Hallo, ich hab da mal eine Verständnisfrage zum low-level output current des SN74LS04N https://www.ti.com/lit/ds/symlink/sn74ls04.pdf?HQS=TI-null-null-mousermode-df-pf-null-wwe&ts=1592295794284&ref_url=https%253A%252F%252Fwww.mouser.de%252F dieser wird mit 8mA angegeben (auf Seite 6). Nun die "blöde" Frage: Heißt, dass, wenn ich z.B. eine LED dranhänge, die mit ihrem Vorwiderstand für einen Strom von 20mA ausgelegt ist, der SN74LS04N kaputt gehen wird oder wird die LED einfach nur ganz schwach leuchten, da sie ja eigentlich gerne 20mA konsumieren wollte? Viele Grüße Heinzi
Heinz Sch. schrieb: > Heißt, dass, wenn ich z.B. eine LED dranhänge, die mit ihrem > Vorwiderstand für einen Strom von 20mA ausgelegt ist, der SN74LS04N > kaputt gehen wird oder > wird die LED einfach nur ganz schwach leuchten, da sie ja eigentlich > gerne > 20mA konsumieren wollte? Es heisst zumindest, dass der Ausgang zu mehr als 0.4V Spannungsverlust führen wird, damit deine LED+Vorwiderstand nicht mehr zumindest 4.6V abbekommen werden sondern vielleicht nur noch 4V und daher der für 20mA berechnete Vorwiderstand gar nicht mehr die Spannung anliegen hat um 20mA durchzulassen, sondern vielleicht nur noch 15mA. Bei mehreren Ausgängen ist das Verhalten unterschiedlich, also werden auch die nebeneinander liegenden LEDs unterschiedlich hell sein, also sieht das Problem sogar ein Laie. Es ist immer eine doofe Idee, mit der Belastung der Bauteile über die empfohlenen Werte hinaus zu gehen. Genau so, wie es eine doofe Idee ist, seit 40 Jahren veraltete Technik, hier 74LS, zu vereenddn und keine Nachteile gegenüber z.B. 74HC zu erwarten. Eine moderne LED braucht auch eher 2mA statt 20mA. Na ja, immerhin benutzt du einen Vorwiderstand, erste Hürde also erfolgreich genommen.
Ich habe noch ein paar weitere Werte gefunden, die oft übersehen und nicht beachtet werden. Beim 74HC04 hängt die Ausgangsspannung nicht nur vom Strom sondern auch von der Versorgungsspannung ab. Bei einer Versorgung von 4,5 V wird bei einem Strom von 4 mA noch der Wert der Ausgangsspannung von 0,4 V eingehalten, bei einer Versorungsspannnung von 6 V kann der Strom sogar 5,2 mA betragen. Bei höheren Strömen wird - wie MaWin richtig geschrieben hat - der Spannungsabfall am Ausgangstransistor größer. In den max-Werten steht, dass ein "continuous output current" von 25 mA zulässig ist. Klingt erst einmal gut, aber: Der maximale Strom durch den VCC oder GND Pin darf nur 50 mA betragen. D.h. wenn man an 2 Ausgängen 25 mA zieht, hat man den Maximalwert für den GND-Pin erreicht und darf an weiteren Ausgängen keinen Strom mehr ziehen. Für die 74LS-Familie habe ich einen entsprechenden Wert nicht gefunden. Da müsste man sich noch etwas intensiver durch die verfügbaren Datenblätter kämpfen. Aber da die LS-Familie schon recht betagt ist und hauptsächlich nur noch für Ersatzzwecke gehandelt wird, sind im Netz deutlich weniger Unterlagen vorhanden. Etwas höhere Ausgangsströme können die Bausteine CD4049 (invertieren) oder CD4050 (nicht invertierend) liefern, die es auch in der 74HC-Familie als 74HC4040 bzw. 74HC4050 gibt.
Für etwas höhere Ströme empfehle ich die "AC" Serie, also z.B. 74AC00 , 74AC04 und insbesondere den 74AC541 Gruss
Erich schrieb: > Für etwas höhere Ströme empfehle ich die "AC" Serie, Ich empfehle dagegen, um AC/ACT einen möglichst grossen Bogen zu machen - wg. deren schnellen Schaltvorgängen verursachen Bausteine dieser Familie insbesondere bei ein-/zweilagigen Boards große Unter- und Überschwinger. Wenn AHC/AHCT nicht ausreichen, greift man besser zu neueren Familien, etwa ABT, LVT oder LVC.
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