Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Fertigen Regler für Peltiersteuerung


von O. A. (sokrates1989)


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Hallo,

gibt es einen fertigen Regler (kein 2 Punkt, sondern linear) , wo man 
über ein Display eine Temperatur einstellt und dieser meine 
Peltierelemente ansteuert?

Ich habe einen gefunden, der kostet fast 1000€. Kann man sowas bis 150€ 
finden?

http://www.mercateo.com/p/115-175661...S232_28_V.html

Danke!

von my2ct (Gast)


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O. A. schrieb:
> ... und dieser meine Peltierelemente ansteuert?
Ein bisschen mehr Details bitte. Woher so hier jemand wissen, was du für
Peltierelemente besitzt?

> http://www.mercateo.com/p/115-175661...S232_28_V.html

Mit diesem verhunzten Link wird das nichts

von Benedikt M. (bmuessig)


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my2ct schrieb:
> Ein bisschen mehr Details bitte. Woher so hier jemand wissen, was du für
> Peltierelemente besitzt?

Mit an 100% grenzender Wahrscheinlichkeit die Daten aus seinem anderen 
Topic (direkt unter diesem in der Forums-Ansicht):

Beitrag "Peltier Daten verstehen"

> wenn ein PE die Kenndaten wie Imax= 8,5 A und Unenn=15,5 V sowie ein
> Qmax=72 W
> 
https://www.conrad.de/de/p/quickcool-qc-127-1-4-8-5md-hightech-peltier-element-15-5-v-8-5-a-72-w-a-x-b-x-c-x-h-40-x-40-x-x-3-4-189183.html#productDownloads

: Bearbeitet durch User
von my2ct (Gast)


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Benedikt M. schrieb:
> Beitrag "Peltier Daten verstehen"

Klar, macht natürlich Sinn, im Forum für Mikrocontroller und digitale 
Elektronik über Eigenschaften von Peltier-Elementen zu diskutieren.

O. A. schrieb:
> ... einen fertigen Regler (kein 2 Punkt, sondern linear) ...
... "linear" passt dann gut dazu :-(

von O. A. (sokrates1989)


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Sorry hiernochmal der Link.

https://www.distrelec.de/de/peltier-controller-rs232-28-cooltronic-tc2812-rs232/p/17566187

Ich möchte einen Schrank im Bereich 5 bis 40 Grad kühlen bzw. aufwärmen 
können. Darin möchte ich kleine Proben kühlen. Der Schrank hat ein 
Volumen von ca. 60L.

von Günni (Gast)


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Bei Peltierelementen ist wichtig, dass der maximale Strom auf keinen 
Fall überschritten wird und die Wärme auf der warmen Seite (Summe aus 
der abgeführten Wärme plus der für den Wärmetransport nötigen 
elektrischen Energie)gut abgeführt wird. Wenn man das beachtet, kann man 
einfach die gewünschte Temperatur messen und - wenn die noch nicht 
"stimmt" einfach die Stromquelle einschalten. Das ist dann ein einfacher 
2-Punkt Regler.

Wichtig ist die Wärmeabfuhr, damit das Element nicht beschädigt wird 
(die Lötstellen gehen leicht auf). Für den Wärmetransport ist der Strom 
durch das Peltierelement wichtig. Also möglichst eine Stromquelle nehmen 
oder eine Spannungsquelle mit möglichst genauer Strombegrenzung.

von my2ct (Gast)


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O. A. schrieb:
> Ich möchte einen Schrank im Bereich 5 bis 40 Grad kühlen bzw. aufwärmen
> können. Darin möchte ich kleine Proben kühlen. Der Schrank hat ein
> Volumen von ca. 60L.

Entscheidend für ist ni

von O. A. (sokrates1989)


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Günni schrieb:
> Bei Peltierelementen ist wichtig, dass der maximale Strom auf keinen
> Fall überschritten wird und die Wärme auf der warmen Seite (Summe aus
> der abgeführten Wärme plus der für den Wärmetransport nötigen
> elektrischen Energie)gut abgeführt wird. Wenn man das beachtet, kann man
> einfach die gewünschte Temperatur messen und - wenn die noch nicht
> "stimmt" einfach die Stromquelle einschalten. Das ist dann ein einfacher
> 2-Punkt Regler.
>
> Wichtig ist die Wärmeabfuhr, damit das Element nicht beschädigt wird
> (die Lötstellen gehen leicht auf). Für den Wärmetransport ist der Strom
> durch das Peltierelement wichtig. Also möglichst eine Stromquelle nehmen
> oder eine Spannungsquelle mit möglichst genauer Strombegrenzung.

Ok, ich habe aber im Internent gelesen dass ein 2 Punkt Regler für 
Peltier nicht gut ist, da dieser die Lebensdauer deutlich verküzt. Es 
ist wohl schlecht für das PE im An/Aus Betrieb zu arbeiten, besser ist 
ein konstanter Stromfluss. Daher meine Frage nach so einem Regler.

von my2ct (Gast)


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sorry, nochmal:

O. A. schrieb:
> Ich möchte einen Schrank im Bereich 5 bis 40 Grad kühlen bzw. aufwärmen
> können. Darin möchte ich kleine Proben kühlen. Der Schrank hat ein
> Volumen von ca. 60L.

Meinst du mit den Temperaturwerten die Differenz gegen die Umgebung?
Für die erforderliche Heiz-/Kühleistung kommt es nicht auf das Volumen 
des Schrankes an, sondern neben der Temperaturdifferenz auf den 
Wärmefluss über die Oberfläche, also Größe der Oberfläche und 
Wärmeleitung.

von my2ct (Gast)


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O. A. schrieb:
> Ok, ich habe aber im Internent gelesen dass ein 2 Punkt Regler für
> Peltier nicht gut ist, da dieser die Lebensdauer deutlich verküzt.

Das ist so. Du brauchst eine steuerbare Stromquelle.

von Günni (Gast)


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Ich würde die Peltierelemente nur zum Kühlen verwenden. Wenn geheizt 
werden soll, geht das mit Leistungswiderständen einfacher. Zwar kann man 
mit Peltierelementen auch heizen, aber dann muss man gegenüber dem 
Kühlbetrieb den Stromfluss umkehren - man benötigt also einen 
Brückenschaltung oder ein Relais zum Umpolen. Damit wird der Aufwand 
deutlich höher und dann landet man schnell bei einem "richtigen" Regler 
- und den entsprechenden Kosten, z.B. für einen Verstärker mit einem 
Ausgangsstrom von 8 A.

von MaWin (Gast)


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Ich denke mal, du findest mehr, wenn du unter TEC Temperature Controller 
suchst

http://www.google.de/search?q=tec+temperature+controller

Ob da für Strom und Spannung deines Peltiers was für unter 150 dabei 
ist, musst du selber raussuchen.

von O. A. (sokrates1989)


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my2ct schrieb:
> sorry, nochmal:
>
> O. A. schrieb:
>> Ich möchte einen Schrank im Bereich 5 bis 40 Grad kühlen bzw. aufwärmen
>> können. Darin möchte ich kleine Proben kühlen. Der Schrank hat ein
>> Volumen von ca. 60L.
>
> Meinst du mit den Temperaturwerten die Differenz gegen die Umgebung?
> Für die erforderliche Heiz-/Kühleistung kommt es nicht auf das Volumen
> des Schrankes an, sondern neben der Temperaturdifferenz auf den
> Wärmefluss über die Oberfläche, also Größe der Oberfläche und
> Wärmeleitung.

Ich gehe von 20 Grad Raumtemperatur aus. Und möchte frei einstellen 
können im Bereich von 5 bis 40 Grad. Also dT wäre max= 20.

Welche Oberfläche meinst du? Die des Kühlschrankes ne?

Angenommen ich hätte einen Standardgehäuse wie dieses:

https://www.amazon.de/Minik%C3%BChlschrank-freistehender-Energieklasse-Tischk%C3%BChlschrank-Zimmerk%C3%BChlschrank/dp/B00H86620Q/ref=sr_1_5?dchild=1&keywords=peltier+k%C3%BChlschrank&qid=1591201460&sr=8-5

Wie könnte ich berechnen wieviel Leistung an PE ich für so etwas 
benötige?

von my2ct (Gast)


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O. A. schrieb:
> Welche Oberfläche meinst du? Die des Kühlschrankes ne?

Na schon, auf welchem Weg soll die Kälte sonst aus dem Kühlschrank raus 
kommen? Ich habe mal unterstellt, dass du die Tür im normalen Betrieb 
geschlossen hälst.
Oder heizt du innen drin noch, so dass das Peltier-Element dagegen an 
kühlen muss?

von O. A. (sokrates1989)


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Günni schrieb:
> Ich würde die Peltierelemente nur zum Kühlen verwenden. Wenn geheizt
> werden soll, geht das mit Leistungswiderständen einfacher. Zwar kann man
> mit Peltierelementen auch heizen, aber dann muss man gegenüber dem
> Kühlbetrieb den Stromfluss umkehren - man benötigt also einen
> Brückenschaltung oder ein Relais zum Umpolen. Damit wird der Aufwand
> deutlich höher und dann landet man schnell bei einem "richtigen" Regler
> - und den entsprechenden Kosten, z.B. für einen Verstärker mit einem
> Ausgangsstrom von 8 A.

Und wie macht dass dieser Regler dann?

https://www.quick-cool-shop.de/peltier-controller/peltier-zweipunktregler-qc-pc-cc-12.html

Der kann das doch oder?

von foobar (Gast)


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> Der kann das doch oder?

Nein, kann er nicht.  Das ist nen popeliger Temperaturregler (gibts im 
Übrigen auf eBay deutlich billiger), der einfach nur ein Relais 
schaltet.  Die C/H-Umschaltung (Cool/Heat) legt nur fest, ob das Relais 
bei Unter- oder bei Übertemperatur an sein soll.

von Günni (Gast)


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O. A. schrieb:
> Ich gehe von 20 Grad Raumtemperatur aus. Und möchte frei einstellen
> können im Bereich von 5 bis 40 Grad. Also dT wäre max= 20.

dT ist für einstufige Peltierelemente kaum zu schaffen, wenn Wärme 
abtransportiert werden soll. Die maximal erreichbare Temperaturdifferenz 
wird nämlich kleiner, wenn die abzutransportierende Wärme steigt. Am 
einfachsten kann man das bei Kühlboxen fürs Auto oder für Camping sehen. 
Die werden mit 12 V betrieben. Je nachdem, ob sie wärmen oder kühlen 
sollen, wird der Anschlussstecker gedreht und so der Stromfluss 
umgepolt. Ein Problem ist, dass die Peltierelemente aus Halbleitern 
aufgebaut sind, die ihren Widerstand stark mit der Temperatur ändern. 
Deshalb ist der Betrieb mit einer festen Spannung schon einmal nicht 
optimal. Die meisten (stärkeren) dieser Kästen haben 2 Lüfter einer für 
den Luftstrom vom Peltierelement zum Innenraum und einer um beim Kühlen 
die Verlustwärme an die Umgebung abzuführen oder beim Heizen Luft 
heranzuführen, der die Wärme entzogen wird. Der Kühlbetrieb funktioniert 
meist sehr schlecht. Getränke von der normalen Umgebungstemperatur 
runterzukühlen dauert ewig. Sind die Getränke schon kalt, wenn sie in 
die Box gepackt werden, bleibt die Temperatur erhalten, aber das geht 
mit einer guten Isolierbox auch - vor allem wenn ein paar Kühlakkus mit 
reingepackt werden. Meine eletrisch betreibbaren Kühlboxen wurden nur 
2-mal benutzt und stehen seitdem rum. Normale Isoliertaschen und 
Kühlakkus funktionieren besser und die Autobatterie ist nicht nach einem 
Tag leer.

Für den geplanten Anwendungsfall würde ich erst einmal eine elektrische 
Kühlbox ausleihen und daran das Verhalten der Peltierelemente 
erforschen. Dann zeigt sich schnell, dass ein Regler überflüssig ist und 
ein Zweipunktregler (ein / aus) völlig ausreicht. Durch die großen 
Kühlkörper, die auf beiden Seiten für den nötigen Wärmeübergang zur Luft 
nötig sind, laufen die Temperaturänderungen so langsam, dass ein 
"echter" Regler keinen Vorteil bringt.

von O. A. (sokrates1989)


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Günni schrieb:
> dT ist für einstufige Peltierelemente kaum zu schaffen, wenn Wärme
> abtransportiert werden soll.

Ok, aber dieser Schrank hier scheint dies zu schaffen oder?

https://www.amazon.de/dp/B07SLK5Y9T/?coliid=IQO0SJ4840LSI&colid=395TJ4O5T09HL&psc=1&ref_=lv_ov_lig_dp_it

Was wenn ich bei einem solchen die PE noch etwas größer dimensioniere, 
und für gute Kühlung der warmen Seite sorge.

Dann müsste ich doch ohne Probleme schaffen 5°C zu erreichen? (bei 20 
bis 25°C Umgebung)

von Günni (Gast)


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Wie im Datenblatt steht, ist das ein einstufiges Peltierelement. Welche 
Temperaturdifferenz damit erreicht wird, hängt von der abzuführenden 
Leistung ab. Also den Schrank möglichst gut isolieren und wenig Wärme 
darin erzeugen (z.B. den Lüfter für die Umwälzung aufteilen: im Schrank 
nur den Propeller oder das Lüfterrad anbringen, den Motor außerhalb des 
Schrankes. Für die Achse ein Loch in die Schrankwand bohren oder die 
Kraft mit einer magnetischen Kupplung übertragen.) Wenn das Kühlen zu 
lange dauert, 2 Elemente übereinander kleben. Das (kleinere) kühlt den 
Raum. Seine warme Seite ist mit der kalten des zweiten Peltierelements 
verbunden. Dieses zweite muss größer sein, da es den Wärmestrom plus die 
elektrische Leistung des ersten Elements als neuen Wärmestrom 
abtransportieren muss. An die Außenluft wird von dem zweiten Element die 
Summe aus dem ursprünglichen Wärmestrom und den Verlusten beider 
Peltierelemente abgegeben. Nur so können größere Temperaturdifferenzen 
erzeugt werden.

von O. A. (sokrates1989)


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Günni schrieb:
> Wenn das Kühlen zu
> lange dauert, 2 Elemente übereinander kleben. Das (kleinere) kühlt den
> Raum.

OK, und kann man nicht 2 identische Elemente nebeneinander installieren?

von Pandur S. (jetztnicht)


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Peltier Kuehlkisten sind Ramsch. Ich hatte mal Eine die hatte vielleicht 
20 Liter. Und lief ab 12V. Mit einem Alukuebel ind 5cm Isolation. Mit 
dem konnte man tatsaechlich ueber Nacht ein Bier runterkuehlen. Wer die 
Zeit hat. Die neueren Kuehlkisten sind Vollplastik unf koehhehn ein 
kaltes Bier kuehl halten, aber nicht runterkuehlen.

Ja, und der beworbene Kuehlschrank.. bei 180 Verkaufspreis liegen die 
Herstellkosten bei vielleicht 60. Dafuer gibt es nichts Gescheites. 
Heisst

-leistungsfaehiges Peltier
-Netzteil
-mechanische Box mit Isolation

Also nicht erwarten dass etwas runtergekuehlt werden kann.

von W.S. (Gast)


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O. A. schrieb:
> Was wenn ich bei einem solchen die PE noch etwas größer dimensioniere,
> und für gute Kühlung der warmen Seite sorge.
>
> Dann müsste ich doch ohne Probleme schaffen 5°C zu erreichen? (bei 20
> bis 25°C Umgebung)

Was wenn.. was wenn.. du zu allererst mal dir Gedanken machst, was du 
technisch gesehen mit dem/den Peltier(s) anzustellen gedenkst? Also wie 
deine eigentliche Konstruktion aussehen soll.

Peltierelemente sind keine 'Kälte-Erzeugungs-Maschinen' sondern 
Wärmepumpen - allerdings elend 'undichte', also solche mit einem 
erheblichen inneren Wärme-Rückstrom. Was du also zu allererst brauchst, 
ist eine möglichst effektive Kühlung der warmen Seite, um die 
Temperaturdifferenz zu minimieren. Besorge dir für jedes Peltierelement, 
was du benutzen willst, einen guten CPU-Kühler mit Heatpipe zwischen 
Kühlplatte und Kühlblechen und mindestens einem 140er Ventilator.

Denn: selbst unter Vollast darf die warme Seite des Peltierelements 
nicht heißer werden als so etwa 65°C. Sonst schmilzt dir das 
Peltierelement weg - ganz abgesehen davon, daß der Wärmepump-Effekt 
rapide nachläßt, je größer die Temperaturdifferenz zwischen den beiden 
Seiten des Peltiers ist.

Und gemeint ist NICHT irgend eine Stelle am CPU-Kühler, sondern die 
Keramikplatten. Du brauchst also auch eine wirklich gute 
Wärmeleitpaste und eine saubere Konstruktion, um jegliche 
Wärmewiderstände am Pelter klein zu halten.

Also: wie warm es in deinem Zimmer ist, ist fast schnurz. Wichtig ist, 
wie warm die warme Seite deiner Peltierelemente wird. Und ja, zum 
Vergrößern der Kühlleistung kann  man soviele Elemente nebeneinander 
setzen, wie man bezahlen kann. Aber jedes für sich, denn schon winzige 
Dickenunterschiede machen sich störend bemerkbar - das dünnste brennt 
zuerst weg.

Nochwas zur erwartbaren Kühlleistung: Im allgemeinen ist es so, daß die 
Grenztemperatur, also der Unterschied zwischen den beiden Seiten im 
Leerlauf auf der kalten Seite (unter Kühlung der warmen Seite!!!) so 
etwa im Bereich von 50..60 Kelvin liegt. IM LEERLAUF! - sobald dein 
Peltier etwas zu arbeiten hat, sackt das ganz schnell in sich zusammen.

W.S.

von O. A. (sokrates1989)


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W.S. schrieb:
> Was wenn.. was wenn.. du zu allererst mal dir Gedanken machst, was du
> technisch gesehen mit dem/den Peltier(s) anzustellen gedenkst? Also wie
> deine eigentliche Konstruktion aussehen soll.

Ja, aktuell gedachte ich 2 Elemnte mit 70W Leistung mit Abstand 
nebeneinander zu montieren. Dabei sollte jedes mit einem solchen Kühler 
gekühlt werden. (auf der warmen Seite)

https://www.amazon.de/dp/B01ARGVNV6/?coliid=I1WBWL951MRXTA&colid=395TJ4O5T09HL&psc=0&ref_=lv_ov_lig_dp_it

Im Inneren würde ich jedes Element mit einem passiven Kühler 
kombinieren.
Als Schrank benutze ich einen anderen Peltierschrank. Wie ich das ganze 
dann noch gut isoliere habe ich keine Ahnung, da ich sowas zuvor noch 
nie gemacht habe. Außerdem möchte ich im Inneren einen Lüfter montieren 
der etwas Konvektion rein bringt.

Wäre es denn besser Module nebeneinander zu schalten?

ODer wie zuvor jemand erwähnt hat übereinander, so dass das größere die 
warme Seite vom kleinen runterkühlt.

von Bleigeel (Gast)


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Wieso nimmt der TO nicht einen einfachen, preiswerten Kühlschrank mit 
ner 50—100 Watt Glühbirne?

von Guest (Gast)


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Ich habe mal Treiber gebaut, die lagen nachher bei ca. 160€ das Stück. 
Die Konten passiv gut 100W. Luftgekühlt ging da noch einiges mehr.

Erwarte keine allzu große Kühlleistung von den Dingen die Effizienz 
liegt bei vielleicht 5% wenn du glück hast etwas mehr also kannst du dir 
überlegen wieviel Leistung du da rein pumpen musst um da wirklich was zu 
kühlen. Ich habe da viel rumprobiert und ganz ehrlich, wenn du die Wärme 
einigermaßen weg haben willst nimm eine Wasserkühlung.

von Raph (Gast)


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Moment mal!

Wie kann es sein, das ein Tread mehr als 20 Nachrichten hat über Peltier 
und bisher kein einziger hier Pelztier geschrieben hat? Da stimmt doch 
was nicht?!

von O. A. (sokrates1989)


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Bleigeel schrieb:
> Wieso nimmt der TO nicht einen einfachen, preiswerten Kühlschrank mit
> ner 50—100 Watt Glühbirne?

Mein Chef hatte im PRaktikum die Idee mit den Peltierelemten. Damit wir 
im Schrank vibrationfrei Proben mit Ultraschall messen können. Er ist 
aber Maschinenbauer und hatte wohl nicht so das Fachwissen. Er meinte 
aber wenn die eben viel Strom nehmen ist nicht so schlimm, da der 
Wirkungsgrad nicht an erster Stelle steht.

Jetzt habe ich mir das ganze als Bachelorthesis vorgenommen. Mit 
weiteren thermodynamischen Betrachtungen etc. Und jetzt muss ich es iwie 
realisieren.

Jetzt habe ich gemerkt dass es wohl nicht so die Leistungsfähigkeit hat. 
Aber kann man da machen? Ich versuche einfach was hinzubasteln und 
bisschen was zu untersuchen. Ich bin auch noch kein versierter 
Elektroniker. Muss mich da jetzt komplett einarbeiten.

von O. A. (sokrates1989)


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Ich denke mal ich werde einfach überdimensionierte PE einbauen und das 
ganze gut kühlen. Und wenn es nicht so toll wird, reicht es eben für die 
Thesis und bleibt als REquisit im Labor stehen. Die Frage ist jetzt ob 
ich mit den PE auch heizen kann oder ob ich dazu Heizungswiderstände 
nehme...

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Peltier bringt nur was für Spezialanwendungen, z.B. weil es rüttelfrei 
sein muß oder winzig klein. Oder die Temperatur soll extrem gut geregelt 
werden, wie bei Laserdioden, die eine bestimmte Frequenzlinie strahlen 
sollen.
Für alles andere nimmt man andere Techniken.

von O. A. (sokrates1989)


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Abdul K. schrieb:
> z.B. weil es rüttelfrei

DEswegen haben wir uns ja dafür entschieden. Die Ultraschallmessung muss 
vibrationsfrei sein.

von Wolfgang (Gast)


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O. A. schrieb:
> Die Frage ist jetzt ob
> ich mit den PE auch heizen kann oder ob ich dazu Heizungswiderstände
> nehme...

Wie sich so ein Peltier-Element verhält, kann man gewöhnlich dem 
Datenblatt entnehmen. Der Waschzettel, den Conrad verlinkt hat, hilft da 
allerdings nicht weiter. In richtigen Datenblätter findet man diverse 
Kurven, die das Verhalten beschreiben, z.B.
https://docs.rs-online.com/06fd/0900766b8144a990.pdf

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Kühlen abschalten und dann messen, geht nicht?

von O. A. (sokrates1989)


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Abdul K. schrieb:
> Kühlen abschalten und dann messen, geht nicht?

Nein, die Messung kann mehrere Stunden bis Tage dauern.

von Wolfgang (Gast)


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O. A. schrieb:
> Ich denke mal ich werde einfach überdimensionierte PE

Überdimensioniertes PE bedeutet schlechten Wirkungsgrad, weil die 
abgerufene Nutzkühlleistung dann klein gegen die Eigenwärmeleitung des 
PE wird, d.h. das PE ist dann im Wesentliche mit sich selbst 
beschäftigt. Das ist auch genau der Grund, warum man beim Stacken 
unterschiedlicher große PEs aufeinander stapelt.

von Achim S. (Gast)


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O. A. schrieb:
> Jetzt habe ich mir das ganze als Bachelorthesis vorgenommen. Mit
> weiteren thermodynamischen Betrachtungen etc. Und jetzt muss ich es iwie
> realisieren.
>
> Jetzt habe ich gemerkt dass es wohl nicht so die Leistungsfähigkeit hat.
> Aber kann man da machen?

Wenn es deine Abschlussarbeit werden soll, dann wäre imho das erste, was 
du machst, eine konkrete Abschätzung/Berechnung:
- wie groß wird die Oberfläche des Schranks
- wie schätzt du den Wärmedurchgangskoeffizienten der Schrankwände ab 
(wie gut ist er isoliert)
- welche Wärmeleistung muss du daher dauerhaft aus dem Schrank 
herauspumpen, wenn du ihn auf 5° halten willst
- wie viel Wärmeleistung musst du dann außen abführen (als grobe 
Abschätzung: rund 10 mal so viel, wie du aus dem Schrankinnern 
herauspumpst.)

Bis hier war es die statische Abschätzung (für den "eingeschwungenen 
Fall"). Als nächstes rechnest du weiter:
- wie groß ist die Wärmekapazität im Schrankinnern, die du "umladen" 
musst. - wie viele Stunden oder Tage braucht es demnach, um von 40° auf 
5° runterzuregeln
- wie entwickelt sich die Temperatur im Laborraum, wenn du dauerhaft ein 
paar hunder W an elektrischer Verlustleistung darin verbrätst.

Dein Betreuer wird sich wahrscheinlich freuen, wenn du ihm ein paar 
konkrete Abschätzungen   lieferst. Vielleicht kommt ihr dann gemeinsam 
auf die Idee, dass die Sache mit den Peltiers doch ein ungeschickter 
Ansatz war.

Abdul K. schrieb:
> Peltier bringt nur was für Spezialanwendungen, z.B. weil es rüttelfrei
> sein muß oder winzig klein. Oder die Temperatur soll extrem gut geregelt
> werden, wie bei Laserdioden, die eine bestimmte Frequenzlinie strahlen
> sollen.

So würde ich es auch sehen. Vielleicht lässt sich daraus was für die 
Aufgabenstellung des TO ableiten.

Wie sehen denn die "kleinen Proben" genau aus, die per Ultraschall 
untersucht werden sollen? Evtl. ist es sinnvoll, nur die 
Temperaturregelung dieser kleinen Proben durch jeweils ein Peltier 
durchzuführen. Das lässt sich schnell und genau realisieren.

Die Wärme dieser Peltiers muss natürlich abgeführt werden. Dazu könnte 
man eine Metallgrundplatte nehmen, die von vortemperiertem Wasser 
durchströmt wird. Die Wassertemperatur wählst du so, dass der Peltier 
"leichtes Spiel" hat (also z.B. immer ein paar Grad unter der 
gewünschten Probentemperatur). Die Regelung der Wassertemperatur darf 
langsam und ungenau sein (für die schnelle, genaue Regelung hast du ja 
die Peltiers). Wenn dabei ein Kompressor im Spiel ist, darf er weitab 
von den Proben sitzen (lange, isolierte Kühlittelleitungen), so dass 
sich die Vibrationen nicht übertragen.

Und die Proben samt Metallplatte packst du tatsächlich in eine kleine 
Peltierkühlbox. Die dient aber nur dazu, dass kein unnötiger 
Luftaustausch mit der Umgebung geschieht. Damit die Probentemperatur 
sich nicht plötzlich verschiebt, wenn jemand das Laborfenster öffnet. 
Und damit nicht ständig neues Luftfeuchtigkeit nachkommt, die als 
Kondenswasser an der kältesten Stelle deines Aufbaus runtertropft.

Das wäre dann insgesamt natürlich aufwändiger als es dein Betreuer 
ursprünglich gedacht hat. Aber dafür könnte er damit dann auch Messungen 
durchführen ohne sich bei jeder neuen Probe zu ärgern, dass es viele 
Stunden dauert, bis sie die gewünschte Zieltemperatur hat (wenn sie denn 
überhaupt je erreicht wird).

Fang einfach mal mit den konkreten Abschätzungen der Zahlenwerte an und 
sprich mit deinem Betreuer darüber, ob der aktuelle Ansatz nicht 
vielleicht doch zu klein gedacht ist.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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O. A. schrieb:
> Die Frage ist jetzt ob ich mit den PE auch heizen kann oder ob ich dazu
> Heizungswiderstände nehme...
So ein Element ist zuallersert eine Heizung, die die hineingesteckte 
Energie in Wärme umwandelt. Zum Dank dafür wird das Element auf einer 
Seite kühler als auf der anderen.

O. A. schrieb:
> Jetzt habe ich gemerkt dass es wohl nicht so die Leistungsfähigkeit hat.
Du musst die wärmere Seite gut kühlen, dann wird die kältere Seite noch 
kühler. Denn ein Peltier erzeugt lediglich eine Temperaturdifferenz. 
Wenn die z.B. 60K ist und wenn die heiße Seite hat schon 100°C, dann hat 
die kalte Seite logischerweise 40°C "kalt". Wenn du es schaffst, die 
"heiße" Seite auf 40°C zu kühlen, dann hat die kalte Seite eben -20°C.

Ich würde hier auch mal sagen, dass du zuerst einmal die schwammigen 
Formulierungen deiner Aufgabenstellung (siehe dazu unten) mit Zahlen 
belastesten solltest: wieviel Masse mit welchem thermischen 
Energiegehalt muss da wie schnell entwärmt oder beheizt werden?

O. A. schrieb:
> Außerdem möchte ich im Inneren einen Lüfter montieren der etwas
> Konvektion rein bringt.
Zum Thema Erschütterungen: in unserem Klimaschrank rumpelt der recht 
große Lüfter aber auch ziemlich vor sich hin. Allein schon der Luftzug, 
den der erzeugt (damit überall im Schrank die selbe Temperatur ist) 
übertrifft die Erschütterungen des Kompressors bei weitem.

Und noch ein Wort zum Thema Erschütterung dur Kompressor: man kann so 
einen Kompressor auch weit weg montieren und hat dann nur Schläuche mit 
kaltem Kühlmittel in den Schrank.

BTW: ich habe deine Aufgabenstellung mal gelöscht. Mir schienen die 
darin enthaltenen persönlichen Daten doch etwas zu persönlich. Da 
solltest du im Verlauf deines bald beginnenden Berufslebens noch etwas 
sensibler werden. Ich würde auf keinen Fall den Namen und die 
Telefonnummer meines Chefs in ein öffentliches Forum stellen...

: Bearbeitet durch Moderator
von Alexx (Gast)


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Die wirklich entscheidende Frage ist wirklich: Wiegroß sind die Proben 
und wie sind die aufgebaut? Die luft rundherum zu kühlen ist meienr 
Meinung nach unnötig schwer wenn vermeidbar. Wenn es Flüssige Proben 
sind: direkt auf den (kalten) Kühlkörper stellen und die Kühlkörper von 
diesem Regeln.

Wir benutzen TEC kühler um Printplatten mit Testchips darauf auf einer 
konstanten Temperatur zu halten. Ich sage absichtlich nicht Kühlen, denn 
in diesem Fall würde (da wir nur das DUT kühlen und nicht den gesammten 
Raum in dem es sich befindet) Kondenswasser unter ca. 15 Grad 
anfallen...
Die Printplatte ist auf einem Kupferblock (=Kühlkörper kalte Seite), auf 
der anderen Seite ist das TEC auf eine ausreichend große Aluplatte 
geschraubt die im auf 20° klimatisierten Raum ist.

von ??? (Gast)


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https://www.memmert.com/de/produkte/klimaschraenke/konstantklima-kammer/HPP110/

das ist sowas in fertig. Da gibts Datenblätter zum abschätzen was 
möglich ist. Und diese Dinger hatte ich selbst im Einsatz. Die haben 
ganz gut funktioniert.

von Schwätzer (Gast)


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Nochwas, zu Peltiers.. Die angeschriebene Waermetransportleistung ist 
bezogen auf Delta-T von Null.
Wenn also 70W angeschrieben ist, kann man nur 70W pumpen bei 
Temperatuunterschied Null. Heisst, die ersten zwei Sekunden, nachher 
erwaermt sich die heisse Seite schnell und die kalte wird langsam 
kuehler. Nach ein paar Minuten ist die warme Seite auf 50 Grad und die 
Kalte auf 17. Dann geht die warme Seite auf 80 hoch und die Kalte ist 
schon wieder bei 22 Grad. Dann wirst du abschalten und die warme Seite 
kueht langsam ab, waehrend sich die Kalte noch auf 30 Grad erwaermt.

Wenn ich erschuetterungsfrei kuehlen muesste, mit Peltier, wuerde ich 
schauen mit einem 5 cm^3 Volumen auszukommen. Dann mit einem 
zweistufigen Peltier arbeiten.
Fuer groessere Volumina einen Kuehlkreislauf selbst designen, und zB 
Wasser unter Vakuum verdampfen und so auf +5 Grad runter kuehlen. Mit 
einer Scrollpumpe fuer 5 kEuro bist du dabei. Dafuer gehen auch 60 Liter 
Volumen sag ich mal.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Schwätzer schrieb:
> Wenn ich erschuetterungsfrei kuehlen muesste, mit Peltier, wuerde ich
> schauen mit einem 5 cm^3 Volumen auszukommen.
Dort sieht man in etwa, worum es geht(*): 
https://www.ultratest.de/anwendungen/
Mit 5cm³ wird man da nicht arg weit kommen, weil ja auch der Sensor 
temperiert werden muss.

(*)Diese Information habe ich aus dem wegen persönlicher Daten 
gelöschten PDF

von O. A. (sokrates1989)


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Achim S. schrieb:
> Wenn es deine Abschlussarbeit werden soll, dann wäre imho das erste, was
> du machst, eine konkrete Abschätzung/Berechnung:
> - wie groß wird die Oberfläche des Schranks
> - wie schätzt du den Wärmedurchgangskoeffizienten der Schrankwände ab
> (wie gut ist er isoliert)
> - welche Wärmeleistung muss du daher dauerhaft aus dem Schrank
> herauspumpen, wenn du ihn auf 5° halten willst
> - wie viel Wärmeleistung musst du dann außen abführen (als grobe
> Abschätzung: rund 10 mal so viel, wie du aus dem Schrankinnern
> herauspumpst.)

Hat jemand einen Hinweis/Buch/PDF für ähnliche thermodynamischen 
Betrachtungen? Eine Art Referenz die ich nutzen könnte? Unsere Bib ist 
zu und vll. kennt jemand was mit gutem Praxisbezug.

Ich bin mit dieser Materie nich wirklich vertraut und im Internet wird 
man immer etwas erschlagen mit Informationen.

von O. A. (sokrates1989)


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Wolfgang schrieb:
> O. A. schrieb:
>> Ich denke mal ich werde einfach überdimensionierte PE
>
> Überdimensioniertes PE bedeutet schlechten Wirkungsgrad, weil die
> abgerufene Nutzkühlleistung dann klein gegen die Eigenwärmeleitung des
> PE wird, d.h. das PE ist dann im Wesentliche mit sich selbst
> beschäftigt. Das ist auch genau der Grund, warum man beim Stacken
> unterschiedlicher große PEs aufeinander stapelt.


Ok, du meinst das PE ist mehr damit beschäftigt seinen eigenen 
Wärmerückfluss zu transportieren als die eigentliche Wäre im Inneren die 
ich raus haben möchte. Aber wenn der Wirkungsgrad egal ist? Dann nehme 
baue ich einfach mehrere PE ein, so dass der halt nicht ewig zu kühlen 
braucht.

Hier in diesem Video werden 6 Stück benutzt.

https://www.youtube.com/watch?v=YWUhwmmZa7A

von Udo S. (urschmitt)


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Als Alternative könnte man sich auch einen normalen Kühlschrank denken, 
der dann zum Aufheizen innen eine elektrische Heizung hat.
Das dürfte vom Wirkungsgrad nicht schlechter sein als alles über Peltier 
zu machen, eher besser, wenn man hauptsächlich konstante Temperaturen 
hat und nicht eine Temperaturprofil abfahren will.
So machen es ja auch die billigen Kühl-Gefrierkombis. Die nehmen als 
Heizung die Innenbeleuchtung um zu verhindern, dass der Kühlteil zu kalt 
wird.

ist auch eine Frage der gewünschten Genauigkeit.

: Bearbeitet durch User
von Achim S. (Gast)


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O. A. schrieb:
> Aber wenn der Wirkungsgrad egal ist?

"Wirkungsgrad egal" kann auch heißen, dass du 8 Stunden brauchst, bis 
die Messung beginnen kann und der Laborraum mit dabei auf 
Saunatemperatur augeheizt wird - dann ist in der praktischen Anwendung 
der Wirkungsgrade plötzlich doch nicht mehr ganz egal.

O. A. schrieb:
> Hat jemand einen Hinweis/Buch/PDF für ähnliche thermodynamischen
> Betrachtungen?

"Thermodynamik" ist da fast schon ein zu großer Begriff für das, was 
ansteht.

Für den Wärmefluss durch die Oberfläche der Kammer reicht als Start 
folgender Wikipedia-Artikel:
https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4rmedurchgangskoeffizient
Der schwierigste Teil dabei wird sein rauszukriegen, wie gut die Wand 
der Kammer tatsächlich isoliert (und da wird es ordentliche Unterschiede 
zwischen unterschiedlichen Geräten geben). Wenn du gar keine konkreten 
Werte hast: starte mal mit einer angenommenden Isolierung von 1 cm 
Styrodur. Oder suche bei "echten Kühlschränken" nach konkreten Werten 
und geh dann davon aus, dass die eingekaufte Peltierbox halb so gut 
isoliert.

Für die Wärmekapazität reicht dir als Start ebenfalls der Wiki-Artikel:
https://de.wikipedia.org/wiki/Spezifische_W%C3%A4rmekapazit%C3%A4t
Schätze ab, wie viel Plastik und Eisen im Innern deiner Box sind und wie 
lange du bei z.B. 30W kontinuierlicher Wärmeabfuhr zum Runterkühlen 
brauchst. Die Rechnung wird natürlich nicht genau, aber sie sollte 
aussreichend genau sein, um zu bewerten, ob das Projekt tatsächlich auf 
die geplante Art durchgezogen werden soll.

von W.S. (Gast)


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O. A. schrieb:
> Wäre es denn besser Module nebeneinander zu schalten?

Mach doch ganz einfach nen Trocken-Versuch:
- besorge dir den genannten Kühler,
- besorge dir ein Peltierelement, was dir erfolgvesprechend genug 
anmutet
- besorg dir ne kleine Alu-Platte, die etwas größer ist (aber nicht 
viel) als dein PE
..und baue das ganze zusammen.
An die Aluplatte kannst du ein Thermomeeter anklemmen, das Ganze auf den 
Tisch stellen, den Lüfter auf volle Drehzahl und das PE mit ..naja.. 80% 
des Nominalstromes versorgen.

und dann anschauen, wie sich das Ganze binnen der nächsten 30 Minuten 
entwickelt. Natürlich wird sich das Alu-Plättchen an der Umgebungsluft 
erwärmen, aber dein Kühlofen hat ja auch keine ideale Isolierung.

Und wenn das Ganze nicht schon im Leerlauf dir zu unbefriedigend wird, 
dann schraube auf das Aluplättchen einen Widerstand drauf (sowas gibt's 
in goldgelb mit 2 Bfestigungslöchern), tue die kalte Seite in etwas 
Styropor und heize mal mit 1..2 Watt elektrisch dagegen. Dann siehst du 
weiter.

W.S.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Mir scheint ein gasthermodynamischer Ansatz erfolgsversprechender. zB 
eben Wasser unter Vakuum verdampfen lassen um sich die 
Halogengeschichten vom Hals zu halten. Mit dem Vakuum(Druck) kann man 
sich die Temperatur einstellen und regulieren. Denn die 
Verdanmpfungstemperatur haengt am Druck. Der Waermetransport ist ca 
50J/kg
Ja, man benoetigt eine Vakuumpumpe welche Wasser kondensieren kann

: Bearbeitet durch User
von O. A. (sokrates1989)


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W.S. schrieb:
> Und wenn das Ganze nicht schon im Leerlauf dir zu unbefriedigend wird,
> dann schraube auf das Aluplättchen einen Widerstand drauf (sowas gibt's
> in goldgelb mit 2 Bfestigungslöchern), tue die kalte Seite in etwas
> Styropor und heize mal mit 1..2 Watt elektrisch dagegen. Dann siehst du
> weiter.

Wie meinst du das einen Widerstand auf das Aluplättchen schrauben? Ich 
soll etwas Wärme in einem Behälter erzeugen mit dem Widerstand?

von W.S. (Gast)


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O. A. schrieb:
> Wie meinst du das einen Widerstand auf das Aluplättchen schrauben?

HÄ?

Ist das nicht sonnenklar?
Ich meine sowas wie auf dem Bild. Da kannst du dediziert ne 
Wärmeleistung applizieren und messen, wie warm deine Aluplatte denn 
dabei wird.

W.S.

von Günni (Gast)


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Schwätzer schrieb:
> Dann mit einem
> zweistufigen Peltier arbeiten.
In den vorangegangenen Threads stand mindestens 2-mal, dass für mehr 
Kühlleistung 2 Peltierelemente nebeneinander angebracht werden sollten. 
Das ist nicht sinnvoll. Für die Erzielung einer höheren 
Temperaturdifferenz müssen 2 Elemente übereinander geklebt werden. Das 
gibt es auch als zweistufige Elemente zu kaufen. Wie ich auch schon 
geschrieben habe, ist das Element, das den Raum kühlt, kleiner, da es 
nur die Wärme aus dem Raum transportieren soll. Das darüber angeordnete, 
ist deutlich größer (etwa 4-fache Fläche, da es neben dem Wärmestrom 
auch die Verluste des unteren Elements mit abtransportieren muss.
Ein Hinweis weiter oben ist auch wichtig - und das hatte ich auch schon 
angedeutet: Die warme Seite eines Peltierelements darf je nach Element 
nicht wärmer als 60°C (oder bei besseren nicht wärmer als 120°C) werden, 
da sonst die Lötstellen defekt werden, mit denen die "Klötzchen" 
zwischen den Platten des Peltierelements verlötet sind.
Da Vibrationen nicht erlaubt sind, müssen an den Peltierelementen auf 
beiden Seiten "riesige" Kühlkörper für den entsprechenden Wärmeübergang 
zur Luft sorgen. Bei der Leistung, die an der warmen Seite 
abtransportiert werden muss, halte ich das für praktisch unmöglich 
umsetzbar.
Da sollte man wirklich darüber nachdenken, in den Wänden des Schrankes 
Kühlschlangen einzulegen in denen langsam (wegen der Vibrationen) eine 
Kühlflüssigkeit zirkuliert, die - ebenfalls zur Vermeidung von 
Vibrationen - mit einem Kühlaggregat gekühlt wird, was in 
Absorberkühlschränken (in Hotelzimmern und Campingfahrzeugen) verwendete 
wird. Aber auch Absorberkühlschränke kommen bei höheren 
Umgebungstemperaturen nicht unter 5 bis 6°C herunter. Deshalb muss im 
Sommer die Umgebungstemperatur eventuell gekühlt werden, wenn die 5°C 
dann benötigt werden. Aber das scheint mir noch weniger aufwändig als 
der - sonst durchaus beachtenswerte - Vorschlag:

Joggel E. schrieb:
> Mir scheint ein gasthermodynamischer Ansatz erfolgsversprechender. zB
> eben Wasser unter Vakuum verdampfen lassen um sich die
> Halogengeschichten vom Hals zu halten. Mit dem Vakuum(Druck) kann man
> sich die Temperatur einstellen und regulieren. Denn die
> Verdanmpfungstemperatur haengt am Druck. Der Waermetransport ist ca
> 50J/kg
> Ja, man benoetigt eine Vakuumpumpe welche Wasser kondensieren kann

von O. A. (sokrates1989)


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Günni schrieb:
> Das ist nicht sinnvoll. Für die Erzielung einer höheren
> Temperaturdifferenz müssen 2 Elemente übereinander geklebt werden.

Was ist denn von der Anordnung in diesem Video zu halten?

ab 33 min.

https://www.youtube.com/watch?v=YWUhwmmZa7A

Mir scheint dass der MAcher auf jeden Fall weiß was er macht. Dort 
wurden 6 einzelne Elemente platziert.
Ich würde auf der Rückseite auch einen großen Kühlkörper platzieren und 
diesen mit Lüftern kühlen.

Ich würde im Allgemeinen auch seinen Ansatz mit der Positionierung der 
PEs außerhalb nachmachen wollen. Für den Kühlbetrieb ist das bestimmt 
gut, weil die Wärme so besser abtransportiert wird. Allerdings für den 
Heizbetrieb wohl nicht so gut,.

von Achim S. (Gast)


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Günni schrieb:
> In den vorangegangenen Threads stand mindestens 2-mal, dass für mehr
> Kühlleistung 2 Peltierelemente nebeneinander angebracht werden sollten.
> Das ist nicht sinnvoll. Für die Erzielung einer höheren
> Temperaturdifferenz müssen 2 Elemente übereinander geklebt werden

Wenn eine große Temperaturdifferenz erreicht werden soll, dann sind 
gestackte Peltiers sinnvoll (also zwei aufeinandergeklebte). Aber damit 
kann man nur wenig Wärme transportieren, weil man netto nur die nur die 
Wärmeleistung des vorderen, kleineren Peltiers nutzt (also vielleicht 
nur ein Viertel dessen, was das hintere Peltiers wegpumpt).

Wenn viel Wärme transportiert werden soll (bei relativ kleinen 
Temperaturdifferenzen), dann ist der parallele Betrieb der Peltiers klar 
die bessere Lösung. Und dieser Anwendungsfall liegt beim TO vor, 
deswegen waren die diversen Hinweise auf parallele Peltiers richtig.

Der TO hat relativ geringe Temperaturdifferenzen (von vielleicht 5° auf 
der kalten Seite zu vielleicht 35° am äußeren Kühlkörper). Gleichzeitig 
muss er große Wärmemengen transportieren (um die Wärmeverluste der 
Oberfläche zu kompensieren und um das Innere der Box in akzeptabler 
Geschwindigkeit abzukühlen. Bei diesen Bedingungen (viel Wärmestrom, 
relativ kleine Temperaturdifferenz) ist der parallel Betrieb der 
Peltiers eindeutig besser.

Natürlich muss der äußere Kühlkörper dann so bemessen sein, dass die 
Temperatur auf der Warmseite nicht auf 60° ansteigt, wie in deinem 
Rechenbeispiel. Aber für realistische ~30K Temperaturdifferenz bei viel 
Wärmestrom nutzt man keine gestackten Peltiers sondern parallele 
Peltiers.

von Achim S. (Gast)


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O. A. schrieb:
> Allerdings für den
> Heizbetrieb wohl nicht so gut,.

Um den Heizbetrieb musst du dir keine Sorgen machen - dort erreichst du 
einen "Wirkungsgrad" von 100% (und bekommst sogar noch Wärme aus der 
Umgebungsluft dazugeliefert). Bei deinem Temperaturbereich ist nur der 
Kühlbetrieb das Problem.

O. A. schrieb:
> Was ist denn von der Anordnung in diesem Video zu halten?
>
> ab 33 min.
>
> Youtube-Video "BUILD YOUR OWN REFRIGERATOR! - SOLID STATE TEC"
>
> Mir scheint dass der MAcher auf jeden Fall weiß was er macht.

Handwerklich sieht es auf jeden Fall brauchbar aus. Ich hab nicht das 
ganze Video durchgeschaut: hat er auch mal vorgerechnet, welche 
Wärmeleistung er transportieren wird und welche Abwärme sein Kühlkörper 
abführen muss? (Ich denke immer noch, dass das für deine Bachelorarbeit 
der nächste Schritt sein sollte.) Bei seinem Aufbau sollten die 
benötigen Kenngrößen (Wärmedurchgang durch Oberfläche, Wärmekapazität 
des Aufbaus) auch ganz vernünftig abschätzbar sein.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Das verlinkte video zeigt die Abhaengigkeiten der einzelnen Komponenten 
und endet vor demm Test. Nachfolgende videos sind verlinkt . Hier aber 
nochmals.
build : https://www.youtube.com/watch?v=YWUhwmmZa7A
test  : https://www.youtube.com/watch?v=cw8ipUYodkE
freeze : https://www.youtube.com/watch?v=RkSR4rTl2GY

Eine stetige Weiterentwicklung. Man muss begabt und gut ausgeruestet 
sein, um die Prototypen nachzubauen.

von O. A. (sokrates1989)


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Ich habe mal versucht die Kälteleistung zu bestimmen.

Vll. Kann ja jemand sagen, ob es passt oder falsch ist?


Die Formel ist Qk= Tk*a_Elem * I - (I^2*Ri)/2 - lambda_Elem *dT

Qk= Kälteleistung in W

Tk= Temperatur Kaltseite in K

a_Elem= Thermokraft in V/K

I= Strom

Ri= Innenwiderstand PE

a_Elem= Thermokraft in V/K

lambda_Elem= Wärmeleitwert in K/W


a_Elem, lambda_Elem, Ri nehme ich aus dem  Quick Cool Diagramm.

a_Elem= ist mit 0,2 mV/K angegeben. Ich nehme an, das ist die Spannung 
für 1 Thermopaar?
dann ist mein a_Elem für 1 PE mit 127 Thermopaaren= 127 * 0,2 mV/K= 
0,0254 V/K

Mein Regler schafft Imax_ =20A, somit stehen für mir für 1 PE =5 A zur 
Verfügung wenn ich 4 PEs verwenden möchte.

Ri = 1,05 Ohm, I=5 A, Tk= 278K, a_Elem= 0,0254V/K, lambda_Elem = 0,39 
W/K

Dann komme ich auf Qc= 278K * 0,0254V/K * 5 A - (5A^2 * 1,05 Ohm)/2 - 
0,39 W/K * 40 K = 6,581 W

Bei 4 PEs hätte ich dan eine max Kälteleistung von 4x6,581 W = 26,324 
zur Verfügung?

Würde das bedeuten ich kann 26 W pro Sekunde an Wärme aus dem Schrank 
transportieren?

Ganz schön wenig....

: Bearbeitet durch User
von Pandur S. (jetztnicht)


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Die Kuehlleistung ersiehst du aus dem Datenblatt...
und je kleiner die Belastung, desto hoeher der Wirkungsgrad. Bedeutet 
mit 20A bist du schon weit in der unwirtschaftlichen Zone.

: Bearbeitet durch User
von O. A. (sokrates1989)


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Joggel E. schrieb:
 Bedeutet
> mit 20A bist du schon weit in der unwirtschaftlichen Zone.

Ja, aber wichtiger ist mir dass ich meine Probe abkühlen kann.
Wenn der ganze Schrank 300W frisst, ist das nicht schlimm.

von Achim S. (Gast)


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O. A. schrieb:
> Vll. Kann ja jemand sagen, ob es passt oder falsch ist?

Ich hätte erwartet, dass du Kennlinien aus dem Datenblatt besorgst und 
damit rechnest. Du scheinst eher die Formeln herleiten zu wollen, aus 
denen sich die Kennlinien ergeben.

Auf den ersten Blick sieht deine Rechnung nicht verkehrt aus. Aber an 
einigen Stellen kann ich nicht nachvollziehen, woher du deine 
Zahlenwerte nimmst. Gehört das Diagramm Peltier_Parameter.png genau zu 
deinem Peltierelement? Im Diagramm liest man einen R_i von rund 1,05Ohm 
ab (und damit rechnest du). Im zuvor verlinkten Datenblatt ist ein R_i 
von 1,5Ohm angegeben. Wenn du mit 1,5Ohm statt 1,05Ohm rechnest, 
erhältst du völlig andere Ergebnisse.

Was mir in deiner Zusammenfassung auch nicht gut gefällt: du schätzt die 
Erwärmung des Kühlkörpers über die Umgebungstemperatur einfach als 
Konstante an (8K). In Wirklichkeit hängt der Wert natürlich stark vom 
Kühlkörper (genauer: von dessen Wärmewiderstand) ab und von der gesamten 
Wärmeleistung, die er wegkühlen muss. Dabei können vielleicht 8K 
rauskommen, es kann aber auch ein völlig anderer Wert sein.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Ohne Versuche wird's nicht gehen. Nimm das Video von Tech Ingredients 
als Anregung, um die Optimierungsmoeglichkeiten und Zusammenhaenge 
abzuschaetzen.
Deren Aussage : je ein Drittel des Verlustes duerfen aus :
-Uebergang Temperaturabfalles Luft-Kuehlkoerper innen
-Uebergang Temperaturabfalles Luft-Kuehlkoerper aussen
-Verlust durch Waermeleitung der Isolation

entstehen.

: Bearbeitet durch User
von O. A. (sokrates1989)


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Achim S. schrieb:
> Ich hätte erwartet, dass du Kennlinien aus dem Datenblatt besorgst und
> damit rechnest.

Ich wollte einfach mal diese Formel aus dem Info-Dokument zu Peltiers 
nachrechnen.

Achim S. schrieb:
> Gehört das Diagramm Peltier_Parameter.png genau zu
> deinem Peltierelement?

Ich habe leider kein Datenblatt zu meinem Element. Ich will eins bei 
Amazon kaufen. Aber mir scheint wenn ich nach dem Typen suche, finde ich 
Datenblätter mit unterschiedlichen Werten.
Dieses hier: 
https://www.amazon.de/dp/B07RYCHLWH/?coliid=I27KIQOI42UX4O&colid=395TJ4O5T09HL&psc=1&ref_=lv_ov_lig_dp_it

Achim S. schrieb:
> Was mir in deiner Zusammenfassung auch nicht gut gefällt: du schätzt die
> Erwärmung des Kühlkörpers über die Umgebungstemperatur einfach als
> Konstante an (8K). In Wirklichkeit hängt der Wert natürlich stark vom
> Kühlkörper (genauer: von dessen Wärmewiderstand) ab und von der gesamten
> Wärmeleistung, die er wegkühlen muss. Dabei können vielleicht 8K
> rauskommen, es kann aber auch ein völlig anderer Wert sein.

Die 40K dT habe ich aus dem angehängten Dokument (erstes Bild) genommen. 
Dort wurde es als Schätzwert angenommen. Ich habe ja noch keinen 
fertigen Aufbau und wollte eig nur wissen in welcher Größenordnung sich 
die Kühlleistung befindet.

Wenn man also noch die Wärmeverluste vom Gehäuse miteinbezieht. Dann 
sinkt die Kälteleistung der gesamten Anlage wahrscheinlich auf unter 20 
W.

Bei einer Leistungsaufnahme von 12V* 20A = 240 Watt, wäre das ein 
Wirkungsgrad von unter 10%. Was Peltier doch hinkommt oder.

: Bearbeitet durch User
von Achim S. (Gast)


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O. A. schrieb:
> Ich habe leider kein Datenblatt zu meinem Element. Ich will eins bei
> Amazon kaufen. Aber mir scheint wenn ich nach dem Typen suche, finde ich
> Datenblätter mit unterschiedlichen Werten.

Es gibt auch Hersteller mit Datenblättern, denen man vernünftige 
Information entnehmen kann. Bei so einer Wahl ist dann auch die 
Wahrscheinlichkeit höher, dass das Peltier die zugesicherten Werte 
einhält, als wenn man was aus irgendeiner Amazon-Quelle bestellt.

Hier ein Datenblatt eines Peltiers mit ähnlichen Kennwerten (aber mehr 
Information)
https://www.lairdthermal.com/datasheets/datasheet-ZT7-16-F1-4040-TA-W8.pdf
Ich würde an deiner Stelle mal mit so einem sinnvoll angegebenen 
Datenblatt arbeiten (ich denke dein Betreuer wird einige sinnvolle 
Rechnungen in der Bachelorarbeit sehen wollen).

O. A. schrieb:
> Die 40K dT habe ich aus dem angehängten Dokument (erstes Bild) genommen.

Achso. Ich dachte schon das erste Bild sei dein erster Entwurf zur 
Bachelorarbeit.

O. A. schrieb:
> Ich habe ja noch keinen
> fertigen Aufbau und wollte eig nur wissen in welcher Größenordnung sich
> die Kühlleistung befindet.

Na ja, die Größenordnung könnte wohl hinkommen. Je näher du dem oberen 
Limit des Peltiers kommt, desto empfindlicher hängen die Ergebnisse aber 
von kleinen Abweichungen in den Kenngrößen ab. Beim Heizleistungsterm 
I^2*R_i/2 macht der nicht genau angegebene R_i (1,05Ohm oder 1,5Ohm) bei 
5A schon einen Unterschied von 5W. Wenn der größere Widerstand richtig 
sein sollte, bleiben am Ende also keine "6,581W" Wärmeleistung pro Modul 
übrig sondern nur noch rund 1W (was aber ja immer noch diesselbe 
Größenordnung ist).

O. A. schrieb:
> Würde das bedeuten ich kann 26 W pro Sekunde an Wärme aus dem Schrank
> transportieren?

Schreib sowas bitte nicht in der Bachelorarbeit. Wenn die Kühlleistung 
26W betragen sollte, dann kannst du 26 Joule pro Sekunde 
transportieren.

von O. A. (sokrates1989)



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Ich überlege gerade wie ich mein Netzteil dimensionieren muss.

Mein Regler kann max. 20A schalten. (12Vx20A=240W)
Dann brauche ich noch für meine Lüfter ca. 20W

Macht 260W.
Allerdings braucht der Regler doch auch Strom? Ich kann aus dem 
Datenblatt nicht erkennen wieviel Leistung dieser für sich beansprucht.

Wenn ich dann z.B ein 360W Netzteil nehme, müsste dies doch genügen? 
Dann bleibt auch noch etwas Reserve...nur muss ich dann noch 
herausfinden wie den Strom für den Regler auf max. 20A begrenze.

Für die Langlebigkeit des Netzteils ist es doch besser, wenn dieses 
nicht ständig an seiner Leistungsgrenze läuft?

https://www.quick-cool-shop.de/peltier-controller/peltier-controller-qc-pc-co-ch1.html

von O. A. (sokrates1989)


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Achim S. schrieb:
> Schreib sowas bitte nicht in der Bachelorarbeit. Wenn die Kühlleistung
> 26W betragen sollte, dann kannst du 26 Joule pro Sekunde
> transportieren.

Ok, wäre das nicht eig. 26 W zu jeder Zeit.
Und wenn es für 1 sec ist, dann wäre es 26 W*s was 26 Joule entspricht?

Ja dann sind es 26 Joule in einer sec.

von Horst S. (petawatt)


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Wenn noch leere Seiten in Arbeit, dann kannst du ja noch einen Vergleich 
zum Kühlkompressor machen. Für kleinere Kühlleistungen in Wohnwagen oder 
Boot ist der BD35F von Danfoss ein gewisser Standard. Der Kompressor ist 
für Batteriebetrieb (12 / 24 V) optimiert. Im Unterschied zum 
klassischen Schwingkompressor wird ein kleiner Drehstrommotor mit 
Frequenzumrichter benutzt. Die maximale Kälteleistung kann über die 
Motordrehzahl eingestellt werden. Eine Tabelle mit verschiedenen 
Arbeitspunkten siehe Link:
https://darment.eu/wp-content/uploads/wpallimport/files/BD35F.pdf .
Im Kühlraum ist nur der Verdampfer mit oder ohne "Kältespeicher". Man 
verwendet möglichst einen "Toplader". Das verringert Kälteverluste im 
Vergleich zu einer Tür.
Grüße von petawatt

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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O. A. schrieb:
> Macht 260W.
Nimm ein 480W Netzteil. Dann ist genug Reserve für ein paar Spielereien. 
Und später, wenn du weißt, wieviel du tatsächlich und dauerhaft 
brauchst, kannst du immer noch optimieren.

Horst S. schrieb:
> Man verwendet möglichst einen "Toplader".
Übliche Klimaschränke sind aber allesamt Frontlader.

> Das verringert Kälteverluste im Vergleich zu einer Tür.
Die kalte Luft soll eh' mit einem Lüfter herumgeblasen werden. Dann ist 
es schnuppe, ob er beim Öffnen die Kälte nach oben oder nach vorn 
rausbläst.

Horst S. schrieb:
> Im Kühlraum ist nur der Verdampfer
Wie ich schrieb:
>>> Und noch ein Wort zum Thema Erschütterung dur Kompressor: man kann so
>>> einen Kompressor auch weit weg montieren und hat dann nur Schläuche mit
>>> kaltem Kühlmittel in den Schrank.

von Thomas R. (Gast)



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Hochwerte Gesellschaft!

Meine selbstgebaute Micro-Temperaturbox habe ich wie auf den Bildern 
gebaut.
Die funktioniert von -27°C bis 101°C prächtig.
Die Regelung erfolgt mit einer H-Brücke und einem AVR-gesteuerten 
DC/DC-Wandler.
Hiermit erreiche ich eine Hysterese von unter 0.1°C im gesamten 
Temperaturbereich.
Diese Box hat Volumen nur 150ml, aber für meinen Anwendungsfall 
(Sensoren testen) passt das seit vielen Jahren wunderbar.

Einen 60l Temperaturschrank würde ich aus einen Kühlschrank-Kompressor 
und einer elektrischen Heizung bauen, da ein Peltierelement nur ca 5% 
Wirkungsgrad hat.

Beste Grüße
Thomas

von Horst S. (petawatt)


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Lothar M. schrieb:
> Die kalte Luft soll eh' mit einem Lüfter herumgeblasen werden. Dann ist
> es schnuppe, ob er beim Öffnen die Kälte nach oben oder nach vorn
> rausbläst.

Bei der Schranklösung fließt die Kälte bei offener Tür auch ohne Lüfter 
zügig nach unten weg. Das ist schon ein Unterschied.

Ich hab die weiter oben beschriebene Kompressorkühlanlage in unsere 
Yacht eingebaut. Je nach Arbeitspunkt und Norm ist die Kälteleistung um 
den Faktor 1,5 bis 2 mal so groß wie die aufgenommene elektrische 
Leistung (Wärmepumpe).
Entsprechend Aussage von Thomas R. ist der Wirkungsgrad des PE nur 5%. 
Für spezielle Anwendungen wie z.B. rauscharme Photosensoren in der 
Astronomie spielt das keine Rolle. Aber für einen 60 l Schrank eher 
ungeeignet.

Grüße von petawatt

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Horst S. schrieb:
> Bei der Schranklösung fließt die Kälte bei offener Tür auch ohne Lüfter
> zügig nach unten weg. Das ist schon ein Unterschied.
Schon, aber das hier soll ja kein Bierkühler, sondern ein 
Temperaturschrank werden, denn
O. A. schrieb:
>>> einen Schrank im Bereich 5 bis 40 Grad kühlen bzw. aufwärmen können.

von Horst S. (petawatt)


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Lothar M. schrieb:
> Schon, aber das hier soll ja kein Bierkühler, sondern ein
> Temperaturschrank werden,

Bei uns im Labor wurde der hochwertige Wärmeschrank von Leybold Heraeus 
bei runden Geburtstagen auch zum Erwärmen von Leberkäs benutzt, und die 
für Vereisungsversuche gedachte Kühltruhe natürlich auch für das 
Bierfass. Nur so konnte der nicht unerhebliche Platzverbrauch der Geräte 
dauerhaft begründet werden.
Für die Temperaturregelung der Kühltruhe wurde damals ein 
Quecksilber-Kontaktthermometer mit nachgeschaltetem Schütz eingesetzt. 
Das Quecksilber würde heute natürlich sofort einen Großeinsatz der 
Feuerwehr auslösen.

Grüße von petawatt

von O. A. (sokrates1989)


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Hallo,

ich habe mal ne Frage zum Datenblatt meines PE. Ich möchte die 
Kühlkörper dimensionieren und möchte dazu wissen wiviel Wärme auf der 
heißen Seite meines PE entsteht.

Dort ist für Thot=50° das Diagramm angegeben.

Strom ist ca. 5A. was ich in ein PE gebe.
Erste Frage woher weiß wie hoch mein dT ist?
Ich hätte jetzt als dT 40K ausgewählt, als Richtwert wie ich das in 
einem Dokument gelesen habe. D.h wenn ich auf der kalten Seite 3°C habe, 
dann habe ich auf der warmen 43°C. Aber das hängt ja im Prinzip davon ab 
wie ich die warme Seite kühle? Diese 43°C habe ich ja nur mit 
vorhandenem Kühlkörper plus Lüftung. Aber ich habe noch keine Kühlung, 
die möchte ich doch erst dimensionieren.

Jetzt steht im Diagramm bei dT=40K und I=5,1 A
dass Qc= 27 W ist.

Ist dies die reine Kühlleistung meines PE? Oder muss ich davon noch iwas 
abziehen? oder sind davon bereits die Verluste abgezogen. Ich gehe davon 
aus dass es die reine Kühlleistung ist.

Das würde bedeuten, wenn ich mein PE mit 12V und 5,1 A ansteuere.
Habe ich Pel= 61,2W. Dazu muss ich Qc dazu addieren.
Dann ist Qh=  Pel + Qc = 88,2W.

Da ich 2 Peltiers auf einem Kühlkörper montiere, habe ich dann ein 
gesamtes Qh von 176,4 W.

Macht das Sinn oder habe ich iwas falsch gemacht?

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