Hallo, ich suche eine Möglichkeit, möglichst präzise die Leistungsaufnahme von uC und FPGAs zu messen. Es mag zwar für FPGAs entsprechende Tools zur Abschätzung geben, ich würde das allerdings gerne tatsächlich empirisch/messtechnisch machen, auch um unterschiedliche Designs/Programme zu vergleichen. Ich weiss, dass man sowas auch mit einiger Mühe selbst bauen könnte. Schön wäre aber eine geeichte, kommerzielle Lösung mit definierten Auflösungen und Toleranzen. Mit präzise meine ich: * Möglichst hinsichtlich Leistung eine Auflösung im Milliwatt-Bereich, keine Ahnung ob es auch im Mikrowatt-Bereich möglich wäre (das wäre noch schöner) * Eine möglichst hohe zeitliche Auflösung, also im Millisekunden oder gar Mikrosekunden-Bereich * Gerne mit Trigger-Inputs, so dass man z.B. aus dem uC oder FPGA eine IO-Leitung oder einen Pin setzt, um zu signalisieren, dass man einen bestimmten Codebereich betritt, eine FSM in einem bestimmten State ist o.ä. * Das ganze sollte dann geloggt werden, auf einem eigenem Speicher oder extern auf einem PC Es könnte vielleicht sowas wie ein wirklich präzises Netzschaltgerät mit Logging-Funktion sein, aber ich habe nicht wirkliches gefunden, was dem entsprechen würde. Aber vielleicht kennt ja jemand etwas entsprechendes, was die Anforderungen erfüllt?
Apo T. schrieb: > so dass man z.B. aus dem uC oder FPGA eine > IO-Leitung oder einen Pin setzt Unter diesen Umständen Mikrowatt zu messen ist von vornherein sinnlos. Georg
Ok, wieso? Bzw. gibt es eine alternative, bessere Idee? Ich bin da für alles konstruktive offen.
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Apo T. schrieb: > Schön wäre aber eine geeichte... Das wird es wohl schon aufgrund dazu passender eichrechtlicher Vorschriften so nicht geben: https://de.wikipedia.org/wiki/Eichung Im Prinzip im Nanosekunden Raster (oder noch schneller wenn es noch genauer werden soll - so pi mal Daumen Faktor 10 zu dem schnellsten was du noch sehen willst) Spannung und Strom(via Shunt) messen und die Werte über die Zeit aufsummieren. Dazu noch mit einer großen Auflösung des ADC damit du auch die kleinsten Änderungen noch sauber siehst. Aus dem ganzen dann noch die Ripple aus der Versorgungsspannung und das Handy des Nachbarn rausrechnen usw. Den Aufwand kann man hier ganz beliebig in exorbitante Höhen Treiben für einen eher fragwürdigen Erkenntnisgewinn. Am ende interessiert einen ja doch eher nur der Durchschnitt und wie lange ein etwaiger Akku/Batterie hält... Mit einem schnellen Speicheroszi könnte man zumindest einzelnen Schaltvorgange aufzeichnen und die ganzen Daten dann in der Nachverarbeitung entsprechend auswerten. https://www.picotech.com/oscilloscope/picoscope-9000-series https://www.picotech.com/oscilloscope/5000/flexible-resolution-oscilloscope Wobei man hier ganz schnell in das Problem kommt sich zwischen schneller Abtastung und Auflößung entscheiden zu müssen.
Wenn du nicht arg viel Strom ziehen willst, könnten die Evalboards von TI mit EnergyTrace nützlich sein: https://github.com/carrotIndustries/energytrace-util/
Apo T. schrieb: > Hallo, ich suche eine Möglichkeit, möglichst präzise die > Leistungsaufnahme von uC und FPGAs zu messen. Mit "möglichst präzise" beschäftigt sich in Deuschland die PTB oder in den USA das NIST. Wie genau brauchst du es wirklich? Welche Zeitauflösung brauchst du wirklich? In einer realen Schaltung befinden sich gewöhnlich Abblockkondensatoren, die die hochfrequenten Lastspitzen platt bügeln. Es ist wenig sinnvoll, wesentlich schneller als die sich daraus ergebenden Zeitkonstanten zu messen. Und natürlich gibt es nicht einfach "die Leistung". Bei hohen Frequenzen musst du Strom und Spannung messen, die Phasenlage bestimmen und kannst dann Blind- und Effektivleistung ausrechnen. Kurz. Was ist der Sinn deiner Messungen? Daran sollte man den Aufwand orientieren. "möglichst präzise" ist jedenfalls für die wenigsten Aufgaben wirklich sinnvoll.
Joulescope ? www.joulescope.com
> Schön wäre aber eine geeichte, kommerzielle Lösung mit > definierten Auflösungen und Toleranzen. Und? Wo soll das Problem sein? Kannst du einfach so kaufen: https://www.keysight.com/en/pc-2633352/device-current-waveform-analyzers?cc=DE&lc=ger > Mit präzise meine ich: Das Hauptproblem bei der Strommessung ist der notwendige Dynamikbereich. > Es könnte vielleicht sowas wie ein wirklich präzises Netzschaltgerät mit > Logging-Funktion sein, aber ich habe nicht wirkliches gefunden, was dem > entsprechen würde. Wie du gerade gesehen hast gibt es sowas. Allerdings nicht ganz preiswert. Deshalb hab ich es selbstgebaut. Aber das willst du ja nicht. > In einer realen Schaltung befinden sich gewöhnlich Abblockkondensatoren, > die die hochfrequenten Lastspitzen platt bügeln. Es ist wenig sinnvoll, > wesentlich schneller als die sich daraus ergebenden Zeitkonstanten zu > messen. Das sehe ich genauso. Nach meiner Erfahrung reicht eine Bandbreite von 200khz in der Regel aus. Vielleicht 1Mhz wenn man auf der sicheren Seite sein will. Einfach deshalb weil man an allen ICs zwingend in 1mm Abstand bereits Abblockkondensatoren hat. Die Probleme fuer die man eine Loesung braucht: 1. Man moechte vielleicht 10uA messen, aber auch gleichzeitig immer mal 1A. Gerade weil moderne Elektronik oft Dinge nur manchmal einschaltet. 2. Man will gerne potentialfrei messen. Es ist nicht moeglich zu messen ohne das man in der Schaltung einen Shunt einfuegt und das geht in der Regel nicht im Massepfad. 3. Man will gleichzeitig Spannungen messen weil man sie im Bezug zum Strom sehen muss. 4. Man will mathematische Funktionen nutzen wie z.B integration oder Mittelwertbildung. Und weil ich meine Chef noch nicht ueberzeugen konnte 40-50kEuro auszugeben musste ich mir das selber bauen. .-) olaf
Klappt das Knacken von Verschlüssungen immer noch über das Tracking der Stromaufnahme? Ich dachte die Hersteller hätten das mittlerweile im Griff.
Du machst Dir das Leben viel zu schwer. Typisch will man keine Präzision, sondern nur einen hohe Dynamik. Als Präzision sollten 1% dicke ausreichen. Auch ist die VCC konstant, d.h. man muß keine Leistung messsen, sondern nur den Strom. Apo T. schrieb: > * Eine möglichst hohe zeitliche Auflösung, also im Millisekunden oder > gar Mikrosekunden-Bereich In der Regel interessiert nur der mittlere Stromverbrauch, ein TIA mit großem Kondensator sollte ausreichen. Will man den Strom bestimmter Codeabschnitte wissen, dann läßt man die einfach in einer Schleife laufen. Bei vielen MCs kann man den Verbrauch aber auch ausrechnen. In den Datenblättern hat man dazu Angaben bezogen auf Stromsparmodus, Takt, VCC und Temperatur.
> Auch ist die VCC konstant, d.h. man muß keine Leistung > messsen, sondern nur den Strom. Das kann bei dir so sein. Bei mir ist es das nicht. Olaf
Apo T. schrieb: > Ich weiss, dass man > sowas auch mit einiger Mühe selbst bauen könnte. Die Mühe ist gering, ich würd einen grossen Kondensator nehmen, den über eine Konstantstromquelle definiert aufladen, dann an den FPGA klemmen und die Entladekurve aufzeichnen. >Es mag zwar für FPGAs >entsprechende Tools zur Abschätzung geben, Die sind so simpel, das kann man auch im Kopf machen. Letzlich muss man die toggle-rate bestimmen, also wie oft schaltet die Fliflops von 0 auf 1 oder umgekehrt. wenn etwas komplexer wird, dann zieht man an der Simulation eine Statistik durch. Aber letzlich genügt die Faustregel, je weniger FF schalten (also auf Area optimierte FPGA-implementierung) dest geringer der Stromverbrauch. Das ist eigentlich so offensichtlich, da braucht man kein testdesign aus 500 32 bit counter gegen 1000 32bit counter zur Betätigung laufen lassen. Neben der tooglerate gibt es noch andere Stellen an denem man die Stromsparschere ansetzen kann, Xilinx nennt die in diesem Dokument ab seite 39: https://www.xilinx.com/support/documentation/sw_manuals/xilinx14_7/ug786_PowerMethodology.pdf
Olaf schrieb: > Wie du gerade gesehen hast gibt es sowas. Allerdings nicht ganz > preiswert. Deshalb hab ich es selbstgebaut. Verrätst du uns mehr über deine Selbstbaulösung?
> Bei vielen MCs kann man den Verbrauch aber auch ausrechnen. > In den Datenblättern hat man dazu Angaben bezogen auf > Stromsparmodus, Takt, VCC und Temperatur. Und das ist natuerlich totaler Unsinn. Der Stromverbrauch haengt ja gerade von der Software ab die halt verschiedenes verschieden lange einschaltet. Und da kann man machmal die interessantesten Ueberraschungen erleben. Jedenfalls wenn einem uW wichtig sind. Olaf
Zum Probieren würde ich ein Oszi mit Shunt verwenden. Dann kannst du mal die Stromdynamik abschätzen. Mit der Math Funktion die Leistung ausrechnen
Hallo, vielleicht hilft dies, kostet aber etwas: https://scdn.rohde-schwarz.com/ur/pws/dl_downloads/dl_common_library/dl_brochures_and_datasheets/pdf_1/Appsheet-IoT_Power_Consumption_Verification-RT-ZVC_v1.00.pdf
> vielleicht hilft dies, kostet aber etwas:
Interessant! Kannte ich noch garnicht. Aber klar solange das alles teuer
ist braucht man es garnicht. :)
Ich bin mal gespannt wann Rigol mit sowas aus dem Gebuesch springt. Im
IoT und Batteriezeitalter wird sowas immer wichtiger.
Olaf
Olaf schrieb: > Und? Wo soll das Problem sein? Kannst du einfach so kaufen: > > https://www.keysight.com/en/pc-2633352/device-current-waveform-analyzers?cc=DE&lc=ger Olaf schrieb: > Und weil ich meine Chef noch nicht ueberzeugen konnte 40-50kEuro > auszugeben musste ich mir das selber bauen. .-) Keysight kann auch etwas günstiger https://www.keysight.com/de/pd-2229629-pn-N2820A/3-mhz-50ua-high-sensitivity-ac-dc-current-probe-2-ch?cc=DE&lc=ger ca. 4200 EUR plus ein Oszi der 3000er Serie oder höher ab 3300 EUR falls noch nicht vorhanden. Generell sollte man schauen ob es zum bereits vorhanden Oszi passende Current-Probes gibt. Und mit so einer Probe https://www.keysight.com/de/pd-2471132-pn-N7020A/power-rail-probe?cc=DE&lc=ger am VCC-Pin eingelötet kann man wahrscheinlich dem Mikrocontroller beim Schalten zuschauen.
Dieter R. schrieb: > Olaf schrieb: > >> Wie du gerade gesehen hast gibt es sowas. Allerdings nicht ganz >> preiswert. Deshalb hab ich es selbstgebaut. > > Verrätst du uns mehr über deine Selbstbaulösung? Nimmt mich auch wunder..
> > Verrätst du uns mehr über deine Selbstbaulösung? > Nimmt mich auch wunder.. Hab ich doch schonmal. :) Stromverstaerker mit MAX4080 und danach analoger Optokoppler. Damit komme ich so auf 130khz Bandbreite. Ausserdem hab ich noch ein paar umschaltbare Filter mit mit fester Grenzfrequenz und einen mit einstellbarer (LM13700) Grenzfrequenz dahinter. Die Filter sind etwas Luxus. Braucht man nicht unbedingt. Wenn man ohne potentialtrennung auskommt dann reicht auch der MAX alleine. Damit kommt man so auf 200khz. Ich hab mehrere Messkoepfe mit verschiedenen Widerstaenden am MAX. So komme ich auf 10mA/V oder 100mA/V, koennte aber auch weniger wenn notwendig. Olaf
Hier mal zwei Bilder. Das erste zeigt einen EFM32GG230 im Sleepmode der ab und an vom Timer geweckt wird und dann kurz was macht. Das zweite zeigt denselben Controller nachdem mal kurz ein Jlink angesteckt war. Der schaltet dann wohl die Debugmacrozelle ein. Interessant oder? Olaf
Hier noch was schönes. Das Bild zeigt eine BLE Verbindung mit einem 51822 der gerade AD-Daten überträgt. Ich hatte da einen fetten Elko für die Messung angehängt. Ausserdem noch mal ein Ausschnitt ohne Elko und nochmal mit aufgedrehtem Oszi, also 200uA/div. Macht schon Spass sowas zu haben, gerade wenn man selber programmiert und man so genau verfolgen kann was kleine Aenderungen fuer auswirkungen haben. Olaf
Hallo Olaf, der MAX4080 hat aber eine Common Mode Range von 4.5 - 67V. Das heißt doch auf einer 3.3V-Rail (oder weniger) ist der nicht ohne Weiteres einsetzbar, oder?
Du hast recht. Ich hab mich oben vertan. Liegt daran das ich mehrere Loesungen nutze. Bei meiner potentialfreien Loesung brauche ich ja garkeinen Verstärker der an seiner oberen Betriebsspannung arbeiten kann. Da verwende ich einfach einen normalen OPV der gerade so rumlag. (AD8605) Ich hab aber auch noch einen Messkopf mit MAX4080, LT1605. (siehe Bild) Der erzeugt aus einer 1.5V AAA-Batterie dann 18V und versorgt den MAX. Das funktioniert nach meiner Erfahrung aber auch an 3.3V Rails gut. Allerdings braucht man leider drei Anschluesse an die Schaltung. Der MAX will auch noch eine GND Verbindung haben. Die Bilder oben sind alle mit dieser Loesung entstanden. Das funktioniert erstaunlich gut. Bloss muss man daran denken den Messkopf auch auszuschalten. :-) Olaf
Olaf schrieb: > Du hast recht. Ich hab mich oben vertan. Liegt daran das ich > mehrere > Loesungen nutze. > Bei meiner potentialfreien Loesung brauche ich ja garkeinen Verstärker > der an seiner oberen Betriebsspannung arbeiten kann. Da verwende ich > einfach einen normalen OPV der gerade so rumlag. (AD8605) > > Ich hab aber auch noch einen Messkopf mit MAX4080, LT1605. (siehe Bild) > Der erzeugt aus einer 1.5V AAA-Batterie dann 18V und versorgt den MAX. > Das funktioniert nach meiner Erfahrung aber auch an 3.3V Rails gut. > Allerdings braucht man leider drei Anschluesse an die Schaltung. Der MAX > will auch noch eine GND Verbindung haben. Die Bilder oben sind alle mit > dieser Loesung entstanden. Das funktioniert erstaunlich gut. Bloss muss > man daran denken den Messkopf auch auszuschalten. :-) > > Olaf Interessant. Schade finde ich, dass dabei keine Möglichkeit besteht für eine automatische Shunt-Umstellung, sodass kleine Ströme <uA und grössere Ströme ~100mA gleichzeitig/kurz aufeinanderfolgend gemessen werden können. Sowas ähnliches wie deines ist mir schon länger bekannt: https://www.digikey.ch/reference-designs/de/sensor-solutions/current-sensing/2637 Seit kurzem gibt es auch eine Kopie mit auto-range: https://lowpowerlab.com/guide/currentranger/ wie schnell er messbereiche umstellt weiss ich nicht. Auf jeden fall ist die Hardware schon fast veraltet, da ein Bluetooth Classic modul für eine Aufgabe verwendet wurde, für welche es verschiedene MCU gibt welche BLE schon integriert haben (nRF52, Ambiq Apollo, EFR32, STM32WB, ...)
Ich spiele gerade mit dem Leistungsmeßschaltkreis INA226. Nach Datenblatt hat er einen Messfehler von 0,1%. Der kleinste Messwert über den Messwiderstand beträgt 2,5µV. (max 81mV) Durch die Wahl des Messwiderstand kann man den Messbereich an die Aufgabe anpassen. Eine Kalibrierung ist über ein Kalibrierregister möglich. Die kleinste Messzeit beträgt 140µs, vorausgesetzt, dass ich das Datenblatt richtig gedeutet habe.(oder 2x140µs ??) Ein Anschluss an einem µC erfolgt über I2C. --> Speicherung der Messwerte möglich Eine fertige Schaltung gibt es auch beim Chinamann für < 5€.
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Olaf schrieb: > Im IoT und Batteriezeitalter wird sowas immer wichtiger. Nö, da ersetzt man einfach die Batterie (wie oben geschrieben wurde) durch einen Kondensator und guckt wie weit man damit kommt. Letztendlich ist doch nur wichtig, ob das Produkt lange genug laufen wird.
Wie bei FPGA oft angegeben bezieht sich deren Stromverbrauch auf 10% der Gatter. Falls man nun das absolute Pech hat, seine Applikation zu fest optimiert zu haben, sodass alle Gatter mitschalten, hat man den 10 fachen Stromverbrauch. Echt doof, denn an Kondensern hat man ja sowieso gespart. Eine Messung des Stromes sollte es also ermoeglichen den maximal moeglichen Strom auch zu messen. Denn wenn die Spannung einbrechen kann, hat man keine zuverlaessige Funktion mehr. Also fuer die zu messende Speisung den moeglichen Hub (Min & Max) heraus suchen. Diesen kann man fuer einen shunt verbraten. Allerdings sollte das Powersupply, resp der Spannungsregler grad neben dem Bauteil sein. Eine zu lange Leitung hat zu viel induktivitaet, das war's dann. Bedeutet, eigenltich sollte der Shunt zu Messen schon auf dem Layout vorgesehen sein. Nachtraeglich hat man schon verloren.
> Ein Anschluss an einem µC erfolgt über I2C. --> Speicherung der > Messwerte möglich Das ist doof. Es ist VIEL besser es auf dem Oszi zu sehen damit man die anderen Kanaele und triggermoeglichkeiten hat. > Nö, da ersetzt man einfach die Batterie (wie oben geschrieben wurde) > durch einen Kondensator und guckt wie weit man damit kommt. Heute ist nicht dein intelligenter Tag oder? .-) > Letztendlich ist doch nur wichtig, ob das Produkt lange genug laufen > wird. Ja, aber der Weg dahin ist wichtig. Ich moechte sehen was passiert wenn der Mikrcontroller bestimmte dinge einschaltet. Ich will sehen wie lange es braucht bis die Versorgung bestimmter Messhardware hochgefahren ist, wann eine Messung abgechlossen ist. Wie gross der Leistungsverbrauch in dieser Zeit ist. Ob es sinnvoll ist z.b Spannungslagen anders zu waehlen. Daran kann man abschaetzen wo man was optimiert und wo nicht. Hinzu kommt noch das komplexere Hardware ihr Verhalten je nach verfuegbarer Energie ändert. Olaf
Olaf schrieb: > Ich moechte sehen was passiert wenn > der Mikrcontroller bestimmte dinge einschaltet. Das geht natürlich so einfach. Dann musst du wohl wirklich in den sauren Apfel beißen, dass teure Equipment anzuschaffen. Mit einem einfachen Shunt oder Supercap ist es dann nicht mehr getan.
Olaf schrieb: > Ich moechte sehen was passiert wenn > der Mikrcontroller bestimmte dinge einschaltet. Ist Olaf (Gast) jetzt Apo T. (apo57) oder hat er den Thread gekapert?
> Ist Olaf (Gast) jetzt Apo T. (apo57) oder hat er den Thread gekapert?
Entschuldigung. Ich war so hoeflich eine Frage zu beantworten. Ich
versuche mich zu bessern.
Olaf
Peter D. schrieb: > Ist Olaf (Gast) jetzt Apo T. (apo57) oder hat er den Thread gekapert? Weder noch, er hat nur erklärt, warum ihm eine einfache Durchschnittsmessung ebenfalls nicht genügt.
Kennt ihr Energytrace von TI für unter anderem den MSP430? Schicke Sache, da direkt in die IDE integriert und die Messtechnik günstig auf dem Programmer inklusive. Es gibt spezielle Launchpad-Demo-Boards dafür. Habe einmal mit dem System gearbeitet und war recht angetan davon. https://www.ti.com/tool/ENERGYTRACE https://www.youtube.com/watch?v=oo3NnQ7cygQ Edit: Sehe gerade, der Tip kam doch weiter oben schon mal.
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Es ist halt etwas irritierend, wenn Olaf immer nur seine Anforderungen beschreibt. Ich kann dann ja mal meine schildern: Ich hab keine so großen Ströme, daß ich mir um den Lagenaufbau Sorgen machen müßte. Ich hab auch die Kondensatormethode verwendet. Sie ist sehr einfach und ergab gut geeignete Meßergebnisse. Den Benutzer interessiert ja eh nur der mittlere Verbrauch, d.h. die maximale Laufzeit mit einer Ladung.
Olaf schrieb: >> Ein Anschluss an einem µC erfolgt über I2C. --> Speicherung der >> Messwerte möglich > > Das ist doof. Es ist VIEL besser es auf dem Oszi zu sehen damit man die > anderen Kanaele und triggermoeglichkeiten hat. Wieso doof? Das war nur ein Hinweis, da Apo T. schrieb: > * Das ganze sollte dann geloggt werden, auf einem eigenem Speicher oder > extern auf einem PC
Dafür gibt es auch passende Messgeräte. zB. Keithley DMM6500 Agilent 66309D usw. Ob dir das reicht oder ob es noch hochtrabender sein muss, musst du im Daenblatt nachsehen, Triggern kann man so ziemlich jedes Gerät, notfalls per SW. LG
Wow, hier sind da so einige interessante Ideen und Geräte vorgeschlagen worden. Vielen Dank! Ich arbeite mich dann erstmal durch die Datenblätter ;-)
> Ich hab auch die Kondensatormethode verwendet. Sie ist sehr einfach und > ergab gut geeignete Meßergebnisse. Den Benutzer interessiert ja eh nur > der mittlere Verbrauch, d.h. die maximale Laufzeit mit einer Ladung. Sicher interessiert das den Benutzer nur. Obwohl das auch schon nicht ganz richtig ist. Es gibt auch Anwendungen wo es den Benutzer interessiert das mit einer gegebenen Menge an Energie eine moeglichst grosse Funktionalitaet realisiert wird. Aber als Entwickler hat man doch das Problem das du vor dem Problem stehst das dein Geraet noch nicht ganz das macht was es soll und du es verbessern willst. Also willst du doch nicht einfach so rumbasteln bis es deinen Kondensatortest besteht sondern genau schauen wofuer die Energie genutzt wird und wo du Aufwand reinstecken kannst um es zu verbessern. Als Programmierer arbeitest du doch auch so das du schaust welche Funktionen/Tasks deines Programmes die meiste Rechenzeit brauchen um dann die zu verbessern wenn dein Programm insgesamt zu langsam ist BTW: Ich denke das man bei so ziemlich jeder Schaltung den Energieverbrauch halbieren kann wenn man da Arbeit reinsteckt. Und danach koennte man sich die Schaltung nochmal vornehmen und die Energie wieder halbieren. (usw) Problem ist nur das der Aufwand das zu tun vermutlich exponentiell ansteigt und die Schaltung auch immer aufwendiger und teurer wird. Und irgendwo gibt es dann einen Punkt den der Kunde geil finden und einen wo ihm das zu teuer wird. > Kennt ihr Energytrace von TI für unter anderem den MSP430? Nein, aber Energie Micro (heute Silabs) hat das auch schon lange auf ihren Demoboards. Das zeigt IMHO das der Bedarf da ist und sowas sinnvoll ist. Die hohen Preise von den kaufbaren Geraeten zeigen IMHO das es da noch an Konkurrenz fehlt. Von daher waere es wirklich Zeit das Rigol da eine Kiste fuer 1000Euro auf den Tisch stellt. Man koennte sich ja auch einen speziellen Tastkopf vorstellen der bei den MSOs an den Parallelport kommt. Olaf
Olaf schrieb: > Von daher waere es wirklich Zeit das > Rigol da eine Kiste fuer 1000Euro auf den Tisch stellt. Merkst du den Widerspruch? Du willst ein tolles Messgerät haben, womit du deine Produkt optimierst. Aber es soll gefälligst billig sein und schnell produziert werden Das ist das Problem! Setze mal einem Marketing Menschen von Rigol diesen Floh ins Ohr, überzeuge ihn, dass nicht nur du, sondern die ganze Welt so etwas schon immer gebraucht hatte. Aber es muss billig und schnell gemacht werden. Was wird wohl dabei heraus kommen?: Die Entwickler werden mal wieder gezwungen, es irgendwie schnell hin zu sauen. Womöglich sogar ohne anschließende Produktpflege. Das ist der Grund, warum unsere Produkte so oft mangelhafte Qualität haben!
> Merkst du den Widerspruch? Du willst ein tolles Messgerät haben, womit > du deine Produkt optimierst. Aber es soll gefälligst billig sein und > schnell produziert werden Nein. kein Widerspruch. Woher willst du wissen ob ich dann nicht doch Keysight kaufe? Ich würde nur begruessen wenn etwas Marktwirtschaft in das System kommt. Ich besitze auch kein Oszi von Rigol. Trotzdem hat dessen Existenz schon dazu gefuehrt das die Preise nicht ganz krass sind wie vor fuenf Jahren. > Was wird wohl dabei heraus kommen?: Die Entwickler werden mal wieder > gezwungen, es irgendwie schnell hin zu sauen. Du solltest dich mal nach einer anderen Firma umschauen. .-) Olaf
Olaf schrieb: > Du solltest dich mal nach einer anderen Firma umschauen. Nicht nötig, ich diskutiere das ggf. mit dem Projektleiter aus und der dann mit dem Kunden. Bisher kamen wir immer zu einem guten Kompromiss.
Apo T. schrieb: > Hallo, ich suche eine Möglichkeit, möglichst präzise die > Leistungsaufnahme von uC und FPGAs zu messen. Es mag zwar für FPGAs > entsprechende Tools zur Abschätzung geben, ich würde das allerdings > gerne tatsächlich empirisch/messtechnisch machen, auch um > unterschiedliche Designs/Programme zu vergleichen. Ich weiss, dass man > sowas auch mit einiger Mühe selbst bauen könnte. Schön wäre aber eine > geeichte, kommerzielle Lösung mit definierten Auflösungen und > Toleranzen. Bei Gleichstrom gilt P = U * I Du kannst also Strom und Spannung messen, multiplizieren, fertig. Suchst du was Kommerzielles, sieh dir mal Gossen Metrawatt Energy an: https://www.youtube.com/watch?v=BEuls6zXFas Stefan ⛄ F. schrieb: > Das ist der Grund, warum unsere Produkte so > oft mangelhafte Qualität haben! Nö, das liegt v.a. daran, dass viele Unternehmen für gute, erfahrene Entwickler kein Geld ausgeben wollen, die Entwicklung teilweise auf Freiberufler im In- und Ausland auslagern. Nicht, dass Freiberufler schlechtere Entwickler wären, aber wenn man jedes Modul einzeln programmieren lässt und der Programmierer vielleicht gar nicht weiß, wozu und wofür, und dann zum Schluss einfach alle Module zusammenwirft, kommt meistens nichts Brauchbares heraus. Bug Fixes sind so gut wie unmöglich, weil keiner den Durchblick hat.
Was nützt die tollste Stromsparoption, wenn sie buggy implementiert wird. Ich hab einige solche Geräte, die funktionieren ne Weile. Aber irgendwann vergessen sie, den Power-Off Timer zu starten. Die Folge ist dann, daß der Akku tiefentladen wird, d.h. Schrott ist und man ihn wechseln muß. Viele MCs sind aber auch so konzipiert, daß sie bei Unterschreiten der Brownout-Schwelle wieder aufwachen und maximalen Strom ziehen. Was soll dieser Schwachsinn?
Peter D. schrieb: > Viele MCs sind aber auch so konzipiert, daß sie bei Unterschreiten der > Brownout-Schwelle wieder aufwachen und maximalen Strom ziehen. Was soll > dieser Schwachsinn? Das ist nun wirklich nicht die Schuld des Microcontrollers. Wenn es richtig funktionieren soll, muss man richtig und selbst programmieren und nicht die fehlerhaften, vorgefertigten Includen und Programmschnipsel anderer verwenden und dann über den µC schimpfen.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Setze mal einem Marketing Menschen von Rigol diesen Floh ins Ohr, > überzeuge ihn, dass nicht nur du, sondern die ganze Welt so etwas schon > immer gebraucht hatte. Aber es muss billig und schnell gemacht werden. > Was wird wohl dabei heraus kommen?: Die Entwickler werden mal wieder > gezwungen, es irgendwie schnell hin zu sauen. Womöglich sogar ohne > anschließende Produktpflege. Das ist der Grund, warum unsere Produkte so > oft mangelhafte Qualität haben! Stefan, du bist schon irgendwie verrückt. Wie passt denn diese Qualitätsaussage von dir zu deinen Billig Billig Ansprüchen beim Thema FTDI FT232 Thread? Dort billige Fakes bei dubiosen Händlern einkaufen wollen und hier auf den Qualitätstisch klopfen. Ich kann da nur mit Kopf schütteln.
Für ganz kleine Ströme gibt es von ST ein nettes Tool, das X-NUCLEO-LPM01A: https://www.st.com/en/evaluation-tools/x-nucleo-lpm01a.html 1 nA - 200 mA statisch, 100 nA - 50 mA dynamisch (100 kHz). Alternativ nimmt man für die Strommessung eine einfache Stromzange und wickelt eine dünne Versorgungsleitung mehrere zig mal dort rein. Damit lassen sich auch recht kleine Ströme gut messen und darstellen. Oder man nimmt ein teures Spezialtool dafür ;)
A. K. schrieb: > Keithley DMM6500 Mit dem Keithley, dass i.Ü. definitiv keine Leistung messen kann, habe ich schon lange spekuliert. Bestellt habe ich heute das Gossen Energy. Das erschien mir nach dem Afug-Video die bessere Wahl.
Das DMM6500 und das Energy sind überhaupt nicht miteinander vergleichbar... Aber welche zeitliche Auflösung hat eingentlich das Energy ? Hab das aus dem Datenblatt nicht ermitteln können. Scheint ja nur die Momentanleistung aber keinen Verlauf aufzeichnen zu können. Für die Aufzeichnung vom Energieverbrauch eines Microcontrollers denke ich ist das nicht geeignet. -Edit- Gefunden, steht Bandbreite 1kHz im Handbuch.
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Veit D. schrieb: > Wie passt denn diese > Qualitätsaussage von dir zu deinen Billig Billig Ansprüchen beim Thema > FTDI FT232 Thread? Dort billige Fakes bei dubiosen Händlern einkaufen > wollen und hier auf den Qualitätstisch klopfen. Ich habe weder billige originale noch billige Fakes gefordert. Ich habe nur darauf hingewiesen, dass weder der Preis noch der Händler ein Garant für Originale Ware ist. Wir hatten das dort bereits diskutiert. Deine falschen Aussagen über meine Äußerungen werde durch Wiederholung nicht richtiger. Im übrigen möchte ich darum bitten, diesem Seitenhieb hier nicht weiter zu diskutieren, weil er vom Thema abzulenken versucht.
Thomas W. schrieb: > Scheint ja nur die > Momentanleistung aber keinen Verlauf aufzeichnen zu können. Für die > Aufzeichnung vom Energieverbrauch eines Microcontrollers denke ich ist > das nicht geeignet. Was erzählst du da für Quatsch. Klar kann das Energy den Verlauf aufzeichnen. Für Microcontroller ist es bestens geeignet. Das kann nanoWatt messen. Sieh dir einfach das Video an https://www.youtube.com/watch?v=BEuls6zXFas
Thomas W. schrieb: > Bandbreite 1kHz im Handbuch. Mann o Mann, du raffst aber auch gar nichts. 1kHz Filter heißt nicht 1kHz Bandbreite. Die Bandbreite des Geräts sind 100kHz. Energie und Leistung kannst du anscheinend auch nicht auseinanderhalten.
... schrieb: > Mann o Mann, du raffst aber auch gar nichts. 1kHz Filter heißt nicht > 1kHz Bandbreite. > Die Bandbreite des Geräts sind 100kHz. Ah dann habe ich das falsch gelesen auf Seite 47 im Handbuch: "Bandbreite bis 1 kHz; Signalanteile höherer Frequenz werden von Eingangsfiltern abgeschnitten" Mein Fehler, sorry !
Sorry, dass ich diesen alten Thread mal ausgrabe, genau zu dem Thema hätte ich eine (oder zwei)Verständnisfrage(n) 1. z.B. Die Energiemessung von kurzen Rechtecksignalen würde dann doch stets ein zu niedriges Ergebnis liefern, da die höherfrequenten Signalanteile (über 1kHz) rausgefiltert werden) Müsste ich das erst für jedes Signal mittels Fourier überprüfen, oder ist diese Prüfung bei Beachtung des genannten Crest-Faktors (<11) überflüssig? 2. Was sagt dann die Bandbreite von 100Hz aus, insbesondere da die Frequenz für AC mit 300kHz angegeben ist? Für alte Hasen vielleicht trivial, aber ich stecke in der Messtechnik nicht so tief drin Gruß Hans
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