Mal eine generelle Frage zu den Kriechstrecken und Luftstrecken. Wann müssen die wegen Sicherheitsanforderungen strikt eingehalten werden. Beispiel: Spannungsquelle für DC 200V mit geerdeten Gehäuse und das Gehäuse liegt auch auf der DC Masse des Ausgangs der Quelle. Sind intern alle kriechstrecken strikt einzuhalten? Was ist wenn z.B. ein milliampere kriechstrom nicht sonderlich stört. Könnte da was bei Berührung des Gehäuses passieren?
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Timo B. schrieb: > Wann müssen die wegen Sicherheitsanforderungen strikt eingehalten werden Immer. Timo B. schrieb: > Sind intern alle kriechstrecken strikt einzuhalten? Sicher. Aber es gelten die weniger anspruchsvollen für Schutzklasse I, nicht die für SELV Schutzklasse II oder gar Medizintechnik.
Michael B. schrieb: > Timo B. schrieb: >> Wann müssen die wegen Sicherheitsanforderungen strikt eingehalten werden > > Immer. > > Timo B. schrieb: >> Sind intern alle kriechstrecken strikt einzuhalten? > > Sicher. Aber es gelten die weniger anspruchsvollen für Schutzklasse I, > nicht die für SELV Schutzklasse II oder gar Medizintechnik. Dann frage ich mich wie es mit Bauteilen ist, die für diese Spannungen ausgelegt sind aber ganz andere Abstände an den Pins haben. Zum Beispiel steckverbinder für 600V mit luftstrecke 1,5mm. Da muss man doch am Ende mit was drüberpinseln.
Timo schrieb: > Dann frage ich mich wie es mit Bauteilen ist, die für diese Spannungen > ausgelegt sind aber ganz andere Abstände an den Pins haben. Zum Beispiel > steckverbinder für 600V mit luftstrecke 1,5mm. Da muss man doch am Ende > mit was drüberpinseln. Nein, da hast Du sicher im Datenblatt nicht richtig hingesehen, die 600V sind vermutlich die Durchschlagsspannung (dielectric strength) des Bauteils selber, so als Maximum wo es noch nicht zerstört wird - das ist nicht für Dauerbetrieb gedacht. Ein Beispiel fuer eine Stiftleiste mit 2mm Raster das ich gerade da habe: Durchschlagsspannung sind 1000V, als Luft- und Kriechstrecke sind 1.5mm angegeben, als Betriebsspannung dann halt nur 100V AC / 150V DC.
Timo schrieb: > Dann frage ich mich wie es mit Bauteilen ist, die für diese Spannungen > ausgelegt sind aber ganz andere Abstände an den Pins haben. Zum Beispiel > steckverbinder für 600V mit luftstrecke 1,5mm. Nur weil der Hersteller verspricht, dass der Steckverbinder 600V verträgt, heißt das ja nicht, dass es auch in deiner Anwendung zulässig ist, das auszureizen.
Timo B. schrieb: > Mal eine generelle Frage zu den Kriechstrecken und Luftstrecken. > Wann müssen die wegen Sicherheitsanforderungen strikt eingehalten Immer wenn es eine Norm fordert. Zum Beispiel bei Medizintechnik, Eigensichere Geräte (Explosionsschutz) und Geräten der Neiderspannungsrichtlinie (Elektrische Sicherheit). Letzteres sollte für dich relevant sein. Du musst die entsprechenden Normen lesen und anwenden. Dazu fließen dann auch Einsatzhöhe, Verschmutzungsgrad der Leiterplatte und weiteres mit ein.
Ich benutze ganz gerne die microfut Stecker von molex. Je nach Norm bis 600V also nichts mit falsch lesen. Auch kleine Transistoren haben uce von bis zu 500V. Beispiel fmmt560Ta. Und das ist kein dielectric strength. Bis genau 500V würde ich den zwar auch nicht betreiben aber bis 400v geht schon klar.
Timo schrieb: > Dann frage ich mich wie es mit Bauteilen ist, die für diese Spannungen > ausgelegt sind aber ganz andere Abstände an den Pins haben. Zum Beispiel > steckverbinder für 600V mit luftstrecke 1,5mm. Da muss man doch am Ende > mit was drüberpinseln Unsinn. 1.5mm reichen für 600V. Das ist ja auch nur Funktionsisolierung, z.B. Transistorbeinchen, bei mehr als 600V platzt da der Transistor, da waren grössere Abständig unnütz. Für einfache Isolierung (Schutzklasse I, Prüfspannung 1500V) und doppelte Isolierung (SELV, 2500V Prüfspannung) braucht es halt mehr. Ein 230V Kabel hat keine Isolierung, die schon bei 231V durchschlägt, sondern eben zumindest 2500V aushält.
D. C. schrieb: > Immer wenn es eine Norm fordert. Was die Norm sagt, ist erstmal egal! Du musst die rechtlichen Anforderungen (z.B. die entsprechende Umsetzung der Niederspannungsrichtlinie in jeweiligen Mitgliedsland) einhalten. Kurz zusammengefasst muss dein Gerät sicher sein! Dafür kannst du oft eine Norm heranziehen (in der Praxis verlassen sich viele darauf, dass die Normen schon i.O. sind... leider). Von welchen Teilen deines Gerätes Gefahren ausgehen, sagt dir deine Risikoanalyse. Im Allgemeinen sind das die Trennstellen zu berührbaren Potenzialen, bei denen die L&K kritisch sind. Es gibt aber noch ein paar mehr Dinge zu berücksichtigen. Im "inneren" geht es dann weniger genau zu (sprich, die Abstände können Fallweise kleiner sein). Das heißt aber nicht, dass du dir dort alles erlauben kannst! Beispielsweise könnte ein Überschlag bei Verschmutzung einen Brand verursachen. Es spielen dann also auch Einsatzzwecke, Benutzer, Umgebungsbedingungen,... eine Rolle. Ach ja, es gibt dann auch noch den Foreseeable Misuse. Da wird's dann richtig spannend :) 73
Timo schrieb: > Dann frage ich mich wie es mit Bauteilen ist, die für diese Spannungen > ausgelegt sind aber ganz andere Abstände an den Pins haben. Hi, Zitat: "...Die Ionisationseinsatzspannung kann im Einzelfall unter der Wechselspannungsangabe liegen..." /Zitat Quelle: https://www.wima.de/de/produkte/impulskondensatoren/fkp-1/ ciao gustav
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Guido und Timo mit und ohne B, könntet ihr euch drauf einigen, unter welchem der Namen ihr hier auftreten wollt? Siehe die simplen Nutzungsbedingungen: nur 1 Name pro Thread!
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