Guten Morgen, ich habe einem Kollegen zugesagt seinen elektrischen Traktor zu überprüfen, dieser geht nach seinen Worten einfach aus und lässt sich nicht mehr starten. Leider habe ich nicht mit dem alter des Fahrzeugs gerechnet und kann bisher nicht erkennen wie der Motor betrieben wird oder welche Bauteil verbaut sind. Für Informationen wie der Motor betrieben sein könnte und Identifikation der Bauteile wäre ich dankbar. Grüße, Burny
Warum machst Du sowas? Verstehe Deine Frage nicht so recht: Ein elektrischer Traktor wird mit was betrieben? ( ) Benzin ( ) Diesel ( ) Strom ( ) Muskelkraft Oder was meinst Du?
Hallo, der Motor sollte "stufenlos" steuerbar sein. Auf dem Bild "links" sind die Schütze zu sehen, welche die Drehrichtung festlegen. Von diesen sollte je nach Fahrrichtung eines anziehen. Auf dem Bild "rechts" ist eine Impulssteuerung zu sehen. Der Motor wird mit dieser Steuerung "angepulst" ähnlich einer heutigem PWM-Steuerung. Für diese Steuerung müsste es auch noch irgendwo eine Steuerplatine geben. Ich kenne nur die Bosch Impulssteuerungen etwas. Diese Impulssteuerungen bestehen in der Regel aus 3 Thyristoren, einem Hauptthyristor der den Motorstrom schaltet; einem Löschthyristor der den Hauptthyristor wieder löscht, also ausschaltet - da der Thyristor bei Gleichstrom sonst dauerhaft leitend bleiben würde. Unter umständen gibt es auch noch einen Umladethyristor im Löschkreis. Was den Löschkreis an sich an geht gab es da diverse, teilweise recht eigenartige Konstruktionen..... im Löschkreis sind dann noch eine Spule und ein Kondensator verbaut. Funktion der Impulssteuerung: diese Steuerungen arbeiten mit Frequenzen unterhalb 400Hz, der Hauptthyristor wird eingeschaltet und schaltet Motorstrom ein, danach wird dieser wieder ausgeschaltet. Die Ein-Zeit ist abhängig von einem "Führungssingnal", also vml. dem Gaspedal. Je weiter dieses gedrückt wird, desto länger ist der Ein-Impuls... ganz grob gesagt. Die Drehrichtung wird durch die beiden Schütze festgelegt. Diese Steuerungen besitzen (i.d.R.) eine aufwendige Überwachungseinrichtung. Alle Thyristoren werden auf Funktion überwacht, ist einer defekt (Spannungen sind dann falsch), wird sofort ein Hauptschütz oder die Drehrichtungsschütze ausgeschaltet, damit beleibt das Fahrzeug dann stehen, auch wenn z.B. der Hauptthyristor dauerhaft leitend ist. Häufig Fehler: der Motor hat Kühlebürsten - diese überprüfen ob diese noch am Kollektor anliegen!!!! die Schütze gehen mit der Zeit gern mal kaputt.. Thyristor(en) defekt --> wird nicht mehr leitend also hochohmig trotz Ansteuerung; oder ist dauerhaft niederohmig, also praktisch durchgebrannt. eine Leistungsdiode (die beiden bei den Schützen und in der Impulssteuerung sollten evtl auch noch welche sein, sind defekt (niederohmig in beide Richtungen). Löschkondensator auf Kapazität prüfen, hier würde ich mal als erstes suchen, natürlich gehe ich davon aus, dass die Grundfunktionen, also "Zündung ein" funktionieren, und auch alle Sicherungen OK sind. Evtl ein paar Bilder von der Steuerung und der zugehörigen Platine machen.
...die Kohlebürsten sind unter dem Blechdeckel bei den Anschlüssen des Motors. Der Deckel ist mit dem Schnappverschluss festgemacht und geht ganz leicht ab.
Wenn du auf den Schützen 2 Volt unter Spannung (Schütz angezogen) misst, dann sind die kaputt. Entweder der Motor hat einen Schuss oder die Schütze sind defekt. Gilt auch für das Hauptschütz.
Stefan schrieb: > Häufig Fehler: > > der Motor hat Kühlebürsten - diese überprüfen ob diese noch am Kollektor > anliegen!!!! > > die Schütze gehen mit der Zeit gern mal kaputt.. > > Thyristor(en) defekt --> wird nicht mehr leitend also hochohmig trotz > Ansteuerung; selten > oder ist dauerhaft niederohmig, also praktisch durchgebrannt. öfter; einfach zu gucken, wenn man das Hauptschütz und ein Fahrtrichtungsschütz brückt (kann man ja direkt Spannung drauf geben, sodass es anzieht), dann rennt der Motor volle Lotte. Also vorher aufbocken. Sowieso, wenn ein unklarer Zustand. Lebensgefahr!!!!! > > eine Leistungsdiode (die beiden bei den Schützen und in der > Impulssteuerung sollten evtl auch noch welche sein, sind defekt > (niederohmig in beide Richtungen). > > Löschkondensator auf Kapazität prüfen, Dann "rennt" der Motor auch. Gerne Stecker, Leiterplattenkontakte gebrochene Kabel (bei dem Alter). Gerade die Mate-N-Lok Stecker muss man manchmal nur lösen und wieder zusammen stecken.
Burny schrieb: > Für Informationen wie der Motor betrieben sein könnte und Identifikation > der Bauteile Gleichstrom aus Akkus. Der Motor hat 2 Wicklungen, wohl nicht für unterschiedliche Drehrichtung, sondern unterschiedliches Tempo. YY1 und YY2 werden Relais rein, dadrüber Dioden. Dann gibt es wohl noch einen Schalter rechts daneben und deutlich weiter rechts an der Flügelmutter eine heile Sicherung.
Ist das ein italienisches Fabrikat aus den 70igern ?! Kommt mir sowohl vom Aufbau als auch von der Farbe her von unseren ehemaligen Elektro-Staplern bekannt vor. Dazu würde dann auch das passen, was Stefan (Gast) dazu geschrieben hat. Das Ansteuerungssignal für den (Thyristor-) Fahrregler kommt dann vermutlich von der Elektronik direkt am Fahrpedal.
Friedrich P. schrieb: > Kommt mir auch von der Farbe her von unseren > ehemaligen Elektro-Staplern bekannt vor. Was? Eure Elektrostapler waren genauso verrostet? :-)
Harald W. schrieb: > Friedrich P. schrieb: > >> Kommt mir auch von der Farbe her von unseren >> ehemaligen Elektro-Staplern bekannt vor. > > Was? Eure Elektrostapler waren genauso verrostet? :-) Naja die sind die ersten 25-30 Jahre in der Industrie gelaufen und danach noch etliche Jahre bei uns in der Landwirtschaft... Also ja :-)
MaWin schrieb: > Der Motor hat 2 Wicklungen, wohl nicht für unterschiedliche > Drehrichtung, sondern unterschiedliches Tempo. Ungewöhnlich. Es gibt durchaus (auch heute noch) jeweils eine Wicklung für die Drehrichtung (bei Lenkmotoren häufig) und das würde eher zu dem Bild passen. Aber leider sieht man zu wenig von den Schützen. Die Thyristorsteuerung ist wie oben beschrieben. Aber die Reihenfolge war falsch. Erst löschen, Hauptthyristor zünden, umladen und dann löschen.
Übrigens, was ist mit der Batterie? Bei diesen Steckern bricht gerne das Plastik Gehäuse und die Kontakte bekommen nicht genug Druck. Zellen immer unter Last messen. Wasser drauf?
Kann es sein das der Rote Stecker eine Brücke braucht die normalerweise im Deckel ist? Sicherheit = Deckel auf = nix geht?
links sieht mir aus wie zwei Kontaktoren (im grunde hochlastrelais..) die mit kleiner Steuer-spannung die Motorspannung anlegen und geeignet sind für die Stromstärke des Motors. die dickenern Kabel die davon abgehen sollten zum Motor auf der einen und zur Batterie auf der anderen führen. deutlich dünnere Leitungen zu einem Richtungsschalter (und ggf Zündschloss) rechts scheint mir nur ein Trafo zu sein, der eine 6V Batterie speist (für Hupe und Lämpchen und gedöns.. ggf noch für die Schaltspannung an den Kontaktoren) Schau also mal ob die 6V Batterie da rechts, noch Saft hat, und falls nicht könnte sie schonmal tauschenswert sein. (Im besten Fall fehlt nur die Schaltspannung aus jener um die Kontaktoren auszulösen) 'sid
..oh.. könnte auch ne 12V Batterie sein oder ein massiver (mir in der Bauart unbekannter) Elko... jdf wär ich zunächst auf der Suche nach klickklick in den Lastrelais ;) 'sid
Peter E. schrieb: > Kann es sein das der Rote Stecker eine Brücke braucht die normalerweise > im Deckel ist? Sicherheit = Deckel auf = nix geht? Kann natürlich sein, aber dazu ist der Anderson Stecker nicht bündig genug an der Kante. Im Allgemeinen werden die dicken Andersons als Ladestecker benutzt. Ich sehe da kein Hauptschütz, sondern nur die beiden Richtungsschütze und die Motorregelung - und natürlich den Hauptschalter.
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