Guten Tag, in einem langen Brüstungskanal liegen mehrere NYM-Kabel (3x1,5), an denen Steckdosen angeschlossen sind und jede hat eine eigene Sicherung. Jetzt möchte ich in der Mitte eine zusätzliche Steckdose setzen, aber an die richtige (eine bestimmte) Sicherung. Um das passende Kabel zu finden, ohne den gesamten Kanal bis zur Sicherung oder den Steckdosen aufzumachen, brauch ich so eine Stromzange, oder? gibt es noch eine andere einfache Möglichkeit? Ich würde einfach alle Sicherungen aus machen, an eine der Steckdosen vom der gewünschten Sicherung einen Heizlüfter anschließen und hoffen, dass die Stromzange etwas anzeigt - geht das so? (die Stromzange müsste ich erst besorgen)
Die Stromzange wird immer genau Null anzeigen da sich der Hinweg auf L und der Rückweg auf N gegenseitig aufheben. Wenn du alle Sicherungen (bis auf die gewünschte) abschalten kannst, dann kannst du mit einem hinreichend hochohmigen Spannungsprüfer außen an der Leitung feststellen welche die richtige ist. ich warte gerade darauf daß ich den hier https://www.voelkner.de/products/208512/VOLTCRAFT-MS-100-Beruehrungsloser-Spannungspruefer-CAT-II-250V-LCD.html bekomme aber das ist nicht der einzige und es gibt noch andere geeignete Modelle.
A-Freak schrieb: > Wenn du alle Sicherungen (bis auf die gewünschte) abschalten kannst, > dann kannst du mit einem hinreichend hochohmigen Spannungsprüfer außen > an der Leitung feststellen welche die richtige ist. Interessant! wir misst man das? einfach dranhalten?? Geht es auch irgendwie mit Multimeter?
hinz schrieb: > Ebay-Artikel Nr. 323964080057 Und das sollte auch funktionieren, wenn ich die Spitze an den Mantel halte, also nicht in eine Steckdose? Da fällt mir ein: Ich hatte mal einem Telefonmann zugesehen, der hatte so ein Gerät, wo er einen "ton" auf die Leitung geben konnte und dann hat es beim Vorbeiführen gesummt.. Wir nennt man die Dinger?
stromer schrieb: > hinz schrieb: >> Ebay-Artikel Nr. 323964080057 > > Und das sollte auch funktionieren, wenn ich die Spitze an den Mantel > halte, also nicht in eine Steckdose? Ja. > Da fällt mir ein: Ich hatte mal einem Telefonmann zugesehen, der hatte > so ein Gerät, wo er einen "ton" auf die Leitung geben konnte und dann > hat es beim Vorbeiführen gesummt.. Wir nennt man die Dinger? Leitungsfinder
stromer schrieb: > Ich würde einfach alle Sicherungen aus machen, an eine der Steckdosen > vom der gewünschten Sicherung einen Heizlüfter anschließen und hoffen, > dass die Stromzange etwas anzeigt - geht das so? Die Stromzange wird nichts anzeigen, aber die NYM-Leitung erzeugt bei angeschlossenem Heizlüfter ein magnetisches Streufeld. Nachweis mit Hilfsspule und NF-Verstärker oder Oszilloskop. Alternativ alle anderen Leitungen allpolig erden und Metallsuchgerät mit Spannungssuchfunktion einsetzen. Grüße von petawatt
A-Freak schrieb: > Die Stromzange wird immer genau Null anzeigen da sich der Hinweg auf L > und der Rückweg auf N gegenseitig aufheben. Es gibt Stromzangen, die auch an mehrpoligen Kabeln Stromfluss messen können. Ich glaube, von Fluke. Sie sind allerdings nicht ganz billig und recht ungenau.
Horst S. schrieb: > Nachweis mit > Hilfsspule und NF-Verstärker Das ist interessant - ich hab noch einen alten ziemlich hochohmigen Kopfhörer . wie muss die Spule aussehen und wie muss ich sie ranhalten an die Leitung? Horst S. schrieb: > Die Stromzange wird nichts anzeigen Ich könnte mir eine Mastech M266 leihen, aber bin nicht sicher, ob sie diese Funktionalität hat (Leitung finden) das steht was von external limit 2000M Ohm..?
> Interessant! wir misst man das? einfach dranhalten?? "Prüfen" nicht "Messen" :-) Der Prüfstift hat ein LCD das so hochohmig ist, wenn du den paralell neben die Leitung hälst dann reicht schon die kapazitive Kopplung aus daß im LCD ein Blitz-Symbol erscheint. Laß dich nicht irritieren wenn Elektriker bei so einem Teil einen Beißreflex haben und nur noch "Lügenstift" sagen. Die bekommen das in der Ausbildung eingetrichtert. > Geht es auch irgendwie mit Multimeter? Radio Eriwan sagt: Im Prinzip schon Wenn du die schwarze Prüfspitze in die Hand nimmst und die rote neben die Leitung hälst dann wird es bei spannungsführender Leitung mehr anzeigen als bei spannungsloser Leitung, aber kein klarer Unterschied sondern nur zappelnde Zahlen.
stromer schrieb: > wie muss die Spule aussehen und wie muss ich sie ranhalten > an die Leitung? Einfach auf dicke Eisenschraube(n) Draht wickeln und mit altem Transistorradio am Kabel des Heizlüfters testen. Wenn nur der Lüfter läuft, dann darf nur ein leiser Brumm zu höhren sein. Wenn Heizung zugeschaltet wird, dann wird der Brumm lauter. Mit der Spule in der Anlage hat es bereits funktioniert. Aber etwas mehr Windungen ist besser. Ein Kopfhörer ist sicher nicht so gut für ein Streufeld geeignet. Grüße von petawatt
Horst S. schrieb: > Einfach auf dicke Eisenschraube(n) Draht wickeln und mit altem > Transistorradio am Kabel des Heizlüfters testen Prima, danke an alle, das mit der Spule und den Test mit dem Multimeter werde ich zuerst probieren. Ich habe noch ein altes kleines Mischpult mit Mikrofoneingang, das sollte passen.
Wenn man Zugriff auf eine Wärmebildkamera hat. Bild oben: Kabel haben praktisch Umgebungstemperatur. Bild unten: nach 2 Minuten Belastung mit 2kW -> deutlicher Temperaturunterschied.
John schrieb: > Wenn man Zugriff auf eine Wärmebildkamera hat. Ging in meiner Altbauwohnung im Studium auch ohne Wärmebildkamera. Der Verlauf der Leitung wurde durch den braunen Strich auf der Tapete angezeigt. Grüße von petawatt
stromer schrieb: > Ich habe noch ein altes kleines Mischpult > mit Mikrofoneingang, das sollte passen. Also mein Bericht: funktioniert super! Ich habe auf einen Nageldübel (die 3cm die rausgucken) so 3m Schaltdraht gewickelt und dann die Enden an 2 und 3 von einem XLR-Stecker, den ins Mischpult als Mikrofoneingang. Ich brauchte nicht mal einen Kopfhörer, weil das Mischpult Level-Anzeigen per LED hat. mit dem Gain-Regler kann ich prima kalibrieren und die Richtwirkung ist auch gut -> Kabel gefunden beim ersten Versuch! Wärmebildkamera hätte mir auch gefallen, aber hatte gerade keine da :-)
stromer schrieb: > Wärmebildkamera hätte mir auch gefallen, aber hatte gerade keine da :-) Vielleicht hätten da einfach die Finger ausgereicht. evtl.auch ein guter Tipp: Heizlüfter dranschalten und nach ca 5 min die Leitungen abtasten.
...Das gilt aber nicht! Einfach die Finger zur Temperaturfühlung zu verwenden ist völlig veraltet. Das hat man in der Antike so gemacht. Heute darf man das nicht mehr, weil da kein Microcontroller verbaut ist. Hat auch kein CE-Zeichen und ein Datenblatt gibts auch nicht...
der 'Volt Alert' aus dem eBay Link von hinz sieht allerdings wie ein Clone eines Fluke Gerätes aus. https://www.reichelt.de/spannungspruefer-1ac-ii-200-1000-v-ac-fluke-1ac-e1-ii-p110176.html?&trstct=pos_2&nbc=1 Etwas teuerer, aber vermutlich deutlich sicherer. Den Fluke habe ich auch und der war schon Gold wert beim Haus Umbau. Der blitzt z.B. zyklisch um anzuzeigen das er noch in Betrieb ist. Wenn der Stift ein Problem hat und einen Leitung als spannungsfrei anzeigt hat man danach evtl. selber ein Problem... Und das robuste Kunststoffgehäuse des Fluke hat auch schon mehrere Stürze überlebt. Bei häufiger Nutzung sind die paar Euro Mehrkosten gut angelegt.
Johannes S. schrieb: > der 'Volt Alert' aus dem eBay Link von hinz sieht allerdings wie ein > Clone eines Fluke Gerätes aus. Das Innenleben ist aber noch einfacher. > Der blitzt z.B. zyklisch um anzuzeigen das er noch in Betrieb ist. Das macht der billige nicht.
Werner H. schrieb: > Einfach die Finger zur Temperaturfühlung zu verwenden ist völlig > veraltet. In luftisolierten Mittelspannungsanlagen war die Temperaturmessung der Schaltkontakte mit dem Finger eher unüblich. Der Anlagenwärter hat einen nicht leitenden Stab mit einer Wachskerze an den Kontakt gehalten. Bei Übertemperatur ist das Wachs geschmolzen. Grüße von petawatt
Horst S. schrieb: > Bei Übertemperatur ist das Wachs geschmolzen. So warm sollte eine NYM 1.5 mm² mit 2 kW Last aber nicht werden ...
hinz schrieb: > stromer schrieb: >> Geht es auch irgendwie mit Multimeter? > > Nein. Manche Multimeter haben einen hochohmigen(~GΩ) mV Meßbereich - damit sollte es funktionieren.
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