Hallo zusammen, hier in der Firma liefern wir unsere Systeme immer mit einer USV zusammen aus. Über Sinn und Unsinn derselben mag ich jetzt nicht diskutieren. Unsere Systeme sind hochpreisig, die handelsübliche USV ist dazu ein winziger Bruchteil des Preises. Wir liefern auch USV-Exemplare aus, die Rückläufer waren oder schon länger bei uns herumstanden. Dann ersetzen wir den Akku durch einen neuen. Genau darum gehts hier, aktuell ist es eine USV mit nur EINEM typischen 12V 7Ah Akku. Ich würde gerne was gutes tun und mehr Kapazität verbauen: Es gibt diese Baugröße von verschiedenen Herstellern mit 6,5Ah bis hin zu 10Ah. Das könnte aber auch kontraproduktiv sein, wenn z.B. das hochgezüchtete Innenleben durch die dünneren Schichten irgendwie schneller altert. Oder der Akku ist bei hoher Stromentnahme (die in der USV im Fall des Falles stattfindet) sogar schlechter als einer mit weniger Kapazität, aber auch weniger Innenwiderstand. Andere Nebeneffekte würden z.B. weniger stören, z.B. höhere Selbstentladung - schließlich werden die Akkus in USVs meines Wissens permanent auf Volladung gehalten. Geringere Zyklenzahl oder Zyklenfestigkeit wäre auch nicht so schlimm, solange der EINE Zyklus im Fall des Falles funktioniert :-) Was meint Ihr? Konservative Kapazität 7,2Ah (gerne auch mit Markennamen "Panasonic") oder Noname mit 9Ah? Gerne auch mit Begründung! Viele Grüße Tom.
USV-Akkus sollen kommen ja im Idealfall gar nie zum Einsatz, müssen aber trotzdem ca. alle paar Jahre getauscht werden, weil die Gitter und Platten durchs Dauerladen verschleißen. Da entstehen Kosten und Aufwand. Wenn dieses Verschleißmaterial nun durch engeres Packen noch dünner wird, dürften die Wartungszyklen sich eher verkürzen also ob man damit was Gutes tut, ist zu bezweifeln.
Bleiakkus halten Dauerladung aus, wenn die Ladungsspannung möglichst genau eingehalten wird und so die Gasung vermieden wird. Bei den inzwischen üblichen gasdichten Akkus entfällt auch das Verdunsten des Wassers und so muss der "Säurestand" nicht mehr kontrolliert werden. Für die Kapazität spielt die Oberfläche der Elektroden eine Rolle. Die Platten müssen dann nicht zwingend dünner werden - eine aufwändigere Form ermöglicht es, bei gleicher Baugröße die Kapazität um bis zu 25% zu erhöhen. Mehr wird schwierig und der erzielbare Gewinn hängt natürlich auch davon ab, wie "ausgeknautscht" der Akku mit der geringeren Kapazität schon war. Für Sicherheitsanwendungen - und dazu zählt eine USV - sollte man auf bewährte Hersteller zurückgreifen. Bei "no names" geht man immer ein Risiko ein. Nachdem viele namhafte Hersteller die Produktion eingestellt haben, benutze ich nur noch Bleiakkus von Yuasa und Panasonic (manchmal auch noch Sonnenschein).
Tom H. schrieb: > Ich würde gerne was gutes tun und mehr Kapazität verbauen Schon da erhebt sich die Frage wie sinnvoll das ist. Eine USV soll dafür sorgen, dass ein Rechner/ eine Steuerung genug Zeit hat kontrolliert herunterzufahren, länger muss die Ladung nicht vorhalten. In den meisten Fällen ist ein Weiterarbeiten sowieso nicht möglich, weil die Leistung etwa für eine Fräsmaschine garnicht zur Verfügung steht und auch eine IT-Abteilung nicht weiterarbeiten kann, auch wenn der/die Server notstromversorgt sind. Das muss im Einzelfall geprüft werden, es macht auch einen Riesenunterschied ob die USV in Berlin betrieben wird oder im kongolesischen Urwald, die Wahrscheinlichkeit und erwartbare Zeitdauer eines Netzausfalls ist dafür entscheidend wichtig. Keinesfalls darf die USV öfter ausfallen als das Netz. Unendlich lange funktioniert eine einfache USV sowieso nicht, selbst dem Aggregat im Krankenhaus geht irgendwann der Diesel aus. Fazit: nachrechnen was erreicht werden soll, viel hilft viel trifft eher nicht zu. Georg
Tom H. schrieb: > Ich würde gerne was gutes tun und mehr Kapazität verbauen: Es gibt diese > Baugröße von verschiedenen Herstellern mit 6,5Ah bis hin zu 10Ah. Ok, nur warum? Wenn die bisherigen Akkus ihren Dienst getan haben, würde ich persönlich meine Finger davon lassen, auf einen anderen Typ umzusteigen. Die Dankbarkeit der Mitmenschen für 20% mehr Zeit zum sichern der Daten o.ä. hält sich sehr in Grenzen, denn die Zeit ist nie "knapp". Die ist immer entweder mehr als ausreichend oder viel zu kurz. Wenn aber irgendwas schief geht, geht's ganz schnell los mit "DU wolltest doch unbedingt andere Akkus...". Never change a running system, aus Eigeninteresse.
Danke für Eure Antworten. Ihr habt recht. Je mehr ich selber darüber nachdachte, desto eher hing ich schon in Richtung der konservativen Variante. Das wird jetzt der Panasonic 7,2Ah, basta.
ob das Ding nun 7 oder 9Ah hat ist doch Wurst, stellt da ne Autobatterie mit 100A daneben
Thomas O. schrieb: > ne Autobatterie > mit 100A Ne Autobatterie, die nur 100A liefert? Klingt nicht mehr ganz frisch.
viel Spaß bei der Neuklassifizierung der Brandlast
Tom H. schrieb: > Das wird jetzt der Panasonic 7,2Ah, basta. Aber es wird bitte ein UP-RW1245, kein 'normaler' LC-R127R2P. Die UP-Serie ist speziell dafür konstruiert, meine Langzeiterfahrungen sind sehr gut. APC hat früher ab Werk Akkus von CSB BATTERY verbaut, auch diese machen einen sehr guten Job. Wenn Du einen Kunden nicht leiden kannst: KungLong.
Leider schon gekauft, genau der LC-R127R2P bei Pollin für 17,30€. Jetzt habe ich nach Deinem Beitrag den UP-RW1245 bei Reichelt für 26,30€ gesehen (momentan allerdings nicht lieferbar). Die Beschreibung sagt etwas über geringen Innenwiderstand, das passt zu meiner Vorstellung, daß es auf diesen geringen Innenwiderstand im Fall des Falles ankommt. Im übrigen kann ich bestätigen, daß sich unter den aus älteren USVs entnommenen Akkus, die hier so rumstehen, welche von CSB und auch der UP-RW1245 mit 7,8Ah tummeln :-) Und auch zwei "LONG" mit 9Ah sehe ich, aber da vermute ich, es handelt sich um das Ergebnis einer früheren Wechsel-Aktion von mir :-) Also wieder was gelernt, was aus den Angeboten und Angebotstexten von z.B. Conrad nicht ersichtlich war. Von Pollin ganz zu schweigen... Für dieses eine Mal ist es kein Beinbruch, beim nächsten Mal weiß ich Bescheid. Dankeschön.
Tom H. schrieb: > Jetzt habe ich nach Deinem Beitrag den UP-RW1245 bei Reichelt > für 26,30€ gesehen (momentan allerdings nicht lieferbar). Jou, der ist generell gut 50% teurer. Ich kaufe sehr preissensibel ein, musste aber erfahren, dass das bei Akkus keinen Sinn macht. > Die Beschreibung sagt etwas über geringen Innenwiderstand, > das passt zu meiner Vorstellung, daß es auf diesen geringen > Innenwiderstand im Fall des Falles ankommt. So ist das. Wenn man die Leistung auf die 12V- (oder 24V) Schiene umrechnet, sind da erhebliche Ströme unterwegs. Die Erfahrung lehrt, dass jede Art Akkus über die Lebensdauer den Innenwiderstand erhöht, also ist es gut, entsprechend spezifizierte Teile einzusetzen. Gucke mal im Datenblatt oben rechts, da möchte man gerne einen Panasonic UP- PW 1245 haben, die habe ich aber im normalen Handel noch nicht gesehen. Hier steht noch ein APC-Akku herum, Hersteller Exide, der sich anders verhält: Der Innenwiderstand ist gering, aber es kommen nur noch etwa 10% Kapazität heraus.
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