Hallo. Mir ist beim öffnen und Analysieren einiger Elektronik (Pc Netzteile,usw.) aufgefallen dass in vielen Geräten MOSFETs stecken für die es "Bessere" Typen geben würde. Warum nehmen die hersteller nicht die besseren, z.B. gibt es MOSFETs mit RDs On von 5,5mOhm, und welche mit einem von 2,5. Der Hersteller nimmt trotzdem die mit 5,5. Die mit 2,5 haben eine ganz geringfügig höhere Gate Kapazität, aber sonst sind sie gleich, bis auf den Preis der "Viel" höher liegt, etwa um 1-2€. Nun wollte ich mal von den Profis wissen ob es wirklich der Preis ist, weshalb man die billigeren nimmt, oder ob es noch Faktoren gibt die ich nicht sehe. Gruß.
Natürlich nehmen die keinen MOSFET (und auch kein anderes Bauteil) das teurer ist als nötig, wer soll denn das bezahlen.
Also bei hochen Stückzahlen ist der Preis natürlich der erste Faktor, wo man viel Geld einsparen kann. Im Automotive wird an Widerstände, Kondesatoren usw. eingespart, dass "nur" eine 0,1 Cent Einsparung pro Bauteil bedeutet, aber bei einer Millionen-Stückzahl, kommt da schon etwas zusammen. Bei Smartphones oder ähnliches spielt das auch keine unerherbliche Rolle. Also überall, wo mit hochen Stückzahlen kalkuliert wird. Gruß Simon
00Z schrieb: > Nun wollte ich mal von den Profis wissen ob > es > wirklich der Preis ist, weshalb man die billigeren nimmt, oder ob es > noch > Faktoren gibt die ich nicht sehe. Natürlich liegt es nicht am Preis. Vermutlich waren die teuren Teile gerade nicht lieferbar, sonst hätte der Hersteller selbstverständlich die teuren und guten Teile verbaut?
Damit dürfte meine Vermutung bestätigt sein. Würde es denn Sinn machen bei bestimmten Geräten und wenn die MOSFETs hochbelastet sind diese gegen welche zu tauschen die weniger Dissipation erzeugen?
> Würde es denn Sinn machen [...] diese gegen welche zu tauschen > die weniger Dissipation erzeugen? Kommt drauf an. Irgendwann ist es einfach nicht mehr wichtig. Wenn die gesamte Schaltung z.B. 10% Verlust hat, und man durch den "besseren" Transistor das auf 9.8% senken kann, lohnt sich das dann? Oder gibt man mehr Geld aus, als man später einspart? Besonders krass wird das bei Geräten, die eh nur wenig Leistung umsetzen müssen (z.B. Handylader) - da lohnt sich Optimierung kaum. Kannst ja mal nachrechnen mit z.B. 10Wh/Tag und Wirkungsgrad von 90% oder 70% ...
00Z schrieb: > Würde es denn Sinn machen bei bestimmten Geräten und wenn die MOSFETs > hochbelastet sind diese gegen welche zu tauschen die weniger > Dissipation erzeugen? Rechne selber. Bei deinem obigen Beispiel würdest du bei den im Datenblatt genannten Betriebbedingungen den R_DSon um 3mΩ verringern können. Wie hoch ist der Strom der dort in deinem PC-Netzteil geschaltet wird? 10A, 50A oder 100A? Du könntest die On-Verlustleistung also um bestenfalls 0.03W, 0.15W oder 0.3W verringern. Auf Grund der höheren Gate-Kapazität handelst du dir höhere dynamische Verluste ein. Ob es Sinn macht, deswegen irgendetwas zu tauschen, hängt davon ab, welchen echten Vorteil ein Tausch bringt? Rechne selber weiter ...
my2ct schrieb: > 10A, 50A oder 100A? Du könntest die On-Verlustleistung also um > bestenfalls 0.03W, 0.15W oder 0.3W verringern. Rechnen 6, setzen.
Naja, zum einen dürfte die Bauteilauswahl bei Markteinführung bereits etwa zwei bis drei Jahre her sein, da nach EMV, Safety, etc. idR keiner mehr am Design dreht. Zum anderen bezweifle ich, dass die beiden dir vorliegenden FETs „bis auf eine etwas größere Gateladung“ und einen um 3mOhm besseren RDSon identisch sind. Das ist ein Fehler, der gerne z.B. im Einkauf gemacht wird, einen MOSFET auf Spannung, Strom und Gatewiderstand zu reduzieren. Ein Datenblatt hat nicht umsonst mehrere Seiten, Spalten und Diagramme! Die Body Diode z.B ist auch so eine Größe die je nach Topologie ganz entscheidend sein kann.
Ich weiß dass MOSFETs eine ganze Menge Parameter haben, Schaltzeiten, Schaltverluste, Gate Ladung, Spannung, RDs On usw usf. Dass es sich bei einem Pc Netzteil nicht lohnt dürfte klar sein, wenn dan nur den Experimentieren wegen, aber wie siehts denn z.B. Nur als Beispiel beim Elektrostapler Steugerät aus, da müssten doch einge Amps fließen, und das wird an der Mosfetseite auch ganz schön warm, um nicht zu sagen heiß, bis so 70-80°C, also wird da schon so richtig was umgesetzt. Da müsste sichs doch lohnen, und warum gibts Mosfets im TO220 die bis zu 200 Amps können? Halten denn das die TO220 Beine das überhaupt aus? Wäre doch blöd einen Mosfet zu bauen wo der Mosfet selbst mehr Strom kann als seine Beine.
> und warum gibts Mosfets im TO220 die bis zu >200 Amps können? Weil die einen niedrigen Rdson haben. >Halten denn das die TO220 Beine das überhaupt aus? Wäre Nöö. In ordentlichen Datenblättern steht das auch drin. >doch blöd einen Mosfet zu bauen wo der Mosfet selbst mehr Strom kann als <seine Beine. Ist aber so aus guten Gründen ...
Jens G. schrieb: >>doch blöd einen Mosfet zu bauen wo der Mosfet selbst mehr Strom kann als > <seine Beine. > > Ist aber so aus guten Gründen ... Nenn doch mal wenigsten EINEN davon.
> Halten denn das die TO220 Beine das überhaupt aus?
Dann schau dir erstmal die Bonddrähtchen an. Was die rettet, ist zum
einen die Länge resp Kürze - da kommt einfach nicht viel Widerstand
zusammen - und zum anderen die kurze Zeit, die diese hohen Ströme
erlaubt sind.
Weniger Verlustleistung, wenn die maximal abführbare Verlustleistung über den Kühlkörper das System insgesamt begrenzt.
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