Hallo Elektronikfreunde, ich habe das Gefühl, hier bei euch an der richtigen Adresse für Tipps bezüglich der Reparatur des abgebildeten Relais zu sein. Es schaltet das sog. "Leerlaufabschaltventil" und soll folgende Aufgabe erfüllen: Liegen Dauerplus (30) und Zündungsplus(15) an so ist es in Ruhestellung. Wird jedoch die Zündung abgestellt, soll es für ca. 15 Sekunden Spannung an das Ventil (87) anlegen und danach wieder in die Ruheposition zurückehren. Das ist aber leider nicht mehr der Fall, weder nach 15 Sekunden noch nach 15 Stunden, so dass Relais und Ventil unweigerlich früher oder später die Batterie des KFZ leergesaugt haben. Eine weitere Funktion des Relais , die aber für das Problem vermutlich nicht verantwortlich ist und die ich leider auch nicht testen kann ist, über die Klemme TD von der Zündeinheit (Drehzahlignal) ab einer gewissen Drehzahl ebenfalls in Aktion zu treten und dadurch die Benzinzufuhr zu unterbrechen. Da ich gerne Dinge repariere anstatt neu zu kaufen und ein "neues" altes Relais ja früher oder später evtl. ebenfalls aufgibt nun meine Bitte an euch da ich in Elektronikdingen relativ wenig bewandert bin: Welche Bauteile sind für euch verdächtg dafür, dass die Timerfunktion nicht mehr funktioniert und das Relais nicht mehr abschaltet sondern immer anzieht sobald Dauerplus (30) und Masse (31) anliegen? Hab mal gehört das ELKOS im Alter manchmal aufgeben und meine Recherchen haben weiter ergeben, das ein IC mit der Aufschrift 555 (wie der kleine hier) häufig in Timerschaltungen verwendet werden. Den würde ich also einfach mal auf Verdacht gegen einen anderen 555 austauschen in der Hoffnung das es so ein Standardteil ist. Was würdet ihr weiter empfehlen zu tun? Vielen Dank und beste Grüße Der Altmetallfanatiker
altmetallfanatiker schrieb: > Was würdet ihr weiter empfehlen zu tun? Den 555 (Timer) und den 4013 (FF) mal tauschen ist eine schnelle Variante, und nicht teuer. Ich würde die Chips dann aber direkt sockeln. Ansonsten Schaltplan von der nur einseitigen Platine erstellen und messen. Die Dioden und Transistoren kannst Du vermutlich in der Schaltung messen ob die ok sind. Oben links an der Diode sieht die Platine dunkel aus. Oder täuscht das nur durch die Ausleuchtung?
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Jörg R. schrieb: > Den 555 (Timer) und den 4013 (FF) mal tauschen ist eine schnelle > Variante, und nicht teuer. Ich würde die Chips dann aber direkt sockeln. Und führt zu genau garnichts. Und Sockel haben im KFZ auch nichts zu suchen außer man will noch mehr Probleme haben. Der gelbe Tantal und die Elkos wären zu wechseln als 1. Maßnahme dann die kräftigen stromführenden Kontakte am Relais und den Verbindern nachlöten. Zu 99,9% tut das Teil dann wieder.
Elko und Tantal sind auf jeden Fall Kandidaten zum Tausch, die ICs eher nicht. Kannst du mal ein Bild von unten machen, mein letztes defektes Relais im Auto hatte nur einen Haarriss in einer kleinen Lötstelle. Einmal alles kurz nachlöten wäre das Einfachste, nicht nur die dicken Kontakte.
K. S. schrieb: > Elko und Tantal sind auf jeden Fall Kandidaten zum Tausch, die ICs eher > nicht. Ja, vermutlich stimmt das. Nur ist der TO wohl schon nicht mehr dabei?
Hallo Leute, vielen Dank für eure hilfreichen Antworten und entschuldigt bitte die lange Antwortzeit. Das Auto fährt auch ohne das Relais ganz normal (nur das abstellen ist etwas ungeschmeidig), weshalb der Leidensdruck nicht so super hoch ist. Heute hatte ich frei und hab mich dem Ganzen heute mal gewidmet: 1.) Alle Kontakte nachgelötet: Leider erfolglos 2.) Zum Elektronikladen geradelt und Teile gekauft 3.) Elkos und Tantal gewechselt: Leider erfolglos 4.) IC 555 gewechselt: Leider ebenso erfolglos Ich fürchte damit bin ich mit meinem Latein am Ende und muss mich doch auf die Suche nach einem "Neuen" Relais machen. Trotzdem vielen Dank euch allen! Beste Grüße Der Altmetallfanatiker
Ich hatte schon mal ein Relais, bei dem die Kontaktstellen durch die Schaltfunken so rau geworden waren, dass die Kontakte nach Wegnahme der Spulenspannung weiter zusammenhielten. Die Kontakte waren aber nicht verschweißt! Man konnte sie leicht mit dem Finger lösen.
Nochwas: Ist da ein Poti drauf? Wurde das mal etwas hin- und hergedreht?
Teo D. schrieb: > Evtl. ist's ja garnicht das Relais! Doch doch, da bin ich mir sicher weil sich das ja auch ganz gut prüfen lässt mit Hilfe einer Batterie. Es soll sich nach 15 Sekunden lösen und das tut es nicht. Es löst sich aber sofort wenn Zündung + Dauerplus anliegen. APW schrieb: > Ich hatte schon mal ein Relais, bei dem die Kontaktstellen durch > die > Schaltfunken so rau geworden waren, dass die Kontakte nach Wegnahme der > Spulenspannung weiter zusammenhielten. Die Kontakte waren aber nicht > verschweißt! Man konnte sie leicht mit dem Finger lösen. Das kann ich leider auch ausschließen, ganz ohne Spannung löst es sich super, es soll sich ja aber eben von alleine nach 15 Sekunden lösen.... APW schrieb: > Nochwas: Ist da ein Poti drauf? > Wurde das mal etwas hin- und hergedreht? Auch das hab ich schon getestet, leider ohne Erfolg, vermute relativ stark das der auch eher für die Funktion "Drezahlbegrenzung" zuständig ist A. H. schrieb: > altmetallfanatiker schrieb: >> immer anzieht sobald Dauerplus > > Den Relaistransistor geprüft? Ja also die Transistoren wären vermutlich auch meine nächsten Verdächtigen gewesen. Vielleicht tausche ich die auch nochmal alle einfach mal auf Verdacht. Nochmal eine generelle Frage: Welche Bauteile altern eurer Erfahrung nach am ehesten? Also welche Teile wären nochmal einen Versuch wert? (Ich glaube um alle auszutauschen fehlen mir eindeutig die Nerven...)
Wurde schon genannt, Elkos. Ich würde aber erstmal noch die Zenerdioden testen.
Wenn du ein Messgerät hast, dann miss mal im Betrieb (Zündung an) die Spannungen an den Pins 2, 6 und 3. Das ganze dann nochmal nachdem die Zündung abgestellt wird. An Pin 2 oder 6 sollte sich ein Ladevorgang messen lassen (langsames Steigen/Fallen der Spannung) Schalten sollte der 555 den Pin 3 (Ausgang) bei 2/3 (Pin 6) bzw. 1/3 (Pin 2) der Versorgungsspannung. Wenn du da sowas messen kannst und der Ausgang richtig schaltet, würde ich auf einen durchlegierten Transistor tippen. Kannst rausfinden, was auf ihm draufsteht?
Hallo, wie Patrick schreibt wird es wahrscheinlich ein Transistor sein. Ich vermute, der Transistor der das Relais schaltet, hat einen Kurzschluss. Zum Prüfen ein Multimeter auf Diodentest schalten. Der Transistor kann im Regelfall eingebaut geprüft werden. Von der Basis zum Emitter bzw. Kollektor sollte jeweils ein Wert um 600 mV angezeigt werden, bei umgekehrter Polung der Messspitzen Überlauf bzw. ein deutlich höherer Wert - dann ist er zu 99 % intakt. Wenn es bei einer Messung piept und Null mV angezeigt werden, hat der Transistor einen Kurzschluss. Deshalb bitte auch vom Kollektor zum Emitter prüfen, hier darf nicht Null mV angezeigt werden.
altmetallfanatiker schrieb: > Ich fürchte damit bin ich mit meinem Latein am Ende und muss mich doch > auf die Suche nach einem "Neuen" Relais machen. Nix da, das Teil wird repariert? Du hast schon viele Tipps bekommen, vor allem die Bauteile soweit möglich durchzumessen. Ich denke die meisten davon lassen sich in der Schaltung messen, vor allem die Dioden und Transistoren. Du könntest auch mal messen ob die ICs mit Spannung versorgt werden wenn Betriebsspannung an dem Teil anliegt. Zeige auch mal ein gutes Foto von der anderen Seite der Platine. Drehe sie dazu um die vertikale Achse, so als ob Du eine Buchseite umklappst. Schade dass das Relais keinen hohen Wert hat, sonst hättest du es einem Interessierten von uns (Ich?) hier zusenden können. Das lohnt sich aber nicht weil es nicht in einen Briefumschlag (Maxibrief) passen würde. Der Versand hin- und zurück wäre zu teuer. Leider bist Du auch nicht angemeldet, deshalb wäre die Kontaktaufnahme schwierig.
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Also, bevor ich ein teures KFZ-Relais kaufen würde, würde ich lieber die komplette Platine neu bestücken. Es sind nur eine Handvoll Teile. Das heißt jetzt nicht, dass das die richtige Vorgehensweise ist. Ich wollte nur andeuten, dass es nur wenig Teile und keine komplexe Schaltung ist. So etwas ist hinzukriegen.
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Alfred K. schrieb: > Also, bevor ich ein teures KFZ-Relais kaufen würde, würde ich lieber die > komplette Platine neu bestücken. Es sind nur eine Handvoll Teile. > > Das heißt jetzt nicht, dass das die richtige Vorgehensweise ist. Vorher würde ich aber das Relais ausserhalb des Autos überprüfen. Vielleicht liegts ja an der Verdrahtung zum Relais.
altmetallfanatiker schrieb: >> Evtl. ist's ja garnicht das Relais! > Doch doch, Am einfachsten erfährt man das natürlich durch Tausch mit einem funktionierenden. Wenn man denn eins hat oder eine kennt in dessen Auto eins drin ist. altmetallfanatiker schrieb: > Welche Bauteile altern eurer Erfahrung nach am ehesten Wurde schon gesagt, die (Elektrolyt/Tantal)Kondensatoren, zudem sind die für die Zeit von Zeitgebern verantwortlich, leider wurde wie in diesem Foirum üblich auch noch viel Mist dazwischen gesagt so daß die richtien Antworten nicht leicht zu finden sind. Richtig ist auch die Aussage, daß dort wo wenig Bauteile drin sind, und die auch noch in handlicher Bauform, daß notfalls der Tausch von allen Bauteilen möglich ist. Sollte halt ein Elektronikbastler machen. Der kommt ja auch mit seinem kaputten Auto zu dir.
Beitrag #6308059 wurde von einem Moderator gelöscht.
Hallo Leute, danke erstmal nochmal für all die hilfreichen Tipps! Hab mir jetzt ehrlich gesagt erstmal ein gebrauchtes gekauft, was aber überhaupt nicht ausschließt, das ich mich nochmal an die Reperatur des anderen wage (zumal ich gebrauchten, nicht überholten Teilen immer ziemlich skeptisch gegenüber stehe). Immerhin konnte ich jetzt mithilfe des "neuen" Relais testen, das meine Prüfschaltung richtung funktioniert und dementsprechend zur Fehlersuche auch außerhalb des KFZ geeignet ist. Werde die Tage wahrscheinlich einfach nochmal zum Elektroladen fahren und nochmal den großen IC (scheint ja tatsächlich auch ein Standardteil zu sein), die restlichen Kondensatoren (Elkos sind wie gesagt schon gewechselt) und eine handvoll Transistoren (natürlich entsprechend der Beschriftung kaufen) und einlöten. Im schlimmsten fall hab ich für 3€ Teile verbraten aber immerhin ein bisschen was gelernt und im besten Fall hab ich dann ein Reserverelais liegen wenn das neue alte mal wieder den Geist aufgibt. Ansonsten natürlich auch vielen Dank für dieses sehr nette Angebot, wenn es ein unverzichtbares, schwer zu beschaffendes Bauteil gewesen wäre, wäre ich sehr gern drauf zurückgekommen. Aber das ist ja zum Glück nicht der Fall und wenn man es nicht mal selber probiert dann lernt man ja auch nie was ;) Jörg R. schrieb: > Schade dass das Relais keinen hohen Wert hat, sonst hättest du es einem > Interessierten von uns (Ich?) hier zusenden können. Das lohnt sich aber > nicht weil es nicht in einen Briefumschlag (Maxibrief) passen würde. Der > Versand hin- und zurück wäre zu teuer. Also von daher, sag ich erstmal vorläufig goodbye, falls ein Reperaturerfolg eintritt werde ich euch aber daran teilhaben lassen Bis dahin Der Altemtallfanatiker
altmetallfanatiker schrieb: > wenn man es nicht mal selber probiert dann lernt man ja auch nie was ;) Du weisst aber schon, wie ein D-Flipflop (das "grosse" IC) theoretisch funktioniert? Ohne diese theoretischen Kenntnisse macht ein rumgemesse daran keinen sinn.
Ich will ja gar nix messen, sondern tauschen , tut bei 30ct + Lötzinn ja nicht weh... ;-) Ansonsten sind ICs schon immer der Punkt gewesen, wo ich aus der Elektronik ausgestiegen bin, so viele Funktionen in einem Bauteil sind mir zu wild...
Bedenkt bitte, dass im Auto keine Consumer Teile eingebaut werden. Zumindest die Halbleiter und Kondensatoren sollten von -40°C bis +125°C spezifiziert sein. Sonst gibt es die nächste Baustelle im Hochsommer oder bei großer Kälte.
Gudrun schrieb: > Bedenkt bitte, dass im Auto keine Consumer Teile eingebaut werden. > Zumindest die Halbleiter und Kondensatoren sollten von -40°C bis +125°C > spezifiziert sein. Sonst gibt es die nächste Baustelle im Hochsommer > oder bei großer Kälte. Naja, da der TE wohl vermutlich in D wohnt, wird er sein Auto wohl eher nicht in Alaska oder im Death Valley betreiben. Er will sene Zeitrelais ja wohl eher nicht als Serie an Autobauer verkafen.
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