Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Universalmotor - Ursache für "Brummen" und Erwärmung?


von Norbert Z. (norbert_z)


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Liebe Leute,
vielleicht kann ja hier jemand mir etwas Erleuchtung bringen...

Es geht um (m)eine Waschmaschine, Marke Eudora. Sie ist zwar bereits 
schon so an die 20 Jahre alt, aber wie mir mehrere Seiten versicherten, 
sei das "kein Alter" für eine Eudora.

Das Problem:

Seit einigen Monaten, vielleicht ist es auch schon ein Jahr, fällt mir 
auf dass der Antriebsmotor bei langsamer Drehzahl (Waschdrehzahl) unter 
Last deutlich brummt. "Unter Last" bedeutet, zum Beispiel beim Anlaufen 
der Trommel aus dem Stillstand, wenn die gesamte Wäsche auf einer Seite 
liegt, die erste halbe Umdrehung der Trommel. Geht die Maschine jedoch 
auf Schleudern, läuft der Motor praktisch geräuschlos und die Maschine 
scheint auch locker ihre volle Schleuderdrehzahl zu erreichen. Der 
Fehler kam, wie gesagt "schleichend", über längere Zeit. Weiters habe 
ich mittlerweile beobachtet, dass der Motor ziemlich heiß wird. Zwar 
nicht mit Thermometer gemessen, aber mit dem Fingerrücken kann ich ihn 
nicht mehr berühren. In letzter Zeit dürfte die Erwärmung jedoch schon 
so hoch werden, dass manchmal der Thermoschalter im Motor auslöst. Dann 
gibt es den Fehlercode F8 im Display.

Der Motor ist ein typischer Reihenschlussmotor, der nur über einen Triac 
am Netz hängt.

Zuerst dachte ich, dass einfach nur die Kohlebürsten "am Ende" wären. 
Also neue gekauft. Die alten hatten ungefähr 1/3 der Länge der neuen. 
Also die neuen eingebaut, nur leider absolut keine Veränderung 
feststellbar.

Dann dachte ich, vielleicht hat der Motor ein gröberes Problem. Den 
originalen Motor als Ersatzteil gibt es (natürlich) nicht mehr. mit sehr 
viel Suchen habe ich dann bei einem Hausgeräte-Reparateur einen 
gleichen, gebrauchten Motor gefunden. Nach seiner Aussage "absolut in 
Ordnung und mit neuen KB". "Neuen" Motor eingebaut, Verbesserung 0. Auch 
der neue Motor brummt genau wie der Alte, wird heiß, und manchmal 
schaltet auch die Thermo-Sicherung aus.

Jetzt frage ich mich bereits seit Wochen, was könnte die Ursache für so 
ein Brummen bei niedriger Drehzahl, mit gleichzeitiger stärkerer 
Erwärmung sein?

Die Trommel lässt sich sehr leicht drehen.

Der Triac? Wenn er beschädigt wäre, ginge ja entweder gar nichts mehr 
oder "permanentes Vollgas", oder?

Dann dachte ich, vielleicht ist nach 20 Jahren der Elko direkt hinter 
dem Brückengleichrichter auf der Platine hinüber und die Elektronik 
bekommt dadurch keinen "glatten" Gleichstrom mehr. Habe ihn getauscht - 
keine Änderung.

Auch sämtliche andere (für mich erkennbare) elkos getauscht (waren 
ohnehin nur 3 Stück) - keine Änderung.

Das Printrelais, das für die Drehrichtungs-Änderung des Motors zuständig 
ist, getauscht - keine Änderung.

Bei so wenig Elektronik gehen mir jetzt langsam die Ideen aus, was noch 
Schuld sein könnte. Einen Netzfilter in der Hauptzuleitung der Maschine 
gäbe es noch. Aber, könnte ein defekter Netzfilter derartige Symptome 
auslösen ???

Oder dass vielleicht der Triac nicht mehr "ordentlich" zündet? Z.B. nur 
bei einer Halbwelle, statt bei beiden? Gibt's sowas? Habe leider kein 
eigenes Oszi, könnte mir höchstens über Umwege vielleicht eines 
ausborgen...

Hat jemand von Euch noch eine Idee?

Grüße,
Norbert

von Mani W. (e-doc)


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Norbert Z. schrieb:
> In letzter Zeit dürfte die Erwärmung jedoch schon
> so hoch werden, dass manchmal der Thermoschalter im Motor auslöst. Dann
> gibt es den Fehlercode F8 im Display.

Und der würde was aussagen?

Möglicherweise ist ein Defekt in den Motorspulen, wenn er heiß wird...

von Lurchi (Gast)


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Es könnte einfach eine Resonanz am Gehäuse sein, die sich verschoben hat 
(Kunststoff wird härter), so dass man das Brummen mehr hört.
Wenn es die Elektronik ist, dann ggf. ein Diac vor dem Triac, die 
versagen ab und zu mal und könnten ungleichmäßig auslösen.

von A-Freak (Gast)


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Mach mal eine Audio-Aufnahme vom Motorgeräusch und schau dir das 
Spektrum an.

Hat das Anteile mit 50Hz, 150Hz, 250Hz und Oberwellen, eventuell auch 
noch Bruchteile wie 25Hz, dann hast du ein Problem mit der Ansteuerung. 
Das wäre jetzt nicht das erste mal daß ein Triac nur noch in einer 
Halbwelle richtig zündet (wo dann der doppelte Strom die vierfache 
Verlustleistung produziert) während in der anderen Halbwelle verspätet, 
unregelmäßig oder gar nicht gezündet wird.

Hast du nur 100Hz, 200Hz und weitere Oberwellen dann ist die Ansteuerung 
sauber.

von Rainer D. (rainer4x4)


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Wenn der Motor brummt und heiss wird, dann wird ein Windungsschluss 
vorliegen!

von oldeurope O. (Gast)


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Norbert Z. schrieb:
> Zuerst dachte ich, dass einfach nur die Kohlebürsten "am Ende" wären.
> Also neue gekauft. Die alten hatten ungefähr 1/3 der Länge der neuen.
> Also die neuen eingebaut, nur leider absolut keine Veränderung
> feststellbar.

Hast Du vorher den Kollektor gereinigt?
Die Zwischenräume auskratzen.

LG
old.

von Udo S. (urschmitt)


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An alle die das Problem beim Motor suchen. Der TO hat zwischenzeitlich 
nach eigener Aussage einen anderen besorgt und eingebaut:

Norbert Z. schrieb:
> Dann dachte ich, vielleicht hat der Motor ein gröberes Problem. Den
> originalen Motor als Ersatzteil gibt es (natürlich) nicht mehr. mit sehr
> viel Suchen habe ich dann bei einem Hausgeräte-Reparateur einen
> gleichen, gebrauchten Motor gefunden. Nach seiner Aussage "absolut in
> Ordnung und mit neuen KB". "Neuen" Motor eingebaut, Verbesserung 0.

A-Freak schrieb:
> Mach mal eine Audio-Aufnahme vom Motorgeräusch und schau dir das
> Spektrum an.

A-Freak schrieb:
> Das wäre jetzt nicht das erste mal daß ein Triac nur noch in einer
> Halbwelle richtig zündet

Kmm, ist das der Triac oder könnte sowas auch durch den Diac passieren?

A-Freak schrieb:
> Hast du nur 100Hz, 200Hz und weitere Oberwellen dann ist die Ansteuerung
> sauber.

Clevere Idee, früher aufwendig, heute mit Smartphone easy.
Was für eine App könnt ihr für sowas empfehlen?

: Bearbeitet durch User
von A-Freak (Gast)


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> Kmm, ist das der Triac oder könnte sowas auch durch den Diac passieren?

In einer "einfachen" Dimemrschaltung kann das sehr wohl auch durch einen 
DIAC passieren. Bei Hausgeräten, Waschmaschine, bin ich mir aber sehr 
sicher daß die keine einfache Dimmerschaltung haben sondern der 
Zündimpuls aus dem Prozessor kommt.

> Was für eine App könnt ihr für sowas empfehlen?

Das müssen andere beantworten, ich hab Stromzange und portables 
Osziloskop

von Rainer D. (rainer4x4)


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Udo S. schrieb:
> An alle die das Problem beim Motor suchen. Der TO hat zwischenzeitlich
> nach eigener Aussage einen anderen besorgt und eingebaut:
>
> Norbert Z. schrieb:
>>  "Neuen" Motor eingebaut, Verbesserung 0.
Das ist natürlich korrekt.
Dann bleibt ja eigentlich nur die Möglichkeit das irgendwas schwergängig 
läuft. Verharzte Trommellager oder so. Aber ich denke das der TS das 
zuerst geprüft hätte.

von Norbert Z. (norbert_z)


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Mani W. schrieb:
> Norbert Z. schrieb:
>> In letzter Zeit dürfte die Erwärmung jedoch schon
>> so hoch werden, dass manchmal der Thermoschalter im Motor auslöst. Dann
>> gibt es den Fehlercode F8 im Display.
>
> Und der würde was aussagen?
>
> Möglicherweise ist ein Defekt in den Motorspulen, wenn er heiß wird...

bei Fehlercode F8 steht im Benutzerhandbuch nur (sinngemäß): "Maschine 
Aus7Ein, nochmal probieren, wenn fehler wieder kommt Servicetechniker 
rufen"

Der oben genannte Hausgeräte-Reparateur sagte mir zum Fehler F8: "Das 
ist ein Motorfehler, in 99% der Fälle die Kohlebürsten"

von Norbert Z. (norbert_z)


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Lurchi schrieb:
> Es könnte einfach eine Resonanz am Gehäuse sein, die sich verschoben hat
> (Kunststoff wird härter), so dass man das Brummen mehr hört.
> Wenn es die Elektronik ist, dann ggf. ein Diac vor dem Triac, die
> versagen ab und zu mal und könnten ungleichmäßig auslösen.

Habe ich auch schon überlegt. Aber die Gummi-Lager der Motoraufhängung 
sind noch erstaunlich elastisch.

Ich habe leider keinen kompletten Schaltplan von der Platine. Im 
Ersatzteil-Katalog ist zwar ein Schaltplan, das ist aber nur der 
"230V-Teil".
Ich hätte jedoch vor dem Triac keinen Diac gesehen, als ich die platnie 
das letzte Mal ausgebaut hatte (beim Austauschen der Elkos)

von Norbert Z. (norbert_z)


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A-Freak schrieb:
> Mach mal eine Audio-Aufnahme vom Motorgeräusch und schau dir das
> Spektrum an.
>
> Hat das Anteile mit 50Hz, 150Hz, 250Hz und Oberwellen, eventuell auch
> noch Bruchteile wie 25Hz, dann hast du ein Problem mit der Ansteuerung.
> Das wäre jetzt nicht das erste mal daß ein Triac nur noch in einer
> Halbwelle richtig zündet (wo dann der doppelte Strom die vierfache
> Verlustleistung produziert) während in der anderen Halbwelle verspätet,
> unregelmäßig oder gar nicht gezündet wird.
>
> Hast du nur 100Hz, 200Hz und weitere Oberwellen dann ist die Ansteuerung
> sauber.

Das ist eine SEHR INTERESSANTE Idee!
Werd ich sicher machen. Wie schon ein anderer in diesem Thread gefragt 
hat, ich werde mal nach einer "geeigneten" Handy-App für 
Spektrum-Analyse suchen.

Leider kann ich die Type des Triac hier nicht so einfach posten. Der 
Triac ist mit einer Stahlfeder an den Alu-Kühlkörper gepresst. Und diese 
Feder liegt genau auf der Beschriftung. Um an die Type zu kommen muss 
man wieder einiges zerlegen...

von Norbert Z. (norbert_z)


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Rainer D. schrieb:
> Udo S. schrieb:
>> An alle die das Problem beim Motor suchen. Der TO hat zwischenzeitlich
>> nach eigener Aussage einen anderen besorgt und eingebaut:
>>
>> Norbert Z. schrieb:
>>>  "Neuen" Motor eingebaut, Verbesserung 0.
> Das ist natürlich korrekt.
> Dann bleibt ja eigentlich nur die Möglichkeit das irgendwas schwergängig
> läuft. Verharzte Trommellager oder so. Aber ich denke das der TS das
> zuerst geprüft hätte.

Ja, hab ich geprüft. Die leere Trommel lässt sich mit 2 Fingern ganz 
leicht drehen. und starte ich die Maschine ohne Last (keine Wäsche, 
Wasser gesperrt), dann dreht die Trommel und der Motor ist kaum zu 
hören. Zumindest so lange bis die Steuerung bemerkt dass kein Wasser in 
der Trommel ist...

von Wahlschweizer (Gast)


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Hallo Norbert,

nachdem der Motor / die Mechanik als Ursache ausgeschlossen werden kann, 
bleibt eigentlich nur der Motorsteller übrig.
Ist die dem Motor zugeführte Spannung beim Waschen vielleicht über die 
Jahre niedriger geworden? Dann würde der Motor dabei bei voller Trommel 
in "Überlast" laufen was die übermässige Erwärmung erklären würde.
Wie gross ist der Drehzahlunterschied zwischen leerer und voller 
Trommel?

Gruss

Uli

von Achim H. (pluto25)


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Das/die RC-Glied(er) über den Triac sind ok? Die Drossel zwischen Triac 
und Motor auch? Nicht das der "Fehlzündungen" hat.

von Norbert Z. (norbert_z)


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Also anbei mal der Schaltplan. Wie oben geschrieben, es ist leider nur 
der 230V Teil. (alles "vor" dem gate des Triac fehlt hier auf dem Plan).

Drossel zwischen Triac und Motor habe ich noch keine gesehen.
Ich werde einfach nochmal die Platine ausbauen und versuchen einen 
Schaltplan zu malen. Vom Gate des Triac "rückwärts".

Ein Freund hat auch ein Oszi zu Hause. Vielleicht borgt er es mir...

von Norbert Z. (norbert_z)


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Wahlschweizer schrieb:
> Hallo Norbert,
>
> nachdem der Motor / die Mechanik als Ursache ausgeschlossen werden kann,
> bleibt eigentlich nur der Motorsteller übrig.
> Ist die dem Motor zugeführte Spannung beim Waschen vielleicht über die
> Jahre niedriger geworden? Dann würde der Motor dabei bei voller Trommel
> in "Überlast" laufen was die übermässige Erwärmung erklären würde.

Ich seh schon, ohne genauer messung mit Oszi komme ich da nicht weiter

> Wie gross ist der Drehzahlunterschied zwischen leerer und voller
> Trommel?

Habe ich bis jetzt nicht gemessen. Habe auch keinen Drehzahlmesser. 
Daher direkt an der Motorwelle unmöglich.
Ich könnte es bestenfalls an der stark untersetzten Trommel "messen" 
indem ich z.B. die Zeit für 10 Umdrehungen stoppe..

>
> Gruss
>
> Uli

von Achim H. (pluto25)


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Das (Drehrichtungs)Umschaltrelais ist ok ? In beiden Richtungen das 
selbe Problem? (Ist mir neulich in ner Miele abgeraucht)

von Stefan F. (Gast)


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Könnte es sein, dass das Trommel-Lager nur unter Last schwergängig wird?

von Norbert Z. (norbert_z)


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A. H. schrieb:
> Das (Drehrichtungs)Umschaltrelais ist ok ? In beiden Richtungen das
> selbe Problem? (Ist mir neulich in ner Miele abgeraucht)

Habe ich in meinem 1. Post geschrieben, Relais habe ich auch schon 
getauscht. Hat nichts verändert.

von Norbert Z. (norbert_z)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Könnte es sein, dass das Trommel-Lager nur unter Last schwergängig wird?

Interessante Idee. Ich werde es probieren...

von Norbert Z. (norbert_z)


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Ich habe jetzt mal spectroid am handy installiert und eine "Aufnahme" 
gemacht. Bei leerer Maschine (ohne Wäsche, aber mit Wasser). Screenshot 
angehängt
Die 2 Spitzen bei 100 und bei 200 Hz "entstehen" wenn der Motor beim 
Anlauf lauter brummt.
Sollte nicht bei 50 Hz auch eine Spitze sein?

Werde morgen Früh noch eine 2. Aufnahme machen, wenn die Maschine so 
richtig beladen ist.

von hinz (Gast)


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Norbert Z. schrieb:
> Die 2 Spitzen bei 100 und bei 200 Hz "entstehen" wenn der Motor beim
> Anlauf lauter brummt.

200Hz zeigt, dass der Phasenanschnitt nicht symmetrisch ist.


> Sollte nicht bei 50 Hz auch eine Spitze sein?

Der Motor kennt keine Polarität.

von Hans K. (Firma: privat) (sepp222) Flattr this


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Gibt es keine Platine aus einem ausrangiertem Gerät?
Oder mal die Dioden und den Triac erneuern,ist ja kein Kostenfaktor.
                                  Gruß Hans

von Udo S. (urschmitt)


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Wenn du dabei bist schau dir die Relais für die Heizung genau an. Die 
sind am stärksten belastet und gerne nach 6-8 Jahren am Ende (zumindest 
bei BSH Maschinen). Irgendwann löten sie sich selbst aus und verursachen 
kalte Lötstellen.

von Norbert Z. (norbert_z)


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hinz schrieb:
> Norbert Z. schrieb:
>> Die 2 Spitzen bei 100 und bei 200 Hz "entstehen" wenn der Motor beim
>> Anlauf lauter brummt.
>
> 200Hz zeigt, dass der Phasenanschnitt nicht symmetrisch ist.

SEHR interessant!! Sind wir der Sache auf der Spur ???
Könntest Du mir das bitte ein wenig näher erklären? Habe das WARUM im 
Moment noch nicht ganz durchschaut

>
>
>> Sollte nicht bei 50 Hz auch eine Spitze sein?
>
> Der Motor kennt keine Polarität.

ok, Wieder was g'lernt...

Im Anhang eine Aufnahme bei beladener Maschine und wesentlich lauterem 
Brummen. Spitze bei -37dB/100Hz gegenüber -43db/300Hz bei leerer 
Maschine.
Während der Aufnahme springt das Maximum ständig zwischen 100Hz und 
300Hz herum

von Norbert Z. (norbert_z)


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Hans K. schrieb:
> Gibt es keine Platine aus einem ausrangiertem Gerät?
Woher soll ich das wissen?? Ich habe schon für den Tauschmotor 2 Wochen 
im Netz herumgesucht
> Oder mal die Dioden und den Triac erneuern,ist ja kein Kostenfaktor.
Um die Kosten geht's (bei diesen Größenordnugen nicht) Jeder Andere 
hätte mitterweile wahrscheinlich die Maschine entsorgt. Ich betrachte 
dieses Problem jedoch mittlerweile als persönlichen Feind und will 
einfach herausfinden was los ist. Ein erwünschter "Nebeneffekt" wäre 
dass die Maschine wieder klaglos funktioniert
>                                   Gruß Hans
Gruß, Norbert

von hinz (Gast)


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Norbert Z. schrieb:
>> 200Hz zeigt, dass der Phasenanschnitt nicht symmetrisch ist.
>
> SEHR interessant!! Sind wir der Sache auf der Spur ???

Nein, das war ein Trugschluss von mir. Die 200Hz sind dabei ganz normal. 
Bei asymmetrischem Anschnitt müsste ein deutlicher 50Hz Anteil da sein.

von Dieter (Gast)


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Wenn das Brummen zuverlaessig ist, dann muesste mit einem 
Strommessgeraet der Strom gemessen werden.

von Norbert Z. (norbert_z)


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Ich bin wieder zurück!
Habe mir in der Zwischenzeit ein Oszi von einem Freund ausborgen können 
und 3 Messungen gemacht. Direkt an der Stromzuleitung zum Motor. Hier 3 
kurze Filmchen der oszi-Anzeige (ich habe es als externe links eingefügt 
weil es ja doch viele MB sind. Ich hoffe, das ist hier erlaubt):

 http://www.grape.at/int/20200630_221837_leer.mkv  Bei leerer Maschine. 
Das eher laute Burmmen im Hintergrund ist die Laugenpumpe, NICHT der 
Antreibsmotor. Der Antriebsmotor ist bei leerer Maschine nur schwach zu 
hören.

 http://www.grape.at/int/20200701_082854_beladen_trocken.mkv  Bei 
beladener Maschine, allerdings ganz zu beginn des Programmes als die 
Wäsche noch ziemlich trocken war

 http://www.grape.at/int/20200701_083241_beladen_nass.mkv   Etwas 
später, bei bereits durchnässter Wäsche. Hier ist das Brummen schon SEHR 
deutlich hörbar.

Was ich nicht verstehe:

Die "hohen" Spitzen sind doch eindeutig die die phasenANgeschnittenen 
Teile der Halbwellen, oder? Wieso gibt es dann nach jedem Null-Durchgang 
eine viel kleinere phasenABgeschnittene Halbwelle ???
Kann das sich (und mir) jemand von Euch erklären?

Grüße,
Norbert

von Norbert Z. (norbert_z)


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Kann mir denn niemand nach betrachtung der Oszi-Videos einen Tipp geben 
:-(

von Als Gast hier (Gast)


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Wenn du das nochmal machen kannst, dann einmal den zweiten Kanal an die 
Netzspannung um den zeitlichen Zusammenhang zu sehen.
Ich tippe auf den Triac, der zündet und bricht danach zusammen.
Auch mal syncron das Gatesignal auf das Oszi holen wäre eine Idee zur 
weiteren Analyse.

von Norbert Z. (norbert_z)


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Genau das wollte ich schon machen.
leider kann ich mit dem ausgeborgten Oszi an Netzspannung nur 1 Kanal 
messen weil nur 1 Messkoppler mit galvanischer Trennung vorhanden ist. 
(Außenseite des BNC Steckers am Oszi ist mit der Erdung verbunden..... 
Schon freut sich der FI-Schalter dass er endlich mal was zu tun hat.)

Frei nach dem Motto "so was kann man ganz bestimmt eh immer brauchen" 
werd ich mir vielleicht doch ein eigenes Oszi kaufen. (Sind ja gar nicht 
mehr so teuer wie vor 40 Jahren, als ich noch Kurzwellen Empfänger 
gebastelt habe). Die "Giga-Bandbreite" brauche ich ja nicht unbedingt. 
Und irgendwo [tm] habe ich Eines gesehen, dass optional auch mit Akku 
betrieben werden kann, eben damit man bei Messungen am Netz galvanisch 
getrennt ist...

von Als Gast hier (Gast)


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Nun, mit Akku.... aber dann liegt unter Umständen das ganze Gerät auf 
Netzspannung... keine so gute Idee!
Spannungsfeste Differentialtastköpfe dürften da die bessere Wahl sein.

Tausch den Triac aus, das ist deutlich günstiger ?, das Risiko, dass er 
es nicht ist, ist es wert!

von Norbert Z. (norbert_z)


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Natürlich, Du hast absolut recht. Der Triac kostet, nun, "praktisch 
nichts". Jeder Andere hätte wahrscheinlich längst die WaMa entsorgt. Ich 
will hauptsächlich herausfinden was genau kaputt ist. Dass die WaMa dann 
wieder funktioniert ist der "willkommene Nebeneffekt".

Zum Triac-tauschen habe ich allerdings eine weitere Frage:

Der originale ist ein "BTB15-700BAK". Den scheint es nicht mehr zu 
geben. (oder ich habe zu wenig lange gesucht. Kann natürlich auch sein)

Leicht zu bekommen scheint der "BTB16-700BW" zu sein. Jetzt bin ich 
sicher kein Triac-Profi und frage mich ob ich den BTB16 "einfach so 
verwenden" kann. Ein IT(RMS) von 16A statt 15A stört ja nicht.
IGT allerdings 50/100 mA statt 50/75 mA. Bedeutet das, dass er einen 
höheren Zündstrom zieht?
Und VGT ist beim BTB16 mit "max 1.3V" niedriger als beim BTB15 mit "max 
1.5V".

Mit gefühlten 100 Mal hin- und herdrehen der Platine habe ich ein 
abgezeichnet:
Parallel zum Triac ist ein Varistor "K275" geschaltet. Und ein RC-Glied 
mit 100 Ohm und einem 47nF X2 MKT Kondensator in Serie.

Kann auch so ein MKT Kondensator durch Alterung kaputt gehen oder ist 
das eher unwahrscheinlich?

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Ja, der MKT Kondensator 47nF kann natürlich, wie jedes Bauteil, auch mal 
defekt werden.
Bei einem Kurzschluss desselben würde aber sofort der 100 Ohm 
Reihenwiderstand verbrennen.

von Edwin (Gast)


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Hallo Norbert

Hast du das Problem lösen können? Meine Eudora meldet auch ständig 
Fehler F8, allerdings nur beim 90° Programm, sonst wäscht die ganz 
normal.

Mfg

von Norbert Z. (norbert_z)


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Hallo Edwin,

nein leider, konnte das Problem nicht lösen. Kann mich jetzt nicht mehr 
erinnern was der Fehlercode F8 genau bedeutet.

Ich vermute, es war letztendlich doch ein mechanisches Problem. 
Wahrscheinlich war das Trommellager doch nicht mehr genügend 
leichtgängig. Dadurch hat sich der Motor schwer getan, mehr Strom 
gezogen, ist heißer geworden, Thermoschalter....

Wenn der F8 bei Dir nur im 90° Programm kommt könnte das natürlich schon 
auch ein Hinweis auf das Trommellager sein. Vielleicht dreht es sich bei 
hoher Temperatur schwerer...

viel Erfolg!
Norbert

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Universalmotor - Ursache für "Brummen" und Erwärmung?
Klare Sache: Stromfluss durch den Motor.

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