings hat die Drain-Source Strecke einen Widerstand 
>0. Und eine Lastkapazität muß bei einem Sprung erst umgeladen werden. 
Bei einem Einzel-MOSFET kommt noch eine Rückwirkung auf die effektive 
U_gs dazu. Es sei denn, du nimmst einen der seltenen 4-poligen MOSFET.

Die Potentialverhältnisse sind natürlich trotzdem zu beachten, etwa 
wegen der intrinischen Diode zwischen Kanal und Substrat.

: Bearbeitet durch User
von Clemens L. (c_l)


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Busfahrer schrieb:
> Hast du einen Analogschalter im Kopf?

SN74LVC1G66; TS5A4595/7

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