Ich möchte mit einem schon etwas in die Jahre gekommenen Remote-Gerät
kommunizieren und zu diesem Daten senden.
Dabei soll ein GSM Modem verwendet werden.
Bei unserem Kunden an seiner Anlage geht dies folgendermaßen:
1
16:16:55.731 COM202 : » A
2
16:16:55.731 COM202 : » T
3
16:16:55.731 COM202 : » &
4
16:16:55.731 COM202 : » F
5
16:16:55.731 COM202 : » 0
6
16:16:55.731 COM202 : » ^M
7
16:16:55.731 COM202 : | COM Port Control negotiated (RFC-2217)
Eigentlich ganz einfach: Ein paar Modem Voreinstellungen, dann Dial mit
dem Befehl ATDT90731XXXXX. Man bekommt dann "CONNECT" zurück und kann
dann Daten transparent zum Remote Gerät schicken (ab 16:17:30.451).
Nun muss ich die Verbindung bei mir im Office testen und will dazu ein
simples WAVECOM Modem verwenden. Dieses habe ich über 115200 baud über
ein serielles Kabel mit meinem PC verbunden.
Nun kann ich die Verbindung zum remote Gerät aber nicht herstellen, da
der Dial Befehl nicht funktioniert: es kommt immer NO CARRIER:
1
ATD+066488XXXXXX
2
NO CARRIER
Öffne ich hingegen einen Sprachkanal, dann funktioert dies zwar, aber
damit fange ich ja nichts an, da ich Daten übertragen will.
1
ATD+066488XXXXXX;
2
NO CARRIER
Mir ist überhaupt nicht klar, wie man einen transparenten Kanal
überhaupt öffnet, denn mein Modem muss mit 115200 baud angesteuert
werden, während mein remote gerät mit 9600 baud fährt. Müsste ich da die
Baudrate nach dem erfolgreichen ATD auf 9600 stellen?
Kann mich jemand auf die richtige Fährte führen.
Danke!
Michael W. schrieb:> Nun kann ich die Verbindung zum remote Gerät aber nicht herstellen, da> der Dial Befehl nicht funktioniert: es kommt immer NO CARRIER
Unterstützen beide SIM-Karten CSD? Für eingehende Verbindungen werden
i.d.R. separate Nummern vergeben.
Michael W. schrieb:> Müsste ich da die Baudrate nach dem erfolgreichen ATD auf 9600 stellen?
Nein, das Modem sagt über die CTS-Leitung (bei Hardware-Handshake)
bescheid, wenn der Buffer voll ist.
Hmmm schrieb:> Unterstützen beide SIM-Karten CSD? Für eingehende Verbindungen werden> i.d.R. separate Nummern vergeben.
ohje - ih weiß nicht was das ist. Muss erst nachlesen, es sagt mir
nichts.
Michael W. schrieb:> die XXX habe ich nur, damit die Nummer geheim bleibt. oder was meinst> du? Es ist eine A1 Nummer.
Ich meine, dass die Nummer mit + anfaengt (internationales Format), aber
danach eine 0 folgt. Ich würde da eher +43(Vorwahl ohne 0)(Nummer)
erwarten.
Michael W. schrieb:> Hmmm schrieb:>> Unterstützen beide SIM-Karten CSD? Für eingehende Verbindungen werden>> i.d.R. separate Nummern vergeben.>> ohje - ih weiß nicht was das ist. Muss erst nachlesen, es sagt mir> nichts.
CSD ist Circuit Switched Data. Ausgehende Datenverbindungen damit sind
meistens möglich, während man für eingehende normalerweise eine separate
Rufnummer zugewiesen bekommt.
Ausserdem solltest Du Dich erkundigen, wieviel das kostet, denn
Flatrates gelten i.d.R. nur für Sprachverbindungen.
Michael W. schrieb:> Eigentlich ganz einfach: Ein paar Modem Voreinstellungen, dann Dial mit> dem Befehl ATDT90731XXXXX. Man bekommt dann "CONNECT" zurück und kann> dann Daten transparent zum Remote Gerät schicken (ab 16:17:30.451).
Das kann ich mir nicht vorstellen!
Das Modem erwartet eine Zahl und keine Kombination mit Buchstaben!
Hmmm schrieb:> Unterstützen beide SIM-Karten CSD? Für eingehende Verbindungen werden> i.d.R. separate Nummern vergeben.
Circuit Switched Data.
Was heißt das, es werden separate Nummern vergeben?
Du meinst, dass die Karte evtl. nur GPRS unterstützt und kein GSM?
Ich dachte, dass reine SMS auch über GSM, d.h. über CSD gehen - bin da
aber sehr unwissend ;-)
Wie finde ich das heraus? Wir haben die Karten von A1/Telecom.
Aramant C. schrieb:> Das Modem erwartet eine Zahl und keine Kombination mit Buchstaben!
Ich will ja nicht meien Nummer öffentlich machen. deshalb die XXX
Michael W. schrieb:> Aramant C. schrieb:>> Das Modem erwartet eine Zahl und keine Kombination mit Buchstaben!>> Ich will ja nicht meien Nummer öffentlich machen. deshalb die XXX
Oh, ein Heimlichtuer. Nein, da macht helfen keinen Spaß.
Michael W. schrieb:> Was heißt das, es werden separate Nummern vergeben?
Gerade bei analogen Modemverbindungen weiss das Netz nicht, ob es sich
um eine solche oder um eine Sprachverbindung handelt. Deshalb kann (oder
konnte) man für eingehende Verbindungen eine Option buchen, auf Deiner
einen SIM-Karte hast Du dann bis zu 3 Nummern:
1. 0123-4567890 (Sprachanrufe)
2. 0123-4567123 (Datenanrufe)
3. 0123-4560815 (Faxanrufe)
Je nachdem, welche angerufen wird, wird das passende Dienstmerkmal
signalisiert und dann (bei Anrufen aus dem Festnetz) entsprechend
umgesetzt.
Michael W. schrieb:> Du meinst, dass die Karte evtl. nur GPRS unterstützt und kein GSM?
Du bringst da etwas durcheinander. Das Netz spricht in diesem Fall GSM.
Mit GPRS werden darüber Paketdaten (IP) vermittelt. Was Du brauchst, ist
Circuit Switched Data, das ist eine Daten-Wählverbindung, die etwa einer
Modemverbindung im Festnetz entspricht.
Bei den deutschen SIM-Karten, mit denen ich bisher zu tun hatte, waren
ausgehende Datenverbindungen immer möglich. Eingehende brauchten
offiziell eine eigene Nummer, bei einem Netzbetreiber klappte es bei
digitalen Verbindungen (V.110 aus dem Festnetz) auch mal ohne, aber
darauf würde ich mich nicht verlassen.
Michael W. schrieb:> Wie finde ich das heraus? Wir haben die Karten von A1/Telecom.
Am besten mal die Hotline anrufen und hoffen, dass Du jemanden
dranbekommst, der mit den eher exotischen Optionen etwas anfangen kann.
Hmmm schrieb:> Ich meine, dass die Nummer mit + anfaengt (internationales Format), aber> danach eine 0 folgt.
Das war natürlich Unsinn - falsch abgetippt.
Was geht ist:
ATD0664881XXXXX;
OK
hingegen nicht:
ATD0664881XXXXX
NO CARRIER
Hmmm schrieb:> Für Dein Vorhaben sieht es wohl leider schlecht aus:
Ich hab diese Seite auch gerade gefunden...
Ich frag mich nur: wie wird eine SMS übertragen? ich kann mit meinem
Modem problemlos eine SMS an mein Handy senden:
T+CMGS=0664881XXXXX
> 123456>
+CMGS: 5
Ich dachte, GSM geht auch über CSM ???
Oder wie muss ichh mir das dann vorstellen, wenn ich SMS sende?
Ich habe übrigens bei A1 Support angefordert - mal sehen, was die dann
sagen.
Danke!
Michael W. schrieb:> Ich frag mich nur: wie wird eine SMS übertragen?
SMS und CSD sind völlig unterschiedliche Dienste im GSM-Netz.
Michael W. schrieb:> Ich dachte, GSM geht auch über CSM ???
In einem GSM-Netz gibt es unter anderem die Dienste SMS (für
Textnachrichten) und CSD (für leitungsvermittelte Daten).
Ersterer wird auf absehbare Zeit weiter funktionieren, letzterer wurde
von den österreichischen Anbietern offenbar schon eingestampft.
Ich würde heute nicht mehr davon ausgehen, dass CSD unterstützt wird.
Das war schon immer ein Exot und obwohl man das auch netzseitig über IP
abbilden kann, ist es fraglich ob jeder Anbieter diesen Aufwand
betreibt.
Garantieren, dass es funktioniert, wir Dir das, zumindest in
Deutschland, keiner mehr. In Österreich könnte das aber anders aussehen.
Zum Kontext: CSD ist quasi der Datenanruf in GSM. Du rufst eine andere
Nummer an und kriegst dann einen transparenten 9600bps Vollduplexkanal
dort hin der synchron und symmetrisch ist. Im Prinzip so wie die
transparenten Daten im ISDN, nur halt auf GSM. Es gab da
unterschiedliche Möglichkeiten das auf ISDN umsetzen zu lassen.
Christian B. schrieb:> Das war schon immer ein Exot
Nein, das war so gängig, dass alle grösseren Provider Einwahlnummern in
den Mobilfunknetzen hatte, und je nach Netz waren dank HSCSD auch (für
damalige Verhältnisse) brauchbare Geschwindigkeiten möglich.
Angenehm war, dass man damit alles erreichen konnte, was ein Modem
hatte, ISDN ging bedingt auch (V.110 und teilweise V.120).
Christian B. schrieb:> Garantieren, dass es funktioniert, wir Dir das, zumindest in> Deutschland, keiner mehr. In Österreich könnte das aber anders aussehen.
In Österreich scheint es wie gesagt schon vorbei zu sein, in Deutschland
läuft es aus, bei Vodafone z.B. zum 31.12.2020. Ob sie momentan ins
Festnetz auf RFC4040 umsetzen können oder zu VoIP-Gegenstellen gar
nichts geht, weiss ich nicht.
Am sinnvollsten ist hier also ein Umstieg auf eine IP-basierte Lösung,
aber das wird etwas schwieriger, sofern nicht spezielle M2M-Tarife
genutzt werden.