Hallo Freunde, wärt ihr so nett und könntet mal über mein Arbeitszeugnis schauen und mir so sagen, wie ihr es so findet? Ich würde von den Formulierungen im Großen und Ganzen zu einer 2 tendieren. Liege ich damit richtig? Muss ich befürchten aufgrund eines derartigen Arbeitszeugnisses bei künftigen Bewerbungen nicht genommen zu werden? Im Folgenden werden nur die Formulierungen nach der Tätigkeitenbeschreibung dargelegt: Dank seines guten Auffassungs- und Denkvermögens hat sich Herr XXX schnell und erfolgreich in die für ihn neuen Aufgaben eingarbeitet. Seine Leistungsbereitschaft war konstant hoch und er zeigte jederzeit ein großes Maß an Eigeninitiative. Er arbeitete sehr strukturiert, gewissenhaft und zuverlässig, wodurch er kontinuierlich gute Arbeitsergebnisse erzielte. Herr XXX hat die ihm übertragenen Aufgaben stets zu unserer vollen Zufriedenheit erfüllt. Aufgrund seiner freundlichen, offenen und kooperartiven Art wurde Herr XXX von Vorgesetzten und Kollegen gleichermaßen geschätzt und sein Verhalten war jederzeit einwandfrei. Er war sehr teamfähig und integrierte sich bereits nach kurzer Zeit gut in die Arbeitsgemeinschaft. Unseren Geschäftspartnern und Kunden gegenüber trat Herr XXX stets höflich, sicher und zuvorkommend auf. Er verstand es sehr gut, sich an den Wünschen unserer Kunden zu orientieren und entsprechend zu handeln. Herr XXX verlässt unser Unternehmen am heutigen Tag mit Ablauf der vereinbarten Zeit. Wir bedanken uns für die angenehme Zusammenarbeit und wünschen ihm für einen weiteren beruflichen und privaten Lebensweg alles Gute und weiterhin viel Erfolg. Gruß Detlef
Das ist eine glatte zwei. Detlef D. Prost schrieb: > Dank seines guten Auffassungs- und Denkvermögens Das gibt mir allerdings zu denken.
Nichtverzweifelter schrieb: > Geht schon in die Richtung einer eins. Nein, dafür reicht es nicht ganz. Detlef D. Prost schrieb: > Herr XXX hat die ihm übertragenen Aufgaben > stets zu unserer vollen Zufriedenheit erfüllt. Es fehlt das Wörtchen: vollsten
Detlef D. Prost schrieb: > Hallo Freunde, Hallo Ilja! :) https://www.youtube.com/watch?v=3uJIwUegxSo
Das ist leider die Idiotie der Formulierungen in deutschen Arbeitszeugnissen. Bewertungen können mehrfach gedeutet werden: > Seine Leistungsbereitschaft war konstant hoch und er zeigte jederzeit > ein großes Maß an Eigeninitiative. Er hat die abverlangte Leistung nicht wirklich gezeigt und sich nicht immer an die Vorgaben gehalten. > Er arbeitete sehr strukturiert, > gewissenhaft und zuverlässig, wodurch er kontinuierlich gute > Arbeitsergebnisse erzielte. Die Arbeitsergebnisse waren nur Durchschnitt.
Danke an alle für die Antworten. Mit einer 2 bin ich eigentlich auf den ersten Blick zufrieden. Wird eine 2 jedoch von einem Personaler auch als gut eingestuft oder besitzt die Note einen eher schlechten Ruf?
Was der Personaler (und eben auch die Fachabteilung) da raus liest kann völlig unterschiedlich sein. Problem an dieser gekünstelten Arbeitszeugnissprache ist nämlich, dass ein großer Teil der "Zeugnisleser" und ein ähnlich großer Teil der "Zeugnisschreiber" davon keine wirkliche Ahnung haben und dadurch alles mögliche verstehen (bzw. schreiben) können. Insbesondere wenn der Chef der das Arbeitszeugnis ausstellen soll, davon keine Ahnung hat, kann aus einer gewollten 1- (beim Schreiber) auch schnell eine 3 (beim Personaler) werden - oder umgekehrt. Effektiv sind die Zeugnisse damit völlige Zeitverschwendung. Ich persönlich les mir die Zeugnisse von Bewerbern gar nicht mehr durch und gleiche nurnoch grob die Daten von Zeugnis und Lebenslauf ab, denn da gabs schon durchaus Fälle mit großen Unterschiede zwischen Realität und Bewerbungsunterlagen. Was im Zeugnis konkret steht interessiert mich hingegen garnicht.
@ntldr Danke dir. Genau das Problem mit der Mehrdeutigkeit habe ich selber auch befürchtet und darum erst das Zeugnis hier gepostet. Einige der Formulierungen konnte ich in so oder so ähnlicher Form im Internet finden, wieder andere leider nicht. Darum wollte ich erfahren, wie der Konsens hier so ist. Aber wenn die meisten sagen, dass es ne 2 ist und du sagst, dass sich das ohnehin niemand komplett durchliest, bin ich eigentlich zufrieden. Danke! :)
Detlef D. Prost schrieb: > dass sich das ohnehin niemand komplett durchliest, bin ich > eigentlich zufrieden. Eine trügerische Zufriedenheit, weil das einerseits nur eine Meinung ist, andererseits man nicht erfährt was die wirklichen Entscheidungs- gründe sind. Will man sein Schicksal so einer trügerischen Verständigkeit unterwerfen?
> Aufgrund seiner freundlichen, offenen und kooperartiven Art wurde Herr > XXX von Vorgesetzten und Kollegen gleichermaßen geschätzt und sein > Verhalten war jederzeit einwandfrei. > ... > Unseren Geschäftspartnern und Kunden gegenüber trat > Herr XXX stets höflich, sicher und zuvorkommend auf. Der "Kunde" sollte IMMER zuerst erwähnt werden!
Detlef D. Prost -mit dem Namen sehen die Chancen eher mau aus. ansonsten ist jeder Satz im Zeugnis noch steigerbar.
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