Forum: PC Hard- und Software Freie Backup-Software / Systemimage spiegeln (Windows, Linux)


von klausi (Gast)


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Hallo Leute,

Was habt ihr für gute Erfahrungen gemacht mit Image Backup Software? Und 
zwar für Win10 und  Linux Distros (e.g. Xubuntu).

Windows Rechner:
Daten werden bei mir sowieso extern aufs NAS (Raid 1)  gesichert bzw. 
und sind auf eigenen Partitionen, wie heute Standard, ist nur exakt nur 
mein Systemvolume und die Programme auf ner SSD.

Mir geht's nur drum die Systempartition und ein nacktes, frisches OS 
schnell einspielen zu können,  inkl. ein paar guten Helfern (Freeware 
Hilfstools und anderes, das ich gerne benutze).  Einfach als 
Zeitersparnis. Es gibt ja auch Bordmittel, "Systemabbild" heissts?

 Gibt zwar ein paar Autoinstaller  für Apps wie Ninite, aber naja.. 
(https://ninite.com/).

Jedoch ist aber dann nicht alles (Programme, OS) am neuesten Stand beim 
Einspielen des Backups. Kann man sowas auch skripten?
Eine geskriptete Neuinstallation/Updates, evtl. auf Basis eines Backups? 
Irgendwann ist natürlich das Backup auch veraltet.

Linux Rechner:
Was verwendet ihr an Image Backup, ebenfalls frisches OS mit ein paar 
Tools?

klausi

von Jack V. (jackv)


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klausi schrieb:
> Linux Rechner:
> Was verwendet ihr an Image Backup, ebenfalls frisches OS mit ein paar
> Tools?

Wenn ich wirklich ein Image wollte, würde ich ›dd‹ verwenden. Allerdings 
ist’s effizienter, das System einfach auf Dateisystemebene zu kopieren – 
geht schneller und braucht weniger Platz, und man kann’s inkrementell 
auffrischen.

Die Paketlisten und die Konfigurationen zu sichern, sowie ein aktuelles 
Installationsmedium zur Hand zu haben, wäre eine weitere Variante, um 
ein System innerhalb von Minuten wiederherstellen zu können.

von (prx) A. K. (prx)


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Clonezilla

von oszi40 (Gast)


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A. K. schrieb:
> Clonezilla

Das wäre auch meine Wahl. Man sollte jedoch gründlich lesen und den 
Unterschied zwischen komplettem 1:1 Image und Sicherung von Partitionen 
kennen und auch TESTEN! Es gab Fälle wo hinterher etwas fehlte z.B. bei 
kopiergeschützten Navi-Geschichten.

von Michael D. (nospam2000)


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klausi schrieb:
> Linux Rechner:
> Was verwendet ihr an Image Backup, ebenfalls frisches OS mit ein paar
> Tools?

Image Backups haben mehrere Probleme. Eines davon ist, dass die 
Metadaten nur dann konsistent sind, wenn das Filesystem und das Backup 
Programm Snapshots unterstützen oder das Filesystem nicht gemountet ist, 
solange das Backup läuft. Ob du Schrott-Daten gesichert hast, merkst du 
typischerweise erst Monate nach zu dem Zurückspielen.

Ich würde tar verwenden und Datei basierte Backups machen. Diese wieder 
bootbar zurückzuspielen muss man mal üben, ist aber sehr viel einfacher 
als unter Windows.
Allerdings musst du aufpassen, dass solche Verzeichnisse wie /dev, 
/proc, /sys nicht mitgesichert werden. Das geht am besten mit 
--one-file-system und durch explizites Angeben aller Partitionen die 
gesichert werden sollen.

 Michael

von Reinhard S. (rezz)


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Sowohl für Linux als auch Windows (Dual-Boot) mach ich alle paar Wochen 
mit Clonezilla ein Image auf externe Platte oder eine 1:1-Kopie auf eine 
500GB-HDD. Da sind dann aber auch die Daten mit dabei, was ganz 
praktisch ist.

Ersatz mit der HDD funktioniert, das Restore vom Image hab ich noch 
nicht probiert.

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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Michael D. schrieb:
> oder das Filesystem nicht gemountet ist,

Ein sauberes 1:1 Image macht man üblicherweise nicht mit einem noch 
laufenden Betriebssystem was ständig Daten ändert. Besser über Stick od. 
CD Sicherungssystem mit Sicherungsprogramm starten. Sonst braucht man 
viel Erfahrung oder Lehrgeld.

von oszi40 (Gast)


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Reinhard S. schrieb:
> Ersatz mit der HDD funktioniert, das Restore vom Image hab ich noch
> nicht probiert.

Funktioniert auch mit Clonezilla üblicherweise WENN man die Anleitung 
genau gelesen hat. HDD clonen ist gefährlicher wenn man volle und leere 
irrtümlich vertauscht.

von michael_ (Gast)


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Jack V. schrieb:
> Wenn ich wirklich ein Image wollte, würde ich ›dd‹ verwenden. Allerdings
> ist’s effizienter, das System einfach auf Dateisystemebene zu kopieren –
> geht schneller und braucht weniger Platz, und man kann’s inkrementell
> auffrischen.

Und wie machst du es mit den versteckten Partitionen?

von Ludwig (Gast)


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Besser als 'dd': https://www.gnu.org/software/ddrescue/
'dd' Nutze ich gelegentlich aus Faulheit oder mangels GNU Ddrescue für 
backups.

von (prx) A. K. (prx)


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oszi40 schrieb:
> Ein sauberes 1:1 Image macht man üblicherweise nicht mit einem noch
> laufenden Betriebssystem was ständig Daten ändert.

Wobei auch Windows selbst mit Bordmitteln Image-Backups erstellen kann, 
die trotz darauf laufenden Betriebssystems und offener Filesysteme 
konsistent sind. "Volume Shadow Copy" ist das Stichwort.

Clonezilla hat gegenüber dd/ddrescue den Vorzug, dass es die gängigen 
Filesysteme kennt und die ungenutzten Blöcke auslässt.

Reinhard S. schrieb:
> Ersatz mit der HDD funktioniert, das Restore vom Image hab ich noch
> nicht probiert.

Das funktioniert erwiesenermassen. Ein Problem kann man jedoch bekommen, 
wenn bei Ersatz einer Platte die neue kleiner als die alte ist. Sowas 
wie 510 GB statt 512 GB reicht schon. Es gibt Tools, die damit umgehen 
können, aber Clonezilla gehört nicht dazu.

Michael D. schrieb:
> Ich würde tar verwenden und Datei basierte Backups machen.

Funktioniert bei Windows nicht wirklich gut. ;-)

Bei Linux eignet sich das für Wiederherstellung von zersemmelten Files 
deutlich besser als für komplette Systemvolumes.

: Bearbeitet durch User
von Michael U. (amiga)


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Hallo,

A. K. schrieb:
> Wobei auch Windows selbst mit Bordmitteln Image-Backups erstellen kann,
> die trotz darauf laufenden Betriebssystems und offener Filesysteme
> konsistent sind. "Volume Shadow Copy" ist das Stichwort.

ich muß zugeben, daß es mir unter Win7 nicht gelungen ist, ein solches 
Backup wieder lauffähig auf den Rechner zu bekommen, habe das aber nicht 
weiter verfolgt.
Mein Favorit: Macrium Reflect Free und ein von dem ersteller 
USB-Bootstick.
Ist nur für Windows, bisher keinen Ausfall auch bei Verwandten und 
Bekannten in Benutzung.

Gruß aus Berlin
Michael

von (prx) A. K. (prx)


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Michael U. schrieb:atte
> ich muß zugeben, daß es mir unter Win7 nicht gelungen ist, ein solches
> Backup wieder lauffähig auf den Rechner zu bekommen, habe das aber nicht
> weiter verfolgt.

Ich hatte es einstmals erfolgreich getestet, auf Server 2008 wohl.

von Günter R. (galileo14)


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Hallo Michael,

ich hatte mich auch mit Macrium Reflect Free befaßt, aber nachdem ich 
gemerkt hatte, daß es sich nur unter enger Beteiligung des Internets 
installieren ließ, hatte ich abgebrochen und es abgehakt. Ich möchte 
nämlich "saubere PCs" sichern, also solche, die keine Verbindung zum 
Internet haben. Du hast von einem USB-Bootstick geschrieben. Ist es 
möglich, in Macrium Reflect Free einen solchen zu erstellen (meinetwegen 
auf dem "unsauberen PC") und ihn dann in dem "sauberen PCs" zum Sichern 
UND Rücksichern zu verwenden? Unter diesen Umständen würde ich mich 
nochmal damit befassen.

Unabhängig davon bewegt mich auch immer folgende Frage im Zusammenhang 
mit Image-Sicherung: wer legt beim Rücksichern auf eine z.B. völlig 
leere Platte die benötigten Partitions in den genau benötigten Größen 
an? Macht das auch die Restore-Software, z.B. auch Clonezilla, oder muß 
man sich beim Image-Sichern gleich auch aufschreiben, welche und wie 
große Partitions es gibt, damit man sie ggf. vor dem Restore manuell 
erstellen kann, ggf. beim Formatieren der FP?

Gruß Günter

von Peter D. (peda)


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klausi schrieb:
> Daten werden bei mir sowieso extern aufs NAS (Raid 1)  gesichert

Das ist keine Sicherung, sondern nur ein Speicherort. Die Daten sind 
dort genau so unsicher, wie auf einer lokalen Disk. Wenn Du sie 
versehentlich löschst, sind sie weg.
Ein RAID sichert nur gegen den Ausfall einer Disk, nicht gegen 
versehentliches Löschen, Virenbefall, Überspannung der Stromversorgung 
usw.

Eine Sicherung (Backup) ist mindestens ein kompletter 2. Datensatz auf 
einem separaten Speicherort, der nicht permanent zugreifbar ist. Idealer 
Weise wird er nur für das Backup zugeschaltet und danach wieder 
abgetrennt.
Mit einem Backup kann man Daten wiederherstellen, wenn entweder das 
Original oder das Backup zerstört wurden.

von Peter D. (peda)


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klausi schrieb:
> Es gibt ja auch Bordmittel, "Systemabbild" heissts?

Mir ist es auf keinem W10-PC gelungen, ein Systemabbild wieder 
einzuspielen. Das Web ist voll von Beschwerden darüber.
Ich benutze jetzt AOMEI Backupper Standard Free.

von DPA (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Eine Sicherung (Backup) ist mindestens ein kompletter 2. Datensatz auf
> einem separaten Speicherort, der nicht permanent zugreifbar ist. Idealer
> Weise wird er nur für das Backup zugeschaltet und danach wieder
> abgetrennt.

Ich habe für meine Backups einen Raspberry PI, mit einer iptables rule, 
die nur ausgehende Verbindungen erlaubt. Dort mache ich meine Backups 
dann auf raid gemirrorte festplatten mit rsync. Ich behalte dann eine 
gewisse Anzahl tägliche, wöchentliche, monatliche, und jährliche Backups 
(aber mit Hardlinks, um platz zu sparen, eventuell ergänze ich das aber 
mal mit einem cow FS, das selbst auch dedublizieren kann, um das noch 
etwas zu optimieren).

Das Geniale an er Methode ist, dass die Systeme, die gesichert werden, 
nie Zugriff auf die Backups bekommen. Wenn also mal ne ransomware alles 
verschlüsseln sollte, kommt das nicht an die Backups ran. Dann kehre ich 
einfach das rsync Kommando um, und alles ist wieder beim alten.

Ganz vom netz trenne ich den PI aber nach den Backups noch nicht, 
Überspannungen waren bisher noch nicht teil meines threat-models, da 
muss ich eventuell mal noch nachbessern.

von klausi (Gast)


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Peter D. schrieb:
> klausi schrieb:
>> Daten werden bei mir sowieso extern aufs NAS (Raid 1)  gesichert
>
> Das ist keine Sicherung, sondern nur ein Speicherort. Die Daten sind
> dort genau so unsicher, wie auf einer lokalen Disk. Wenn Du sie
> versehentlich löschst, sind sie weg.
> Ein RAID sichert nur gegen den Ausfall einer Disk, nicht gegen
> versehentliches Löschen, Virenbefall, Überspannung der Stromversorgung
> usw.
>
> Eine Sicherung (Backup) ist mindestens ein kompletter 2. Datensatz auf
> einem separaten Speicherort, der nicht permanent zugreifbar ist. Idealer
> Weise wird er nur für das Backup zugeschaltet und danach wieder
> abgetrennt.
> Mit einem Backup kann man Daten wiederherstellen, wenn entweder das
> Original oder das Backup zerstört wurden.

Das habe ich noch nicht erwähnt, aber ja das mache ich noch auch.
Ich synce (spiegle) mit FreeFileSync dann eine komplette Kopie (bzw. 
refreshe / mirrore) diese auf eine zusätzliche externe HDD, die nur für 
den Zweck des Backups da ist und dann nachher getrennt wird.
Das NAS ist 2x2TB und von Iomega und wie ich gehört habe, anscheinend 
nicht das zuverlässigste (hoffe das es weiter gut läuft), und ich hoffe, 
wenn eine Platte ausfällt, das kein Problem sein sollte.
https://www.amazon.de/Iomega-StorCenter-NAS-System-Festplatten-Ethernet/dp/B002SPLW7U

Übrigens, Linux ISOs (zuletzt Xubuntu 20) installiere ich von einer 
bootbaren Disk / Stick mit balenaEtcher. Echt cooles Tool, muss ich 
sagen: https://en.wikipedia.org/wiki/Etcher_(software)

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Günter R. schrieb:
> ich hatte mich auch mit Macrium Reflect Free befaßt, aber nachdem ich
> gemerkt hatte, daß es sich nur unter enger Beteiligung des Internets
> installieren ließ, hatte ich abgebrochen und es abgehakt. Ich möchte
> nämlich "saubere PCs" sichern, also solche, die keine Verbindung zum
> Internet haben.

ich habe es bei der aktuellen Version nicht probiert, aber es sollte 
immernoch gehen: auf einen unkritischen Rechner installieren und einen 
Bootstick erstellen.
Er fragt da, wo er den Kram zwischenlagern soll.
Ich habe hier zumindest noch die PE-Pakete und etwas ältere 6.x und 7.x 
Versionen, die ich so schon problemlos irgendwo installiert habe.
Diesen Macrium dann eben kopieren, da legt er auch das WinPE-Pakt mit 
rein.
Damit sollte es sich problemlos offline irgendwo installieren lassen.
Zumindest mein Stick bootete sowohl mit AND als auch Intel und startete 
das Macrium Reflect.
Ob es evtl. Probleme mit USB- oder LAN-Treibern gibt, die WinPE nicht 
erkennt, habe ich nicht getestet, mein Standard-Kram ging.

Günter R. schrieb:
> Unabhängig davon bewegt mich auch immer folgende Frage im Zusammenhang
> mit Image-Sicherung: wer legt beim Rücksichern auf eine z.B. völlig
> leere Platte die benötigten Partitions in den genau benötigten Größen
> an?

Die Infos der Quelle sind ja im Image enthalten. Ob die Software die nur 
stur zurückschreibt oder ob man eingreifen kann, hängt von der Software.
Macrium Reflect kann 1:1 zurücksichern, man kann aber auch die 
Partitiongrößen für das Ziel anpassen, wenn z.B. die Zielplatte kleiner 
als die Quelle ist.

Gruß aus Berlin
Michael

von Günter R. (galileo14)


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Hallo Michael,

okay, dann teste ich das nochmal. Solch einen "unkritischen" PC habe ich 
natürlich.

Danke für die Infos!

Gruß Günter

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