Forum: Markt [V] Frequenzumrichter 230V 1,5kW "Siemens Micromaster Vector 6SE3216-8CB40"


von Patrick W. (hopa)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo zusammen,

ich verkaufe den folgenden unbenutzten Frequenzumrichter.
Da seine Eingangsspannung 230V (1-Phasig) beträgt, eignet er sich 
hervorragend zur Frequenzregelung von 3-Phasigen Bohrmaschinen etc., 
wenn kein Drehstromanschluss verfügbar ist. Durch die Unterstützung der 
feldorientierten Regelung (Vektorregelung), sind auch sehr hohe 
Drehmomente bei geringen Drehzahlen möglich. (Gerade beim Gewinde 
schneiden etc. von Vorteil)

Der Frequenzumrichter liegt seit ca. 6 Jahren unbenutzt im (trockenen) 
Keller. Ich habe ihn ursprünglich gekauft um eine Bohrmaschine zu 
betreiben, habe dann aber einen anderen Umrichter (größere Leistung) 
verwenden müssen.
Er wurde beim Kauf einmal erfolgreich getestet und seither nicht mehr 
genutzt.
Ich verkaufe ihn daher vorbehaltlich als defekt, da mir die Zeit fehlt, 
alle Funktionen ausgiebig zu testen.

Technische Daten
Hersteller: Siemens
Typ: Micromaster Vector 6SE3216-8CB40
Input: 230V (1-phasig oder 3-phasig)
Output 0 - Input Voltage (3-Phasig), 7.4A, 0..650Hz
Leitung: 1,5kW
Zustand: Unbenutzt

Der Umrichter kann gerne in 74354 Besigheim abgeholt und/oder besichtigt 
werden.

Preis : 300€
____________________
Versand: 5,49€ als DHL-Paket (versichert mit Sendungsverfolgung)
Zahlung: Vorkasse oder PayPal Freunde

____________________
Der Verkauf erfolgt unter Ausschluss jeglicher Sach­mangelhaftung.
Die Haftung auf Schaden­ersatz wegen Verletzungen von Gesundheit, Körper
oder Leben und grob fahr­lässiger und/oder vorsätzlicher Verletzungen
meiner Pflichten als Verkäufer bleibt davon unbe­rührt.

: Bearbeitet durch User
von Achim M. (minifloat)


Lesenswert?

Patrick H. schrieb:
> Preis : 300€

Ich will dir nicht zu nahe treten, aber der Preis scheint mir für einen 
FU dieser Leistungsklasse zu hoch gegriffen.

Siehe z.B. den...
https://www.ebay.de/ulk/itm/362402733785
... habe ich letztes Jahr in der Bucht für noch weniger gekauft.

Viele Grüße und bitte nicht bös sein,
mfg mf

von Patrick W. (hopa)


Lesenswert?

@Achim: Danke für den Hinweis. Natürlich bin ich dir deswegen nicht böse 
:).
Ich habe in der Bucht etwas zu diesem Typ FU recherchiert.
Die liegen dort alle um +-200€.
Ich denke der folgende Preis ist daher mehr als fair.

Preisupdate : 175€

MfG
Patrick

: Bearbeitet durch User
von Jörg K. (joergk)


Lesenswert?

Patrick H. schrieb:

> Der Frequenzumrichter liegt seit ca. 6 Jahren unbenutzt im (trockenen)
> Keller. Ich habe ihn ursprünglich gekauft um eine Bohrmaschine zu
> betreiben, habe dann aber einen anderen Umrichter (größere Leistung)
> verwenden müssen.
> Er wurde beim Kauf einmal erfolgreich getestet und seither nicht mehr
> genutzt.

Achtung an den neuen Benutzer:

Wenn der Umrichter 6 Jahre ohne Spannung im Regal lag, müssen die 
Zwischenkreiskondensatoren formiert werden. Ansonsten fliegt er beim 
Anlegen der Netzspannung auseinander. Der einfachste Weg ist, die 
Netzspannung über eine 60W-Glühlampe anzulegen und zu warten, bis die 
Zwischenkreisspannung nicht mehr steigt - dann ist alles gut

Jörg

von N. A. (bigeasy)


Lesenswert?

Jörg K. schrieb:
> Achtung an den neuen Benutzer:

So ein Quark.

: Bearbeitet durch User
von Der T. (Gast)


Lesenswert?

N. A. schrieb:
> So ein Quark.

Nein, leider nicht!
Das nennt sich "Formieren". Es gibt zudem bei hochwertigen FU's 
spezielle Funktionen hierzu in der Firmware, welche die ZK-Spannung über 
etwa eine halbe Std. langsam hochfahren..

von Ludwig K. (hellas)


Lesenswert?

Reicht es auch, den FU mit einem Sparstelltrafo langsam von 0 auf 230V 
zu bringen, oder wird das Steuerteil vom FU blöde bei?

: Bearbeitet durch User
von Jörg K. (joergk)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

N. A. schrieb:
> Jörg K. schrieb:
>> Achtung an den neuen Benutzer:
>
> So ein Quark.

Ok, ich lade Dich gerne ein, dem Zuschalten eines 6 Jahre spannungslos 
gelagerten Umrichters beizuwohnen. Aus (mir) verständlichen Gründen 
stehe ich aber etwas weiter entfernt und trage Gehörschutz.
Erklärung: Die Isolierschicht in Elkos baut sich im spannungslosen 
Zustand langsam ab und beim Anlegen der Spannung wieder auf. Legt man 
aber sofort die Netzspannung ohne strombegrenzung an, schlägt die 
Isolierschicht durch. Der dann fließende Strom wird nur noch durch die 
Impedanz des speisenden Netzes oder den I^t-Wert der vorgeschalteten 
Sicherung begrenzt und führt dazu, saß Elkos und Netzgleichrichter ihr 
Inneres nach außen kehren.

Also: Nicht 'Quark' schreien, wenn die Zusammenhänge nicht bekannt sind. 
Sollten bezüglich meiner Ausführungen noch Zweifel bestehen, empfehle 
ich sich entsprechende Hinweise z.B. der Firma Siemens durchzulesen. 
Einen Screenshot aus dem Masterdrive-manual habe ich angehängt.

Jörg

von Jörg K. (joergk)


Lesenswert?

Ludwig K. schrieb:
> Reicht es auch, den FU mit einem Sparstelltrafo langsam von 0 auf 230V
> zu bringen, oder wird das Steuerteil vom FU blöde bei?

Das Steuerteil wird normalerweise gar nicht gebraucht, da der 
Netzeingang eines einfachen, kleinen FUs  nur aus einem Gleichrichter 
und evtl. Einem Vorladewiderstand besteht.

Elegant geht es auch über die Ausgangsklemmen, die IGBT-Freilaufdioden 
wirken dann als B6-Brückengleichrichter. So gibt es z.B. Siemens vor. 
Auch hier gilt: Spannung langsam hochfahren oder Glühbirne vorschalten.

Jörg

von N. A. (bigeasy)


Lesenswert?

Der T. schrieb:
> N. A. schrieb:
>> So ein Quark.
>
> Nein, leider nicht!
> Das nennt sich "Formieren". Es gibt zudem bei hochwertigen FU's
> spezielle Funktionen hierzu in der Firmware, welche die ZK-Spannung über
> etwa eine halbe Std. langsam hochfahren..

Jörg K. schrieb:
> Ok, ich lade Dich gerne ein, dem Zuschalten eines 6 Jahre spannungslos
> gelagerten Umrichters beizuwohnen. Aus (mir) verständlichen Gründen
> stehe ich aber etwas weiter entfernt und trage Gehörschutz.
> Erklärung: Die Isolierschicht in Elkos baut sich im spannungslosen
> Zustand langsam ab und beim Anlegen der Spannung wieder auf. Legt man
> aber sofort die Netzspannung ohne strombegrenzung an, schlägt die
> Isolierschicht durch. Der dann fließende Strom wird nur noch durch die
> Impedanz des speisenden Netzes oder den I^t-Wert der vorgeschalteten
> Sicherung begrenzt und führt dazu, saß Elkos und Netzgleichrichter ihr
> Inneres nach außen kehren.

So ein Käse. Als ob Elkos mit säurehaltigem Elektrolyt aus den letzten 
mindestens 30 Jahren in irgendeiner Form ihre Oxidschicht verlieren 
würden, wenn diese im spannungslosen Zustand gelagert werden. Dann 
müsste jedes gefühlt zweite Schaltnetzteil, was mindestens 6 Jahre 
irgendwo gelegen hatte, bei Wiederinbetriebnahme um die Ohren fliegen.

Das Ding ist ein moderner FU und kein Röhrenradio aus einer Zeit wo 
saure Elektrolyte zum Erhalt der Oxidschicht noch nicht Usus waren. Da 
gings nicht anders.

Jörg, warum immer Dir mal ein FU um die Ohren geflogen ist, es hatte mit 
Sicherheit nicht den Grund das die Elkos ihre Formierung verloren haben. 
Dein Angebot nehme ich jedoch gerne an ;-)

von Soul E. (Gast)


Lesenswert?

Heutige Elkos haben oxidierende Elektrolyte. Der Vorteil: die 
Oxydschicht baut sich nicht ab und formieren ist nicht mehr 
erforderlich.  Der Nachteil: wenn die Suppe ausläuft zerfrisst es die 
Leiterplatte.

Elkos vor 1970 sollten nach längerer Standzeit formiert werden.

von Manuel X. (vophatec)


Lesenswert?

N. A. schrieb:
>
> So ein Käse. Als ob Elkos mit säurehaltigem Elektrolyt aus den letzten
> mindestens 30 Jahren in irgendeiner Form ihre Oxidschicht verlieren
> würden, wenn diese im spannungslosen Zustand gelagert werden. Dann
> müsste jedes gefühlt zweite Schaltnetzteil, was mindestens 6 Jahre
> irgendwo gelegen hatte, bei Wiederinbetriebnahme um die Ohren fliegen.
>
> Das Ding ist ein moderner FU und kein Röhrenradio aus einer Zeit wo
> saure Elektrolyte zum Erhalt der Oxidschicht noch nicht Usus waren. Da
> gings nicht anders.
>
> Jörg, warum immer Dir mal ein FU um die Ohren geflogen ist, es hatte mit
> Sicherheit nicht den Grund das die Elkos ihre Formierung verloren haben.
> Dein Angebot nehme ich jedoch gerne an ;-)


Soul E. schrieb:
> Heutige Elkos haben oxidierende Elektrolyte. Der Vorteil: die
> Oxydschicht baut sich nicht ab und formieren ist nicht mehr
> erforderlich.  Der Nachteil: wenn die Suppe ausläuft zerfrisst es die
> Leiterplatte.
>
> Elkos vor 1970 sollten nach längerer Standzeit formiert werden.


Ach ihr wisst es besser? Hm.. komisch. Warum schreibt dann Siemens 
selbst! im Manual das folgende:
1
 1.3.3 Installation after a Period of Storage
2
It is necessary to reform the capacitors in the inverter if the unit has been stored for a prolonged period:
3
 Period of storage 1 year old or less:
4
 No reforming is required.
5
 1 - 2 years old:
6
 Apply power to the inverter one hour before giving the run command (preparation time 1 hour).
7
 2 - 3 years old:
8
 Use a variable AC supply. Apply 25% of input voltage for 30 minutes. Increase volts to 50% for a further
9
 30 minutes. Increase volts to 75% for further 30 minutes. Increase volts to 100% for a further 30 minutes.
10
 Now ready for run signal (preparation time 2 hours).
11
 3 years and over:
12
 As with 2 - 3 years, but the steps should be 2 hours (preparation time 8 hours).


Kann ja eigentlich garnicht sein, ist ja ein moderner FU und kein 
Röhrenradio.. SELTSAM... wirklich...

von Jörg K. (joergk)


Lesenswert?

N. A. schrieb:

> Jörg, warum immer Dir mal ein FU um die Ohren geflogen ist, es hatte mit
> Sicherheit nicht den Grund das die Elkos ihre Formierung verloren haben.
> Dein Angebot nehme ich jedoch gerne an ;-)

Du hast den Anhang meines Posts vom 11.6. 16:00h gelesen?
Siemens Masterdrives sind nicht aus den 70ern und das Geschriebene 
findet sich auch in den Manuals der aktuellen Sinamics-Umrichter.

Theoretisch könnte es natürlich sein, dass die Jungs bei Siemens das nur 
nicht mitbekommen haben und die Hinweise immer nur aus der Vorversion 
der Manuals übernommen haben :-)

Reserveumrichter z.B. in Stahlwerken werden - teilweise von externen 
Dienstleistern wie Eisler - regelmäßig formiert. Denn die Dinger müssen 
sofort wieder laufen.

Ich möchte hier keinen Streit beginnen, mich interessiert nur, warum Du 
den von mur angehängten Ausschnitt aus dem Siemens-manual ignorierst.

Jörg

von Patrick W. (hopa)


Lesenswert?

@Admins: Kann geschlossen werden.

Da wie so oft hier im Forum der Thread wieder von "ganz schlauen" 
zugemüllt wird, werde ich den Umrichter anderweitig verkaufen oder er 
wandert in den Schrott.

Traurig, wie sehr sich erwachsene Menschen hier daneben benehmen.
Der Hinweis mit der Formierung ist ja sehr hilfreich. Die anschließende 
Diskussion hat hier aber überhaupt nichts zu suchen.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

Tja Patrick... wieso sollte es einem mit einem Frequenzumrichter
hier auch anders ergehen als einem mit Kühlkörpern...?

:D

von Jörg K. (joergk)


Lesenswert?

Patrick H. schrieb:
> @Admins: Kann geschlossen werden.
>
> Da wie so oft hier im Forum der Thread wieder von "ganz schlauen"
> zugemüllt wird, werde ich den Umrichter anderweitig verkaufen oder er
> wandert in den Schrott.
>
> Traurig, wie sehr sich erwachsene Menschen hier daneben benehmen.
> Der Hinweis mit der Formierung ist ja sehr hilfreich. Die anschließende
> Diskussion hat hier aber überhaupt nichts zu suchen.

Sorry Patrick, das war wirklich nicht meine Absicht. Habe mich durch die 
Worte 'so ein Quark hinreißen lassen, eine Antwort zu schreiben.

Jörg

von Patrick W. (hopa)


Lesenswert?

Ben B. schrieb:
> Tja Patrick... wieso sollte es einem mit einem Frequenzumrichter
> hier auch anders ergehen als einem mit Kühlkörpern...?

Leider ja, du scheinst ja auch schon ein leidtragender zu sein ;)

: Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.