Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Zeitrelais für pneumatisch ausfahrbaren Poller


von Berthold R. (bertel07)


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Guten Tag,
ich bin ganz neu hier, mit Elektronik sehr unerfahren und habe ein 
Problem, das die beauftragte Elektrofirma nicht lösen kann.
In der Zufahrt zu meiner Wohnanlage/22 Eigentümer, wurde ein pneumatisch 
betriebener, ausfahrbarer Poller zur Einlasskontrolle installiert. 
Kompressor und Steuerung befindet sich im Keller. Die Steuerung erfolgt 
mit Handfunksender über einen außenliegenden Funkempfänger, der mit 
Kabel an die Steuerung angeschlossen ist. Der Poller wird mittels 
Luftdruck im Panzerschlauch hochgefahren und wieder abgesenkt. Bei 
Stromausfall senkt sich der Poller automatisch ab. Die Handfunksender 
haben eine Taste zur Bedienung.
1x drücken fährt er runter, nocheinmal drücken fährt er hoch.
Die Bedienung mit den Handfunksender klappt prima, alles funktioniert 
einwandfrei.
Ein Problem gibt es jedoch:
Sollte ein Bewohner den Poller mit Handfunksender bedienen, dann fährt 
er runter und die Zufahrt ist frei. Soweit ok. Ist jedoch ein Pkw über 
dem Poller und ein Dritter bedient zufällig seinen Handsender, fährt der 
Poller wieder hoch und kann evtl. den Pkw beschädigen. Das müssen wir 
jedoch ausschließen. Der Pollerhersteller bietet eine sehr teure Lösung 
mit einer komplett neuen Steuereinheit und einer Kontaktschleifenlösung 
im 5 stelligen € Bereich incl. Bauarbeiten an.
Das können wir wenige Eigentümer nicht bezahlen.
Meine Überlegungen gehen dahin, dass vor die Steuerung im Keller ein 
Zeitrelais oder Schaltung eingebaut wird, das nach dem bedienen des 
Handsenders für eine gewisse Zeit ( etwa 20 Sekunden ), den Betrieb 
unterbricht und dadurch eine weitere Auslösung durch einen anderen 
Handsender verhindert. Somit kann gefahrlos über den Poller gefahren 
werden. Unsere Elektrofirma, die für unser Haus zuständig ist, hat 
Probleme das planerisch umzusetzen. Sie weiß nicht ob das Zeitrelais in 
die Steuerungsleitung vor der Steuerung, oder in die Leitung zum 
Magnetschalter hinter der Steuerung vor dem Kompressor eingebaut werden 
soll.
Kann mir jemand bitte helfen wohin das Zeitrelais oder eine andere 
Komponente gehört und evtl. auch den Typ und Name der Komponente nennen.
Evtl. gibt es auch eine technisch andere Lösung. Ich selbst bin 
Elektroniklaie.
Vielen Dank für eure Hilfen.
LG
Bertel07

von Stefan F. (Gast)


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Berthold R. schrieb:
> Meine Überlegungen gehen dahin, dass vor die Steuerung im Keller ein
> Zeitrelais oder Schaltung eingebaut wird, das nach dem bedienen des
> Handsenders für eine gewisse Zeit ( etwa 20 Sekunden ), den Betrieb
> unterbricht und dadurch eine weitere Auslösung durch einen anderen
> Handsender verhindert. Somit kann gefahrlos über den Poller gefahren
> werden.

Und dann kommt das nächste Auto, sieht den Poller nicht, fährt darüber 
und genau in diesem Moment läuft die Zeit ab.

Ich denke, dein Konzept ist unvollständig - so wird es nichts nützen.

Zeit-Relais findest du zum Beispiel bei der Firma Eltako (gehe auf ihre 
Webseite). Wohin es gehört: Natürlich in den Schaltkasten.

von Udo S. (urschmitt)


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Bedenke:
Wenn du das planst und/oder ausführst, bist du eventuell verantwortlich, 
falls es zu irgendwelchen Schäden kommt.

von Stefan F. (Gast)


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Wenn die Kosten für die ausgereifte Anlage des Herstellers zu hoch sind, 
dann solltet ihr besser ein Tor oder einen Poller verwenden, der manuell 
bewegt wird.

von MaWin (Gast)


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Deine Lösung ist unzureichend.
Setze einen Sensor oben auf den Poller der ein weiter hochfahren 
verhindert, wenn etwas im Wege ist.

Es gibt viele Sensoren: Simple Taster, Drucklufttaster mit Gummiball, 
Induktive Näherungssensoren, PSD Reflexlichtschranken, kapazitive 
Distanzsensoren, Lichtsensoren die einen entfernt montierten Lichtsender 
sehen...

Es ist also eher ein mechanisches Problem (Kabel führen trotz Bewegung) 
und eine Robustheitsfrage (Dreck auf Optik, drüberfahren über Taster)

von Berthold R. (bertel07)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Berthold R. schrieb:
>> Meine Überlegungen gehen dahin, dass vor die Steuerung im Keller ein
>> Zeitrelais oder Schaltung eingebaut wird, das nach dem bedienen des
>> Handsenders für eine gewisse Zeit ( etwa 20 Sekunden ), den Betrieb
>> unterbricht und dadurch eine weitere Auslösung durch einen anderen
>> Handsender verhindert. Somit kann gefahrlos über den Poller gefahren
>> werden.
>
> Und dann kommt das nächste Auto, sieht den Poller nicht, fährt darüber
> und genau in diesem Moment läuft die Zeit ab.
>
> Ich denke, dein Konzept ist unvollständig - so wird es nichts nützen.
>
> Zeit-Relais findest du zum Beispiel bei der Firma Eltako (gehe auf ihre
> Webseite). Wohin es gehört: Natürlich in den Schaltkasten.

Danke für deine Antwort.
Es kann nur ein Fzg rein oder rausfahren und der Poller ist beleuchtet.
Nach den 20 Sekunden muss der Poller wieder über den Handsender 
hochgefahren werden, damit die Zufahrt wieder gesperrt ist.
Ein automatisches hochfahren nach den 20 Sek. soll es nicht geben.

von Horst S. (petawatt)


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Etwas mehr Info zur Einfahrt:
- Freiluft, überdacht, Seitenwände, Untergrund (Kabelkanäle)
- Rotlichtampel / Blinklicht  möglich?
- Zufahrt nur Eigentümer oder auch Gäste

Grüße von petawatt

von Harald W. (wilhelms)


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Berthold R. schrieb:

> Meine Überlegungen gehen dahin, dass vor die Steuerung im Keller ein
> Zeitrelais oder Schaltung eingebaut wird, das nach dem bedienen des
> Handsenders für eine gewisse Zeit ( etwa 20 Sekunden ), den Betrieb
> unterbricht

Ich denke auch, das da eine Zeitrelais für einen sicheren Betrieb
nicht ausreicht. Da braucht man schon eine "Anwesenheitskontrolle"
für Autos rund um den Poller per Drahtschleife. Und das wird dann
mechanisch aufwändig. Ich wundere mich, das eine solche Schaltung
nicht zum normalen Lieferungsumfang des Pollers gehört, denn hier
handelt es sich ja um ein echtes Sicherheitsproblem.

von Horst S. (petawatt)


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Die Zufahrt darf nur für unterwiesene Personen möglich sein (Warnschild 
mit hässlicher Pollerabbildung und verknautschtem Autoblech).
Ein Abstellen von Fahrzeugen über dem Poller muss durch 
Warnbeschilderung verhindert werden. Wenn nicht möglich dann Sperrung 
der Anlage über Metallsensor.
Nach dem Befehl zum Hochfahren muss über Rotlichtampel oder Blinklicht 
der Vorgang angekündigt werden. Die Einfahrt ist jetzt gesperrt. Das 
Hochfahren beginnt zeitverzögert. Nach dem Hochfahren können die 
Sperrlichter abgeschaltet werden, da der Poller ja beleuchtet ist.
Wir hatten mal im Labor eine bewegliche Rampe für die Zufahrt in die 
Parkgarage oder den Hinterhof. Hier gab es auch nur das Warnlicht mit 
Zeitrelais.
Den nicht mit Schranken geschützten Bahnübergang überquert man auch 
nicht anders.
Juristisch sollte die Beschilderung vor Schadenersatz schützen. 
Versicherung ansprechen.
Grüße von petawatt

von Stefan F. (Gast)


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Wenn der Poller nur ein Ballon wäre, der aufgeblasen wird, bräuchte man 
den ganzen Sicherheits-Zirkus nicht. Wer ihn einfach überfährt, dem 
könnte "zufällig" irgendwas ärgerliches passieren, zum Beispiel ein 
Fußabdruck in der Türe oder so.

von Horst S. (petawatt)


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Im öffentlichen Raum sind die Poller auch nicht besser gesichert. Siehe 
Zeitungsmeldung:
"Der berühmt-berüchtigte Poller am Landgericht in Paderborn hat mal 
wieder zugeschlagen. Am Abend wurde ein E-Klasse-Mercedes von dem 
Metallpfosten aufgespießt. Ein Busfahrer hatte den versenkbaren Poller 
zunächst ausgelöst. Der Mercedes-Fahrer aus Paderborn fuhr trotz roter 
Ampel und blinkender Warnleuchte hinterher – in dem Moment kam der 
Poller wieder hoch. Das Auto musste mit Total-Schaden abgeschleppt 
werden. Wie stark die Polleranlage beschädigt ist, steht noch nicht 
fest. Sie wurde am Abend vorläufig abgeschaltet."

Grüße von petawatt

von Drei (Gast)


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Naja, im Unterschied zu Paderborn fehlen hier aber Ampel und Blinklicht.

von Horst S. (petawatt)


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Drei schrieb:
> Naja, im Unterschied zu Paderborn fehlen hier aber Ampel und Blinklicht.

Dann müssen die Lichtsignale eben nachgerüstet werden. Ist aber sicher 
erheblich billiger als die beschriebene Kontaktschleifenlösung.

von 42 (Gast)


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Das einfachste und zuverlässigste wäre wohl eine (oder zwei) 
Lichtschranken, die ein Hochfahren bei unterbrochenem Lichtstrahl 
verhindern wie bei Garagentoren. Da es nichts im Boden braucht, und die 
Leitugen daher aufputz verlegt werden können ist es auch viel billiger 
als eine Induktionsschlaufe o.ä. und auch nicht aufwendiger als eine 
Lichtsignalanlage. Das teuerste ist wahrscheinlich ohnehin das verlegen 
der Kabel, je nachdem wie weit verlegt werden muss.

Beitrag #6290492 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Dieter R. (drei)


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Noch eine Meldung zu Paderborns Versenkpollern aus dem Jahr 2013:

https://www.nwzonline.de/panorama/poller-reisst-maedchen-zeh-ab_a_9,3,3834425441.html

PADERBORN Ein im Erdboden versenkbarer Poller hat einem sechsjährigen 
Mädchen in Paderborn einen großen Zeh abgerissen. Das Mädchen habe am 
Freitag auf dem Domplatz in der Innenstadt den vermutlich nicht 
verriegelten Poller berührt. Dieser sei daraufhin in den Boden 
geschnellt, berichtete die Polizei am Sonntag. Dabei sei dem Mädchen die 
große Zehe vom rechten Fuß abgetrennt worden. In einem Paderborner 
Krankenhaus wurde dem Mädchen aus dem schleswig-holsteinischen Ringsberg 
der Zeh wieder angenäht.

Der Poller war wohl bloß mechanisch, ohne Fernsteuerung, das Ergebnis 
war trotzdem drastisch. 5-stellige Krankenhaus- und Schadenersatzkosten 
kommen da auch schnell zusammen.

Welche Lösung ihr auch immer findet, ihr seid als Eigentümergemeinschaft 
in der Haftung, und im Zweifelsfall wird es auf denjenigen zurückfallen, 
der sich diese Lösung ausgedacht hat. Ohne Rücksprache mit eurer 
Haftpflichtversicherung wird es wohl nicht gehen. Es steht zu vermuten, 
dass die auf der serienmäßig vom Hersteller angebotenen Lösung bestehen 
wird. Ein 5-stelliger Betrag scheint mir bei 22 Parteien da durchaus 
tragbar.

Sowas muss man sich eben vorher überlegen, bevor man einen Auftrag 
erteilt. Mich wundert nur, dass sich überhaupt ein Unternehmen gefunden 
hat, das euch eine halbfertige Lösung eingebaut hat.

: Bearbeitet durch User
von Horst S. (petawatt)


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42 schrieb:
> Das einfachste und zuverlässigste wäre wohl eine (oder zwei)
> Lichtschranken, die ein Hochfahren bei unterbrochenem Lichtstrahl
> verhindern wie bei Garagentoren.

Der TO hat leider nichts zur Umgebung des Pollers gesagt. Lichtschranken 
in Freiluft sind auch nicht problemlos (Sonneneinstrahlung, 
Verschmutzung, Schneefall, Alterung Lichtquelle, Abschattung durch 
Pflanzen usw.).

von Horst S. (petawatt)


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Dieter R. schrieb:
> Dieser sei daraufhin in den Boden
> geschnellt, berichtete die Polizei am Sonntag. Dabei sei dem Mädchen die
> große Zehe vom rechten Fuß abgetrennt worden. In einem Paderborner
> Krankenhaus wurde dem Mädchen aus dem schleswig-holsteinischen Ringsberg
> der Zeh wieder angenäht.

Hatte ich auch gelesen. Der Vorfall hat aber nichts mit dem Problem des 
TO zu tun. Hier ist erstmal der Hersteller des Pollers in der 
Verantwortung.

Beitrag #6290538 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Der müde Joe (Gast)


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Bei Cypress gibt es Microcontroller für kombinierte induktive und 
kapazitive Näherung. PSoC 4700. Der Poller selbst wäre dann der Sensor, 
und könnte nur verfahren werden, wenn er nichts in der Nähe detektiert 
bzw. bleibt sofort stehen, wenn er etwas detektiert. Es wird auch so 
beworben, mit hochzuverlässiger Maschine-Mensch-Interaktion.

Die originale Lösung, vom Poller-Hersteller, wie sieht die eigentlich 
aus? Rein mechanisch? Oder etwas mit Elektronik?

von Der müde Joe (Gast)


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von JJ (Gast)


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Der Poller beim OP wird mit einem Hinweis gekommen sein, dass er nur 
bedient werden darf wenn man mit der FB daneben steht und die Situation 
beobachtet. Daher keine Warnschilder und die Schuld beim Nutzer (denkt 
der Errichter zumindest ...)

Jetzt ist der OP darüber gestolpert, dass der Knopf eben doch gedrückt 
wird ohne die Situation zu kennen. Das mit einen 20 Sekunden Delay zu 
lösen ist zumindest besser als nichts.
Wenn es die bauliche Situation erlaubt, würde ich allerdings ehr eine 
einfache Lichtschranke nehmen und damit sämtliche Steuerungssignale 
unterdrücken solange sich noch etwas am Poller befindet.

von georg (Gast)


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Horst S. schrieb:
> Der berühmt-berüchtigte Poller am Landgericht in Paderborn hat mal
> wieder zugeschlagen

Dieter R. schrieb:
> Ein im Erdboden versenkbarer Poller hat einem sechsjährigen
> Mädchen in Paderborn einen großen Zeh abgerissen

Ist Paderborn jetzt ein Hotspot für Killer-Poller? Am besten wegziehen.

Zur Lösung: ich würde die Fernbedienung ausser Betrieb nehemn, das 
kriegt man nicht sicher, und statt dessen einen Schnurschalter o.Ä. 
installieren wie bei vielen Tiefgaragentoren. Dann muss jemand anwesend 
sein um den Poller zu bewegen.

Georg

von Dieter R. (drei)


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Horst S. schrieb:

> Hier ist erstmal der Hersteller des Pollers in der
> Verantwortung.

Warum sollte er? Der bietet ja die komplette Lösung einschl. 
Induktionsschleife an. Das ist dem TO und dessen Eigentümergemeinschaft 
bloß zu teuer, deshalb suchen die jetzt krampfhaft nach Forumstips für 
eine Bastellösung. Die wird es aber nicht geben und aus ihrer Haftung 
als Betreiber der Anlage werden sie sich damit auch nicht befreien 
können.

von Sebastian S. (amateur)


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Im Nachhinein werdet Ihr wohl nicht um eine Ampel herumkommen.
Aus monetärer Sicht wahrscheinlich das Günstigste.

Sonst fällt mir nur noch: "Halbgar" ein.

"Dein" Zeitrelais bringt überhaupt nichts.
Nach soundso viel Sekunden fährt der Poller aus und keiner weiß warum.
Der der fürs Einfahren gesorgt hat ist ja schon "über alle Berge".

von Joachim B. (jar)


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Berthold R. schrieb:
> Wohnanlage/22 Eigentümer....
> ..... Der Pollerhersteller bietet eine sehr teure Lösung
> mit einer komplett neuen Steuereinheit und einer Kontaktschleifenlösung
> im 5 stelligen € Bereich incl. Bauarbeiten an.

10000/22 <500 pro Eigentümer
22000/22 = 1000 pro Eigentümer
44000/22 = 2000 pro Eigentümer

> Das können wir wenige Eigentümer nicht bezahlen.

so wenig seit ihr nicht und als Investion durchaus bezahlbar, oder 
entsorgt den Poller und lasst ein Tor einbauen mit Antrieb und 
Funksender, wer dann bei fahrendem Tor mit Warnlichter noch durchfährt 
ist halt selber Schuld.

https://www.clemens-gmbh.net/torantrieb/

von Horst S. (petawatt)


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Dieter R. schrieb:
> Horst S. schrieb:
>
>> Hier ist erstmal der Hersteller des Pollers in der
>> Verantwortung.
>
> Warum sollte er? Der bietet ja die komplette Lösung einschl.
> Induktionsschleife an.

Meine Bemerkung zur Verantwortung bezog sich ausschließlich auf den 
Vorfall in Paderborn. Hier hat die Mechanik versagt und nicht das 
Sicherheitskonzept.

Leider scheint sich der TO nicht mehr für die Antworten zu 
interessieren?

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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jetzt 'ne ganz simple Lösung, die es hunderttausendfach im Land gibt:

Eine freie Zufahrt mit Kennzeichen-Schildern
an den einzelnen Parkplätzen und einem "Abschlepp-Schild"
an der Einfahrt...

von Dieter R. (drei)


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Nochmal ein Versuch eines Vorschlags (sofern der TO überhaupt noch 
Interesse hat):

1. Die Anforderung an die Sicherheitstechnik muss fachlich abgeklärt 
werden. Mit Hersteller, Gutachter, Anlagenerrichter, Versicherung oder 
irgend jemandem, der als fachlich kompetent einzustufen ist und die 
Übereinstimmung mit geltenden Sicherheitsanforderungen (welche? - ich 
habe keine Ahnung) bestätigen kann.

2. Handsender fahren den Poller nur herunter, nicht wieder hinauf.

3. Am Anhänger des jeweiligen Handsenders ein Schlüssel.

4. Neben der Einfahrt Säule mit Bedieneinheit, eventuell auch mit dort 
angebrachter roter Ampel und Warnschild.

5. Nach Ein- oder Ausfahrt muss man aus dem Fahrzeug aussteigen, zur 
Bedieneinheit gehen und per Schlüsselschalter den Poller wieder 
hochfahren. Eventuell geht auch erst das rote Licht an und der Poller 
fährt zeitverzögert hoch.

Das geht nur, wenn in der Ausfahrt genug Platz ist, damit das 
abgestellte Fahrzeug nicht den Verkehr behindert.

Vermutlich ist euch das alles viel zu umständlich. Macht nichts, dann 
liefert es eurer Eigentümergemeinschaft ein schönes Argument, warum es 
doch die teure Lösung des Herstellers sein muss.

von svensson (Gast)


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Moin,

wo sehen denn hier alle das Problem?

Wenn die jetzige Lösung zulässig ist (Poller wird mit Handsender 
herunter- und wieder hochgefahren), dann kann doch eine Sperre des 
Wiederhochfahrens (keine automatische Verzögerung!) eigentlich kein 
Problem sein.

von Bastelwastel (Gast)


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svensson schrieb:
> wo sehen denn hier alle das Problem?

Den Text des TO gelesen?

Berthold R. schrieb:
> Sollte ein Bewohner den Poller mit Handfunksender bedienen, dann fährt
> er runter und die Zufahrt ist frei. Soweit ok. Ist jedoch ein Pkw über
> dem Poller und ein Dritter bedient zufällig seinen Handsender, fährt der
> Poller wieder hoch und kann evtl. den Pkw beschädigen.
Alle Sender laufen anscheinend Gleichberechtigt

von Pollerprofi (Gast)


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Bastelwastel schrieb:
> Alle Sender laufen anscheinend Gleichberechtigt

Und genau das ist das Problem. Funktaster mit Senderkennung koennen die 
Anlage "belegen", d.h. sie deaktiviert den Poller und aktiviert ihn nur 
durch ein erneutes Signal desselben Senders. Oder durch einen 
Override-Taster an der Wand, falls die Fernbedienung ausser Reichweite 
gefahren ist und das Verriegeln vergessen wurde. Die entsprechende 
Funksteuerung wird sinnvollerweise asymmetrische Krypto fahren, was als 
nette Dreingabe auch vor Replay-Attacken schuetzt (wir moechten 
schliesslich einen Hochsicherheitspoller).

Unabhaengig davon braucht es eine Praesenzerkennung, und zwar einige 
(Dezi-)Meter Reaktionszeit voraus, denn das Auto bewegt sich 
schliesslich.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Das ist eher ein juristisches Problem. Und juristische Probleme lassen 
sich technisch ganz schwer loesen.

Berthold R. schrieb:
> In der Zufahrt zu meiner Wohnanlage/22 Eigentümer, wurde ein pneumatisch
> betriebener, ausfahrbarer Poller zur Einlasskontrolle installiert.

Da geht's doch los. Hat's ploetzlich "PIFF" gemacht, und das Ding hat 
sich aus dem Nicht materialisiert? Wohl kaum. Also: Wer hat genau diese 
Anlage dort eingebaut und in wessen Auftrag? Wer erteilt Auftraege fuer 
so gefaehrliche Anlagen, bzw. was steht genau in dem Auftrag?

Bei Eigentuemergemeinschaften kommt man nur so weiter und sicher nicht 
mit "An welcher Stelle bau ich das Zeitrelais ein".

Gruss
WK

von Philipp K. (philipp_k59)


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svensson schrieb:
> dann kann doch eine Sperre des
> Wiederhochfahrens (keine automatische Verzögerung!) eigentlich kein
> Problem sein.

Doch, das könnte eine wesentliche Veränderumng der abgenommenen Anlage 
sein.

Wenn die Betriebsanleitung aussagt das jeder selbst dafür verantwortlich 
ist das herunter und hochfahren sicherheitstechnisch zu beobachten, so 
macht ein Zeitrelais keinen Sinn.

Da taucht eine neue unbedachte Gefahr auf an die Niemand gedacht hat und 
das CE Zeichen und Versicherung erlischt.

von Christian H. (netzwanze) Benutzerseite


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Dieter R. schrieb:
> PADERBORN Ein im Erdboden versenkbarer Poller hat einem sechsjährigen
> Mädchen in Paderborn einen großen Zeh abgerissen.

Das ist kein Problem des Pollers. Es hätte auch mit einem 
durchbrechenden Gullideckel passiert sein können. Solche Gefahren gibt 
es überall. Es ist schon schlimm, dass immer ein Schuldiger gesucht wird 
der dann für die "eigene Dummheit" bezahlen soll.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Christian H. schrieb:
> Dieter R. schrieb:
>> PADERBORN Ein im Erdboden versenkbarer Poller hat einem sechsjährigen
>> Mädchen in Paderborn einen großen Zeh abgerissen.
>
> Das ist kein Problem des Pollers. Es hätte auch mit einem
> durchbrechenden Gullideckel passiert sein können. Solche Gefahren gibt
> es überall. Es ist schon schlimm, dass immer ein Schuldiger gesucht wird
> der dann für die "eigene Dummheit" bezahlen soll.

Es sind auch schon Kinder in einem hochfahrenden Rolltor (Gittertor)
eingerollt worden. Kann man ja schön drin hoch klettern.

BTW wo wir grad bei Gefahrenpunkten sind.

hier in den Bildern gezeigt ist ein flacher Zaun,
bestehend aus ca. 2mm dicken Stahlteilen.

Das hat die Stadt hier so angelegt...

wer da mit dem Kopf rauf fällt lebt danach, glaube ich, nicht lange.

damit kann man sich den Kopf SPALTEN!

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Nimm Dir doch die Flex mit 'ner Fächerscheibe und schleif wenigstens 
oben noch die Kante an.

Find ich schon ziemlich gefährlich wenn man da mit dem Fahrrad oder so 
draufkippt, war's das und dann ist wieder niemand für den Zaun 
verantwortlich.

von Stefan F. (Gast)


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Philipp K. schrieb:
> Da taucht eine neue unbedachte Gefahr auf an die Niemand gedacht hat und
> das CE Zeichen und Versicherung erlischt.

Zum Beispiel könnte ich mir vorstellen, dass die Bediener keine Lust 
habe, die Zeitbeschränkung abzuwarten und gehen schon mal in Richtung 
nach hause, während sie alle paar Sekunden auf den Sende-Knopf drücken. 
Sie sehen dann womöglich nicht mehr, was hinter ihrem Rücken vor sich 
geht.

von svensson (Gast)


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Philipp K. schrieb:
> Wenn die Betriebsanleitung aussagt das jeder selbst dafür verantwortlich
> ist das herunter und hochfahren sicherheitstechnisch zu beobachten, so
> macht ein Zeitrelais keinen Sinn.

Das Zeitrelais verhindert doch nur, daß jemand in dieser Sperrzeit den 
Poller wieder hochfährt.
Das Hochfahren muß schon noch in der Verantwortung dessen geschehen, der 
den Knopf drückt.

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Zum Beispiel könnte ich mir vorstellen, dass die Bediener keine Lust
> habe, die Zeitbeschränkung abzuwarten und gehen schon mal in Richtung
> nach hause, während sie alle paar Sekunden auf den Sende-Knopf drücken.
> Sie sehen dann womöglich nicht mehr, was hinter ihrem Rücken vor sich
> geht.

Das könnte im derzeitigen Zustand genauso passieren. Die Anlage scheint 
doch aber durch eine "Fachfirma" eingebaut zu sein. Folglich müßte sie 
so auch zulässig sein.

von HildeK (Gast)


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Meine Ideen dazu:
- Signal des Senders aktiviert sofort ein Blinklicht/rote Ampel in der 
Nähe des Pollers, bis dessen Bewegung beendet ist. Solche Anzeigen sind 
häufig bei bewegten Toren zu sehen.
- Poller bewegt sich aber erst nach z.B. 10s. Das sollte einem, der 
gerade drüber fährt, gut reichen.
- wenn man noch unterscheiden kann, ob der Poller hoch oder runter 
fährt, dann reicht das Blinklicht beim Hochfahren.

Das Blinklicht kündigt an, dass sich der Poller demnächst bewegt. Wer 
dann noch drauf steht oder drüber fährt, ist selber schuld.
Ohne das Lichtsignal weiß man leider gar nichts über eine evtl. weitere 
Bedienung eines Zweiten.
Die Zeitverzögerung reicht, um drüber zu fahren, auch wenn ein Zweiter 
sehr kurz danach das Funksignal erneut sendet.
Ein zweiter, der dem ersten Auto hinterherfahren will, hat Glück oder 
eben auch nicht, wenn er bei blinkendem Licht noch durch fährt. Eigene 
Verantwortung.
Es bleibt noch ein Restrisiko: wenn der, der gerade drüber fährt, just 
in dem Moment den Motor abwürgt ...

Oder: das Funksignal so in der Reichweite begrenzen (z.B. Empfänger 
unempfindlicher machen), dass der Betreffende noch in Sichtweite des 
Pollers sein muss, um ihn zu bedienen. Geringer Komfortverlust ...

von Stefan F. (Gast)


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Ich würde mich nach wie vor am wohlsten fühlen, wenn der Poller manuell 
hoch gezogen werden muss.

von Harald W. (wilhelms)


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Stefan ⛄ F. schrieb:

> Ich würde mich nach wie vor am wohlsten fühlen, wenn der Poller manuell
> hoch gezogen werden muss.

Da muss man aber aufpassen, das einem dabei nicht die Fingernägel
abbbrechen. :-)

von Joachim B. (jar)


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svensson schrieb:
> Das könnte im derzeitigen Zustand genauso passieren. Die Anlage scheint
> doch aber durch eine "Fachfirma" eingebaut zu sein. Folglich müßte sie
> so auch zulässig sein.

wer behauptet denn das "Fachfirmen" nur zulässiges einbauen?
Es gibt so viele Torantriebe auch mit Funk und in der 
Bedienungsanleitung steht auch "meist" die FB darf nur bedient werden 
wenn der Antrieb zu sehen ist, also "hochfahren" ohne den Poller zu 
sehen ist sicher nicht erlaubt weil es gegen die Bedienungsanleitung 
vertößt und damit ist die Haftung auf den Bediener gelegt könnte ich mir 
denken.

Ist bei meinem Garagenschwenktor genauso, ich kann die FB nutzen ohne 
das Tor zu sehen und hätte fast mal einen Nachbar weggekickt, ist aber 
nach Bedienungsanleitung ein Bedienerfehler.

Nasse Katzen trocknet man auch nicht in der Mikrowelle noch bevor diese 
Warnzettel beigelegt wurden und das man sich an heissen Kaffee verbrühen 
kann wussten viele schon früher noch bevor das bei McDoof aufgedruckt 
wurde.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Joachim B. schrieb:
> Nasse Katzen trocknet man auch nicht in der Mikrowelle

Och... mit der Grillfunktion...

von Oliver S. (oliverso)


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● J-A V. schrieb:
> jetzt 'ne ganz simple Lösung, die es hunderttausendfach im Land gibt:
>
> Eine freie Zufahrt mit Kennzeichen-Schildern
> an den einzelnen Parkplätzen und einem "Abschlepp-Schild"
> an der Einfahrt...

Genau so. Poller stillegen, Schild "Privatweg" aufhängen, fertig.

Oliver

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