Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Bewertung Arbeitszeugnis


von Gerd (Gast)


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Hallo,
ich habe ein Arbeitszeugnis bekommen. Was meint Ihr dazu?
Es ist entsprechend anonymisiert, der Vertrag war von anfang an 
befristet.

Arbeitszeugnis



Die Muster GmbH ist ein Automobilzulieferer mit Sitz in Musterstadt. Zu 
den Kernprodukten gehören vor allem Geschwindigkeitsmessanzeigen. Unser 
Kundenkreis besteht insbesondere aus deutschen, aber auch anderen 
europäischen Automobilherstellern. Mit rund 200 Mitarbeitern erzielte 
unser Unternehmen zuletzt rund 25 Millionen Euro Umsatz.

Sein Aufgabengebiet umfasste:
(Aufgabenliste habe ich anonymisiert, passt aber)

Er verfügt über ein äußerst umfassendes und hervorragendes Fachwissen, 
das er zur Bewältigung seiner Aufgaben stets sehr sicher und erfolgreich 
einsetzte. Herr Muster zeigte auch Initiative und Engagement. Er war 
äußerst zuverlässig, und sein Arbeitsstil war stets geprägt durch sehr 
sorgfältige Planung und Systematik. Dabei war er auch höchstem Zeitdruck 
und Arbeitsaufwand stets gewachsen. Seine Arbeitsergebnisse entsprachen 
unseren Mindestanforderungen.  Herr Muster hat die ihm übertragenen 
Aufgaben stets zu unserer vollsten Zufriedenheit erledigt. Sein 
Verhalten gegenüber Kollegen und Vorgesetzten war zufriedenstellend.

Herr Muster verlässt unser Unternehmen nach Ablauf der vereinbarten 
Frist.
Wir danken Herrn Muster für die Zusammenarbeit.

von Olaf Mertens (Gast)


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Mensch Gerd, das Zeugnis ist doch eine glatte Eins. Das hättest du auch 
selbst genauso gut Beurteilen können.

Es ist also alles gut. Besser geht's nicht.
Damit kannst du dich problemlos sehen lassen ?

von ;) (Gast)


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Gerd schrieb:
> Seine Arbeitsergebnisse entsprachen
> unseren Mindestanforderungen.

Autsch.

> Herr Muster hat die ihm übertragenen
> Aufgaben stets zu unserer vollsten Zufriedenheit erledigt.

Wie soll man da denn ein "Sehr gut" werten? Passt doch gar nicht.

> Sein
> Verhalten gegenüber Kollegen und Vorgesetzten war zufriedenstellend.

Das wird der Pferdefuß sein.

Zumindest kannst du es als Klopapier noch recyceln.
Da stehen dir die Türe für Jobs bei der Müllabfuhr und Straßenreinigung
offen. Ist mein persönliches Urteil und muss nicht zutreffend sein.
Das auch die Verhältnisse in den Firmen oft eine Rolle spielen sei hier
nicht verschwiegen, aber kontest eifach nicht glänzen.
Meine Empfehlung: gehe zum Anwalt und lass dir ein wohlwollendes
Zeugnis ausstellen, dass dir deinen künftigen Berufsweg und Lebenslauf 
nicht zerschießt.

von Jens (Gast)


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Olaf Mertens schrieb:
> Mensch Gerd, das Zeugnis ist doch eine glatte Eins. Das hättest du auch
> selbst genauso gut Beurteilen können.

Nee, eher 4-5. Vorsicht vor dem Kerl, da ist was im Argen...

Gerd schrieb:
> Seine Arbeitsergebnisse entsprachen
> unseren Mindestanforderungen.

> Sein
> Verhalten gegenüber Kollegen und Vorgesetzten war zufriedenstellend.

Außerdem keine guten Wünsche. Die erste Hälfte ist zu gut und der Rest 
sehr schwach.

Wenn es Gründe für das Zeugnis gibt, wird es der TO selber wissen, doch 
so würde ich es zurück weisen.

von Olaf Mertens (Gast)


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Gerd schrieb:
> Seine Arbeitsergebnisse entsprachen unseren Mindestanforderungen.

Stimmt! Du hast recht. Diese Textzeile hatte ich glatt überlesen. Alles 
andere würde ich aber gelten lassen.

von CarlLagerfeld (Gast)


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>Sein Verhalten gegenüber Kollegen und Vorgesetzten war zufriedenstellend.

>Seine Arbeitsergebnisse entsprachen unseren Mindestanforderungen.

Katastrophe.

von Arbeitszeugnisbewertungsautomat (Gast)


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Gerd schrieb:
> Seine Arbeitsergebnisse entsprachen unseren Mindestanforderungen.

Du bekammst nix auf die Kette.

> Sein Verhalten gegenüber Kollegen und Vorgesetzten war
> zufriedenstellend.

Keiner konnte dich leiden.

Ich wäre mit dem Zeugnis ausgesprochen unzufrieden.


Gerd schrieb:
> Die Muster GmbH...

Gerd schrieb:
> Herr Muster...

Du fliegst aus deiner eigenen Firma?


Es reicht ja nicht einmal um vernünftig zu trollen.

von Günni (Gast)


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Das Zeugnis liest sich in weiten Teilen super - eine glatte Eins. Dass 
dann aber die oben erwähnten Pferdefüße drin sind bedeutet, das war 
alles nur zur Tarnung, damit der Mitarbeiter die wahre Bewertung nicht 
gleich bemerkt und zum Gericht geht. Die Sätze "Seine Arbeitsergebnisse 
entsprachen unseren Mindestanforderungen". und "Sein Verhalten gegenüber 
Kollegen und Vorgesetzten war zufriedenstellend." sind wirklich eine 
Katastrophe, wie CarlLagerfeld richtig erkannte.
Aber auch der Schluss: "Herr Muster verlässt unser Unternehmen nach 
Ablauf der vereinbarten Frist." Mit dem Unterton: "... und wir haben 
auch gar nicht erst versucht, ihn zu halten." bedeutet, dass der 
Arbeitgeber froh war, Sie endlich los zu sein. Und dann der letzte Satz: 
"Wir danken Herrn Muster für die Zusammenarbeit." ohne die übliche 
Floskel "und wünschen ihm weiterhin (oder für die Zukunft) alles Gute." 
sagt eigentlich etwas wie wir wünschen ihm für die Zukunft alles 
erdenklich Schlechte.
Einen guten Eindruck haben Sie auf jeden Fall nicht hinterlassen. Da 
sollten Sie sehr ernsthaft überlegen, warum das Zeugnis so schlecht 
ausgefallen ist und was Sie tun müssen, damit Sie beim nächsten Job 
besser abschneiden. Sonst ist nach einigen Wechseln jede Chance auf eine 
berufliche Zukunft vertan.

von Spieler (Gast)


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Gerd trollt doch.
Das Zeugnis ist in sich völlig widersprüchlich.
Auf der einen Seite 1.0, auf der anderen 6.0.

von Nop (Gast)


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Gerd schrieb:
> Seine Arbeitsergebnisse entsprachen unseren Mindestanforderungen.

Du kriegst nichts gebacken.

> Herr Muster hat die ihm übertragenen
> Aufgaben stets zu unserer vollsten Zufriedenheit erledigt.

Deswegen hat man Dir nicht viel übertragen, so daß Du das Wenige dann 
auch schaffen konntest.

> Sein
> Verhalten gegenüber Kollegen und Vorgesetzten war zufriedenstellend.

Du hast ein Problem mit Autoritäten, deswegen sind erst die Kollegen und 
dann die Vorgesetzten genannt. Abgesehen davon ist Dein Sozialverhalten 
unter aller Sau.

Zusammen mit dem Rest kommt das daher, daß Du lieber diskutierst als 
arbeitest, und Dich auch nur für genau Deinen kleinen Teil 
interessierst. Der Rest geht Dir am Allerwertesten vorbei, was auch der 
Grund für Deine Streßresistenz ist. Zuammen mit "Dienst nach 
Vorschrift". Initiative? Ja, aber eher dabei, Arbeit auf Kollegen 
abzuwälzen.

von Unabhängiger Beobachter (Gast)


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Spieler schrieb:
> Gerd trollt doch.
> Das Zeugnis ist in sich völlig widersprüchlich.
> Auf der einen Seite 1.0, auf der anderen 6.0.

Jau so ist das im Leben. Manchmal bist du die Nummer 1. Dann willste 
wieder nur 6.
Günni und Gerd. Das ist Männerfreundschaft!

von Unabhängiger Beobachter (Gast)


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Ich heirate jetzt dann die Neue.

Beitrag #6301804 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Unabhängiger Beobachter (Gast)


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Trolldetector schrieb im Beitrag #6301804:
> Hört auf zu trollen hier verdammte scheiße es reicht

Wir trollen nicht, wir führen Männergespräche.

von ;) (Gast)


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Arbeitsverhältnisse sind und bleiben halt Macht- und
Spannungsverhältnisse.

Entweder war der TO im zehnten Kreis der Arbeitshölle und die
Firma hat nur ein armes Würstchen gesucht, wo sich die Betriebsemanzen
ausleben konnten, oder der Laden hat sehr viel mehr versprochen
als nachher wirklich gehalten wurde. Das sich das nicht jeder
gefallen lässt, wäre dann nachvollziehbar.
Die Empfehlung einen Anwalt zu konsultieren hat der TO schon bekommen.
Problem bleibt die Quellenangabe des Arbeigebers auf dem Zeugnis.
Bei so vielen Widersprüchen wird wohl der eine oder andere Arbeitgeber
da mal anrufen und hören wollen, was denn da wirklich los war.
So werden jedenfalls Existenzen vernichtet und das nur deshalb, weil
die frühere Administration mit seinem Arbeitssklaven unzufrieden war.
Wenn das in die Langzeitarbeitslosigkeit führt, müsste man dem
TO Schadenersatz und Schmerzensgeld in beachtlicher Höhe zahlen,
damit diesem Treiben Einhalt geboten würde.
Wird wohl nur ein frommer Wunsch bleiben. Dafür hat die Personalerlobby 
nachhaltig gesorgt.
Auf dem Wohnungsmarkt, wo man sich ja auch um eine Wohnung BEWERBEN
muss, sind solche Strukturen tendenziös auch zu beobachten.
Ob man schuldig ist oder nicht, spielt keine Rolle.

von Md M. (Firma: Potilatormanufaktur) (mdma)


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Bei meinen letzten beiden Bewerbungen bzw. Vorstellungsgesprächen, die 
zum Job geführt haben, hat sich niemand für die qualifizierten 
Arbeitszeugnisse interessiert. Um es vorweg zu nehmen: bei den beiden 
anderen, wo es nicht zum Job kam, hat sich dafür auch niemand 
interessiert. Es lag einmal an fehlenden Skills (ja, war halt so) und 
einmal daran, dass in dem ca. 10-Mann-Team kein Konsens darüber bestand, 
mich einzustellen (ja, war halt auch so, man muss nicht jeden mögen). 
Jedenfalls würde ich in Zukunft bei einer Bewerbung gar kein 
qualifiziertes Zeugnis mehr vorlegen (und wahrscheinlich ncihtmal danach 
fragen). Wenn da Wert drauf gelegt wird, ist es nicht mein Job.

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