Hallo, vielleicht könnt ihr mir helfen. Habe hier ein älteres Oszi Tektronix 2440 (Ende 80er Jahre Anfang 90er Jahre) mit Bildröhre. Das Oszi an sich funktioniert, hat aber das Problem, daß die Bildröhre kaum leuchtet und das Bild auch leicht unscharf ist. Die Regler bringen da leider nichts. Bei Tageslicht kann man kaum etwas erkennen. Ist es dunkel im Raum kann man dann noch die Anzeige sehen und auch etwas damit messen, aber tauglich für den Alltag ist das nicht. Kennt sich jemand mit sowas aus? Bildröhre hin? Hochspannungsnetzteil hin? Grundsätzlich habe ich ein besseres modernes Oszi, aber die alten Geräte gefallen mir eben, daher würde ich das gerne nochmals herrichten. Oder wird das ein Himmelfahrtskommando und ich sollte es lieber lassen, da ich für Hochspannung nicht ausgerüstet bin?
Hochspannung und CRT? Dann wird es nicht an Mikrocontroller oder digitaler Elektronik liegen.
Da gibt es mehrere Möglichkeiten: 1. Das HV Netzteil hat Alterung und liefert nicht mehr die nötigen Spannungen zum Betrieb der Bildröhre. 2. Die Bildröhre selber ist ausgelutscht durch jahrelangen Dauerbetrieb. Kann man oft erkennen an eingebrannten Bildchen von Dingen, die immer auf dem Schirm stehen. Ersteres ist oft daran zu erkennen, das auch die Bildgeometrie nicht mehr stimmt, also der Schirm über die Ränder ausgeschrieben wird oder zu klein ist. Das zweite ist so gut wie nicht zu reparieren ausser durch Austausch der Röhre.
TekFreak1998 schrieb: > Kennt sich jemand mit sowas aus? Bildröhre hin? Hochspannungsnetzteil > hin? Am ehesten wohl die Hochspannung, aber es ist auch möglich, dass die Röhre wegen eines anderen Fehlers nicht hellgetastet wird. Kontrollier mal die Ablenkempfindlichkeit. Wenn die zu hoch ist, wirst du ein Problem mit der Hochspannungsversorgung haben.
Das Dings scheint einen auf Trab zu halten: https://hohlerde.org/rauch/en/elektronik/geraete/tek2440/ Vllt. hat der noch ein paar Tipps für dich.
TekFreak1998 schrieb: > Grundsätzlich habe ich ein besseres modernes Oszi, aber die alten Geräte > gefallen mir eben, daher würde ich das gerne nochmals herrichten. Oder > wird das ein Himmelfahrtskommando und ich sollte es lieber lassen, da > ich für Hochspannung nicht ausgerüstet bin? Das wäre ja eine Gelegenheit dem moderneren Scope einen Hochspannungstastkopf zu spendieren ;-)
Hp M. schrieb: > Das wäre ja eine Gelegenheit dem moderneren Scope einen > Hochspannungstastkopf zu spendieren ;-) z.B. Tektronix P6015 oder P6013 .-)
Danke für Eure Rückmeldungen. Daß die Röhre wegen Dauerbetrieb taub ist kann ich ausschließen, da ich weiß wo das Gerät herstammt. Es ist vielmehr fast nur rumgestanden und eher sporadisch benutzt. Von daher eher ein Defekt am Hochspannungsteil.
Hp M. schrieb: > TekFreak1998 schrieb: >> Kennt sich jemand mit sowas aus? Bildröhre hin? Hochspannungsnetzteil >> hin? > > Am ehesten wohl die Hochspannung, aber es ist auch möglich, dass die > Röhre wegen eines anderen Fehlers nicht hellgetastet wird. > Kontrollier mal die Ablenkempfindlichkeit. Wenn die zu hoch ist, wirst > du ein Problem mit der Hochspannungsversorgung haben. Wie meinst Du das mit der "Ablenkempfindlichkeit"?
TekFreak1998 schrieb: > Wie meinst Du das mit der "Ablenkempfindlichkeit"? Wenn die Hochspannung (viel) zu niedrig ist, werden die Elektronen auf dem Weg von der Katode zum Schirm wesentlich stärker durch die Ablenkplatten abgelenkt. Der Strahl geht dann links und rechts über den Bildröhrenrand hinaus und der Y-Maßstab stimmt nicht mehr.
Hp M. schrieb: > Das wäre ja eine Gelegenheit dem moderneren Scope einen > Hochspannungstastkopf zu spendieren ;-) Ich würde NIEMALS auf diese Idee kommen, deswegen mit einem Scope die Hochspannung anzugucken. Voltmeter mit entsprechendem Tastkopf gerne. ;-)
So habe das Scope jetzt einfach mal 1 Stunde laufen lassen. Siehe da, mit dem Aufwärmen wurde das Bild langsam heller und ist jetzt auch bei normaler Beleuchtung halbwegs sichtbar. Unscharf ist es aber trotzdem, vor allem im oberen Drittel. Das Bild meines billiges HAMEGs sieht da wesentlich besser daneben aus. Komisch warum wird das Bild heller wenn die Kiste warm wird? Außerdem habe ich schon das Gefühl, daß das Bild für die Meßdatenerfassung gestaucht ist und über den Bildschirm hinaus schreibt. Die vertikalen Curser gehen z.B. nicht über die ganze Breite, wei aber nicht ob das bei diesem Gerät so gewollt ist.
Hochspannung passt schonmal, allein wegen Readout/Text. Wenn Hochspannung nicht stimmt, ist dann Text/Readout schon deplatziert. Wie verhält es, wenn du Helligkeit aufdrehst? kein Strahl ..aufdrehen... dunklere Strahl da und scharf...weiter aufdrehen ... strahl wird dunkler und unscharf ...noch mehr aufdrehen...wird heller und Unschärfe bleibt. Passt so etwa diese Verhalten ? CRT ist Fehlerursache, nicht ganz perfekte Vakkum ist Grund für diese Verhalten "double peaking" Einzige (kleine) Abhilfe: Lang laufen lassen und es wird besser... aber wie neu wird es nicht sein. Diese Fehler ist nicht durch Dauerbetrieb verursacht. Verschlissene CRT hat andere Verhalten, Schärfe ist auch dadurch schlechter, zwar nicht so sehr wie CRT in deine Tek. Grüss Matt
Danke für Dein Feedback! Ja wenn ich die Helligkeit aufdrehe ist es erst mal dunkel ... dann kommt das Bild erst scharf, je heller es wird desto unschärfer ... danach wird es wieder dunkler wenn man weiter aufdreht. Ist der Refler auf Anschlag ist das Bild quasi wieder weg. D.h. CRT ist defekt, nichts zu reparieren und so benutzen wie es ist? Ist zwar nicht schön, aber das hilft mir auch, dann verschwende ich keine Zeit mehr damit. Danke.
Bei ganz alten SW-TVs hat es geholfen, einen Heiztrafo einzubauen und damit die Heizspannung von 6,3V auf ~8V zu erhöhen.
Heizspannung erhöhen hilft aber nicht, wenn die Röhre schlechtes Vakuum hat. Matt hat den Fehler ja sehr gut beschrieben. Ersatz suchen?
Die Chancen sind schon nicht so schlecht, wenn man die Röhre jetzt mal laufen lässt und dem Getterring eine Chance gibt, zu wirken. Also schön warm laufen lassen und das mal ein paar Tage hintereinander. https://de.wikipedia.org/wiki/Getter
Ich frage mich ob das Vakuum schlecht ist, oder ob die Anode eher abgenutzt / verschmutzt ist. Wenn das der Fall ist müßte man die Röhre regenerieren können. Hat das mal jemand bei einem Scope gamcht?
Heiztrafo an einem Scope ist eine heikle Sache da die Katode in vielen Fällen auf -1 bis -2kV liegt. Der Trafo muss dann entsprechend gut isoliert sein.
TekFreak1998 schrieb: > Wenn das der Fall ist müßte man die Röhre > regenerieren können. Hat das mal jemand bei einem Scope gamcht? Gehen tut das, ich habe mit meinem alten BK Precision schon Oszi Röhren regeneriert - der Aufbau ist ja der gleiche wie bei normalen CRT. Aber in diesem Fall ist das Gerät kaum gelaufen, was eher für etwas Luft/Gas in der Röhre spricht. Röhren benötigen die Wärme, um den Getter zu aktivieren. In der Fabrikation wird deswegen oft der Getter von aussen per Mikrowelle vorgeheizt, um Luft zu binden. Der Link oben beschreibt das ein wenig. Steht eine Röhre Jahre/Jahrzehnte ohne Benutzung, diffundiert wieder Gas ins Vakuum. Peter D. schrieb: > Bei ganz alten SW-TVs hat es geholfen, einen Heiztrafo einzubauen und > damit die Heizspannung von 6,3V auf ~8V zu erhöhen. Das galt selbst damals als Verzweiflungstat, wenn die Röhre wirklich am Ende war und man dem Kunden noch ein paar Monate Lebensdauer versprochen hatte. So eine Röhre regeneriert man besser oder wechselt sie - bzw. das Gerät.
TekFreak1998 schrieb: > Unscharf ist es aber trotzdem, > vor allem im oberen Drittel. Und genau das spricht dafür, dass irgendwelche Spannungen nicht stimmen. Warum also nicht erst einmal diese leicht durchzuführenden Kontrollen machen, bevor man die CRT verdächtigt?
Das Geät hat einen Betriebsstundenzähler eingebaut, den man unter System abrufen kann. Wenn das stimmt, dann ist es ca. 650h gelaufen. Ich denke das ist nicht viel... Die Spannungen kann ich prüfen, Schaltplan habe ich, aber das höchste der Gefühle das ich je gemessen habe waren 400V Drehstrom. Wenn da 1kV 2kV 14kV stehen wird mir etwas mulmig und ein Meßgerät für sowas habe ich auch nicht. Daher wollte ich hier erst mal Rat holen, bevor ich die Kiste aufschraube.
TekFreak1998 schrieb: > Wenn da 1kV > 2kV 14kV stehen wird mir etwas mulmig und ein Meßgerät für sowas habe > ich auch nicht. Den Messbereich eines normalen Multimeters kannst du ja mit einem Spannungsteiler "erweitern" (je nach Spannung mit mehreren Widerständen in Reihe). Gegen das "mulmig" hilft dann nur noch eine gute Isolation des Aufbaus und die Finger unter Kontrolle halten...
Ja da muß ich mir mal überlegen wie ich das mache. Und mal Widerstände im MOhm Bereich suchen. Am besten auch gleich eine Entladeschaltung dranbauen und dan ganze so anschließen, daß man es nicht anfassen muß. Zumindest die 1 und 2kV sollten noch machbar sein. Wird aber etwas dauern, ich melde mich, wenn ich ein Ergebnis habe.
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