Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wackelkontakt im Bügelkopfhörer - Abschirmung leitet gar nicht


von Franc W. (franc)


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Hallo

meine Freundin hat sich vor knapp 10 Monaten so einen Bügelkopfhörer 
gekauft, einen Amzlife für 50.- Euro immerhin.
Das Ding war gut, der Akku hält ewig lang, ist doppelt so groß wie der 
von den allermeisten anderen Bügelkopfhörern, Klang auch super.

Aber nun hat er den Geist aufgegeben, er geht nicht mehr an. Ich habe 
eine Weile herumgefummelt bis ich festgestellt habe, dass er angeht, 
wenn man ihn mittig am Bügel etwas drückt, also hat er einen Wackler.

Daher habe ich ihn aufgeschnitten, das Kabel weitgehend aus dem Gummi 
raus gepokelt und wollte es erst mal auf Wackler ausmessen.
Zuerst sprang mir die lumpige Abschirmung ins Auge, dessen Fasern 
ziemlich labbrig raus fallen, ohne dass ich es durchtrennt hätte.

Also habe ich versucht, diese Abschirmung auszumessen, aber mit großem 
Erstaunen muss ich feststellen, dass die überhaupt nicht leitet!
Als ob sie einzeln mit Lack umhüllt wäre, was aber gar nicht so 
aussieht.

Es leitet auch nicht, wenn ich die Spitzen des Messgeräts direkt 
nebeneinander (ca. 2 mm) auf so eine Litzenfaser drücke.

Weiß jemand, was das für eine sonderbare Abschirmung sein könnte, die 
nicht leitet? Tatsächlich lackumhüllte Fasern, wäre das möglich?
Danke für Tipps.

Angehängt ein Foto von dieser Abschirmung.

Gruß franc

: Verschoben durch Moderator
von Sven S. (schrecklicher_sven)


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Das ist Lackdraht.

von Forist (Gast)


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Franc W. schrieb:
> Ich habe eine Weile herumgefummelt bis ich festgestellt habe, dass
> er angeht, wenn man ihn mittig am Bügel etwas drückt, also hat er
> einen Wackler

Und du meinst, dass das irgendwie durch Mikrocontroller oder digitale 
Elektronik gesteuert wird, oder warum postest du das hier?

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Franc W. schrieb:
> meine Freundin hat sich vor knapp 10 Monaten so einen Bügelkopfhörer
> gekauft, einen Amzlife für 50.- Euro immerhin.

> Daher habe ich ihn aufgeschnitten,

Damit hat sich die Inanspruchnahme der Gewährleistung/Garantie erledigt. 
Gratulation.

von Franc W. (franc)


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Mist, ich habe nicht aufgepasst und habe das Unterforum nicht 
ausgewählt, sorry.
@admin bitte verschieben.

Gewährleistung ist ja nur 6 Monate, danach gewöhnlich keine Chance mehr 
wegen Beweislast.
Garantie habe ich probiert, habe den Lieferanten angeschrieben aber 
keine Antwort bekommen.
Amazon hilft da auch nicht.

Lackdraht also doch. Das würde eine Unterbrechung erklären, die Litzen 
sind ja stückweis wie Fasern, vermutlich insgesamt unterbrochen.
Dann versuche ich es Mal mit erhitzen und löten...
Was für eine schlechte Idee, Lackdraht für die Abschirmung zu nutzen. 
Das schreit ja gerade nach Wackelkontakt.

Danke

EDIT: mühsam habe ich die Lackdrahtlitzen gelötet bekommen und testweise 
überbrückt: bringt nichts. Entweder sind es noch mehr Wacklerstellen, 
oder sogar eine andere Ursache. Der Kopfhörer kommt in die Bastelkiste.

: Bearbeitet durch User
von 2 Cent (Gast)


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Franc W. schrieb:
> Entweder sind es noch mehr Wacklerstellen,
Nope, jetzt es ist eher eine Stelle. Ansonsten wäre das Teil vorher 
aufgefallen und bemängelt worden.
> oder sogar eine andere Ursache. Der Kopfhörer kommt in die Bastelkiste.
Allein deine Entscheidung; jetzt oder nie.

von VollKorrekt (Gast)


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Auch "normale" Kopfhöhrer haben Draht, der nicht leitet, wenn man von 
aussen misst. Wie schon gesagt, Lackdraht.
Dein Bild zeigt aber zerfetzen Draht. Also wohl nicht sehr Sorgsam 
vorgegangen.

von Christian H. (netzwanze) Benutzerseite


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VollKorrekt schrieb:
> Dein Bild zeigt aber zerfetzen Draht. Also wohl nicht sehr Sorgsam
> vorgegangen.

Sieht für mich so aus, als ob der TO beim Aufschneiden zu tief geraten 
ist.

: Bearbeitet durch User
von Schneidklemmlötverschraubung (Gast)


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Christian H. schrieb:
> VollKorrekt schrieb:
>> Dein Bild zeigt aber zerfetzen Draht. Also wohl nicht sehr Sorgsam
>> vorgegangen.
>
> Sieht für mich so aus, als ob der TO beim Aufschneiden zu tief geraten
> ist.

Ja, da hat man hier schon ganz andere Aufschneider gesehen...

?

von Dietrich L. (dietrichl)


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Franc W. schrieb:
> Was für eine schlechte Idee, Lackdraht für die Abschirmung zu nutzen.
> Das schreit ja gerade nach Wackelkontakt.

Was hat das mit "Lackdraht" zu tun? Man muss die Drähte an den Enden 
nur richtig anlöten!
Trafos verwenden normalerweise auch Kupferlackdraht und funktionieren 
problemlos ohne Wackelkontakt...

von Franc W. (franc)


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Ja, bei Trafos leuchtet mir das völlig ein, weil der Draht isoliert sein 
muss, sonst würde der Trafo ja nicht funktionieren.
Bei einer Abschirmung verstehe ich es aber nicht, warum die einzelnen 
Drähte untereinander nicht leiten dürfen.

Kann gut sein, dass mir da Wissen fehlt (das ist allermeistens die 
Ursache, wenn ich was nicht verstehe).

Im Nachhinein muss ich sagen: diese Reparatur war für meine Motorik 
eindeutig zu fein. Da fehlte nicht nur Wissen, sondern auch Geschick.

Aber es war eh egal, da ich diesen Händler ("Lan Yuan Technology") nicht 
mehr erreichen konnte, um etwaige Ansprüche zu äußern. Amazon (Produkt: 
B07QW5CMWB) lässt einen da (nach Ablauf der Rückgabezeit) auch im Stich, 
jedenfalls habe ich keine Möglichkeit gefunden, zu reklamieren. 
Vielleicht aber auch hier fehlendes Wissen :(

: Bearbeitet durch User
von Dietrich L. (dietrichl)


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Franc W. schrieb:
> Bei einer Abschirmung verstehe ich es aber nicht, warum die einzelnen
> Drähte untereinander nicht leiten dürfen.

"Dürfen" tun sie schon, es gibt genug Abschirmungen, wo die Drähte nicht 
isoliert sind. Aber falls der Kontakt zwischen den Adern wichtig sein 
sollte: wie gut kann ich mich auf die Leitfähigkeit der Oberfläche 
verlassen? Blanker Draht oxidiert ja, solange er nicht vergoldet ist. 
Daher müsste es eigentlich egal sein, ob isoliert oder nicht.
Aber zu "müssen" fällt mir nichts ein. Oder vielleicht doch: es gab den 
Draht gerade billig...

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